Geschichte der Kirchen, Pfarren, geistlichen Stiftungen und Geistlichen des Lippischen Landes 1881/380: Unterschied zwischen den Versionen

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traten zum Theil nach St. Marien, zum Theil nach St. Johann über. Von der Zeit an steht die freundliche Kirche der Gemeinde leer. Die Gemeinde St. Nicolai hielt bei der Restauration ihrer Kirche eine Zeit lang Gottesdienst in derselben, auch werden von Zeit zu Zeit kirchliche Feste in derselben gefeiert.
 
Im Jahre 1850 hatte sich die {{Sperrschrift|Zweiggemeinde Eikhof}} (jetzt Bergkirchen genannt) aus früheren Gliedern der Gemeinden Schötmar, Talle und Wüsten gebildet und sich durch den Zimmermeister Sassen aus Retzen auf einer schön gelegenen Bergkuppe die jetzige Kirche, „die Bergkirche“ bauen lassen, welche 1850 von Steffan eingeweiht wurde. Während des Baues hielt sie ihren Gottesdienst auf dem Hofe des Colons Eikmeier (Eikhof). Gegen Ende des Jahres trat hier als Gehülfe Steffans der Candidat August Julius Anton Lichtenstein aus Helmstädt ein, folgte aber schon nach ¾ jähriger Wirksamkeit einem Rufe als Prediger an die lutherische Gemeinde zu Elberfeld. Sein Nachfolger wurde Priester, welcher von Ende 1854, dem Abgange Steffans, diese Zweig- sammt der Muttergemeinde mit Aufbietung aller seiner Kräfte versah. Als die neue evangelische Gemeinde in Lemgo aufgelöst wurde, schlossen sich in Folge des neu erlassenen Parochialgesetzes die Glieder der Berggemeinde der St. Nicolai-Gemeinde in Lemgo an, als deren Zweig-Gemeinde Pastor Priester, nun Gehülfe des Pastors Kähler in Lemgo, derselben alle seine Kräfte widmete. Derselbe zog am 25. Juli 1860 in das neben der Kirche neu erbaute Pfarrhaus ein. Durch seine Vermittelung erhielt die Bergkirche im Jahre 1862 eine Glocke, welche derselben von St. Nicolai für 500 Thlr. verkauft wurde. Es ist dies die Glocke, welche zur Zeit der Hexenprocesse die „Armsünderglocke“, nach derselben die „Räumglocke“ genannt wurde Sie trägt keine Jahreszahl, aber das Bildniß eines Bischofs mit dem Verse: '''<tt>„Dum trahor audite, voco vos ad gaudia vitae.“</tt>'''
 
Nachdem Priester im Jahre 1871 das Pfarramt an dieser Gemeinde aufgegeben hatte und in die reformirte Landeskirche zurückgetreten war, wurde der jetzige Pastor derselben, Hartog, sein Nachfolger. Unter ihm gelang es der Gemeinde, die langerstrebte Selbstständigkeit als vierte lutherische Gemeinde des Landes zu erringen. Am 18. Juli 1874 ist „Bergkirchen“ von St. Nicolai als selbstständige Gemeinde abgezweigt und umfaßt die Lutheraner der Aemter Hohenhausen und Schötmar sowie der Stadt Uflen.
 
Die Seelenzahl der Gemeinde betrug nach vorjähriger Zählung 531, die Zahl der jährlich Geborenen 12, der Confirmirten 16, der Gestorbenen 11, der Copulirten 3 - 4, der Commnnikanten 1102 nach 5jährigem Durchschnitt.

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Geschichte der Kirchen, Pfarren, geistlichen Stiftungen und Geistlichen des Lippischen Landes 1881
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traten zum Theil nach St. Marien, zum Theil nach St. Johann über. Von der Zeit an steht die freundliche Kirche der Gemeinde leer. Die Gemeinde St. Nicolai hielt bei der Restauration ihrer Kirche eine Zeit lang Gottesdienst in derselben, auch werden von Zeit zu Zeit kirchliche Feste in derselben gefeiert.

Im Jahre 1850 hatte sich die Zweiggemeinde Eikhof (jetzt Bergkirchen genannt) aus früheren Gliedern der Gemeinden Schötmar, Talle und Wüsten gebildet und sich durch den Zimmermeister Sassen aus Retzen auf einer schön gelegenen Bergkuppe die jetzige Kirche, „die Bergkirche“ bauen lassen, welche 1850 von Steffan eingeweiht wurde. Während des Baues hielt sie ihren Gottesdienst auf dem Hofe des Colons Eikmeier (Eikhof). Gegen Ende des Jahres trat hier als Gehülfe Steffans der Candidat August Julius Anton Lichtenstein aus Helmstädt ein, folgte aber schon nach ¾ jähriger Wirksamkeit einem Rufe als Prediger an die lutherische Gemeinde zu Elberfeld. Sein Nachfolger wurde Priester, welcher von Ende 1854, dem Abgange Steffans, diese Zweig- sammt der Muttergemeinde mit Aufbietung aller seiner Kräfte versah. Als die neue evangelische Gemeinde in Lemgo aufgelöst wurde, schlossen sich in Folge des neu erlassenen Parochialgesetzes die Glieder der Berggemeinde der St. Nicolai-Gemeinde in Lemgo an, als deren Zweig-Gemeinde Pastor Priester, nun Gehülfe des Pastors Kähler in Lemgo, derselben alle seine Kräfte widmete. Derselbe zog am 25. Juli 1860 in das neben der Kirche neu erbaute Pfarrhaus ein. Durch seine Vermittelung erhielt die Bergkirche im Jahre 1862 eine Glocke, welche derselben von St. Nicolai für 500 Thlr. verkauft wurde. Es ist dies die Glocke, welche zur Zeit der Hexenprocesse die „Armsünderglocke“, nach derselben die „Räumglocke“ genannt wurde Sie trägt keine Jahreszahl, aber das Bildniß eines Bischofs mit dem Verse: „Dum trahor audite, voco vos ad gaudia vitae.“

Nachdem Priester im Jahre 1871 das Pfarramt an dieser Gemeinde aufgegeben hatte und in die reformirte Landeskirche zurückgetreten war, wurde der jetzige Pastor derselben, Hartog, sein Nachfolger. Unter ihm gelang es der Gemeinde, die langerstrebte Selbstständigkeit als vierte lutherische Gemeinde des Landes zu erringen. Am 18. Juli 1874 ist „Bergkirchen“ von St. Nicolai als selbstständige Gemeinde abgezweigt und umfaßt die Lutheraner der Aemter Hohenhausen und Schötmar sowie der Stadt Uflen.

Die Seelenzahl der Gemeinde betrug nach vorjähriger Zählung 531, die Zahl der jährlich Geborenen 12, der Confirmirten 16, der Gestorbenen 11, der Copulirten 3 - 4, der Commnnikanten 1102 nach 5jährigem Durchschnitt.