Schleswig-Holsteinische Kirchengeschichte/1/008: Unterschied zwischen den Versionen
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ersten einander am nächsten verwandt als dem Germanischen Hauptstamme angehörig, die letzteren aber dem davon verschiedenen Slavischen, und auch durch die Sprache von jenen völlig getrennt. Das Genauere über die jeder Völkerschaft angehörigen Gebiete, deren Gränzen und Abtheilung kann hier noch übergangen werden, da später, wenn von den kirchlichen Abtheilungen die Rede sein wird, sich dazu ein passenderer Platz finden möchte, auch für das Ende des 8. und den Anfang des 9. Jahrhunderts, wo wir mit der Kirchengeschichte anfangen, viel dahin Gehöriges noch im Dunkeln liegt. | |||
Dahingegen wird ein Blick auf die damalige Landesbeschaffenheit im Allgemeinen hier an seiner Stelle sein, weil diese von dem bedeutendsten Einflusse auf die Lebensweise und den Charakter der genannten Völkerschaften sein mußte, und wir erst, nachdem wir einen solchen Blick auf das Land geworfen, so manches werden verstehen können, was auch für die Aufnahme, welche das Christenthum fand, sehr von Belang gewesen ist. | |||
Es ist das Land seiner natürlichen Beschaffenheit nach bekanntlich dreitheilig: die Ostküste, von Meerbusen durchschnitten, hügelicht, schweren Bodens; der mittlere Rücken des Landes, wo so wie die Hügel aufhören, der Sand immer vorherrschender wird und eine allmählig nach Westen hin sich senkende Ebene ausbreitet; endlich die Westküste, niedrig, aus angeschwemmtem Marschboden bestehend, wo nur einzelne zerstreute kleine Geeststrecken sich finden, um welche als Kerne sich Marschboden gelagert hat. Die doppelte sehr durchbrochene und eigentlich nur in Resten vorhandene Dünenkette umgränzt das Gebiet, innerhalb dessen die bedeutendsten Veränderungen in den von Strömen vielfach durchschnittenen Niederungen Statt gefunden haben. Weit hinaus, jenseits der äußeren Dünen liegt die hier noch mit in Betracht kommende Felseninsel Helgoland, der nachgebliebene feste Kern, desen Umgebung längst vom Meere abgenagt ist. Nur noch ein einziger isolirter Steinfelsen ragt mitten im Festlande hervor, der Segeberger Gypsberg, vormals Alberg. Sonst keine Gebirge. Jene beiden Höhenpunkte aber werden auch in der Kirchengeschichte mehrmals unsere Blicke auf sich ziehen, als solche, an denen unter Friesen und Wenden Versuche zur festeren Begründung des Christenthums gemacht wurden. |
Aktuelle Version vom 28. März 2008, 13:00 Uhr
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Schleswig-Holsteinische Kirchengeschichte | |
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ersten einander am nächsten verwandt als dem Germanischen Hauptstamme angehörig, die letzteren aber dem davon verschiedenen Slavischen, und auch durch die Sprache von jenen völlig getrennt. Das Genauere über die jeder Völkerschaft angehörigen Gebiete, deren Gränzen und Abtheilung kann hier noch übergangen werden, da später, wenn von den kirchlichen Abtheilungen die Rede sein wird, sich dazu ein passenderer Platz finden möchte, auch für das Ende des 8. und den Anfang des 9. Jahrhunderts, wo wir mit der Kirchengeschichte anfangen, viel dahin Gehöriges noch im Dunkeln liegt.
Dahingegen wird ein Blick auf die damalige Landesbeschaffenheit im Allgemeinen hier an seiner Stelle sein, weil diese von dem bedeutendsten Einflusse auf die Lebensweise und den Charakter der genannten Völkerschaften sein mußte, und wir erst, nachdem wir einen solchen Blick auf das Land geworfen, so manches werden verstehen können, was auch für die Aufnahme, welche das Christenthum fand, sehr von Belang gewesen ist.
Es ist das Land seiner natürlichen Beschaffenheit nach bekanntlich dreitheilig: die Ostküste, von Meerbusen durchschnitten, hügelicht, schweren Bodens; der mittlere Rücken des Landes, wo so wie die Hügel aufhören, der Sand immer vorherrschender wird und eine allmählig nach Westen hin sich senkende Ebene ausbreitet; endlich die Westküste, niedrig, aus angeschwemmtem Marschboden bestehend, wo nur einzelne zerstreute kleine Geeststrecken sich finden, um welche als Kerne sich Marschboden gelagert hat. Die doppelte sehr durchbrochene und eigentlich nur in Resten vorhandene Dünenkette umgränzt das Gebiet, innerhalb dessen die bedeutendsten Veränderungen in den von Strömen vielfach durchschnittenen Niederungen Statt gefunden haben. Weit hinaus, jenseits der äußeren Dünen liegt die hier noch mit in Betracht kommende Felseninsel Helgoland, der nachgebliebene feste Kern, desen Umgebung längst vom Meere abgenagt ist. Nur noch ein einziger isolirter Steinfelsen ragt mitten im Festlande hervor, der Segeberger Gypsberg, vormals Alberg. Sonst keine Gebirge. Jene beiden Höhenpunkte aber werden auch in der Kirchengeschichte mehrmals unsere Blicke auf sich ziehen, als solche, an denen unter Friesen und Wenden Versuche zur festeren Begründung des Christenthums gemacht wurden.