Schleswig-Holsteinische Kirchengeschichte/1/052: Unterschied zwischen den Versionen
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mit den Seinigen manche Mahlzeit auf diesem Steine zu halten, „da wir denn nach vollenbrachter Mahlzeit auf diesem heydnischen Altar (da unsere Vorfahren dem leidigen Teufel hatten gedienet und geopffert, ja wohl Menschen geschlachtet) mit schönen geistlichen Liedern und Lobgesängen den wahren Gott und eintzigen Schöpffer Himmels und der Erden hertzlich pflegen zu preisen.“ So führt Rists Worte an Trogillus Arnkiel in seiner „Cimbrischen Heyden-Religion“ (S. 236. 237), jenem Werke großen Fleißes und voller Gelehrsamkeit, das für lange Zeit den Gelehrten Stoff gab zu noch weiteren Ausführungen, bis man anfing mehr zu sichten und zu scheiden. Wenn das aber geschieht, bleibt freilich nicht so gar vieles nach, wovon man behaupten kann, daß es wahrhaft begründet wäre, wenigstens was die Sachsen betrifft. Der Tempel des Götzen <tt>Hamoys</tt> oder <tt>Hammon</tt> (welcher mit dem Africanischen Jupiter Ammon zusammengestellt wurde) zu Hamburg, zuerst erwähnt in einer Niedersächsischen Chronik von 1492, ist längst in das Reich der Fabeln verwiesen, sammt dem Gambrivius, dem siebenten König der Deutschen, von dem man wissen wollte, daß derselbe im Jahr der Welt 2217, nach der Sündfluth 560, Stadt und Tempel gegründet haben sollte .<ref> Davon ist allenfalls weiter nachzulesen bei Staphorst I. S. 2-10, wo sich auch darauf bezügliche Abbildungen finden. Nicht weniger prangt dieser Hammon oder Jupiter Ammon in einem Bilde bei Arnkiel zu S. 110, wo überhaupt es an bildlichen Darstellungen - die aber für nicht viel mehr als Phantasiestücke anzusehen - nicht fehlt.</ref> Was den Krodo, den angeblichen Gott der Sachsen, der der Kronus oder Saturnus sein und auf der Harzburg sein Heiligthum gehabt haben soll, und die Irmensäule bei Eresburg (Stadtberge) im Paderbornschen anbetrifft, so liegt uns die jedenfalls zu fern .<ref> | |||
Ueber den Krodo schrieb unter andern Joh. Mich. Heineccius eine <tt>dissertatio de Crodone Harzburgico</tt> angefügt seinen <tt>Antiquit. Goslar 1707.</tt> Darnach ist die erste Notiz über den Krodo in einer Sächsischen Chronik enthalten, und die alten Schriftsteller wissen von ihm nichts. Nachdem Ulrich Petersen in seiner Beschreibung des Schleistromes die Vermuthung geäußert, Grödersbye in Angeln könnte von Krodo oder Grodo benannt sein, Grodo-Busch bedeuten, ging dies in Schröders Beschreibung von Schleswig, dann in dessen Topographie über, und geht nun natürlich weiter, so wie einer dem andern nachschreibt. Die Irmensäule - was ist über diese nicht alles geschrieben? Und was weiß man? - So gut als nichts, wie zierlich man sie auch abgebildet hat. - Zu den ältesten Abbildungen der angeblich Sächsischen, der Nordischen und Wendischen Götzen mögen die noch ziemlich rohen Holzschnitte gehören, welche in Erpold Lindenbruchs Chronica von <tt>Carolo Magno</tt>, Hamburg 1593 sich finden. Darnach wenigstens sind, wie die Vergleichung lehrt, die Kupferstiche für viele spätere Werke angefertigt.</ref> | |||
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Aktuelle Version vom 1. April 2008, 08:05 Uhr
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mit den Seinigen manche Mahlzeit auf diesem Steine zu halten, „da wir denn nach vollenbrachter Mahlzeit auf diesem heydnischen Altar (da unsere Vorfahren dem leidigen Teufel hatten gedienet und geopffert, ja wohl Menschen geschlachtet) mit schönen geistlichen Liedern und Lobgesängen den wahren Gott und eintzigen Schöpffer Himmels und der Erden hertzlich pflegen zu preisen.“ So führt Rists Worte an Trogillus Arnkiel in seiner „Cimbrischen Heyden-Religion“ (S. 236. 237), jenem Werke großen Fleißes und voller Gelehrsamkeit, das für lange Zeit den Gelehrten Stoff gab zu noch weiteren Ausführungen, bis man anfing mehr zu sichten und zu scheiden. Wenn das aber geschieht, bleibt freilich nicht so gar vieles nach, wovon man behaupten kann, daß es wahrhaft begründet wäre, wenigstens was die Sachsen betrifft. Der Tempel des Götzen Hamoys oder Hammon (welcher mit dem Africanischen Jupiter Ammon zusammengestellt wurde) zu Hamburg, zuerst erwähnt in einer Niedersächsischen Chronik von 1492, ist längst in das Reich der Fabeln verwiesen, sammt dem Gambrivius, dem siebenten König der Deutschen, von dem man wissen wollte, daß derselbe im Jahr der Welt 2217, nach der Sündfluth 560, Stadt und Tempel gegründet haben sollte .[1] Was den Krodo, den angeblichen Gott der Sachsen, der der Kronus oder Saturnus sein und auf der Harzburg sein Heiligthum gehabt haben soll, und die Irmensäule bei Eresburg (Stadtberge) im Paderbornschen anbetrifft, so liegt uns die jedenfalls zu fern .[2]
- ↑ Davon ist allenfalls weiter nachzulesen bei Staphorst I. S. 2-10, wo sich auch darauf bezügliche Abbildungen finden. Nicht weniger prangt dieser Hammon oder Jupiter Ammon in einem Bilde bei Arnkiel zu S. 110, wo überhaupt es an bildlichen Darstellungen - die aber für nicht viel mehr als Phantasiestücke anzusehen - nicht fehlt.
- ↑ Ueber den Krodo schrieb unter andern Joh. Mich. Heineccius eine dissertatio de Crodone Harzburgico angefügt seinen Antiquit. Goslar 1707. Darnach ist die erste Notiz über den Krodo in einer Sächsischen Chronik enthalten, und die alten Schriftsteller wissen von ihm nichts. Nachdem Ulrich Petersen in seiner Beschreibung des Schleistromes die Vermuthung geäußert, Grödersbye in Angeln könnte von Krodo oder Grodo benannt sein, Grodo-Busch bedeuten, ging dies in Schröders Beschreibung von Schleswig, dann in dessen Topographie über, und geht nun natürlich weiter, so wie einer dem andern nachschreibt. Die Irmensäule - was ist über diese nicht alles geschrieben? Und was weiß man? - So gut als nichts, wie zierlich man sie auch abgebildet hat. - Zu den ältesten Abbildungen der angeblich Sächsischen, der Nordischen und Wendischen Götzen mögen die noch ziemlich rohen Holzschnitte gehören, welche in Erpold Lindenbruchs Chronica von Carolo Magno, Hamburg 1593 sich finden. Darnach wenigstens sind, wie die Vergleichung lehrt, die Kupferstiche für viele spätere Werke angefertigt.