Schleswig-Holsteinische Kirchengeschichte/1/315: Unterschied zwischen den Versionen

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gefangen genommen und ihm eine Verschreibung auf 1000 Mark Silbers abgepreßt, wofür er 11 Bürgen seines Geschlechts stellen mußte, die nun in Gewahrsam der holsteinischen Ritter, der Gebrüder Otto und Heinrich von Barmstedt waren, und um deren Freilassung der Papst sich bemühte unter Androhung der Excommunication. Doch war es dies eigentlich wohl nicht, wohin gezielt wurde, sondern unmittelbar gegen den König, und dessen Anhänger war der Bischof Nicolaus, der freilich jene Constitution mit unterschrieben hatte, aber nur gezwungen, später, als er in der Schlacht auf der Loheide gefangen war nebst dem Könige und seiner Mutter 1261, von dem Erzbischofe, der nicht wenig dieser Niederlage der Königlichen Partei sich freute und selber herüberkam, mit Ketten belastet wurde. Er starb nach zweijähriger Haft, bald nachdem er derselben erledigt worden 1263.
 
Für die Schleswiger Bischöfe aber war die Lage sehr schwierig während der beständigen Streitigkeiten um das Herzogthum. Vielfältig finden wir, daß sie der Königlichen Partei zugethan gewesen. So war Jacobus, der 1287 verstorben, König Erich Glippings Kanzler. Besonders ist zu nennen Johannes Scondeleff oder Heß, der von 1372 an bis 1421 also 49 Jahre hindurch Bischof war. Er hatte dem Herzog Gerhard zum Dithmarscher Zuge eine beträchtliche Geldsumme vorgestreckt, die er von dessen Wittwe nicht wieder erhalten konnte. Da segnete er denn, als das Königliche Heer durch Flensburg rückte, dasselbe, daß es siegreich sein möge, dem Könige alle Lande bis an den Rhein zu gewinnen. Aber Timme Römer, Wulf Pogwisch und Lorenz Hesten, die adeligen Vormünder der Prinzen, überfielen ihn zu Flensburg, da er auf einer Reise war um Geld zum Bau der Domkirche einzusammeln,

Aktuelle Version vom 6. April 2008, 10:10 Uhr

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Schleswig-Holsteinische Kirchengeschichte
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gefangen genommen und ihm eine Verschreibung auf 1000 Mark Silbers abgepreßt, wofür er 11 Bürgen seines Geschlechts stellen mußte, die nun in Gewahrsam der holsteinischen Ritter, der Gebrüder Otto und Heinrich von Barmstedt waren, und um deren Freilassung der Papst sich bemühte unter Androhung der Excommunication. Doch war es dies eigentlich wohl nicht, wohin gezielt wurde, sondern unmittelbar gegen den König, und dessen Anhänger war der Bischof Nicolaus, der freilich jene Constitution mit unterschrieben hatte, aber nur gezwungen, später, als er in der Schlacht auf der Loheide gefangen war nebst dem Könige und seiner Mutter 1261, von dem Erzbischofe, der nicht wenig dieser Niederlage der Königlichen Partei sich freute und selber herüberkam, mit Ketten belastet wurde. Er starb nach zweijähriger Haft, bald nachdem er derselben erledigt worden 1263.

Für die Schleswiger Bischöfe aber war die Lage sehr schwierig während der beständigen Streitigkeiten um das Herzogthum. Vielfältig finden wir, daß sie der Königlichen Partei zugethan gewesen. So war Jacobus, der 1287 verstorben, König Erich Glippings Kanzler. Besonders ist zu nennen Johannes Scondeleff oder Heß, der von 1372 an bis 1421 also 49 Jahre hindurch Bischof war. Er hatte dem Herzog Gerhard zum Dithmarscher Zuge eine beträchtliche Geldsumme vorgestreckt, die er von dessen Wittwe nicht wieder erhalten konnte. Da segnete er denn, als das Königliche Heer durch Flensburg rückte, dasselbe, daß es siegreich sein möge, dem Könige alle Lande bis an den Rhein zu gewinnen. Aber Timme Römer, Wulf Pogwisch und Lorenz Hesten, die adeligen Vormünder der Prinzen, überfielen ihn zu Flensburg, da er auf einer Reise war um Geld zum Bau der Domkirche einzusammeln,