Geschichte der Pfarreien des Dekanates Grevenbroich/371: Unterschied zwischen den Versionen

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Lehen als verwirkt eingezogen, weil ein Herr von Lievendal auf dem Fußpfade, der von Köln nach Grevenbroich und Lievendal führt, an einer "am Nippes" gelegenen Stelle seinen Bruder erschlagen.<ref>Lac. III 899. Im 16. Jahrhundete bekundete noch diese Missethat ein dort errichtetes Kreuz mit dem Namen und Wappen des Ermordeten.</ref>
 
Einige Zeit später tritt Johann von Lievendal in Verbindung mit Laurenz Birkheimer an der Spitze eines Haufens von Söldlingen auf, welche der Stadt Köln Fehde geboten. Johann wurde gefangen und zu Grevenbroich in's Gefängniß geworden, jedoch, nachdem er Urphede geschworen, vom Herzoge von Berg freigegeben. Seitdem ist die Familie von Lievendal aus der Geschichte verschwunden.
 
1433 ist Wilhelm Herr zu Wevelinghoven mit Lievendal belehnt. Nachher bat Katharina von Reifferscheid um die Belehnung, weil ihre Ahnfrau eine Tochter Gerards von Lievendal gewesen und ein wegen Missethat verwirktes Lehen nach 100 Jahren wieder an den Familienstamm zurückgegeben werden müsse.<ref>Lac. III 899 in der Anmerkung</ref>
 
Ueber die Benutzung des Bruches zwischen Elsen und Wevelinghoven waren zwischen den beiden Holzgreven, Arnold Grafen zu Bentheim und Steinfort, Herrn zu Wevelinghoven, und Herrn Gerhard von Bemmelspurg, genannt Honstein, Landcomthur und Herrn zu Elsen, Irrungen entstanden, welche durch das {{Sperrschrift|Holzgedingh}} von 1563 beigelegt wurden. Wiewohl dasselbe in Lacomblet (Archiv für die Geschichte des Niederrheins, VI. 439 und flg.) gedruckt ist, so lasse ich es hier seines Interesses wegen im Auszuge nochmals folgen und zwar nach dem Elsener Manuscripte, Copiarium genannt, Nro. 42:
 
Holzgedingh vom Jahre 1563 zwischen beiden Holzgreven (die Namen wie oben).
 
"Nachdem sich beide freundt und nachbarlich verglichen, auff diesen angesetzten Tag das Holzgedingh halten zu laßen und die durch Unterthanen von Wiblichhoven  eingerissene Neuerung und perturbation wo möglich beizulegen.
 
Auß alten Berichten, alten Instrumenten, auch derjenigen sämmtlicher Erben, Iß gehaltenen Holzgedings selbst gethaner Außag, anzeigungh und Bekenntniß, sonderlich aus den alten hiervor gehaltenen Holzgedingen das Erst im Jahre 1419 auff St. Antonius-Abend, dessgleichen daß andere im Jahr 1500 auf Donnerstag nach Lucia<ref>Aufgenommen in Lacomblet's Archiv, <tt>loc. cit</tt>. Es schließt mit den Worten: <tt>"Hie haint sich fyll reden drowellich und eychtzlich geloyffen, we in sulchen hendell plegen, ayffer beschliesslich is geschein, we vurgemelt."</tt></ref>, dann das dritte 1536 am 28.  Februar und dann letzlich ahm 12. October jüngst verschiedenen
 
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Lehen als verwirkt eingezogen, weil ein Herr von Lievendal auf dem Fußpfade, der von Köln nach Grevenbroich und Lievendal führt, an einer "am Nippes" gelegenen Stelle seinen Bruder erschlagen.[1]

Einige Zeit später tritt Johann von Lievendal in Verbindung mit Laurenz Birkheimer an der Spitze eines Haufens von Söldlingen auf, welche der Stadt Köln Fehde geboten. Johann wurde gefangen und zu Grevenbroich in's Gefängniß geworden, jedoch, nachdem er Urphede geschworen, vom Herzoge von Berg freigegeben. Seitdem ist die Familie von Lievendal aus der Geschichte verschwunden.

1433 ist Wilhelm Herr zu Wevelinghoven mit Lievendal belehnt. Nachher bat Katharina von Reifferscheid um die Belehnung, weil ihre Ahnfrau eine Tochter Gerards von Lievendal gewesen und ein wegen Missethat verwirktes Lehen nach 100 Jahren wieder an den Familienstamm zurückgegeben werden müsse.[2]

Ueber die Benutzung des Bruches zwischen Elsen und Wevelinghoven waren zwischen den beiden Holzgreven, Arnold Grafen zu Bentheim und Steinfort, Herrn zu Wevelinghoven, und Herrn Gerhard von Bemmelspurg, genannt Honstein, Landcomthur und Herrn zu Elsen, Irrungen entstanden, welche durch das Holzgedingh von 1563 beigelegt wurden. Wiewohl dasselbe in Lacomblet (Archiv für die Geschichte des Niederrheins, VI. 439 und flg.) gedruckt ist, so lasse ich es hier seines Interesses wegen im Auszuge nochmals folgen und zwar nach dem Elsener Manuscripte, Copiarium genannt, Nro. 42:

Holzgedingh vom Jahre 1563 zwischen beiden Holzgreven (die Namen wie oben).

"Nachdem sich beide freundt und nachbarlich verglichen, auff diesen angesetzten Tag das Holzgedingh halten zu laßen und die durch Unterthanen von Wiblichhoven eingerissene Neuerung und perturbation wo möglich beizulegen.

Auß alten Berichten, alten Instrumenten, auch derjenigen sämmtlicher Erben, Iß gehaltenen Holzgedings selbst gethaner Außag, anzeigungh und Bekenntniß, sonderlich aus den alten hiervor gehaltenen Holzgedingen das Erst im Jahre 1419 auff St. Antonius-Abend, dessgleichen daß andere im Jahr 1500 auf Donnerstag nach Lucia[3], dann das dritte 1536 am 28. Februar und dann letzlich ahm 12. October jüngst verschiedenen


  1. Lac. III 899. Im 16. Jahrhundete bekundete noch diese Missethat ein dort errichtetes Kreuz mit dem Namen und Wappen des Ermordeten.
  2. Lac. III 899 in der Anmerkung
  3. Aufgenommen in Lacomblet's Archiv, loc. cit. Es schließt mit den Worten: "Hie haint sich fyll reden drowellich und eychtzlich geloyffen, we in sulchen hendell plegen, ayffer beschliesslich is geschein, we vurgemelt."