Schleswig-Holsteinische Kirchengeschichte/1/265: Unterschied zwischen den Versionen
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womit denn die Einführung des Christenthums in den eroberten Landstrichen verbunden war. Auch hierin war Absalon des Königs treuer Gefährte. Am berühmtesten ist der Heereszug 1168, durch welchen Rügen erobert und Arcona mit dem Götzenbilde des Svantewith zerstört ward. Dieses Bestreben aber, an der Wendischen Küste festen Fuß zu fassen, gab Veranlassung zu der Spannung zwischen Waldemar und Heinrich dem Löwen, der den gleichen Zweck verfolgte, und legte den Grund zu vielfachen späteren Verwickelungen. Unter Waldemars Sohn Knud (der bereits 1170, damals nur noch 7jährig, zu seinem Nachfolger gekrönt war, um die immer wieder auftauchenden Bestrebungen der aus dem Königshause abstammenden entfernteren Prinzen niederzuschlagen) führte dies zu einem, seit längerer Zeit vermiedenen Zusammenstoß der Dänen und Deutschen. Demnächst führte es zu einer gewaltsamen Verbindung Holsteins mit dem Dänischen Staate, und als diese nach einem Vierteljahrhundert sich löste, von Nordalbingischer Seite zu der Politik, um gegen den Norden sich sicher zu stellen, und für die Zukunft Aehnliches abzuwenden, in dem südlichen Theile der Jütischen Halbinsel sich eine Vormauer zu bilden, und auf denselben möglichst großen Einfluß zu gewinnen, als dieser Theil, das Jütländische Herzogthum (<tt>Ducatus Jutiae</tt>),<ref>Eine genauere Uebersicht der politischen Bestrebungen, wodurch unsere ganze Landesgeschichte bedingt ist, gewinnt man leicht aus unserer publicistischen Literatur der Neuzeit über das Verhältniß Schleswig-Holsteins zu Dänemark.</ref> | |||
größere Selbstständigkeit gewann unter einer fortgehenden Reihe von Herzogen. | |||
Es ist dadurch die ganze fernere Geschichte bis auf unsere Tage bedingt worden, und der Schleswigsche Boden ward immer wieder der bald blutige, bald unblutige Kampfplatz, auf welchem Deutsche und Dänische Bestrebungen einander begegneten. Wir haben mit diesen Bemerkungen dem Gange der Geschichte vorgegriffen; aber es mußte angedeutet werden, wie das Eine in das Andere eingriff. Einstweilen kehren wir aber, um im Einzelnen die Entwickelungen vorzuführen, zu den Zeiten Waldemars zurück. | |||
Bei dem Zuge gegen die Wenden 1164 hatten Waldemar der Große und Heinrich der Löwe gemeinschaftliche Sache gemacht; es kam später 1177 sogar eine Vermählung zwischen Waldemars Sohn Knud und Heinrichs Tochter Gertrud zu Stande; aber die | |||
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Aktuelle Version vom 6. April 2008, 08:49 Uhr
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Schleswig-Holsteinische Kirchengeschichte | |
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womit denn die Einführung des Christenthums in den eroberten Landstrichen verbunden war. Auch hierin war Absalon des Königs treuer Gefährte. Am berühmtesten ist der Heereszug 1168, durch welchen Rügen erobert und Arcona mit dem Götzenbilde des Svantewith zerstört ward. Dieses Bestreben aber, an der Wendischen Küste festen Fuß zu fassen, gab Veranlassung zu der Spannung zwischen Waldemar und Heinrich dem Löwen, der den gleichen Zweck verfolgte, und legte den Grund zu vielfachen späteren Verwickelungen. Unter Waldemars Sohn Knud (der bereits 1170, damals nur noch 7jährig, zu seinem Nachfolger gekrönt war, um die immer wieder auftauchenden Bestrebungen der aus dem Königshause abstammenden entfernteren Prinzen niederzuschlagen) führte dies zu einem, seit längerer Zeit vermiedenen Zusammenstoß der Dänen und Deutschen. Demnächst führte es zu einer gewaltsamen Verbindung Holsteins mit dem Dänischen Staate, und als diese nach einem Vierteljahrhundert sich löste, von Nordalbingischer Seite zu der Politik, um gegen den Norden sich sicher zu stellen, und für die Zukunft Aehnliches abzuwenden, in dem südlichen Theile der Jütischen Halbinsel sich eine Vormauer zu bilden, und auf denselben möglichst großen Einfluß zu gewinnen, als dieser Theil, das Jütländische Herzogthum (Ducatus Jutiae),[1]
größere Selbstständigkeit gewann unter einer fortgehenden Reihe von Herzogen.
Es ist dadurch die ganze fernere Geschichte bis auf unsere Tage bedingt worden, und der Schleswigsche Boden ward immer wieder der bald blutige, bald unblutige Kampfplatz, auf welchem Deutsche und Dänische Bestrebungen einander begegneten. Wir haben mit diesen Bemerkungen dem Gange der Geschichte vorgegriffen; aber es mußte angedeutet werden, wie das Eine in das Andere eingriff. Einstweilen kehren wir aber, um im Einzelnen die Entwickelungen vorzuführen, zu den Zeiten Waldemars zurück.
Bei dem Zuge gegen die Wenden 1164 hatten Waldemar der Große und Heinrich der Löwe gemeinschaftliche Sache gemacht; es kam später 1177 sogar eine Vermählung zwischen Waldemars Sohn Knud und Heinrichs Tochter Gertrud zu Stande; aber die
- ↑ Eine genauere Uebersicht der politischen Bestrebungen, wodurch unsere ganze Landesgeschichte bedingt ist, gewinnt man leicht aus unserer publicistischen Literatur der Neuzeit über das Verhältniß Schleswig-Holsteins zu Dänemark.