Geschichte der adligen Familie von Stommel/12: Unterschied zwischen den Versionen

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{{NE}}Stephan war zweimal verheirathet, 1. Margaretha von Reuschenberg, Freiherrn Heinrichs Herrn zu Rurig Eichs und Stockum und Sophiens von Rurig Tochter. Sie starb 1534. 2. mit Johanna von Zweifel, Ritter Johann´s zu Wissen und Johanna von Reven Tochter. Aus erster Ehe entsproß eine Tochter, Sophia, welche mit einer Aussteuer von 7000 Gulden 1. Johann von Großbeck Herrn der Herrschaft Hoemen Burggrafen zu Odenkirchen, 2. Freiherrn Martin von Isendorn und Bloys heirathete, und ersterem einen Sohn, letzterem viele Kinder gebar (<tt>II. 9–19</tt>). Aus zweiter Ehe hinterließ Stephan 8 Kinder, von denen Johann, Hermann, Johanna und Stephan ohne Erben, letzterer als [[Deutscher Orden|Deutsch-Ordens-Ritter]], starben, Magdalena den Ritter Aegidius Zeurs, Amtmann zu Elberfeld Herrn zu Keienburg und Catharina den Ritter Heinrich von Elberfeld Herrn zu Morsbruch und Isenburg, beide mit zahlreichen Nachkommen, endlich Wilhelm Johanna die Tochter des Freiherrn Johann Raitz v. Frenz zu Schlenderhan und Arnold Adele von Langen heirathete. Arnold, als der erstgeborene erhielt das Lehn Neuenhof vorab, Wilhelm den Sitz in Köln und Alle Kopf für Kopf 4500 Gulden und eine vollständige Ausrüstung.
 
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{{NE}}<span id="fussnote_78">[[<noinclude>Geschichte der adligen Familie von Stommel/Neuenhofer Linie C</noinclude>#ref_78|78.]]</span> Dieser Wilhelm Kettler war ein tüchtiger Haudegen, und Vetter zweier geschichtlich bekannter Personen, des Bischofs von Münster und des Herzogs von Curland. In letzterem Lande verlebte er die meiste Zeit.
 
{{NE}}<span id="fussnote_79">[[<noinclude>Geschichte der adligen Familie von Stommel/Neuenhofer Linie C</noinclude>#ref_79|79.]]</span> Stephan erbte Neuenhof, starb aber vor seiner Mündigkeit unbeerbt gegen 1582. Mit seinem Tode entstand ein Successionsstreit, in welchem die Qualität als Manngut in soweit entschied, daß Adolph von Stommel der Sohn Wilhelms belehnt wurde.
 
{{NE}}<span id="fussnote_80">[[<noinclude>Geschichte der adligen Familie von Stommel/Neuenhofer Linie C</noinclude>#ref_80|80.]]</span> Adolph starb 1601 zu Douvais ohne Nachkommen, sein reiches Erbe und namentlich der Stommeler Hof zu Köln fiel dadurch der Familie von Frenz an. Das Lehn aber wurde Gegenstand eines weitläufigen Prozesses, der erst 1654 am 11. October durch einen Vergleich zu Haag unter Vermittelung der Generalstaaten geschlichtet wurde, wonach das Lehn an die von der Heiden Belderbusch kam. Der Prozeß ist gedruckt und voll interessanter Vorfälle. Jülich wollte anfänglich den Vergleich nicht genehmigen, wurde aber durch Repressalien Seiten Hollands dazu gezwungen.

Aktuelle Version vom 4. Januar 2012, 23:00 Uhr

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Geschichte der adligen Familie von Stommel
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      66. Als Arnold v. Stommel (s. vorige Anmerk.) das Lehn Neuenhof erhielt, bestand es nur aus 400 Morgen Land, der Mühle, dem Zehnten und dem Patronat zu Glessen und einigen Renten an Kapaunen, Hühnern u. s. w. Arnold kaufte 280 Morgen hinzu (I. 171–188) und brachte außerdem den nahe gelegenen Rittersitz Asperschlag an sich. Seine Frau Magdalena von Broich genant Volkert, welche ihn überlebte, zeugte ihm 6 Kinder, vier Töchter, Anna und Margaretha; beide Nonnen zu Königsdorf, Catharina verh. mit dem Ritter Reynold von Ghoer und Elisabeth verh. mit dem Freiherrn Heinrich Roilmann von Dadenberg; dann zwei Söhne, Leukhart und Stephan, von denen letzterer mit des Vaters Tode, 1528, Neuenhof erhielt.

      67. Johann hinterließ neben Arnold noch mehrere Kinder (IX. 264 Siegburger Archiv) unter ihnen einen Sohn Johann, vermählt mit Sophia von Harf, von denen mehrere Söhne und Enkel entsprossen sind, unter andern ein Johann v. Stommel, welcher Commandeur des deutschen Ordens zu Rheinberg war (II. 9–19).

      68. Die Dadenberger waren bis 1320 freie Dynasten. Knapp berg. Geschichte II. 471.

      69. Stephan v. Stommel genoß die besondere Gunst seiner Fürsten. Sowohl Herzog Johann als Wilhelm von Jülich, deren Rath und Amtmann zu Bergheim er war, bediente sich in wichtigen Staats- und Familienangelegenheiten seines Beistandes: namentlich vollzog er 1558 den Vertrag zwischen Jülich und Geldern. Auch in Köln, wo er den Rittersitz am Büchel, Griechnmarkt No 2. (Schrein Petri lap. via 1552. 20. Decemb. stel. 1577. 1600. 1625.) besaß, stand er in nicht geringem Ansehen. Er saß dort als Gebrauchsherr im Senat, und war Schirmvogt des Stifts St. Georg bis zu seinem Tode. Stephans erste Sorge nach dem Tode seines Vaters war wegen eines Zehnten am Rolfs- oder kleinen Kreuz-Hof zu Stommeln einen Vergleich zu schließen. Dieser Hof war Stammgut der Familie und das daran klebende Zehntrecht seit der Theilung seines Großvaters Johann mit Rolf von Stommel im Prozeß gewesen. Im weitern Verlauf seines Lebens sorgte er für die Ausstattung seiner Geschwister und Vetter (I. 106. 119.) und für die Vergrößerung Neuenhofs, zu dem er 180 Morgen hinzukaufte.
      Stephan war zweimal verheirathet, 1. Margaretha von Reuschenberg, Freiherrn Heinrichs Herrn zu Rurig Eichs und Stockum und Sophiens von Rurig Tochter. Sie starb 1534. 2. mit Johanna von Zweifel, Ritter Johann´s zu Wissen und Johanna von Reven Tochter. Aus erster Ehe entsproß eine Tochter, Sophia, welche mit einer Aussteuer von 7000 Gulden 1. Johann von Großbeck Herrn der Herrschaft Hoemen Burggrafen zu Odenkirchen, 2. Freiherrn Martin von Isendorn und Bloys heirathete, und ersterem einen Sohn, letzterem viele Kinder gebar (II. 9–19). Aus zweiter Ehe hinterließ Stephan 8 Kinder, von denen Johann, Hermann, Johanna und Stephan ohne Erben, letzterer als Deutsch-Ordens-Ritter, starben, Magdalena den Ritter Aegidius Zeurs, Amtmann zu Elberfeld Herrn zu Keienburg und Catharina den Ritter Heinrich von Elberfeld Herrn zu Morsbruch und Isenburg, beide mit zahlreichen Nachkommen, endlich Wilhelm Johanna die Tochter des Freiherrn Johann Raitz v. Frenz zu Schlenderhan und Arnold Adele von Langen heirathete. Arnold, als der erstgeborene erhielt das Lehn Neuenhof vorab, Wilhelm den Sitz in Köln und Alle Kopf für Kopf 4500 Gulden und eine vollständige Ausrüstung.

      70. 71. 72. Siehe vorige Anmerkung.

      73. Arnold hatte viele Schwierigkeiten, ehe er zur Belehnung gelangte. Der Herzog von Jülich verlangte, er solle das Lehn als Mannlehn empfangen, und es wurden so lange aller Art Hindernisse gemacht, bis Arnold nachgab. Die Amtsmannstelle zu erlangen, mußte er sich einem Religionsexamen unterwerfen; der Abt von Brauweiler hatte ihn verketzert. Dieses Examen hatte am 12. u. 13. März 1563 statt und die Folge, daß der Herzog die Verabreichung des Abendmahls unter beiden Gestalten verfügte. Auch Arnold vermehrte das liegende Vermögen bedeutend, namentlich kaufte er von Johann v. Lützeradt, seinem Oheim, den Reufershof zu Glessen. Er starb 1572 mit Hinterlassung eines Sohnes Stephan und einer Tochter.

      74. 75. 76. 77. Siehe Anmerkung 69. Die Verzichte dieser Kinder wurden vor 7 Scheffenstühlen, deren Scheffen gleichzeitig zu einem Collegium sich vereinigt hatten, abgegeben, und dabei verurkundet, daß alter Sitte nach adelige Töchter im jülicher Lande nie Erbrecht an den Liegenschaften hätten, so lange Söhne vorhanden seien. Wilhelm v. Stommel brachte mit seiner Frau folgende 16 Ahnen zusammen, deren Wappen am Kamin im Stommeler Hof zu Köln ausgehauen sind: Stommel, Neuenhof, Broich, Elner, Zweifel, Plettenberg, Reuen, Hoen, Frenz, Kitz, Slenderhan, Mirbach, Velbrück Leeck, Vercken, Slenderhan.

      78. Dieser Wilhelm Kettler war ein tüchtiger Haudegen, und Vetter zweier geschichtlich bekannter Personen, des Bischofs von Münster und des Herzogs von Curland. In letzterem Lande verlebte er die meiste Zeit.

      79. Stephan erbte Neuenhof, starb aber vor seiner Mündigkeit unbeerbt gegen 1582. Mit seinem Tode entstand ein Successionsstreit, in welchem die Qualität als Manngut in soweit entschied, daß Adolph von Stommel der Sohn Wilhelms belehnt wurde.

      80. Adolph starb 1601 zu Douvais ohne Nachkommen, sein reiches Erbe und namentlich der Stommeler Hof zu Köln fiel dadurch der Familie von Frenz an. Das Lehn aber wurde Gegenstand eines weitläufigen Prozesses, der erst 1654 am 11. October durch einen Vergleich zu Haag unter Vermittelung der Generalstaaten geschlichtet wurde, wonach das Lehn an die von der Heiden Belderbusch kam. Der Prozeß ist gedruckt und voll interessanter Vorfälle. Jülich wollte anfänglich den Vergleich nicht genehmigen, wurde aber durch Repressalien Seiten Hollands dazu gezwungen.