W-Nummer: Unterschied zwischen den Versionen

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(aus Artikel Computergenealogie/2002/04#W-Nummern_für_den_Osten)
 
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Ein besonders wichtiges Kriterium für eine gute Datenqualität ist natürlich eine genaue Ortsangabe, auf den sich erforschte Daten beziehen. Was nützt dem Suchenden die Erkenntnis, dass jemand nach "Meyer" in "Neustadt" sucht? Nichts! Welch es Neustadt ist denn gemeint? Also muss der Ort genauer bezeichnet werden.
Ein wichtiges Kriterium für eine gute Datenqualität ist eine genaue Ortsangabe, auf den sich erforschte Daten beziehen. Was nützt dem Suchenden die Erkenntnis, dass jemand nach „Meyer“ in „Neustadt“ sucht?  


Hierfür kann man im heutigen Deutschland die Postleitzahlen verwenden, da diese einen Ort hinreichend genau identifizieren. Für die ehemaligen deutschen Ostgebiete ist hingegen die sogenannte W-Nummer zu verwenden. Der Verlag für das Standesamtswesen hat 1970 das "Gemeindeverzeichnis für die Hauptwohngebiete der Deutschen außerhalb der Bundesrepublik Deutschland" veröffentlicht, in dem diese Ersatzkennzahlen definiert und zugeordnet werden. Dieses Werk ist in den meisten genealogischenVereinen und Archiven
Der Ortsname im heutigen Deutschland kann um die Postleitzahl (mit einer Jahreszahl) ergänzt werden, da diese einen Ort gut identifiziert. Für Orte in ehemaligen deutschen Ostgebieten ''kann'' statt der heutigen ausländischen Postleitzahl die '''w-Nummer''' als Ersatz-Postleitzahl verwendet werden. Der Verlag für das Standesamtswesen hat 1970 im „Gemeindeverzeichnis für die Hauptwohngebiete der Deutschen außerhalb der Bundesrepublik Deutschland“ diese Ersatzkennzahl auf der Ebene von Regionen definiert.  
zugänglich.  


Die W-Nummer beruht auf fünfstelligen Kennziffern. Die ersten beiden Stellen zeigen die frühere Provinz an, die dritte Stelle den Regierungsbezirk und die letzten beiden Stellen der kleinere Verwaltungsbezirk, zu denen die Gemeinde gehört.
= Aufbau des Verzeichnisses =
Die w-Nummer wurde für Gemeinden östlich der damaligen innerdeutschen Grenze in drei geographischen Bereichen definiert:
# Mitteldeutschland (Gebiet der DDR und Berlin (Ost))
# Ostdeutschland (frühere preußische Ostprovinzen)
# Ausland


In der FOKO-Dokumentation sind unter http://foko.genealogy.net/doc eine ganze Reihe dreistelliger W-Nummern angegeben. Der "Pommersche Greif" hat darüber hinaus jetzt alle W-Nummern der ehemaligen Provinz Pommern und eine ausführliche Anleitung zur Foko-Eingabe unter http://pg.genealogy.net/service/forscherkontakte.htm online bereitgestellt.  
= Struktur der w-Nummer =
== Aufbau ==
Die w-Nummer ist eine fünfstellige Kennziffer in der Form '''XX Y ZZ'''. Die Bedeutung der drei Ziffer-Gruppe hängt vom geographischen Bereich ab.
== Mitteldeutschland (Gebiet der DDR und Berlin (Ost)) ==
'''XX''' entspricht den Ländern der Verwaltungsgliederung vor 25. Juli 1952 '''und''' den Bezirken der Verwaltungsgliederung per 31. Dezember 1969, wobei die letzteren in 2 Ziffern zusammengefasst wurden)


Weitere W-Nummern und Postleitzahlen sind im genealogischen Ortsverzeichnis GOV unter http://gov.genealogy.net zu finden.
'''Y''' Bezirk
 
'''ZZ''' Stadtkreis/Kreis
 
== Ostdeutschland (frühere preußische Ostprovinzen) ==
'''XX''' Provinz in den Grenzen vom 31. Dezember 1937.
 
'''Y''' Regierungsbezirk (letzte Verwaltungsgliederung vor 1945)
'''ZZ''' Stadt- und Landkreis (letzte Verwaltungsgliederung vor 1945)
== Ausland ==
'''XX''' Staaten in den Grenzen per 31.12.1937
 
'''Y''' großer Landesteil oder Provinz (letzte Verwaltungsgliederung vor 1945)
 
'''ZZ''' kleinere Verwaltungseinheit (letzte Verwaltungsgliederung vor 1945)
 
== Zuordnung Ort zu w-Nummer ==
Die Orte erhalten die w-Nummer der Verwaltungseinheit (Landkreis, Stadtkreis, Kreis etc.) in dem sie liegen. Es sind zwei Fälle zu unterscheiden:
# Die Gemeinde gehört zu einer Verwaltungseinheit für die eine eigene w-Nummer existiert. Dann wird der Gemeinde die entsprechende w-Nummer zugeordnet.
# Die Gemeinde gehört zu keiner Verwaltungseinheit für die eine eigene w-Nummer existiert. Dann können die beiden letzten Ziffern '''ZZ''' auf 99 gesetzt werden. Ist die größere Verwaltungseinheit ebenfalls unbekannt wird auch '''Y''' auf 9 gesetzt.
 
= Verzeichnisse mit w-Nummern =
== FOKO ==
* [[FOKO]]-Dokumentation mit [[FOKO/PLZ#w-Nummern|FOKO/PLZ]]
 
== GOV ==
W-Nummern und Postleitzahlen sind im [[GOV|Genealogischen Ortsverzeichnis (GOV)]] http://gov.genealogy.net zu finden. Für das Gebiet der ehemaligen DDR werden '''''keine''''' w-Nummern erfasst.
 
= Literatur =
* Gemeindeverzeichnis für die Hauptwohngebiete der Deutschen außerhalb der Bundesrepublik Deutschland, Gerhard Reichling, Verlag für Standesamtswesen
** 2. Auflage 1982
** 1991, Nachtrag: „Alphabetisches Verzeichnis der amtlich geänderten Ortsnamen in den früheren preußischen Ostprovinzen vor 1939“
 
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<references />
 
[[Kategorie:Lexikon]]

Aktuelle Version vom 9. August 2013, 07:02 Uhr

Ein wichtiges Kriterium für eine gute Datenqualität ist eine genaue Ortsangabe, auf den sich erforschte Daten beziehen. Was nützt dem Suchenden die Erkenntnis, dass jemand nach „Meyer“ in „Neustadt“ sucht?

Der Ortsname im heutigen Deutschland kann um die Postleitzahl (mit einer Jahreszahl) ergänzt werden, da diese einen Ort gut identifiziert. Für Orte in ehemaligen deutschen Ostgebieten kann statt der heutigen ausländischen Postleitzahl die w-Nummer als Ersatz-Postleitzahl verwendet werden. Der Verlag für das Standesamtswesen hat 1970 im „Gemeindeverzeichnis für die Hauptwohngebiete der Deutschen außerhalb der Bundesrepublik Deutschland“ diese Ersatzkennzahl auf der Ebene von Regionen definiert.

Aufbau des Verzeichnisses

Die w-Nummer wurde für Gemeinden östlich der damaligen innerdeutschen Grenze in drei geographischen Bereichen definiert:

  1. Mitteldeutschland (Gebiet der DDR und Berlin (Ost))
  2. Ostdeutschland (frühere preußische Ostprovinzen)
  3. Ausland

Struktur der w-Nummer

Aufbau

Die w-Nummer ist eine fünfstellige Kennziffer in der Form XX Y ZZ. Die Bedeutung der drei Ziffer-Gruppe hängt vom geographischen Bereich ab.

Mitteldeutschland (Gebiet der DDR und Berlin (Ost))

XX entspricht den Ländern der Verwaltungsgliederung vor 25. Juli 1952 und den Bezirken der Verwaltungsgliederung per 31. Dezember 1969, wobei die letzteren in 2 Ziffern zusammengefasst wurden)

Y Bezirk

ZZ Stadtkreis/Kreis

Ostdeutschland (frühere preußische Ostprovinzen)

XX Provinz in den Grenzen vom 31. Dezember 1937.

Y Regierungsbezirk (letzte Verwaltungsgliederung vor 1945)

ZZ Stadt- und Landkreis (letzte Verwaltungsgliederung vor 1945)

Ausland

XX Staaten in den Grenzen per 31.12.1937

Y großer Landesteil oder Provinz (letzte Verwaltungsgliederung vor 1945)

ZZ kleinere Verwaltungseinheit (letzte Verwaltungsgliederung vor 1945)

Zuordnung Ort zu w-Nummer

Die Orte erhalten die w-Nummer der Verwaltungseinheit (Landkreis, Stadtkreis, Kreis etc.) in dem sie liegen. Es sind zwei Fälle zu unterscheiden:

  1. Die Gemeinde gehört zu einer Verwaltungseinheit für die eine eigene w-Nummer existiert. Dann wird der Gemeinde die entsprechende w-Nummer zugeordnet.
  2. Die Gemeinde gehört zu keiner Verwaltungseinheit für die eine eigene w-Nummer existiert. Dann können die beiden letzten Ziffern ZZ auf 99 gesetzt werden. Ist die größere Verwaltungseinheit ebenfalls unbekannt wird auch Y auf 9 gesetzt.

Verzeichnisse mit w-Nummern

FOKO

GOV

W-Nummern und Postleitzahlen sind im Genealogischen Ortsverzeichnis (GOV) http://gov.genealogy.net zu finden. Für das Gebiet der ehemaligen DDR werden keine w-Nummern erfasst.

Literatur

  • Gemeindeverzeichnis für die Hauptwohngebiete der Deutschen außerhalb der Bundesrepublik Deutschland, Gerhard Reichling, Verlag für Standesamtswesen
    • 2. Auflage 1982
    • 1991, Nachtrag: „Alphabetisches Verzeichnis der amtlich geänderten Ortsnamen in den früheren preußischen Ostprovinzen vor 1939“