Geschichte der Pfarreien des Dekanates Grevenbroich/389: Unterschied zwischen den Versionen

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feindselige Pläne hegte, Schutz und Beistand. 1432 schreibt Johann von Wickrath an die Stadt Köln, er sei entschlossen, all' denjenigen, welche die Kölner zu schädigen beabsichtigten, in Wickrath Zehrung und Unterhalt zu bieten.<ref>Ennen, Geschichte der Stadt Köln, III 269.</ref>
 
Erzherzog Maximilian von Österreich brachte 1482 Schloß und Freiheit Wickrath mit gewaffneter Hand an sich, weil der Besitzer, Evert, Vogt zu Bell, ihm in den Niederländischen Unruhen viel Schaden und Ungemach  bereitet hatte.
 
1485 überliefert er das Eroberte an seinen Rath, Heinrich von Hompesch. Ihm ertheilt 1488 Kaiser Friedrich II. die förmliche Belehnung mit der ausdrücklichen Maßnahme, daß Schloß und Herrschaft Wickrath unmittelbar vom Kaiser und seinen Nachfolgern zu Lehen getragen werden solle. Von daher datirt sich also die Reichsunmittelbarkeit Wickraths. Nach Heinrich von Hompesch's Tode fiel die Herrschaft an seine Wittwe Sophia und deren Söhne erster Ehe, Adolf, Steffen und Dederich von Quadt. 1502 wurden sie mit Wickrath belehnt. Sie blieben im Besitze bis 1794, oft angefochten von den Herzogen von Geldern.<ref>Annalen für die Geschichte des Niederrheins, XXXI 186 ff.</ref>
 
Die Herren von Wickrath waren im 12. und 13. Jahrhundert reich und der Kirche wohlgesinnt. Sie bauten hier 1202 eine Kirche, die der Bischof von Lüttich, wohin Wickrath gehörte, Philipp von Raceburg, als St. Salvatorkirche 1205 einweihte. Ein Stein an der Hauptthüre im Glockenturme enthält auf einer Seite die Zahl 1200, auf der andern 1205 mit der Schrift: „<tt>Redemptor sanctifica.</tt>" In einem alten Kalen darium heißt es: „<tt>Blasius (3<sup>ia</sup> Februarii)anno domini 1205 facta est</tt>
 
Fast zu gleicher Zeit mag die Pfarrkirche von Wickrathberg gebaut worden sein. Dieselbe war so bedeutend, daß Erzbischof Engelbert I.
von Köln 1220 deren Vereinigung mit der Würde eines Chorbischofs des Domstiftes bestätigte. Sie wird <tt>ecclesia in Berge</tt> genannt.<ref>Lac. II 48.</ref>
 
Die Niers bildete damals die Grenze zwischen dem Erzbisthum Köln und dem Bisthum Lüttich.
Kirchenpatron zu Wickrathberg war der h. Bischof {{Sperrschrift|Nicolaus}}. In beiden Pfarreien besaßen die Herren von Wickrath das Patronat.
 
Im Jahre 1491 den 21. Januar, auf St. Vincentiustag, stiftete Heinrich von Hompesch und seine Hausfrau Sophia von Burtscheid das Kloster der Kreuzherren in Wickrath und incorporirte demselben die Pfarrkirche mit allen Beneficien und Officien unter der Bedingung, daß der zeitliche Prior
 
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feindselige Pläne hegte, Schutz und Beistand. 1432 schreibt Johann von Wickrath an die Stadt Köln, er sei entschlossen, all' denjenigen, welche die Kölner zu schädigen beabsichtigten, in Wickrath Zehrung und Unterhalt zu bieten.[1]

Erzherzog Maximilian von Österreich brachte 1482 Schloß und Freiheit Wickrath mit gewaffneter Hand an sich, weil der Besitzer, Evert, Vogt zu Bell, ihm in den Niederländischen Unruhen viel Schaden und Ungemach bereitet hatte.

1485 überliefert er das Eroberte an seinen Rath, Heinrich von Hompesch. Ihm ertheilt 1488 Kaiser Friedrich II. die förmliche Belehnung mit der ausdrücklichen Maßnahme, daß Schloß und Herrschaft Wickrath unmittelbar vom Kaiser und seinen Nachfolgern zu Lehen getragen werden solle. Von daher datirt sich also die Reichsunmittelbarkeit Wickraths. Nach Heinrich von Hompesch's Tode fiel die Herrschaft an seine Wittwe Sophia und deren Söhne erster Ehe, Adolf, Steffen und Dederich von Quadt. 1502 wurden sie mit Wickrath belehnt. Sie blieben im Besitze bis 1794, oft angefochten von den Herzogen von Geldern.[2]

Die Herren von Wickrath waren im 12. und 13. Jahrhundert reich und der Kirche wohlgesinnt. Sie bauten hier 1202 eine Kirche, die der Bischof von Lüttich, wohin Wickrath gehörte, Philipp von Raceburg, als St. Salvatorkirche 1205 einweihte. Ein Stein an der Hauptthüre im Glockenturme enthält auf einer Seite die Zahl 1200, auf der andern 1205 mit der Schrift: „Redemptor sanctifica." In einem alten Kalen darium heißt es: „Blasius (3ia Februarii)anno domini 1205 facta est

Fast zu gleicher Zeit mag die Pfarrkirche von Wickrathberg gebaut worden sein. Dieselbe war so bedeutend, daß Erzbischof Engelbert I. von Köln 1220 deren Vereinigung mit der Würde eines Chorbischofs des Domstiftes bestätigte. Sie wird ecclesia in Berge genannt.[3]

Die Niers bildete damals die Grenze zwischen dem Erzbisthum Köln und dem Bisthum Lüttich. Kirchenpatron zu Wickrathberg war der h. Bischof Nicolaus. In beiden Pfarreien besaßen die Herren von Wickrath das Patronat.

Im Jahre 1491 den 21. Januar, auf St. Vincentiustag, stiftete Heinrich von Hompesch und seine Hausfrau Sophia von Burtscheid das Kloster der Kreuzherren in Wickrath und incorporirte demselben die Pfarrkirche mit allen Beneficien und Officien unter der Bedingung, daß der zeitliche Prior


  1. Ennen, Geschichte der Stadt Köln, III 269.
  2. Annalen für die Geschichte des Niederrheins, XXXI 186 ff.
  3. Lac. II 48.