Topographie Holstein 1841/A-H/083: Unterschied zwischen den Versionen

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:der Einwohner sind der Ackerbau, die bürgerlichen Gewerbe und die Gastwirthschaft. Die Viehzucht ist ausgezeichnet, wozu die vorzüglichen Wiesen sehr beitragen. - Handwerker und Gewerbetreibende sind hier: 7 Schlachter, 6 Bäcker, 6 Brenner und Brauer, 24 Schuster, 7 Schneider, 3 Färber, 2 Hutmacher, 2 Weißgärber, 4 Weber, 3 Zimmerleute, 10 Maurer, 12 Tischler, 4 Glaser, 4 Maler, 4 Sattler, 8 Grobschmiede, 3 Schlösser, 3 Rademacher, 3 Faßbinder, 2 Seiler, 5 Drechsler und 2 Töpfer. Im Orte sind 2 Kaufleute, 9 Krämer und Höker, und 40 Gasthäuser und Schenken. - Schon lange ist hier eine Zollstätte gewesen, wobei jetzt 2 Controlleure angestellt sind; eine Posteinrichtung war hier ebenfalls sehr früh, und eine Fuhrrolle schon seit 1694. Im Flecken ist eine Apotheke; auch wohnen hier 2 Aerzte. - Bramstedt hatte schon 1643 die Marktgerechtigkeit, und in älterer Zeit wurden die Märkte sogar von Brabantern Kaufleuten besucht; die jetzigen Jahrmärkte, welche am St. Marenstage, am 12. October und am Dienstage vor Kreuzerhöhung gehalten werden, sind von keiner großen Bedeutung. - Die hier belegene Korn-Wassermühle gehörte ehemals zum Gute Bramstedt (s. Gut Bramstedt). Im 16. Jahrunderte waren hier 3 Wassermühlen. Nördl. nahe am Flecken liegt eine, vor wenigen Jahren angelegte, Ziegelei. - Bramstedt ist dadurch merkwürdig, daß hier ehemals das Bramstedter Göding, ein mit Einwohnern aus der dortigen Gegend besetztes Gericht, gehalten ward; von dem Spruche desselben konnte an die Landesherrschaft appellirt werden; es existirte aber im Jahre 1560 nicht mehr. Auf dem Markte steht eine, ehemals hölzerne, jetzt steinerne, Rolandssäule, bei der vermuthlich das Gödingsgericht in alten Zeiten unter freiem Himmel gehalten ward. Der jetzige Roland ist im Jahre 1827 wieder aufgerichtet. - Im Flecken war ehemals ein Amthaus, und mehrere Amtmänner des Amtes Segeberg hatten hier ihren Sitz; im Jahre 1782 ward es nach Segeberg verlegt. Jetzt wohnt hier der Kirchspielvogt, welcher mit 4 Fleckensdeputirten die Fleckensangelegenheiten besorgt. - Areal der zum Amte gehörenden Feldmark: 3275 Ton., die Tonne zu 260 Q. R., worunter Acker 1295 Ton., Wiesen 270 Ton., Gemeinheiten, Haide und Holzgrund 1589 Ton., und Moor 121 Ton. (2041 Steuert., worunter 42 Steuert. zum Gute Bramstedt gehören.). - Der Boden ist zum Theil gut, zum Theil aber auch sandigt, welcher mitunter zum Flugsande übergeht; die Wiesen sind vorzüglich. - Südlich von Bramstedt führt eine ansehnliche Brücke über die Bramaue. - Eine Quelle in der Nähe des Fleckens kam in den Jahren 1681, 1761 und 1806 in den Ruf großer Heilkräfte, verlor ihn aber jedesmal wieder nach einigen Jahren; doch sollen in der Gegend einige Eisen, Salz und Schwefel enthaltende Quellen sein, und eine, {{Bruch|1|2}} M. von Bramstedt entfernt liegende, eisenhaltige Quelle soll besonders gegen gichtische Lähmungen heilsam sein. - Auf dem Strietkamp vor dem Flecken war im Jahre 1317 eine Schlacht zwischen dem Grafen Johann von Wagrien und dem Grafen Adolph von Schaumburg, in welcher letzter geschlagen und gefangen genommen ward. Auch besiegt, im Jahre 1401, der Herzog Heinrich das Heer, welches die Vormünder der Kinder des Grafen Adolph gegen ihn gesandt hatten, in einem Treffen in der Nähe des Fleckens. - Hier war im Jahre 1563 der Sammlungsplatz mehrerer Kriegsvölker, wozu die Stadt Schleswig allein 300 wohlgerüstete Knechte senden mußte. - Im Jahr 1677 gerieht ein Pulverwagen hier in Brand und zerstörte 10 Häuser.
;Bramstedt:.
;Bramstedt: (vorm. {{Sperrschrift|Stedingshof}}); adeliches Gut, im Itzehoer Güterdistricte; Ksp. Bramstedt. Der Hof liegt unmittelbar am Flecken Bramstedt.

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der Einwohner sind der Ackerbau, die bürgerlichen Gewerbe und die Gastwirthschaft. Die Viehzucht ist ausgezeichnet, wozu die vorzüglichen Wiesen sehr beitragen. - Handwerker und Gewerbetreibende sind hier: 7 Schlachter, 6 Bäcker, 6 Brenner und Brauer, 24 Schuster, 7 Schneider, 3 Färber, 2 Hutmacher, 2 Weißgärber, 4 Weber, 3 Zimmerleute, 10 Maurer, 12 Tischler, 4 Glaser, 4 Maler, 4 Sattler, 8 Grobschmiede, 3 Schlösser, 3 Rademacher, 3 Faßbinder, 2 Seiler, 5 Drechsler und 2 Töpfer. Im Orte sind 2 Kaufleute, 9 Krämer und Höker, und 40 Gasthäuser und Schenken. - Schon lange ist hier eine Zollstätte gewesen, wobei jetzt 2 Controlleure angestellt sind; eine Posteinrichtung war hier ebenfalls sehr früh, und eine Fuhrrolle schon seit 1694. Im Flecken ist eine Apotheke; auch wohnen hier 2 Aerzte. - Bramstedt hatte schon 1643 die Marktgerechtigkeit, und in älterer Zeit wurden die Märkte sogar von Brabantern Kaufleuten besucht; die jetzigen Jahrmärkte, welche am St. Marenstage, am 12. October und am Dienstage vor Kreuzerhöhung gehalten werden, sind von keiner großen Bedeutung. - Die hier belegene Korn-Wassermühle gehörte ehemals zum Gute Bramstedt (s. Gut Bramstedt). Im 16. Jahrunderte waren hier 3 Wassermühlen. Nördl. nahe am Flecken liegt eine, vor wenigen Jahren angelegte, Ziegelei. - Bramstedt ist dadurch merkwürdig, daß hier ehemals das Bramstedter Göding, ein mit Einwohnern aus der dortigen Gegend besetztes Gericht, gehalten ward; von dem Spruche desselben konnte an die Landesherrschaft appellirt werden; es existirte aber im Jahre 1560 nicht mehr. Auf dem Markte steht eine, ehemals hölzerne, jetzt steinerne, Rolandssäule, bei der vermuthlich das Gödingsgericht in alten Zeiten unter freiem Himmel gehalten ward. Der jetzige Roland ist im Jahre 1827 wieder aufgerichtet. - Im Flecken war ehemals ein Amthaus, und mehrere Amtmänner des Amtes Segeberg hatten hier ihren Sitz; im Jahre 1782 ward es nach Segeberg verlegt. Jetzt wohnt hier der Kirchspielvogt, welcher mit 4 Fleckensdeputirten die Fleckensangelegenheiten besorgt. - Areal der zum Amte gehörenden Feldmark: 3275 Ton., die Tonne zu 260 Q. R., worunter Acker 1295 Ton., Wiesen 270 Ton., Gemeinheiten, Haide und Holzgrund 1589 Ton., und Moor 121 Ton. (2041 Steuert., worunter 42 Steuert. zum Gute Bramstedt gehören.). - Der Boden ist zum Theil gut, zum Theil aber auch sandigt, welcher mitunter zum Flugsande übergeht; die Wiesen sind vorzüglich. - Südlich von Bramstedt führt eine ansehnliche Brücke über die Bramaue. - Eine Quelle in der Nähe des Fleckens kam in den Jahren 1681, 1761 und 1806 in den Ruf großer Heilkräfte, verlor ihn aber jedesmal wieder nach einigen Jahren; doch sollen in der Gegend einige Eisen, Salz und Schwefel enthaltende Quellen sein, und eine, 1/2 M. von Bramstedt entfernt liegende, eisenhaltige Quelle soll besonders gegen gichtische Lähmungen heilsam sein. - Auf dem Strietkamp vor dem Flecken war im Jahre 1317 eine Schlacht zwischen dem Grafen Johann von Wagrien und dem Grafen Adolph von Schaumburg, in welcher letzter geschlagen und gefangen genommen ward. Auch besiegt, im Jahre 1401, der Herzog Heinrich das Heer, welches die Vormünder der Kinder des Grafen Adolph gegen ihn gesandt hatten, in einem Treffen in der Nähe des Fleckens. - Hier war im Jahre 1563 der Sammlungsplatz mehrerer Kriegsvölker, wozu die Stadt Schleswig allein 300 wohlgerüstete Knechte senden mußte. - Im Jahr 1677 gerieht ein Pulverwagen hier in Brand und zerstörte 10 Häuser.
Bramstedt
(vorm. Stedingshof); adeliches Gut, im Itzehoer Güterdistricte; Ksp. Bramstedt. Der Hof liegt unmittelbar am Flecken Bramstedt.