Wisch und Umgegend/18: Unterschied zwischen den Versionen

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=== Die wichtigsten Lebensgemeinschaften unserer Gegend ===
 
Unsere Gegend hat nicht weniger als 6 große Lebensgemeinschaften aufzuweisen. Wir betrachten kurz jede einzelne Lebensgemeinschaft, indem wir geschichtliche und geographische Momente damit verweben.
 
==== 1. Unsere Ackerflur ====
 
Der Ackerboden der Probstei ist gesunder Qualität. Lehmboden ist vorherrschend. Doch findet sich stellenweise, namentlich in Wischler Gemarkung, auch Sandboden. Raps und Rübsen, Weizen und Roggen, Hafer und Gerste, Erbsen und Bohnen, Kartoffel und Rüben werden angebaut. Der Probsteier Saatroggen ist sogar berühmt. Schon die alten Probsteier legten auf Reinheit ihres Getreides einigen Wert. Dem Landmann standen früher, bevor die Auswanderung kam, viele Arbeiterhände zur Verfügung. Da wurde der Acker senffrei. - Zu Ende des vorigen Jahrhunderts wurde hier die Mergelung eingeführt. Sie half damals der Landwirtschaft auf. Nach Pastor Schmidt war Hufner Heinrich Puck aus Bendfeld der glückliche Finder. Nach anderen Berichten war es Adam Schneekloth aus Barsbek. Schon zur Zeit Christi kannte man die Wirkungen des Mergels. Die Kenntnis war aber mit der Zeit verloren gegangen.
 
Wo jetzt die vollen Ähren auf und ab wogen, standen früher stämmige Eichen und Buchen. Manche Flurnamen weisen auf den ehemaligen Zustand hin. (Eichelkoppel und Buchenberg.) Bei Fiefbergen entdeckte man vor Jahren beim Mergelsuchen Eichenstämme, die schichtenweise übereinander gelagert waren. Von dem Reichtum unserer Gegend an Eichen zeugt auch die Bauart der alten Probsteier. Die Häuser waren ganz aus Eichenholz gezimmert, nicht allein das Fachwerk, auch Thüren, Wandbetten und die innere Tafelung der Wohnstuben. Solche Häuser gehören allerdings nachgerade zu den Raritäten. Als besondere Obstsorte des Ostens nennen wir den kleinen Herrenapfel. Es soll eine spezifisch slavische Obstart sein. Unsere heidnischen Vorfahren, die Wenden, haben demnach auch schon das edle Obst gekannt. Die Früchte bilden förmliche Trauben. Die Bezeichnung „Druvapfel“ ist daher nicht allein volkstümlich, sondern auch bezeichnend.

Aktuelle Version vom 24. März 2008, 09:49 Uhr

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Die wichtigsten Lebensgemeinschaften unserer Gegend

Unsere Gegend hat nicht weniger als 6 große Lebensgemeinschaften aufzuweisen. Wir betrachten kurz jede einzelne Lebensgemeinschaft, indem wir geschichtliche und geographische Momente damit verweben.

1. Unsere Ackerflur

Der Ackerboden der Probstei ist gesunder Qualität. Lehmboden ist vorherrschend. Doch findet sich stellenweise, namentlich in Wischler Gemarkung, auch Sandboden. Raps und Rübsen, Weizen und Roggen, Hafer und Gerste, Erbsen und Bohnen, Kartoffel und Rüben werden angebaut. Der Probsteier Saatroggen ist sogar berühmt. Schon die alten Probsteier legten auf Reinheit ihres Getreides einigen Wert. Dem Landmann standen früher, bevor die Auswanderung kam, viele Arbeiterhände zur Verfügung. Da wurde der Acker senffrei. - Zu Ende des vorigen Jahrhunderts wurde hier die Mergelung eingeführt. Sie half damals der Landwirtschaft auf. Nach Pastor Schmidt war Hufner Heinrich Puck aus Bendfeld der glückliche Finder. Nach anderen Berichten war es Adam Schneekloth aus Barsbek. Schon zur Zeit Christi kannte man die Wirkungen des Mergels. Die Kenntnis war aber mit der Zeit verloren gegangen.

Wo jetzt die vollen Ähren auf und ab wogen, standen früher stämmige Eichen und Buchen. Manche Flurnamen weisen auf den ehemaligen Zustand hin. (Eichelkoppel und Buchenberg.) Bei Fiefbergen entdeckte man vor Jahren beim Mergelsuchen Eichenstämme, die schichtenweise übereinander gelagert waren. Von dem Reichtum unserer Gegend an Eichen zeugt auch die Bauart der alten Probsteier. Die Häuser waren ganz aus Eichenholz gezimmert, nicht allein das Fachwerk, auch Thüren, Wandbetten und die innere Tafelung der Wohnstuben. Solche Häuser gehören allerdings nachgerade zu den Raritäten. Als besondere Obstsorte des Ostens nennen wir den kleinen Herrenapfel. Es soll eine spezifisch slavische Obstart sein. Unsere heidnischen Vorfahren, die Wenden, haben demnach auch schon das edle Obst gekannt. Die Früchte bilden förmliche Trauben. Die Bezeichnung „Druvapfel“ ist daher nicht allein volkstümlich, sondern auch bezeichnend.