Geschichte der Pfarreien des Dekanates Grevenbroich/198: Unterschied zwischen den Versionen
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{{Sperrschrift|Emmerich Textorius}}, von 1613 ab, war aus dem Grevenbroicher Wilhelmiten=Kloster. Ueber denselben sagen zwei Visitations=Protokolle des Dekans Crays nicht viel Gutes. Später muß er sich wohl gebessert haben, da die benachbarten Confratres mit ihm in freundschaftlichem Verkehr standen. | |||
{{Sperrschrift|Gottfried Widdigh}}, hat von 1640-1643 die Pfarre administrirt und wurde dann Pastor in Jüchen. | |||
{{Sperrschrift|Johannes Wagener}}, von 1643-1654. "Er macht im Sendbuche die Bemerkung, "vor meiner Zeit undt zu meiner zeit hat der Herr Landtdechandt zu Berchem Krafft gned. fürstl. befelch in allen pfarreien die Register der Kirche, vicareyn, pastoren, Bruderschaffts, Armen, et cet. schrifftlich sich geben und nach Düsseldorf zu senden anbefolhen. <tt>Si ergo rixae oriantur, eant Dusseldorpium</tt>." Wagener, "tadelt, daß Scheffen und Vorsteher in <tt>processionibus</tt> den andern Eingesessenen mehrmals Bier zum Besten geben, item den Knaben und Mägdelein, so in Processionen etwas tragen, bier oder weck geben, bittet, da im Hessisch=Weimarischen Kriege Dorf und Pastorat 1642 verbrannt, daß die Pastorat wieder erbaut werden möge." | |||
{{Sperrschrift|Mathias Stockem}}, von 1654-1714. Die Nachwehen des 30jährigen Krieges müssen lange gedauer haben, denn noch 1691 und 1693 wurde dem Gerhard Ratingen und Herrn Pastor Vollmacht gegeben, "das kirchen= und armenkistlein zu verbergen nach ihrem besten, auff gefahr des gantzen Kirspels." <br> | |||
Bereit 1688 beklagte sich Pastor Stockem als Kirchen= und Armenmeister, "seines gesichts halber, daß er nit bequem sey, daß gelt zu erkennen, zu empfangen oder außzugeben;" es wurde ihm deshalb der Vicarius beigegeben.<br> | |||
1701 am 13. März verlangt er, "daß wegen seines hohen Alters in daß 90. jahr und wegen seines vergänglichen gesicht und verabgegangenem <tt>memoriam</tt> undt Kräfften, deßwegen ihm unmöglich, wie in seiner jugendt geschehn, zu thun, man auf dem Send ordiniren wolle, daß die sehr baufällige Kirch entlich ein Mal reparirt werde."<br> | |||
Pastor Stockem starb am 17. August 1714 im Beisein des Pater=Priors Neessen von Wickrath und des Pater Cyriakus, dortigen Procutators, vorher gestärkt mit den hh. Sterbesacramenten, im hohen Alter von 103 Jahren, dem 67. seines Priesterthums und dem 60. seines Pfarramtes in Neukirchen. Auf seinem Grabsteine, der im Innern der Kirche, in die Thurmmauer eingesetzt ist, liest man: "Anna 1714 den 17. August starb der Ehrwürdige Herr Mathias Stockem Geburdig auß |
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Hermann Boltz, von Gilverath.
Adolph Wirsingh.
Emmerich Textorius, von 1613 ab, war aus dem Grevenbroicher Wilhelmiten=Kloster. Ueber denselben sagen zwei Visitations=Protokolle des Dekans Crays nicht viel Gutes. Später muß er sich wohl gebessert haben, da die benachbarten Confratres mit ihm in freundschaftlichem Verkehr standen.
Gottfried Widdigh, hat von 1640-1643 die Pfarre administrirt und wurde dann Pastor in Jüchen.
Johannes Wagener, von 1643-1654. "Er macht im Sendbuche die Bemerkung, "vor meiner Zeit undt zu meiner zeit hat der Herr Landtdechandt zu Berchem Krafft gned. fürstl. befelch in allen pfarreien die Register der Kirche, vicareyn, pastoren, Bruderschaffts, Armen, et cet. schrifftlich sich geben und nach Düsseldorf zu senden anbefolhen. Si ergo rixae oriantur, eant Dusseldorpium." Wagener, "tadelt, daß Scheffen und Vorsteher in processionibus den andern Eingesessenen mehrmals Bier zum Besten geben, item den Knaben und Mägdelein, so in Processionen etwas tragen, bier oder weck geben, bittet, da im Hessisch=Weimarischen Kriege Dorf und Pastorat 1642 verbrannt, daß die Pastorat wieder erbaut werden möge."
Mathias Stockem, von 1654-1714. Die Nachwehen des 30jährigen Krieges müssen lange gedauer haben, denn noch 1691 und 1693 wurde dem Gerhard Ratingen und Herrn Pastor Vollmacht gegeben, "das kirchen= und armenkistlein zu verbergen nach ihrem besten, auff gefahr des gantzen Kirspels."
Bereit 1688 beklagte sich Pastor Stockem als Kirchen= und Armenmeister, "seines gesichts halber, daß er nit bequem sey, daß gelt zu erkennen, zu empfangen oder außzugeben;" es wurde ihm deshalb der Vicarius beigegeben.
1701 am 13. März verlangt er, "daß wegen seines hohen Alters in daß 90. jahr und wegen seines vergänglichen gesicht und verabgegangenem memoriam undt Kräfften, deßwegen ihm unmöglich, wie in seiner jugendt geschehn, zu thun, man auf dem Send ordiniren wolle, daß die sehr baufällige Kirch entlich ein Mal reparirt werde."
Pastor Stockem starb am 17. August 1714 im Beisein des Pater=Priors Neessen von Wickrath und des Pater Cyriakus, dortigen Procutators, vorher gestärkt mit den hh. Sterbesacramenten, im hohen Alter von 103 Jahren, dem 67. seines Priesterthums und dem 60. seines Pfarramtes in Neukirchen. Auf seinem Grabsteine, der im Innern der Kirche, in die Thurmmauer eingesetzt ist, liest man: "Anna 1714 den 17. August starb der Ehrwürdige Herr Mathias Stockem Geburdig auß