Schleswig-Holsteinische Kirchengeschichte/1/162: Unterschied zwischen den Versionen

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Darf man annehmen, daß zu Knud des Großen Zeiten in Dänemark ähnliche Einrichtungen getroffen wurden, so wären für das Schleswigsche, soweit der Ripensche Sprengel hineinreichte, vielleicht nur sechs oder sieben Pfarrkirchen anzunehmen, für Alfen, und Aerröe (Odenseer Sprengels) etwa drei, für die Schleswiger Diöcese vielleicht dreißig, wenn man nach Harden zählt und dabei berücksichtigt, daß einige Harden weniger waren, als später im 13ten Jahrhundert, wo wir zuerst ein vollständiges Verzeichniß derselben haben, genannt werden. Es steht aber noch zur Frage, ob damals schon die Friesen das Christenthum angenommen haben, wo nicht, so sind zwölf weniger zu zählen. Dahingegen ist bestimmt schon damals der Strich zwischen Eider und Schlei, die ehemalige Deutsche Markgrafschaft, dem Schleswiger Stift zugelegt worden. Diese nämlich trat ums Jahr 1028 Kaiser Conrad an Knud d. Gr. ab, als Knuds Tochter dem Sohne des Kaisers verlobt ward.<ref>  <tt>Adam. Brem. II, c. 39. (Caesar Conradus) cum rege etiam Danorum sive Anglorum mediante Archiepiscopo (Unwanno) pacem fecit, cujus et filiam filio suo deposcens uxorem dedit ei civitatem Sliaswig cum Marchia, quae trans Egdoram est, in foedus amicitiae.</tt></ref> Ob bis dahin diese Mark vielleicht noch dem Oldenburgischen Sprengel angehört habe, und welche kirchliche Einrichtungen hier etwa gewesen, liegt ganz im Dunkeln. Es will aber scheinen, als ob zuletzt diese Mark so gut als aufgegeben und die Gegend meistens mit Wald bewachsen gewesen sei, wenigstens im Osten, während nach Westen hin alles voller Sümpfe gewesen sein muß, und höchstens nur in der Mitte eine dürftige Cultur Statt gefunden haben kann.
 
Die Kirchenbauten, um auf diese zurückzukommen, werden ohne Zweifel befehlsweise zu Stande gebracht sein. Doch ist nicht nur anzunehmen, daß der König sich dabei hülfreich bewiesen habe, da er in England vieles für Errichtung von kirchlichen Gebäuden that, sondern auch die Sage schreibt Knud einen Antheil an der Erbauung mancher Kirchen zu. Er soll Blei und Steine (Duffsteine, wird gemeldet, vielleicht auch Quadersteine aus Steinbrüchen) von England haben herüberschiffen lassen. Es kann sein, daß auf einzelnen Königlichen Besitzthümern solche zierlichere Kirchen aufgeführt
 
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Aktuelle Version vom 5. April 2008, 08:25 Uhr

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Schleswig-Holsteinische Kirchengeschichte
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Darf man annehmen, daß zu Knud des Großen Zeiten in Dänemark ähnliche Einrichtungen getroffen wurden, so wären für das Schleswigsche, soweit der Ripensche Sprengel hineinreichte, vielleicht nur sechs oder sieben Pfarrkirchen anzunehmen, für Alfen, und Aerröe (Odenseer Sprengels) etwa drei, für die Schleswiger Diöcese vielleicht dreißig, wenn man nach Harden zählt und dabei berücksichtigt, daß einige Harden weniger waren, als später im 13ten Jahrhundert, wo wir zuerst ein vollständiges Verzeichniß derselben haben, genannt werden. Es steht aber noch zur Frage, ob damals schon die Friesen das Christenthum angenommen haben, wo nicht, so sind zwölf weniger zu zählen. Dahingegen ist bestimmt schon damals der Strich zwischen Eider und Schlei, die ehemalige Deutsche Markgrafschaft, dem Schleswiger Stift zugelegt worden. Diese nämlich trat ums Jahr 1028 Kaiser Conrad an Knud d. Gr. ab, als Knuds Tochter dem Sohne des Kaisers verlobt ward.[1] Ob bis dahin diese Mark vielleicht noch dem Oldenburgischen Sprengel angehört habe, und welche kirchliche Einrichtungen hier etwa gewesen, liegt ganz im Dunkeln. Es will aber scheinen, als ob zuletzt diese Mark so gut als aufgegeben und die Gegend meistens mit Wald bewachsen gewesen sei, wenigstens im Osten, während nach Westen hin alles voller Sümpfe gewesen sein muß, und höchstens nur in der Mitte eine dürftige Cultur Statt gefunden haben kann.

Die Kirchenbauten, um auf diese zurückzukommen, werden ohne Zweifel befehlsweise zu Stande gebracht sein. Doch ist nicht nur anzunehmen, daß der König sich dabei hülfreich bewiesen habe, da er in England vieles für Errichtung von kirchlichen Gebäuden that, sondern auch die Sage schreibt Knud einen Antheil an der Erbauung mancher Kirchen zu. Er soll Blei und Steine (Duffsteine, wird gemeldet, vielleicht auch Quadersteine aus Steinbrüchen) von England haben herüberschiffen lassen. Es kann sein, daß auf einzelnen Königlichen Besitzthümern solche zierlichere Kirchen aufgeführt


  1. Adam. Brem. II, c. 39. (Caesar Conradus) cum rege etiam Danorum sive Anglorum mediante Archiepiscopo (Unwanno) pacem fecit, cujus et filiam filio suo deposcens uxorem dedit ei civitatem Sliaswig cum Marchia, quae trans Egdoram est, in foedus amicitiae.