Geschichte der Kirchen, Pfarren, geistlichen Stiftungen und Geistlichen des Lippischen Landes 1881/395: Unterschied zwischen den Versionen

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1370, dann 1448 und 1459 urkundlich erwähnt. Später wurde es mit dem auf der Neustadt vereinigt. (Lipp. Reg. II, 1203, III, 1219 und IV, 2631.)
 
<center>'''Geistliche Brüderschaften,'''</center>
 
wie solche von ihren Zusammenkünften am ersten Tage des Monats den Namen Kaland tragend, schon im 13. Jahrhundert in den meisten Städten des alten Sachsenlandes sich bildeten, besaß Lemgo folgende sechs an der Zahl:
 
<center>{{Sperrschrift|1. Die Bruderschaft des heil. Leichnams,}}</center>
 
in einer Urkunde vom 28. October 1354 „Kumpany des hilgen Lichammer to Lemego, de de Kaland hetet“ genannt. (Lipp. Reg. II, 983.) Sie bestand schon im Jahre 1353 und hatte wie ähnliche Verbrüderungen aus geistlichen und weltlichen Personen beiderlei Geschlechts unter Leitung von Priestern den Zweck gegenseitiger Fürbitte im Leben und nach dem Tode, Unterstützung in Krankheiten, Begleitung bei Leichenbegängnissen u. s. w. „Welche Ausdehnung diese Genossenschaft in Lemgo erlangte, zeigt ein vom zeitigen Decan Ludeke Paves aufgestelltes Verzeichniß der Mitglieder derselben vom Himmelsfahrtstage 1442 auf einem großen Pergamentbogen im Lemgoer Stadtarchiv, mit der Aufschrift: „Dat is de Broderscop des hilgen Lives to Sunte Johannse vor Lemego.“ Dasselbe zählt mindestens 300 Männer und Frauen auf, gesondert nach den sechs Bauerschaften: Des Slages Burscop, Rampendales B., S. Nicolaus B., des hilg. Gestes B., unser lowen Frawen B. un de Kerspels Luve to St. Johannes.“ (Lipp. Reg. II, 960.) In einer Urkunde des Stadtarchivs vom 29. Mai 1483 ist ein sehr interessantes Statut über die Zahl, Bewirthung, Wahl des Hausherrn und der Dechen der Brüderschaft enthalten. (Lipp. Reg. IV, 2667.) Ihre gottesdienstliche Feier wird sie anfangs in der Hauptkirche zu St. Johaun, später vor dem Altare des heil Leichnams in der Nicolaikirche, an den sie auch Stiftungen gemacht hatte, veranstaltet haben. (Lipp. Reg. III, 2465.) Sie hatte besondere Priester, als solche werden genannt:<br>
::1358. {{Sperrschrift|Johann Hyssele.}}<br>
::1432. {{Sperrschrift|Hildebrand Cording.}}<br>
::1468. {{Sperrschrift|Johann Pottharst.}}<br>
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::1442. {{Sperrschrift|Lüdeke Paves}}, Decan der Bruderschaft.
 
Sie sowohl wie die andern Brüderschaften werden sich zur Zeit

Aktuelle Version vom 12. April 2008, 13:23 Uhr

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Geschichte der Kirchen, Pfarren, geistlichen Stiftungen und Geistlichen des Lippischen Landes 1881
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1370, dann 1448 und 1459 urkundlich erwähnt. Später wurde es mit dem auf der Neustadt vereinigt. (Lipp. Reg. II, 1203, III, 1219 und IV, 2631.)

Geistliche Brüderschaften,

wie solche von ihren Zusammenkünften am ersten Tage des Monats den Namen Kaland tragend, schon im 13. Jahrhundert in den meisten Städten des alten Sachsenlandes sich bildeten, besaß Lemgo folgende sechs an der Zahl:

1. Die Bruderschaft des heil. Leichnams,

in einer Urkunde vom 28. October 1354 „Kumpany des hilgen Lichammer to Lemego, de de Kaland hetet“ genannt. (Lipp. Reg. II, 983.) Sie bestand schon im Jahre 1353 und hatte wie ähnliche Verbrüderungen aus geistlichen und weltlichen Personen beiderlei Geschlechts unter Leitung von Priestern den Zweck gegenseitiger Fürbitte im Leben und nach dem Tode, Unterstützung in Krankheiten, Begleitung bei Leichenbegängnissen u. s. w. „Welche Ausdehnung diese Genossenschaft in Lemgo erlangte, zeigt ein vom zeitigen Decan Ludeke Paves aufgestelltes Verzeichniß der Mitglieder derselben vom Himmelsfahrtstage 1442 auf einem großen Pergamentbogen im Lemgoer Stadtarchiv, mit der Aufschrift: „Dat is de Broderscop des hilgen Lives to Sunte Johannse vor Lemego.“ Dasselbe zählt mindestens 300 Männer und Frauen auf, gesondert nach den sechs Bauerschaften: Des Slages Burscop, Rampendales B., S. Nicolaus B., des hilg. Gestes B., unser lowen Frawen B. un de Kerspels Luve to St. Johannes.“ (Lipp. Reg. II, 960.) In einer Urkunde des Stadtarchivs vom 29. Mai 1483 ist ein sehr interessantes Statut über die Zahl, Bewirthung, Wahl des Hausherrn und der Dechen der Brüderschaft enthalten. (Lipp. Reg. IV, 2667.) Ihre gottesdienstliche Feier wird sie anfangs in der Hauptkirche zu St. Johaun, später vor dem Altare des heil Leichnams in der Nicolaikirche, an den sie auch Stiftungen gemacht hatte, veranstaltet haben. (Lipp. Reg. III, 2465.) Sie hatte besondere Priester, als solche werden genannt:

1358. Johann Hyssele.
1432. Hildebrand Cording.
1468. Johann Pottharst.
1485. Hermann Kalkmann, Rector der Commende b. Virg. und S. Liborii, welche der Rath der Stadt Lemgo bei den Kalandsherrn gestiftet hat. (Lipp. Reg. II, 1030, III, 1922, 2353, IV, 2698.)
1442. Lüdeke Paves, Decan der Bruderschaft.

Sie sowohl wie die andern Brüderschaften werden sich zur Zeit