Schleswig-Holsteinische Kirchengeschichte/1/092: Unterschied zwischen den Versionen

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auf der Insel Thanet bei Kent, fanden gute Aufnahme beim Könige, der ihnen eine verfallene Kirche, die von den Römerzeiten her noch stand, einräumte, und erlaubte das Christenthum zu verkündigen, obwohl er selbst ganz in der bedächtlichen Weise seines Volks äußerte: „Eure Worte und Verheißungen sind freilich schön, aber weil sie neu und ungewiß sind, kann ich ihnen keinen Beifall geben, und das verlassen, was ich seit so langer Zeit mit dem ganzen Volke der Angeln beobachtet habe.“ Erst später trat auch der König zum Christenthum über, nachdem schon viele Tausende seiner Unterthanen das Christenthum angenommen hatten. Schon um Weihnacht des Jahres 597 waren ihrer 10,000 getauft. Es ist nicht zu leugnen, daß Augustinus eine sehr starke Richtung auf das Aeußerliche hatte und in vielen Beziehungen als sehr befangen erscheint, wie aus seinem Briefwechsel mit Gregor zu ersehen ist, welcher letztere sich dahin aussprach, man müsse bei der ersten Stiftung der Kirche nicht so sehr mit Strenge strafen, als mit Milde tragen. In diesem Sinne nun gab Gregor dem Augustinus, den er zum Erzbischof der Englischen Kirche bestellte und ihm 12 Bischöfe unterordnete, mancherlei Anweisungen, die überhaupt ein Licht darüber verbreiten, wie man bei Einführung des Christenthums zu verfahren pflegte. Außer besonderer Nachsicht hinsichtlich der Ehen in von der Kirche verbotenen Verwandtschaftsgraden empfahl Gregor, die Götzentempel nicht zu zerstören, sondern nur die Götzenbilder herauszuwerfen, die Tempel aber mit Weihwasser zu besprengen, Altäre zu erbauen und Reliquien hineinzulegen; das Volk werde lieber zu den gewohnten Orten kommen. Die Opfer, die man den Göttern zu bringen gewohnt war, indem man Kinder schlachtete und Gastmähler anstellte, sollten dahin verändert werden, daß man an den Festtagen der Märtyrer, denen die Kirchen geweiht wären, oder am Gedächtnißfeste der Kirchweihe dem Volke gestatte, um den ehemaligen Tempel her Zelte von Baumzweigen zu errichten und Gastmähler anzustellen; man solle ihnen ihre Freude lassen, denn rhen Gemüthern alles zugleich nehmen, sei unmöglich, man müsse schrittweise sie zu etwas Höherem erheben; Gott selber habe es so bei dem Israelitischen Volke in Aegypten gemacht. Als der König Edilbert selbst sich hatte taufen lassen, wurden viele neue Kirchen von ihm erbaut und ausgestattet, alte wieder hergestellt, und Klöster eingerichtet; die Zahl der Christen wuchs immer mehr. Ein Versuch

Aktuelle Version vom 4. April 2008, 09:15 Uhr

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Schleswig-Holsteinische Kirchengeschichte
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auf der Insel Thanet bei Kent, fanden gute Aufnahme beim Könige, der ihnen eine verfallene Kirche, die von den Römerzeiten her noch stand, einräumte, und erlaubte das Christenthum zu verkündigen, obwohl er selbst ganz in der bedächtlichen Weise seines Volks äußerte: „Eure Worte und Verheißungen sind freilich schön, aber weil sie neu und ungewiß sind, kann ich ihnen keinen Beifall geben, und das verlassen, was ich seit so langer Zeit mit dem ganzen Volke der Angeln beobachtet habe.“ Erst später trat auch der König zum Christenthum über, nachdem schon viele Tausende seiner Unterthanen das Christenthum angenommen hatten. Schon um Weihnacht des Jahres 597 waren ihrer 10,000 getauft. Es ist nicht zu leugnen, daß Augustinus eine sehr starke Richtung auf das Aeußerliche hatte und in vielen Beziehungen als sehr befangen erscheint, wie aus seinem Briefwechsel mit Gregor zu ersehen ist, welcher letztere sich dahin aussprach, man müsse bei der ersten Stiftung der Kirche nicht so sehr mit Strenge strafen, als mit Milde tragen. In diesem Sinne nun gab Gregor dem Augustinus, den er zum Erzbischof der Englischen Kirche bestellte und ihm 12 Bischöfe unterordnete, mancherlei Anweisungen, die überhaupt ein Licht darüber verbreiten, wie man bei Einführung des Christenthums zu verfahren pflegte. Außer besonderer Nachsicht hinsichtlich der Ehen in von der Kirche verbotenen Verwandtschaftsgraden empfahl Gregor, die Götzentempel nicht zu zerstören, sondern nur die Götzenbilder herauszuwerfen, die Tempel aber mit Weihwasser zu besprengen, Altäre zu erbauen und Reliquien hineinzulegen; das Volk werde lieber zu den gewohnten Orten kommen. Die Opfer, die man den Göttern zu bringen gewohnt war, indem man Kinder schlachtete und Gastmähler anstellte, sollten dahin verändert werden, daß man an den Festtagen der Märtyrer, denen die Kirchen geweiht wären, oder am Gedächtnißfeste der Kirchweihe dem Volke gestatte, um den ehemaligen Tempel her Zelte von Baumzweigen zu errichten und Gastmähler anzustellen; man solle ihnen ihre Freude lassen, denn rhen Gemüthern alles zugleich nehmen, sei unmöglich, man müsse schrittweise sie zu etwas Höherem erheben; Gott selber habe es so bei dem Israelitischen Volke in Aegypten gemacht. Als der König Edilbert selbst sich hatte taufen lassen, wurden viele neue Kirchen von ihm erbaut und ausgestattet, alte wieder hergestellt, und Klöster eingerichtet; die Zahl der Christen wuchs immer mehr. Ein Versuch