Schleswig-Holsteinische Kirchengeschichte/1/168: Unterschied zwischen den Versionen

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Vielleicht war der Kampfplatz bei Lührschau, und daher etwa die Verwechselung. Zu bemerken ist, daß man den glücklichen Ausfall dieser Schlacht, die zu den größten gehört, welche im Norden Statt gefunden haben, dem heiligen Olaus zuschrieb, dessen Verehrung seitdem sehr im Lande stieg. Magnus führte dieses seines Vaters Streitaxt Hel, die nachmals zum Andenken in das Norwegische Wappen gesetzt ist, wo der Nordische Löwe sie trägt.
 
Für das Gedeihen der Kirche waren es traurige Zeiten. Das Land war von dem Wendischen Einfall verheert, und wenige Jahre später traf eine große Verwüstung die Stadt Schleswig, als Harald von Norwegen dieselbe überfiel 1051. Die Stadt brannte von einem Ende bis zum andern ab, und so wird wahrscheinlich auch die Domkirche, die wohl wie damals fast alle Gebäude von Holz war, mit aufgegangen fein. Zur selbigen Zeit erhob sich ein heftiger Zwiespalt zwischen dem Könige Svend Estridsen und dem Erzbischof Adelbert, wegen der Heirath des ersteren mit der Guda, einer schwedischen Prinzessin, die ihm nach dem canonischen Recht zu nahe verwandt war. Der Erzbischof verlangte ihre Verstoßung und drohete widrigenfalls mit dem Bann, Svend aber, er wolle, wenn es zum äußersten käme, lieber vom Christenthume als von seiner Gemahlin lassen, und er werde den Erzbischof in seinem Lande heimsuchen. Der Papst schlug sich ins Mittel, und die Geistlichkeit hatte den Triumph, daß der König die Guda verstieß, welche in ein Kloster ging. Mit dem Erzbischof stellte sich ein gutes Vernehmen her, und sie kamen öfter an der Eider zusammen, wo dann über kirchliche Angelegenheiten verhandelt ward, namentlich auch über die Bekehrung der Heiden, welche also noch vorhanden gewesen sein müssen. Svend verlangte, es sollten einheimische Geistliche angestellt werden, damit man der Dollmetscher entbehren könne. Ueberhaupt wandte der König immer mehr, zumal seitdem er 1064 den Frieden erlangt hatte, seine Sorge den kirchlichen Angelegenheiten zu, und bewies sich freigebig für kirchliche Anstalten. Er war jetzt zunächst darauf bedacht, die Zahl der Bisthümer zu vermehren, welches 1065 auch dadurch ins Werk gesetzt wurde, daß bei eingetretener Vacanz der große Ripensche Sprengel in vier zertheilt wurde, und somit die neuen Bisthümer zu Aarhus, Wiborg und Börglum in Wendsyssel entstanden. Noch blieb Ripen ausgedehnt

Aktuelle Version vom 5. April 2008, 08:33 Uhr

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Schleswig-Holsteinische Kirchengeschichte
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Vielleicht war der Kampfplatz bei Lührschau, und daher etwa die Verwechselung. Zu bemerken ist, daß man den glücklichen Ausfall dieser Schlacht, die zu den größten gehört, welche im Norden Statt gefunden haben, dem heiligen Olaus zuschrieb, dessen Verehrung seitdem sehr im Lande stieg. Magnus führte dieses seines Vaters Streitaxt Hel, die nachmals zum Andenken in das Norwegische Wappen gesetzt ist, wo der Nordische Löwe sie trägt.

Für das Gedeihen der Kirche waren es traurige Zeiten. Das Land war von dem Wendischen Einfall verheert, und wenige Jahre später traf eine große Verwüstung die Stadt Schleswig, als Harald von Norwegen dieselbe überfiel 1051. Die Stadt brannte von einem Ende bis zum andern ab, und so wird wahrscheinlich auch die Domkirche, die wohl wie damals fast alle Gebäude von Holz war, mit aufgegangen fein. Zur selbigen Zeit erhob sich ein heftiger Zwiespalt zwischen dem Könige Svend Estridsen und dem Erzbischof Adelbert, wegen der Heirath des ersteren mit der Guda, einer schwedischen Prinzessin, die ihm nach dem canonischen Recht zu nahe verwandt war. Der Erzbischof verlangte ihre Verstoßung und drohete widrigenfalls mit dem Bann, Svend aber, er wolle, wenn es zum äußersten käme, lieber vom Christenthume als von seiner Gemahlin lassen, und er werde den Erzbischof in seinem Lande heimsuchen. Der Papst schlug sich ins Mittel, und die Geistlichkeit hatte den Triumph, daß der König die Guda verstieß, welche in ein Kloster ging. Mit dem Erzbischof stellte sich ein gutes Vernehmen her, und sie kamen öfter an der Eider zusammen, wo dann über kirchliche Angelegenheiten verhandelt ward, namentlich auch über die Bekehrung der Heiden, welche also noch vorhanden gewesen sein müssen. Svend verlangte, es sollten einheimische Geistliche angestellt werden, damit man der Dollmetscher entbehren könne. Ueberhaupt wandte der König immer mehr, zumal seitdem er 1064 den Frieden erlangt hatte, seine Sorge den kirchlichen Angelegenheiten zu, und bewies sich freigebig für kirchliche Anstalten. Er war jetzt zunächst darauf bedacht, die Zahl der Bisthümer zu vermehren, welches 1065 auch dadurch ins Werk gesetzt wurde, daß bei eingetretener Vacanz der große Ripensche Sprengel in vier zertheilt wurde, und somit die neuen Bisthümer zu Aarhus, Wiborg und Börglum in Wendsyssel entstanden. Noch blieb Ripen ausgedehnt