Geschichte der Pfarreien des Dekanates Grevenbroich/017: Unterschied zwischen den Versionen
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Trotzdem blieb Pastor Merkelbach bis zu seinem im Jahre 1587 erfolgten Tode in Amt und Würden. Die Zeit war nicht dazu angethan, der Unbotmäßigkeit und Zuchtlosigkeit mit Kraft entgegen zu treten. | |||
Im Erzbisthum wüthtete der Truchsessische Krieg. Die Kirche in Bedburdyck war verbrannt und in ihr Männer, Weiber und Kinder. Viele andere Kirchen hatten dasselbe Schicksal oder waren profaniert, die reiche Gegend war verwüstet und Sittenlosigkeit eingerissen. Nachdem Pastor Merkelbach gestorben war, bat Johann von Swanenberg aus Alfter, da der Calvinismus abgeschafft und die wahre katholische Religion wieder eingeführt werden solle, um die Pastorat zu Bedburdyck. Johann Graf Salm übertrug ihm dieselbe 1588. Auffallend nennt Swanenberg sich Diener am Worte Gottes. Er war häufig abwesend, auch ein Uebel der damaligen Zeit. Die Franciscaner von St. Niclas versahen den Dienst. 1594 erlaubte Graf Salm, daß der Pastor Swanenberg den Hermann Hoen als Vice-Curatus annehme. | |||
Derselbe Graf erließ an den Vogt Laudolf zu Dyck den Befehl, es solle der neuankommende Pastor die niedergebrannte Kirche zu Bedburdyck nach seinem besten Verstand und Vermögen weihen. | |||
Curatus Hoen hielt sich im Kloster St. Niclas auf und versah von dort aus Hemmerden und Bedburdyck. Derselbe klagt, daß es ihm noch nicht gelungen sei, die Abtrünnigen alle wieder zur katholischen Kirche zu bekehren. Viele liefen den Conventikeln und Winkelpredigten in Rheydt und Wevelinghoven nach; die Herrschaft möge doch eine Verordnung erlassen, daß Niemand der Religion halber aus ihrer Jurisdiction laufe<ref>Siehe das interessante Schreiben im [http://wiki-de.genealogy.net/Geschichte_der_Pfarreien_des_Dekanates_Grevenbroich/408 Anhang, 1]</ref>. | |||
Ein großes Uebel der damaligen Zeit waren die Laienpatronate. Aus Dankbarkeit gegen diejenigen, welche aus ihrem Vermögen eine Kirche gegründet oder erbaut hatten, gestatte ihnen die Kirche einen Einfluß auf die Besetzung dieser Kirche. Das führte allmälig dahin, daß die Patrone, welche vielfach Laien waren, wenig Rücksicht auf die Würdigkeit des Candidaten nahmen, sondern oft ganz Ungeeignete, ja solche beförderten, von denen sie den meisten Nutzen hatten. Diese übertrugen dann ihr Amt häufig wieder an Andere, die sich als rechte Miethlinge erwiesen und pflicht- und gewissenlos handelten. Manchmal wurden sogar Unmündige mit einem Kirchenamte betraut, welche dann bis zu ihrer Mündigkeit oder Fähigkeit dasselbe Andern übertrugen. | |||
Im Jahre 1593 berichtet Bürgermeister Pilgram von Köln an den Grafen Werner Salm: sein Bruder, der mit einer Vicarie in Bedburdyck versehen worden, habe den heiligen Ehestand angetreten, Seine Gnaden möge seinem jüngsten Bruder die Stelle verleihen. | |||
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Trotzdem blieb Pastor Merkelbach bis zu seinem im Jahre 1587 erfolgten Tode in Amt und Würden. Die Zeit war nicht dazu angethan, der Unbotmäßigkeit und Zuchtlosigkeit mit Kraft entgegen zu treten.
Im Erzbisthum wüthtete der Truchsessische Krieg. Die Kirche in Bedburdyck war verbrannt und in ihr Männer, Weiber und Kinder. Viele andere Kirchen hatten dasselbe Schicksal oder waren profaniert, die reiche Gegend war verwüstet und Sittenlosigkeit eingerissen. Nachdem Pastor Merkelbach gestorben war, bat Johann von Swanenberg aus Alfter, da der Calvinismus abgeschafft und die wahre katholische Religion wieder eingeführt werden solle, um die Pastorat zu Bedburdyck. Johann Graf Salm übertrug ihm dieselbe 1588. Auffallend nennt Swanenberg sich Diener am Worte Gottes. Er war häufig abwesend, auch ein Uebel der damaligen Zeit. Die Franciscaner von St. Niclas versahen den Dienst. 1594 erlaubte Graf Salm, daß der Pastor Swanenberg den Hermann Hoen als Vice-Curatus annehme.
Derselbe Graf erließ an den Vogt Laudolf zu Dyck den Befehl, es solle der neuankommende Pastor die niedergebrannte Kirche zu Bedburdyck nach seinem besten Verstand und Vermögen weihen.
Curatus Hoen hielt sich im Kloster St. Niclas auf und versah von dort aus Hemmerden und Bedburdyck. Derselbe klagt, daß es ihm noch nicht gelungen sei, die Abtrünnigen alle wieder zur katholischen Kirche zu bekehren. Viele liefen den Conventikeln und Winkelpredigten in Rheydt und Wevelinghoven nach; die Herrschaft möge doch eine Verordnung erlassen, daß Niemand der Religion halber aus ihrer Jurisdiction laufe[1].
Ein großes Uebel der damaligen Zeit waren die Laienpatronate. Aus Dankbarkeit gegen diejenigen, welche aus ihrem Vermögen eine Kirche gegründet oder erbaut hatten, gestatte ihnen die Kirche einen Einfluß auf die Besetzung dieser Kirche. Das führte allmälig dahin, daß die Patrone, welche vielfach Laien waren, wenig Rücksicht auf die Würdigkeit des Candidaten nahmen, sondern oft ganz Ungeeignete, ja solche beförderten, von denen sie den meisten Nutzen hatten. Diese übertrugen dann ihr Amt häufig wieder an Andere, die sich als rechte Miethlinge erwiesen und pflicht- und gewissenlos handelten. Manchmal wurden sogar Unmündige mit einem Kirchenamte betraut, welche dann bis zu ihrer Mündigkeit oder Fähigkeit dasselbe Andern übertrugen.
Im Jahre 1593 berichtet Bürgermeister Pilgram von Köln an den Grafen Werner Salm: sein Bruder, der mit einer Vicarie in Bedburdyck versehen worden, habe den heiligen Ehestand angetreten, Seine Gnaden möge seinem jüngsten Bruder die Stelle verleihen.