Geschichte der Pfarreien des Dekanates Grevenbroich/278: Unterschied zwischen den Versionen
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genommen wurden. Mehrere Einkünfte befinden sich in den Händen der Protestanten. Ferner berichtet Pastor Fausten, es habe eine Kapelle zum h. Georgius in Neuenhoven exixtirt, die ältesten Leute hätten noch Ueberbleibsel davon gesehen, deren Eltern oder Großeltrn aber, wie sie oft erzählt, die Kapelle, die von nah und fern viel besucht worden, noch in gutem Zustande gekannt. Da nun Seine Excellenz der Graf Salm als Gebietsherr den Neubau beabsichtige und auch der Besitzer des Neuenhovener Hauses, Rittmeister von Wedding, 1720 dem Amtmann Hoen zur Dyck 200 Reichsthaler zu dem Zwecke übergeben habe, die durch dessen umsichtige Verwaltung zu 700 Reichsthaler angewachsen, so habe das die Gemeinde ermuntert, auch ihr Scherflein beizutragen; sie hätten 2 bis 300 Reichsthaler gesammelt; alles Uebrige, besonders die nothwendigen Steine wolle Graf Salm hergben; durch die Erbauung der Kapelle würde auch dem Pfarrer kein Nachtheil erwachsen, auch nicht den Pfarrgenossen, im Gegentheil würde dadurch das Seelenheil befördert. Darauf erfolgte nun in Betracht des geistlichen Nutzens für die Einwohner von Neuenhoven, besonders für die Alten und Schwachen, die namentlich zur Winterzeit die Pfarrkirche nicht besuchen können, unter'm 28. December 1760 die Erlaubniß zum Neubaue. 1762 war derselbe vollemdet. Die Einweihung geschaf am 9. November desselben Jahres durch den Pastor Schulte von Hemmerden als <tt>praeses conferentiarium</tt> in Gegenwart der Grafen August Eugen Bernard und Johann Franz Wilhelm Salm und einer großen Menge Gläubigen.<ref>Pfarrarchiv zu Bedburdyck.</ref> | |||
Die Erlaubniß, in der Kapelle Messe zu lesen, war anfangs nur für die Wochentage und für Mariä Heimsuchung und Georgius gegeben, jedoch schon am 10. December 1762 auf alle Sonn= und Festtage mit Ausnahme von Weihnachten, Ostern, Pfingsten, Mariä Himmelfahrt, Allerheiligen, Kirchweihe und Martini ausgedehnt worden. Das Gräfliche Haus zur Dyck gab nun noch 200 Reichsthaler zur beständigen Reparatur der Kapelle her. "Nachdem Wir," sagen die Grafen August Eugen Bernard und Johann Franz Wilhelm, "die ehemahlen vom Hessen=Krieg her verfallenen Kapelle St. Georgii in Neuehoven aus deren vorhandenen Capitalien, wie auch aus einigen freiwilligen <tt>oblatis</tt>, am mehrsten aber aus unseren Kosten nach wunsch des <tt>publici</tt> und tragender <tt>devotion</tt> zu gemelten Heiligen nunmehro <tt>ex fundamentis</tt> erbauet und zur Vollkommenheit gebracht, dieselbige mit Kelchen, Meßbüchern und nöthigen <tt>paramentis</tt> reichlich versehen haben … so haben Wir, damit für künftige Zeiten gemelte Kapell aus Mangel der Reparaturkosten dem Ruin abermal nit unterworden werde, diese Kapelle mit 200 Reichsthalern | |||
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genommen wurden. Mehrere Einkünfte befinden sich in den Händen der Protestanten. Ferner berichtet Pastor Fausten, es habe eine Kapelle zum h. Georgius in Neuenhoven exixtirt, die ältesten Leute hätten noch Ueberbleibsel davon gesehen, deren Eltern oder Großeltrn aber, wie sie oft erzählt, die Kapelle, die von nah und fern viel besucht worden, noch in gutem Zustande gekannt. Da nun Seine Excellenz der Graf Salm als Gebietsherr den Neubau beabsichtige und auch der Besitzer des Neuenhovener Hauses, Rittmeister von Wedding, 1720 dem Amtmann Hoen zur Dyck 200 Reichsthaler zu dem Zwecke übergeben habe, die durch dessen umsichtige Verwaltung zu 700 Reichsthaler angewachsen, so habe das die Gemeinde ermuntert, auch ihr Scherflein beizutragen; sie hätten 2 bis 300 Reichsthaler gesammelt; alles Uebrige, besonders die nothwendigen Steine wolle Graf Salm hergben; durch die Erbauung der Kapelle würde auch dem Pfarrer kein Nachtheil erwachsen, auch nicht den Pfarrgenossen, im Gegentheil würde dadurch das Seelenheil befördert. Darauf erfolgte nun in Betracht des geistlichen Nutzens für die Einwohner von Neuenhoven, besonders für die Alten und Schwachen, die namentlich zur Winterzeit die Pfarrkirche nicht besuchen können, unter'm 28. December 1760 die Erlaubniß zum Neubaue. 1762 war derselbe vollemdet. Die Einweihung geschaf am 9. November desselben Jahres durch den Pastor Schulte von Hemmerden als praeses conferentiarium in Gegenwart der Grafen August Eugen Bernard und Johann Franz Wilhelm Salm und einer großen Menge Gläubigen.[1]
Die Erlaubniß, in der Kapelle Messe zu lesen, war anfangs nur für die Wochentage und für Mariä Heimsuchung und Georgius gegeben, jedoch schon am 10. December 1762 auf alle Sonn= und Festtage mit Ausnahme von Weihnachten, Ostern, Pfingsten, Mariä Himmelfahrt, Allerheiligen, Kirchweihe und Martini ausgedehnt worden. Das Gräfliche Haus zur Dyck gab nun noch 200 Reichsthaler zur beständigen Reparatur der Kapelle her. "Nachdem Wir," sagen die Grafen August Eugen Bernard und Johann Franz Wilhelm, "die ehemahlen vom Hessen=Krieg her verfallenen Kapelle St. Georgii in Neuehoven aus deren vorhandenen Capitalien, wie auch aus einigen freiwilligen oblatis, am mehrsten aber aus unseren Kosten nach wunsch des publici und tragender devotion zu gemelten Heiligen nunmehro ex fundamentis erbauet und zur Vollkommenheit gebracht, dieselbige mit Kelchen, Meßbüchern und nöthigen paramentis reichlich versehen haben … so haben Wir, damit für künftige Zeiten gemelte Kapell aus Mangel der Reparaturkosten dem Ruin abermal nit unterworden werde, diese Kapelle mit 200 Reichsthalern
- ↑ Pfarrarchiv zu Bedburdyck.