Schleswig-Holsteinische Kirchengeschichte/1/209: Unterschied zwischen den Versionen

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haben aber, ehe wir weiter fortschreiten, einen Blick auf die Zustände zu werfen, insofern dieselben für die Kirche in Betracht kommen.
 
 
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===<center>Gestaltung der Kirche bis zur Mitte des zwölften Jahrhunderts.</center>===
 
 
Um die Hauptpunkte, welche bei dieser Uebersicht in Betracht kommen, festzuhalten und zu ordnen, wird es nöthig sein das hieher Gehörige unter gewisse Rubriken zu bringen. Es dürfte nicht ganz unpassend sein, dabei auf die kirchlichen Personen, die kirchlichen Anstalten und Gebäude, die kirchlichen Lehren und Gebräuche und endlich die kirchlichen Zeiten und ihre Feier Rücksicht zu nehmen.
 
Die Pflanzung der Kirche in unsern Gegenden war von Anbeginn ein Missionswerk, und die Männer, welche dies Werk betrieben, haben wir daher aus diesem Gesichtspunkte zu betrachten. Es sind eifrige, für diesen ihren meist selbst erwählten Beruf begeisterte, anspruchslose und sich selbst verläugnende Männer, welche wir auftreten sehen, meist hervorgegangen aus der Zucht klösterlicher Anstalten und in solchen gebildet nach der Weise jener Zeiten. Genügsam und für sich nichts erstrebend geht ihr Trachten, so weit es auf irdische Dinge sich erstreckt, höchstens dahin, an geeigneten Punkten einen Platz zu einer Kirche und zu klösterlichen Cellen daneben, so wie das Nöthige zum Lebensunterhalt für sich und eine Anzahl von Genossen und Schülern zu erlangen, damit aus solchem Kreise neue Missionare ausgehen können zur weiteren Ausbreitung des Evangeliums. So erscheinen uns Ebbo, Ansgarius, Rembert, Liefdag, Poppo und noch Vicelinus. Ihr ganzes Auftreten ist ein einfaches und noch weit entfernt von dem Glanze, mit welchem die späteren Kirchenfürsten sich umgaben. Jene Männer wurden Erzbischöfe und Bischöfe, aber sie ließen keine Veränderung in ihrer Lebensweise dadurch eintreten. Sie betrachteten sich als die Pfarrer ihrer Kirchen und als die Hirten ihres Sprengels. Sie waren oftmals Vertriebene und landflüchtig; von Macht und Ansehen, außer dem persönlichen Einflusse, den sie in ihrem geistlichen Amte übten, konnte noch wenig die Rede sein. Der Erste, welcher als Kirchenfürst auftrat

Aktuelle Version vom 24. Mai 2008, 14:29 Uhr

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Schleswig-Holsteinische Kirchengeschichte
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haben aber, ehe wir weiter fortschreiten, einen Blick auf die Zustände zu werfen, insofern dieselben für die Kirche in Betracht kommen.


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XIV.

Gestaltung der Kirche bis zur Mitte des zwölften Jahrhunderts.

Um die Hauptpunkte, welche bei dieser Uebersicht in Betracht kommen, festzuhalten und zu ordnen, wird es nöthig sein das hieher Gehörige unter gewisse Rubriken zu bringen. Es dürfte nicht ganz unpassend sein, dabei auf die kirchlichen Personen, die kirchlichen Anstalten und Gebäude, die kirchlichen Lehren und Gebräuche und endlich die kirchlichen Zeiten und ihre Feier Rücksicht zu nehmen.

Die Pflanzung der Kirche in unsern Gegenden war von Anbeginn ein Missionswerk, und die Männer, welche dies Werk betrieben, haben wir daher aus diesem Gesichtspunkte zu betrachten. Es sind eifrige, für diesen ihren meist selbst erwählten Beruf begeisterte, anspruchslose und sich selbst verläugnende Männer, welche wir auftreten sehen, meist hervorgegangen aus der Zucht klösterlicher Anstalten und in solchen gebildet nach der Weise jener Zeiten. Genügsam und für sich nichts erstrebend geht ihr Trachten, so weit es auf irdische Dinge sich erstreckt, höchstens dahin, an geeigneten Punkten einen Platz zu einer Kirche und zu klösterlichen Cellen daneben, so wie das Nöthige zum Lebensunterhalt für sich und eine Anzahl von Genossen und Schülern zu erlangen, damit aus solchem Kreise neue Missionare ausgehen können zur weiteren Ausbreitung des Evangeliums. So erscheinen uns Ebbo, Ansgarius, Rembert, Liefdag, Poppo und noch Vicelinus. Ihr ganzes Auftreten ist ein einfaches und noch weit entfernt von dem Glanze, mit welchem die späteren Kirchenfürsten sich umgaben. Jene Männer wurden Erzbischöfe und Bischöfe, aber sie ließen keine Veränderung in ihrer Lebensweise dadurch eintreten. Sie betrachteten sich als die Pfarrer ihrer Kirchen und als die Hirten ihres Sprengels. Sie waren oftmals Vertriebene und landflüchtig; von Macht und Ansehen, außer dem persönlichen Einflusse, den sie in ihrem geistlichen Amte übten, konnte noch wenig die Rede sein. Der Erste, welcher als Kirchenfürst auftrat