Schleswig-Holsteinische Kirchengeschichte/1/003: Unterschied zwischen den Versionen

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vertilgt, vielleicht auch, wie es vielfältig zu ergehen pflegt, zum Theil unterjocht ward, und unsre Vorfahren Germanischen Stammes das Land einnahmen, darüber ist mit Sicherheit nichts ermittelt, und kann es um so weniger, da ohne Zweifel nicht mit Einem mal die Besitznahme des Landes erfolgte, sondern mehrere Einwanderungen angenommen werden müssen, womit denn auch eben die Sonderung in verschiedene Stämme und Völkerschaften zusammenhängt. Wenn wir diesen aber insgesammt den Namen germanisch beilegen, so geschieht dies in dem Sinne, in welchem dies Wort von den alten Römischen Schriftstellern gebraucht wird, die diese Benennung von einem einzelnen Stamme entlehnen und zur Bezeichnung aller verwandten Volksgenossenschaften gebrauchen. Es sind darunter also sowohl die Nordischen Völkerschaften, die man später bestimmter als Scandinavische bezeichnet hat, als auch diejenigen befaßt, für welche der gemeinsame Name Deutsche gebräuchlich geworden, und es scheint nicht wohlgethan, wenn man in neueren Zeiten den Namen Germanisch als ganz gleichbedeutend mit Deutsch genommen hat, nicht wohlgethan, sofern darin eine Verkennung der Verwandtschaft liegt, die so offenbar zwischen jenen beiden Hauptgruppen des großen Volkes Statt findet, das von der Vorsehung die Bestimmung empfangen zu haben scheint, Träger und Förderer höheren geistigen Lebens in der Menschheit zu sein, nachdem es in sich das Christenthum aufgenommen. Und diese Aufnahme des Christenthums ist von allen Germanischen Volksstämmen, dies Wort im weitesten Sinne genommen, in der Weise geschehen, daß man wohl sagen kann, es habe hier gerade seinen fruchtbarsten Boden gefunden. Die Bestimmung dieser Germanischen Stämme führt es aber mit sich, daß ein besonderer Trieb zum Wandern, zum Ausziehen in ihnen ist, wenn sie gleich dazu doch immer gedrängt werden müssen, sei es von außen her oder durch die innern Verhältnisse, wenn auf einem Punkte die Menschenzahl zu stark wächst, oder ihr Freiheitsgefühl beeinträchtigt wird. Was die eben darum so reiche geschichtliche Zeit dieser Stämme uns klar darlegt, was

Aktuelle Version vom 28. März 2008, 12:42 Uhr

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Schleswig-Holsteinische Kirchengeschichte
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vertilgt, vielleicht auch, wie es vielfältig zu ergehen pflegt, zum Theil unterjocht ward, und unsre Vorfahren Germanischen Stammes das Land einnahmen, darüber ist mit Sicherheit nichts ermittelt, und kann es um so weniger, da ohne Zweifel nicht mit Einem mal die Besitznahme des Landes erfolgte, sondern mehrere Einwanderungen angenommen werden müssen, womit denn auch eben die Sonderung in verschiedene Stämme und Völkerschaften zusammenhängt. Wenn wir diesen aber insgesammt den Namen germanisch beilegen, so geschieht dies in dem Sinne, in welchem dies Wort von den alten Römischen Schriftstellern gebraucht wird, die diese Benennung von einem einzelnen Stamme entlehnen und zur Bezeichnung aller verwandten Volksgenossenschaften gebrauchen. Es sind darunter also sowohl die Nordischen Völkerschaften, die man später bestimmter als Scandinavische bezeichnet hat, als auch diejenigen befaßt, für welche der gemeinsame Name Deutsche gebräuchlich geworden, und es scheint nicht wohlgethan, wenn man in neueren Zeiten den Namen Germanisch als ganz gleichbedeutend mit Deutsch genommen hat, nicht wohlgethan, sofern darin eine Verkennung der Verwandtschaft liegt, die so offenbar zwischen jenen beiden Hauptgruppen des großen Volkes Statt findet, das von der Vorsehung die Bestimmung empfangen zu haben scheint, Träger und Förderer höheren geistigen Lebens in der Menschheit zu sein, nachdem es in sich das Christenthum aufgenommen. Und diese Aufnahme des Christenthums ist von allen Germanischen Volksstämmen, dies Wort im weitesten Sinne genommen, in der Weise geschehen, daß man wohl sagen kann, es habe hier gerade seinen fruchtbarsten Boden gefunden. Die Bestimmung dieser Germanischen Stämme führt es aber mit sich, daß ein besonderer Trieb zum Wandern, zum Ausziehen in ihnen ist, wenn sie gleich dazu doch immer gedrängt werden müssen, sei es von außen her oder durch die innern Verhältnisse, wenn auf einem Punkte die Menschenzahl zu stark wächst, oder ihr Freiheitsgefühl beeinträchtigt wird. Was die eben darum so reiche geschichtliche Zeit dieser Stämme uns klar darlegt, was