Schleswig-Holsteinische Kirchengeschichte/1/303: Unterschied zwischen den Versionen

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ertranken in einer Springfluth an der Westküste sehr viele. Die Fluth am Cäcilientage (8. Nov.) 1412 kostete Nordfriesland 3600 Menschen. Es wird dieselbe sein, von der, freilich unter Angabe des Jahres 1413, berichtet wird, daß sie in der Kremper Marsch die Deiche zerstört und großen Schaden angerichtet habe. Die Hamburger fürchteten großes Verderben für ihre Stadt und gelobten den Cäcilientag jährlich feierlich zu begehen. Vielleicht ist dies auch dieselbe Überschwemmung, die bei Mandöe Kirchen hinwegriß und die Insel sehr verkleinerte. Von großer Verderblichkeit war auch die Fluth 1436 auf Allerheiligen-Abend. Nach furchtbaren Stürmen stieg das Wasser zu ungemeiner Höhe. In Lunden stand es an der Kirchhofsmauer. Pellworm ward von Nordstrand abgerissen. Es dauerte lange ehe der Schade, den diese Fluth, welche auch einer großen Menge Menschen und Vieh den Tod gebracht, an den Deichen und sonst angerichtet, einigermaßen wieder ersetzt wurde. Manches überschwemmte Land ward gar nicht wieder gewonnen.
 
Adolph VIII. regierte nun (sein jüngster Bruder Gerhard war 1433 gestorben) über das Herzogthum Schleswig und die Holsteinischen Lande, von welchen letzteren blos der kleinere Antheil, welcher der Schauenburgischen Linie zustand, ausgenommen war — und er regierte in Frieden. Er hätte nach König Christophs Ableben 1448 die Krone erlangen können; er schlug sie aus und empfahl seinen Schwestersohn, den Grafen Christian von Oldenburg, mit welchem also ein neues Haus zur Regierung von Dänemark, Norwegen, und zu Zeiten auch Schweden gelangte. Adolph starb kinderlos 1459 im December; „twischen S. Barbaren und Nicolai Dagen, o weh, der jammerliken Klagen! Do fach man klare Ogen werden rodt, wol umme des eddelen Försten dodt“ lauten die alten Verse, und nachher in schwereren Tagen hieß es: Es ist nicht mehr wie zu Herzog Adolphs Zeiten.
 
Es kam 1460 dahin, daß man, hauptsächlich um Schleswig und Holstein zusammen zu halten, das in Ausführung brachte, wozu Herzog Adolph die einleitenden Schritte schon gethan hatte: Die Landstände Schleswigs und Holsteins, die Landräthe eigentlich, traten zusammen und erwählten den König Christian zum Herrn der Lande, deren Zusammengehörigkeit sie möglichst zu sichern suchten und Unabhängigkeit dazu, so viel es sein konnte; dabei bedangen sie Privilegien

Aktuelle Version vom 6. April 2008, 09:55 Uhr

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Schleswig-Holsteinische Kirchengeschichte
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ertranken in einer Springfluth an der Westküste sehr viele. Die Fluth am Cäcilientage (8. Nov.) 1412 kostete Nordfriesland 3600 Menschen. Es wird dieselbe sein, von der, freilich unter Angabe des Jahres 1413, berichtet wird, daß sie in der Kremper Marsch die Deiche zerstört und großen Schaden angerichtet habe. Die Hamburger fürchteten großes Verderben für ihre Stadt und gelobten den Cäcilientag jährlich feierlich zu begehen. Vielleicht ist dies auch dieselbe Überschwemmung, die bei Mandöe Kirchen hinwegriß und die Insel sehr verkleinerte. Von großer Verderblichkeit war auch die Fluth 1436 auf Allerheiligen-Abend. Nach furchtbaren Stürmen stieg das Wasser zu ungemeiner Höhe. In Lunden stand es an der Kirchhofsmauer. Pellworm ward von Nordstrand abgerissen. Es dauerte lange ehe der Schade, den diese Fluth, welche auch einer großen Menge Menschen und Vieh den Tod gebracht, an den Deichen und sonst angerichtet, einigermaßen wieder ersetzt wurde. Manches überschwemmte Land ward gar nicht wieder gewonnen.

Adolph VIII. regierte nun (sein jüngster Bruder Gerhard war 1433 gestorben) über das Herzogthum Schleswig und die Holsteinischen Lande, von welchen letzteren blos der kleinere Antheil, welcher der Schauenburgischen Linie zustand, ausgenommen war — und er regierte in Frieden. Er hätte nach König Christophs Ableben 1448 die Krone erlangen können; er schlug sie aus und empfahl seinen Schwestersohn, den Grafen Christian von Oldenburg, mit welchem also ein neues Haus zur Regierung von Dänemark, Norwegen, und zu Zeiten auch Schweden gelangte. Adolph starb kinderlos 1459 im December; „twischen S. Barbaren und Nicolai Dagen, o weh, der jammerliken Klagen! Do fach man klare Ogen werden rodt, wol umme des eddelen Försten dodt“ lauten die alten Verse, und nachher in schwereren Tagen hieß es: Es ist nicht mehr wie zu Herzog Adolphs Zeiten.

Es kam 1460 dahin, daß man, hauptsächlich um Schleswig und Holstein zusammen zu halten, das in Ausführung brachte, wozu Herzog Adolph die einleitenden Schritte schon gethan hatte: Die Landstände Schleswigs und Holsteins, die Landräthe eigentlich, traten zusammen und erwählten den König Christian zum Herrn der Lande, deren Zusammengehörigkeit sie möglichst zu sichern suchten und Unabhängigkeit dazu, so viel es sein konnte; dabei bedangen sie Privilegien