Geschichte der Pfarreien des Dekanates Grevenbroich/322: Unterschied zwischen den Versionen
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Ueber die andern Erwerbungen des Ordenshauses von Gürath in Noithausen, Orken, Laach, Elfgen und andern Orten siehe die betreffenden Pfarreien. Diese Erwerbungen waren so groß und mußten zu so hohen Preisen angekauft werden, daß die Commenden in Köln und Koblenz dabei miteintreten mußten. Gleichwohl bildeten sie ein Ganzes und waren bis in die letzten Zeiten die Hauptbestandtheile der reichsunmittelbaren Herrschaft. Gürath verlor später den Namen Commende. | |||
Von den {{Sperrschrift|Comthuren}} oder Deutschordensmeistern in Gürath, können nur namhaft gemacht werden: Christian, 1261. - Johann, Priestercomthur, 1281. - Heinrich, Commendator in Juderode, 1303. - Ludwig von Kinzweiler, 1320. - Reynards, 1322, Commendator; zur selben Zeit Joannes der Ketwig, <tt>presbyter ord. Theut. in Judenrode</tt>. - Everhard Thyn von Schlender, Comthur zu Juctinroise, 1456. - Johann Raitz von Frentz, 1620. | |||
Gürath theilte 1802 das Schicksal der Aufhebung mit allen andern Genossenschaften dieser Art. Im Jahre 1804 ging es durch Kauf in die Hände von Johann Pütz über, wovon es durch Heirath an den jetzigen Besitzer Herrn Clemens gekommen ist. | |||
{{Sperrschrift|Ingenfeld}}. Ingenfelden wird in Urkunden Inevelt genannt. 1254 verleiht Erzbischof Konrad von Köln das Hochstaden'sche Burglehen Inevelt dem Truchseß von Hochstaden in Pfandbesitz.<ref>Lac. II 223. -</ref> | |||
Von dem Verkaufe des Zehnten zu Ingenfeld seitens des Tillmann von Merode an das Deutsche Haus zu Gürath im Jahre 1275 war vorstehend die Rede. | |||
{{Sperrschrift|Kaulen}}. Dieser Ort kommt 1271 unter dem Namen Chulen vor. Gernand, Burggraf zu Kaiserswerth, trägt in genanntem Jahre dem Erzbischofe Engelbert II. von Köln seine Güter zu Chulen und Grevenbroich zu Lehen auf. Als Zeuge tritt mit Albertus Magnus Wolfard, Priesterbruder vom Deutschen Orden, auf<ref>Lac. II 364. -</ref> Er war Caplan und Vertrauter des Erzbischofs. In Hagens's Rheinchronik tröstet er seinen Herrn in großer Trauer. | |||
:"Herr, wer nie traurig war, | |||
:Weiß auch nicht, was Freude ist, | |||
:Und sicher ist es und gewiß: | |||
:Nach Regen kommt der Sonne Schein." | |||
Dann führt er aus, er und der Pfarrer von Columba würden dazu helfen: | |||
:"sollen noch gießen in das Vat, | |||
:dat üch underdain wird die Stat."<ref>Des Meisters Godefrid Hagen Reimchronik der Stadt Köln, herausgegeben von E. von Groote, 129, Vers 3775-1884.</ref> | |||
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Ueber die andern Erwerbungen des Ordenshauses von Gürath in Noithausen, Orken, Laach, Elfgen und andern Orten siehe die betreffenden Pfarreien. Diese Erwerbungen waren so groß und mußten zu so hohen Preisen angekauft werden, daß die Commenden in Köln und Koblenz dabei miteintreten mußten. Gleichwohl bildeten sie ein Ganzes und waren bis in die letzten Zeiten die Hauptbestandtheile der reichsunmittelbaren Herrschaft. Gürath verlor später den Namen Commende.
Von den Comthuren oder Deutschordensmeistern in Gürath, können nur namhaft gemacht werden: Christian, 1261. - Johann, Priestercomthur, 1281. - Heinrich, Commendator in Juderode, 1303. - Ludwig von Kinzweiler, 1320. - Reynards, 1322, Commendator; zur selben Zeit Joannes der Ketwig, presbyter ord. Theut. in Judenrode. - Everhard Thyn von Schlender, Comthur zu Juctinroise, 1456. - Johann Raitz von Frentz, 1620.
Gürath theilte 1802 das Schicksal der Aufhebung mit allen andern Genossenschaften dieser Art. Im Jahre 1804 ging es durch Kauf in die Hände von Johann Pütz über, wovon es durch Heirath an den jetzigen Besitzer Herrn Clemens gekommen ist.
Ingenfeld. Ingenfelden wird in Urkunden Inevelt genannt. 1254 verleiht Erzbischof Konrad von Köln das Hochstaden'sche Burglehen Inevelt dem Truchseß von Hochstaden in Pfandbesitz.[1]
Von dem Verkaufe des Zehnten zu Ingenfeld seitens des Tillmann von Merode an das Deutsche Haus zu Gürath im Jahre 1275 war vorstehend die Rede.
Kaulen. Dieser Ort kommt 1271 unter dem Namen Chulen vor. Gernand, Burggraf zu Kaiserswerth, trägt in genanntem Jahre dem Erzbischofe Engelbert II. von Köln seine Güter zu Chulen und Grevenbroich zu Lehen auf. Als Zeuge tritt mit Albertus Magnus Wolfard, Priesterbruder vom Deutschen Orden, auf[2] Er war Caplan und Vertrauter des Erzbischofs. In Hagens's Rheinchronik tröstet er seinen Herrn in großer Trauer.
- "Herr, wer nie traurig war,
- Weiß auch nicht, was Freude ist,
- Und sicher ist es und gewiß:
- Nach Regen kommt der Sonne Schein."
Dann führt er aus, er und der Pfarrer von Columba würden dazu helfen:
- "sollen noch gießen in das Vat,
- dat üch underdain wird die Stat."[3]