Schleswig-Holsteinische Kirchengeschichte/2/093: Unterschied zwischen den Versionen
K (1 Versionen) |
Keine Bearbeitungszusammenfassung |
||
(3 dazwischenliegende Versionen von 2 Benutzern werden nicht angezeigt) | |||
Zeile 1: | Zeile 1: | ||
{{Schleswig-Holsteinische Kirchengeschichte/2|092|97|094| | {{Schleswig-Holsteinische Kirchengeschichte/2|092|97|094|korrigiert}} | ||
an dieselbe hin verlegt war. Diese Kirche gehörte zu den ansehnlichsten des Landes und ist namentlich mit einem hohen und schönen Thurm geziert gewesen. Nachdem sie 1657 nebst dem Kloster und einem großen Theil der Stadt vom Feuer im Schwedenkriege verwüstet worden und einigermaßen wiederhergestellt war, machte sie 1716 einem neuen Gebäude Platz, wobei denn auch die Begräbnisse der Landesherren aus dem Schauenburger Stamm, die sich hier befanden, unkenntlich wurden. Ueber die alte Beschaffenheit der Kirche läßt sich also nichts Genaueres sagen. Von dem Kloster blieb dicht an der Nordseite der Kirche ein gewölbter Gang übrig. Außer dem Hochaltar hatte die Kirche verschiedene Nebenaltäre, an welchen Vicare angestellt waren. Von folgenden Vicareien hat man Nachricht: 1) die des heiligen Magnus, gestiftet 1336, woran die Landesherrschaft das Patronat hatte, bis es 1421 dem Kloster verliehen wurde; 2) die Vicarie des heiligen Kreuzes, gestiftet 1362; 3) des heiligen Nicolaus 1419; 4) des heiligen Johannis Evangelisten und S. Bartholomäi 1425; 5) Vincentii und der 11,000 Jungfrauen auch 1425; 6) der heiligen Agnes 1430; 7) der heiligen Dreieinigkeit 1456. Die Vicare, welche diese Altäre bedienten, wohnten in der Gasse neben der Kirche, welche „Papenstrat“ genannt wurde. | |||
Im Stormarnschen haben wir in Betracht zu ziehen die Klöster Uetersen, Harvstehude und Reinbek, alle drei gleichfalls Nonnenklöster. Uetersen oder, wie es ursprunglich hieß, Uetersten, d. i. das äußerste Ende, nämlich der Geest gegen die Marschniederungen, ist eine Stiftung der einst mächtigen und sehr begüterten Herren von Barmstedt<ref>Ueber das Kloster zu Uetersen Kuß im N. Staatsb. Magaz. II, 797 ff. In den Schlesw. Holst. Anzeigen 1777 (Falks Sammlungen der wichtigsten Abhandlungen daraus III, S. 444—448), „Etwas über den Stifter des Klosters Uetersen“. — Bolten, Altonaische Kirchennachrichten. — In Seestern Paulis Beiträgen Bd. 2 „Einige Materialien zur Geschichte des Klosters Uetersen nebst vorangestellter Nachricht über Grube's wiederaufgefundene <tt>Otia Jersbecensia</tt>, und genealogische Notizen über das adlige Geschlecht derer von Barmstede“. In Camerers vermischten hist. pol. Nachricht. 2. Thl. S. 145—368 Nachricht von dem Stifte und Flecken Uetersen.</ref>. Der Ritter Hinrich von Barmstedt führte zuerst zwölf Nonnen nach Uetersen vermuthlich ums Jahr 1235, unterhielt dieselben über Jahr und Tag auf seiner Burg und richtete für sie | |||
---- | |||
<references /> |
Aktuelle Version vom 5. Juni 2008, 11:39 Uhr
GenWiki - Digitale Bibliothek | |
---|---|
Schleswig-Holsteinische Kirchengeschichte | |
Register | 1. Band | 3. Band | 4. Band | |
2. Band | Inhalt des 2. Bandes | |
<<<Vorherige Seite [092] |
Nächste Seite>>> [094] |
Datei:SH-Kirchengeschichte-2.djvu | |
korrigiert | |
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal korrekturgelesen. Bevor dieser Text als fertig markiert werden kann, ist jedoch noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.
|
an dieselbe hin verlegt war. Diese Kirche gehörte zu den ansehnlichsten des Landes und ist namentlich mit einem hohen und schönen Thurm geziert gewesen. Nachdem sie 1657 nebst dem Kloster und einem großen Theil der Stadt vom Feuer im Schwedenkriege verwüstet worden und einigermaßen wiederhergestellt war, machte sie 1716 einem neuen Gebäude Platz, wobei denn auch die Begräbnisse der Landesherren aus dem Schauenburger Stamm, die sich hier befanden, unkenntlich wurden. Ueber die alte Beschaffenheit der Kirche läßt sich also nichts Genaueres sagen. Von dem Kloster blieb dicht an der Nordseite der Kirche ein gewölbter Gang übrig. Außer dem Hochaltar hatte die Kirche verschiedene Nebenaltäre, an welchen Vicare angestellt waren. Von folgenden Vicareien hat man Nachricht: 1) die des heiligen Magnus, gestiftet 1336, woran die Landesherrschaft das Patronat hatte, bis es 1421 dem Kloster verliehen wurde; 2) die Vicarie des heiligen Kreuzes, gestiftet 1362; 3) des heiligen Nicolaus 1419; 4) des heiligen Johannis Evangelisten und S. Bartholomäi 1425; 5) Vincentii und der 11,000 Jungfrauen auch 1425; 6) der heiligen Agnes 1430; 7) der heiligen Dreieinigkeit 1456. Die Vicare, welche diese Altäre bedienten, wohnten in der Gasse neben der Kirche, welche „Papenstrat“ genannt wurde.
Im Stormarnschen haben wir in Betracht zu ziehen die Klöster Uetersen, Harvstehude und Reinbek, alle drei gleichfalls Nonnenklöster. Uetersen oder, wie es ursprunglich hieß, Uetersten, d. i. das äußerste Ende, nämlich der Geest gegen die Marschniederungen, ist eine Stiftung der einst mächtigen und sehr begüterten Herren von Barmstedt[1]. Der Ritter Hinrich von Barmstedt führte zuerst zwölf Nonnen nach Uetersen vermuthlich ums Jahr 1235, unterhielt dieselben über Jahr und Tag auf seiner Burg und richtete für sie
- ↑ Ueber das Kloster zu Uetersen Kuß im N. Staatsb. Magaz. II, 797 ff. In den Schlesw. Holst. Anzeigen 1777 (Falks Sammlungen der wichtigsten Abhandlungen daraus III, S. 444—448), „Etwas über den Stifter des Klosters Uetersen“. — Bolten, Altonaische Kirchennachrichten. — In Seestern Paulis Beiträgen Bd. 2 „Einige Materialien zur Geschichte des Klosters Uetersen nebst vorangestellter Nachricht über Grube's wiederaufgefundene Otia Jersbecensia, und genealogische Notizen über das adlige Geschlecht derer von Barmstede“. In Camerers vermischten hist. pol. Nachricht. 2. Thl. S. 145—368 Nachricht von dem Stifte und Flecken Uetersen.