Schleswig-Holsteinische Kirchengeschichte/1/263: Unterschied zwischen den Versionen

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aus. Als das Stift um 1160 von Oldenburg nach Lübeck <ref>vgl. F. Grautoff, die Verlegung des Bischofssitzes von Oldenburg nach Lübeck. Lübeck 1824.</ref> verlegt und am letzteren Orte die Domkirche zu Stande gekommen, waren bei Einweihung derselben 1162 der Herzog und der Erzbischof beide friedlich zugegen, und letzterer vollzog ohne sonderliches Sträuben 1163 die Ordination des neuen, gleichfalls vom Herzog ernannten, Lübecker Bischofs Conrad, obgleich gewiß nicht mit willigem Herzen. Es sollte sich bald zeigen, wie der Erzbischof gegen den Herzog gesonnen war. Dieser unternahm 1164 einen Zug gegen die Wenden (auf welchem Zuge unter andern auch Graf Adolph II. von Holstein vor Demmin fiel, dem nun sein Sohn Adolph III. folgte, doch unter Vormundschaft des Heinrich von Orlamünde, der nachher die Wittwe Adolph II. heirathete). Inzwischen verbündete sich der Erzbischof Hartwig mit den Feinden des Herzogs, und 1166 traten diesem Bündnisse noch mehr der weltlichen und geistlichen Großen des Sachsenlandes bei. Aber Heinrich, der wieder auf einem Zuge gegen die Wenden begriffen war, wandte sich schnell gegen seine Widersacher, und griff Bremen an, welches er eroberte und der Plünderung Preis gab. Der Erzbischof entfloh nebst dem Bischof Conrad von Lübeck, der es mit demselben gehalten hatte, nach Magdeburg. Erst 1168 konnten durch kaiserliche Vermittelung beide wieder in ihre Stifter zurückkehren. Hartwig starb aber noch in demselben Jahre. Mit seinem Tode fiel Dithmarschen an das Erzstift Bremen. Zu seinem Nachfolger ward Balduin, Propst zu Halberstadt, der Heinrich dem Löwen genehm war, vom Kaiser bestellt, nachdem die beiden, um welche man im Domkapitel sich stritt, verworfen waren, Otbertus, Domdechant zu Bremen, und Siegfried, Albrecht des Bären Sohn, der inzwischen Bischof zu Brandenburg ward, aber doch in der Folge nach Balduins Ableben 1179 zum Erzstift Bremen gelangte. Heinrich unternahm indessen einen Zug nach dem gelobten Lande, auf welchem ihn unter andern der mit ihm seit seiner Wiedereinsetzung befreundete Bischof Conrad von Lübeck begleitete, welcher auf dieser Reise 1172 im August zu Tyrus verstarb. Es kam das Gerücht auch von Heinrichs Tode, und dieses Gerücht benutzte der Kaiser, um sich der festen Plätze in Sachsen zu bemächtigen. Ueberhaupt waren Heinrichs Feinde während seiner
 
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Aktuelle Version vom 6. April 2008, 08:47 Uhr

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Schleswig-Holsteinische Kirchengeschichte
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aus. Als das Stift um 1160 von Oldenburg nach Lübeck [1] verlegt und am letzteren Orte die Domkirche zu Stande gekommen, waren bei Einweihung derselben 1162 der Herzog und der Erzbischof beide friedlich zugegen, und letzterer vollzog ohne sonderliches Sträuben 1163 die Ordination des neuen, gleichfalls vom Herzog ernannten, Lübecker Bischofs Conrad, obgleich gewiß nicht mit willigem Herzen. Es sollte sich bald zeigen, wie der Erzbischof gegen den Herzog gesonnen war. Dieser unternahm 1164 einen Zug gegen die Wenden (auf welchem Zuge unter andern auch Graf Adolph II. von Holstein vor Demmin fiel, dem nun sein Sohn Adolph III. folgte, doch unter Vormundschaft des Heinrich von Orlamünde, der nachher die Wittwe Adolph II. heirathete). Inzwischen verbündete sich der Erzbischof Hartwig mit den Feinden des Herzogs, und 1166 traten diesem Bündnisse noch mehr der weltlichen und geistlichen Großen des Sachsenlandes bei. Aber Heinrich, der wieder auf einem Zuge gegen die Wenden begriffen war, wandte sich schnell gegen seine Widersacher, und griff Bremen an, welches er eroberte und der Plünderung Preis gab. Der Erzbischof entfloh nebst dem Bischof Conrad von Lübeck, der es mit demselben gehalten hatte, nach Magdeburg. Erst 1168 konnten durch kaiserliche Vermittelung beide wieder in ihre Stifter zurückkehren. Hartwig starb aber noch in demselben Jahre. Mit seinem Tode fiel Dithmarschen an das Erzstift Bremen. Zu seinem Nachfolger ward Balduin, Propst zu Halberstadt, der Heinrich dem Löwen genehm war, vom Kaiser bestellt, nachdem die beiden, um welche man im Domkapitel sich stritt, verworfen waren, Otbertus, Domdechant zu Bremen, und Siegfried, Albrecht des Bären Sohn, der inzwischen Bischof zu Brandenburg ward, aber doch in der Folge nach Balduins Ableben 1179 zum Erzstift Bremen gelangte. Heinrich unternahm indessen einen Zug nach dem gelobten Lande, auf welchem ihn unter andern der mit ihm seit seiner Wiedereinsetzung befreundete Bischof Conrad von Lübeck begleitete, welcher auf dieser Reise 1172 im August zu Tyrus verstarb. Es kam das Gerücht auch von Heinrichs Tode, und dieses Gerücht benutzte der Kaiser, um sich der festen Plätze in Sachsen zu bemächtigen. Ueberhaupt waren Heinrichs Feinde während seiner


  1. vgl. F. Grautoff, die Verlegung des Bischofssitzes von Oldenburg nach Lübeck. Lübeck 1824.