Die Probstei in Wort und Bild/045: Unterschied zwischen den Versionen
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Nicht gar lange nach der Zeit, da Hartwich Reventlow Holm geräumt hatte, etwa zwischen 1440 und 1450, legte das Kloster sein letztes Dorf, namens Nyenbode oder Nygenbode (Neubau), im Kirchspiele Schönberg an; denn im Jahre 1460 befindet es sich unter den von Christian I. dem Kloster bestätigten Dörfern; andererseits aber wird es vor diesem Jahre gar nicht erwähnt. Und da seine Feldmark füglich nur aus den Ländereien des Hofes Holm und des Gutes Bramhorst genommen sein kann (weil sich in der Mitte der bereits vorhandenen Ortschaften kein Raum mehr für ein neues Dorf fand und weil, wie unten erhellt, Nyenbode zugleich mit Linau verschwand): so muß dieses geschehen sein, als durch Reventlow's Abzug die Pachtung Holm erledigt war. Sonach ist das neue Dorf entweder durch den Probsten Thomas oder durch Johannes Knutter angelegt worden.Die Lage von Nyenbode ist nicht genau mehr zu ermitteln. Die beiden Urkunden, worin es allein vorkommt, führen es neben Linau, zwischen Fiefbergen und Wisch auf: sonach wäre es zwischen Fiefbergen, Schönberg, Linau, Holm, Wisch und Krokau zu suchen. Allein beide Urkunden ordnen die Dörfer des Kirchspiel Schönberg keineswegs topographisch. Linau lag, wie wir erkannten, an der heutigen Stätte von Neuschönberg, also zwischen Holm und Stakendorf: allein in dieser Gegend ist kein Raum für ein neues Dorf und auch keine Spur desselben. Weil Nyenbode längst verschwunden ist, so muß seine Feldmark einem andern Dorfe im Kirchspiele Schönberg einverleibt worden sein. Hier aber fanden wir, daß nach dem Jahre 1286 Schönberg's Areal um 700, Krokau's um 250, und des Dorfes Wisch Landbesitz um 160 Tonnen vergrößert worden ist, während die übrigen Feldmarken in demselben Kirchspiele einen verhältnismäßig weit geringeren Zuwachs erhalten haben. Sonach dürfte Nenbode näher zwischen Schönberg, Krokau, Wisch und Holm belegen gewesen sein. Und weil ferner an Schönberg die Feldmark von Linau und größtenteils dasjenige Holmer Feld kam, welches bis zur Niederlegung dieses Hofes dabei lag (s. unten): so wird das zu Nyenbode gehörige Land bei Verwüstung dieses Dorfes zu Wisch, und hauptsächlich zu Krokau gelegt sein. Hierfür spricht noch, daß die Schönberger Feldmark im Westen nur bis an die dortige Au reicht und daß dagegen der Krokauer Acker bis fast in Schönberg hinein längs jenem Bache sich erstreckt. Hiernach wäre Nyenbode zwischen Schönberg, Wisch und Holm angebaut worden und wirklich will man im Wischler Holze eine Art gepflasterten Weges oder Steindammes gefunden haben. Diese Lage des Dorfes würde denn auch sein Verschwinden, gleich Linaus, durch eine Sturmflut erklären. | |||
In diesem Zeitraume (von 1422 bis 1550) besaß das Kloster in der Probstei folgende Ortschaften:Im Kirchspiele Probsteihagen: den Kirchort, der selbst noch im Jahre 1513 kein Dorf war, Brodersdorf, Laboe, Stein, Wendtorf, Lutterbek mit der Mühle, Prastorf, Fahren und Passade;Im Kirchspiele Schönberg: das Kirchdorf, Fiefbergen, Nenbode, Linau, Wisch, Barsbek, Krokau, Stakendorf, Krummbek, Höhndorf, Gödersdorf, den Hof Holm;Im Kirchspiele Gikau: Bendfeld mit dem Hofe und Ratjendorf. Daß aber in Christian's I. Konfirmation die Dörfer Passade, Gödersdorf und Ratjendorf fehlen, darf als ein Vergessen oder als eine Ungenauigkeit angesehen werden, da sie in Christian's II. Konfirmation von1513 alle genannt sind, da das Kloster sie lange vor 1416 erworben hatte, und da uns jede Nachricht fehlt, daß dasselbe sie nach ihrem Ankaufe je wieder veräußert gehabt hätte. | |||
Am 31. März 1461gewann der Probst Brunebard für sich und seine Nachfolger im Amte zu Schönberg ein eigenes Erbe, indem Marquard Hermen, Bewohner einer Landstelle daselbst, der sich Gewalttätigkeiten gegen des Klosters Hufner erlaubt, auch den Probsten selbst beleidigt hatte, nach langem Streite sich vor dem Kieler Magistrat mit des Klosters Verbitter (protector) Joh. Parsov dahin verglich, daß er seine Landstelle dem Probsten für immer abtrat. Diese scheint |
Aktuelle Version vom 18. November 2008, 16:10 Uhr
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Nicht gar lange nach der Zeit, da Hartwich Reventlow Holm geräumt hatte, etwa zwischen 1440 und 1450, legte das Kloster sein letztes Dorf, namens Nyenbode oder Nygenbode (Neubau), im Kirchspiele Schönberg an; denn im Jahre 1460 befindet es sich unter den von Christian I. dem Kloster bestätigten Dörfern; andererseits aber wird es vor diesem Jahre gar nicht erwähnt. Und da seine Feldmark füglich nur aus den Ländereien des Hofes Holm und des Gutes Bramhorst genommen sein kann (weil sich in der Mitte der bereits vorhandenen Ortschaften kein Raum mehr für ein neues Dorf fand und weil, wie unten erhellt, Nyenbode zugleich mit Linau verschwand): so muß dieses geschehen sein, als durch Reventlow's Abzug die Pachtung Holm erledigt war. Sonach ist das neue Dorf entweder durch den Probsten Thomas oder durch Johannes Knutter angelegt worden.Die Lage von Nyenbode ist nicht genau mehr zu ermitteln. Die beiden Urkunden, worin es allein vorkommt, führen es neben Linau, zwischen Fiefbergen und Wisch auf: sonach wäre es zwischen Fiefbergen, Schönberg, Linau, Holm, Wisch und Krokau zu suchen. Allein beide Urkunden ordnen die Dörfer des Kirchspiel Schönberg keineswegs topographisch. Linau lag, wie wir erkannten, an der heutigen Stätte von Neuschönberg, also zwischen Holm und Stakendorf: allein in dieser Gegend ist kein Raum für ein neues Dorf und auch keine Spur desselben. Weil Nyenbode längst verschwunden ist, so muß seine Feldmark einem andern Dorfe im Kirchspiele Schönberg einverleibt worden sein. Hier aber fanden wir, daß nach dem Jahre 1286 Schönberg's Areal um 700, Krokau's um 250, und des Dorfes Wisch Landbesitz um 160 Tonnen vergrößert worden ist, während die übrigen Feldmarken in demselben Kirchspiele einen verhältnismäßig weit geringeren Zuwachs erhalten haben. Sonach dürfte Nenbode näher zwischen Schönberg, Krokau, Wisch und Holm belegen gewesen sein. Und weil ferner an Schönberg die Feldmark von Linau und größtenteils dasjenige Holmer Feld kam, welches bis zur Niederlegung dieses Hofes dabei lag (s. unten): so wird das zu Nyenbode gehörige Land bei Verwüstung dieses Dorfes zu Wisch, und hauptsächlich zu Krokau gelegt sein. Hierfür spricht noch, daß die Schönberger Feldmark im Westen nur bis an die dortige Au reicht und daß dagegen der Krokauer Acker bis fast in Schönberg hinein längs jenem Bache sich erstreckt. Hiernach wäre Nyenbode zwischen Schönberg, Wisch und Holm angebaut worden und wirklich will man im Wischler Holze eine Art gepflasterten Weges oder Steindammes gefunden haben. Diese Lage des Dorfes würde denn auch sein Verschwinden, gleich Linaus, durch eine Sturmflut erklären.
In diesem Zeitraume (von 1422 bis 1550) besaß das Kloster in der Probstei folgende Ortschaften:Im Kirchspiele Probsteihagen: den Kirchort, der selbst noch im Jahre 1513 kein Dorf war, Brodersdorf, Laboe, Stein, Wendtorf, Lutterbek mit der Mühle, Prastorf, Fahren und Passade;Im Kirchspiele Schönberg: das Kirchdorf, Fiefbergen, Nenbode, Linau, Wisch, Barsbek, Krokau, Stakendorf, Krummbek, Höhndorf, Gödersdorf, den Hof Holm;Im Kirchspiele Gikau: Bendfeld mit dem Hofe und Ratjendorf. Daß aber in Christian's I. Konfirmation die Dörfer Passade, Gödersdorf und Ratjendorf fehlen, darf als ein Vergessen oder als eine Ungenauigkeit angesehen werden, da sie in Christian's II. Konfirmation von1513 alle genannt sind, da das Kloster sie lange vor 1416 erworben hatte, und da uns jede Nachricht fehlt, daß dasselbe sie nach ihrem Ankaufe je wieder veräußert gehabt hätte.
Am 31. März 1461gewann der Probst Brunebard für sich und seine Nachfolger im Amte zu Schönberg ein eigenes Erbe, indem Marquard Hermen, Bewohner einer Landstelle daselbst, der sich Gewalttätigkeiten gegen des Klosters Hufner erlaubt, auch den Probsten selbst beleidigt hatte, nach langem Streite sich vor dem Kieler Magistrat mit des Klosters Verbitter (protector) Joh. Parsov dahin verglich, daß er seine Landstelle dem Probsten für immer abtrat. Diese scheint