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Das Herzogtum Nassau war seit dem 4. April 1816 in 28 Ämter eingeteilt. Am 4. April 1849 wurden die Ämter aufgelöst und | Das Herzogtum Nassau war seit dem 4. April 1816 in 28 Ämter eingeteilt. Am 4. April 1849 wurden die Ämter aufgelöst und 11 Kreisämter gebildet, die bereits am 1. Oktober 1854 mit der Wiederherstellung der 28 vormaligen Ämter wieder aufgelöst wurden. | ||
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Gegen Mitte des 19. Jahrhunderts kam es wie im benachbarten Großherzogtum Hessen zu einer kurzzeitigen Verwaltungsreform. Gemäß dem Gesetz vom 4. April 1849 wurden am 1. Juli 1849 die Rechtsprechung und Verwaltung auf der untersten Ebene getrennt. Die Verwaltung übernahmen 10 neu geschaffene Kreisämter, die Ämter wurden als Justizämter reine Gerichte der ersten Instanz. Bereits am 1. Oktober 1854 wurde die Reform mit der Abschaffung der Kreisämter wieder rückgängig gemacht und die bisherigen Ämter wiederhergestellt. | |||
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Aus der preußischen Wochenzeitung '''Provinzial-Correspondenz''': | Aus der preußischen Wochenzeitung '''Provinzial-Correspondenz''': | ||
'''''Die Stellung der evangelischen Kirche in den neuen Landestheilen'''<br>hat seit der Vereinigung derselben mit der preußischen Monarchie die Fürsorge des Kirchenregiments ernst beschäftigt.<br>[...]<br>In Nassau ist seit 1817 die Union eingeführt. Die kirchliche Verwaltung sowohl in Betreff der inneren, wie der äußeren Angelegenheiten befand sich bisher fast ausschließlich in der Hand der Staatsbehörden (Landes-Regierung und Ministerium); der evangelische Landesbischof hatte eine Stellung ähnlich der eines preußischen General-Superintendenten und eines Rathes in den genannten Behörden. Ein im Jahre 1851 errichteter »Kirchensenat«, welcher eine begutachtende Stellung in den eigentlichen inneren Angelegenheiten der kirchlichen Verwaltung einnehmen sollte, ist nicht zu rechtem Leben und Wirken gediehen.<br>[...]<br>Für Nassau und Schleswig-Holstein aber sind so eben eigene Konsistorien in Wiesbaden und Kiel verordnet worden, um die weitere Entwickelung der dortigen evangelischen Kirche, unter Erhaltung des bestimmten Bekenntnißstandes und der gottesdienstlichen Ordnungen derselben, durch Einführung synodaler Einrichtungen anzubahnen.'' | '''''Die Stellung der evangelischen Kirche in den neuen Landestheilen'''<br/>hat seit der Vereinigung derselben mit der preußischen Monarchie die Fürsorge des Kirchenregiments ernst beschäftigt.<br/>[...]<br/>In Nassau ist seit 1817 die Union eingeführt. Die kirchliche Verwaltung sowohl in Betreff der inneren, wie der äußeren Angelegenheiten befand sich bisher fast ausschließlich in der Hand der Staatsbehörden (Landes-Regierung und Ministerium); der evangelische Landesbischof hatte eine Stellung ähnlich der eines preußischen General-Superintendenten und eines Rathes in den genannten Behörden. Ein im Jahre 1851 errichteter »Kirchensenat«, welcher eine begutachtende Stellung in den eigentlichen inneren Angelegenheiten der kirchlichen Verwaltung einnehmen sollte, ist nicht zu rechtem Leben und Wirken gediehen.<br/>[...]<br/>Für Nassau und Schleswig-Holstein aber sind so eben eigene Konsistorien in Wiesbaden und Kiel verordnet worden, um die weitere Entwickelung der dortigen evangelischen Kirche, unter Erhaltung des bestimmten Bekenntnißstandes und der gottesdienstlichen Ordnungen derselben, durch Einführung synodaler Einrichtungen anzubahnen.'' | ||
(aus: No. 43. Provinzial-Correspondenz, Fünfter Jahrgang, 23. Oktober 1867. Zitiert nach: [http://amtspresse.staatsbibliothek-berlin.de Amtspresse Preußens]) | (aus: No. 43. Provinzial-Correspondenz, Fünfter Jahrgang, 23. Oktober 1867. Zitiert nach: [http://amtspresse.staatsbibliothek-berlin.de Amtspresse Preußens]) | ||
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=== Annexikon 1866 durch Preußen === | === Annexikon 1866 durch Preußen === | ||
1866 hatte [[Preußen]] das Herzogtum Nassau, [[Kurhessen]] und die [[Frankfurt am Main|freie Stadt Frankfurt]] annektiert. 1867 wurde aus dem ehemaligen Herzogtum Nassau, der ehemaligen [[Frankfurt am Main|freien Stadt Frankfurt]] und einigen zuvor [[Hessen-Darmstadt|hessen-darmstädtischen]] Gebieten der [[Preußen|preußische]] [[Regierungsbezirk Wiesbaden]] gebildet. | 1866 hatte [[Preußen]] das Herzogtum Nassau, [[Kurhessen]] und die [[Frankfurt am Main|freie Stadt Frankfurt]] annektiert. 1867 wurde aus dem ehemaligen Herzogtum Nassau, der ehemaligen [[Frankfurt am Main|freien Stadt Frankfurt]] und einigen zuvor [[Hessen-Darmstadt|hessen-darmstädtischen]] Gebieten der [[Preußen|preußische]] [[Regierungsbezirk Wiesbaden]] gebildet. | ||
== Genealogische und historische Gesellschaften == | == Genealogische und historische Gesellschaften == | ||
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* [[Familienkundliche Gesellschaft für Nassau und Frankfurt e.V.]] | * [[Familienkundliche Gesellschaft für Nassau und Frankfurt e.V.]] | ||
=== Historische Gesellschaften === | === Historische Gesellschaften === | ||
*Verein für Nassauische Altertumskunde und Geschichtsforschung (gegründet 1812). | |||
*Es ist der älteste noch existierende Geschichtsverein dieser Art in Deutschland. | |||
<!--- == Genealogische und historische Quellen == --> | |||
== Bibliografie == | |||
=== Genealogische Bibliografie === | |||
* [[:Kategorie:Adressbuch für Nassau|Adressbücher für Nassau]] | |||
* [[Nassau 1992, Ortschronik|Renkhoff, Otto (Verfasser): Nassauische Biographie : Kurzbiographien aus 13 Jahrhunderten; Wiesbaden 1992]] | |||
=== Historische Bibliografie === | |||
* [[Nassau 1939, Ortschronik|Bald, Ludwig (Verfasser): Das Fürstentum Nassau-Siegen - Territorialgeschichte d. Siegerlandes; Marburg 1939]] | |||
* [[Nassau 2003, Ortschronik|Burkardt, Barbara (Mitwirkender): Nassauische Parlamentarier Teil: Teil 2., Der Kommunallandtag des Regierungsbezirks Wiesbaden 1868 - 1933; Wiesbaden 2003]] | |||
* [[Nassau 1948, Ortschronik|Historische Kommission für Nassau (Hrsg.): Nassauische Lebensbilder Teil: Bd. 3; Wiesbaden 1948]] | |||
=== Weitere | * Johann Andreas Demian: ''Handbuch der Geographie und Statistik des Herzogthums Nassau,'' Wiesbaden 1823 {{GBS|K10AAAAAcAAJ|Kat=no}} | ||
* Kießling, Winfried: Graf Balthasar von Nassau - Deutschordenskomtur der Kommenden Oettingen und Kapfenburg in der Reformationszeit'' ([[Nassau]], [[Kommende Oettingen]], [[Kommende Kapfenburg]], [[Oettingen in Bayern|Oettingen]], [[Grafschaft Oettingen]], [[Lauchheim]], [[Oettingen-Wallerstein]], [[Oettingen-Oettingen]], [[Bad Mergentheim|Mergentheim]], [[Winnenden (Rems-Murr-Kreis)|Winnenden]], [[Flachslanden (Mittelfranken)|Virnsberg]], [[Gundelsheim (Württemberg)|Horneck]], [[Ellwangen (Jagst)|Ellwangen]], [[Ballei Franken]], [[Westhausen (Württemberg)|Westhausen]], [[Idstein]])'', in: [[Verein Rieser Kulturtage]] (Hrsg.): [[Ries]]er Kulturtage, {{#ifeq:{{PAGENAME}}|Verein Rieser Kulturtage/Dokumentation|Dokumentation|[[Verein Rieser Kulturtage/Dokumentation|Dokumentation]]}}, Band X/1994; Nördlingen 1995, S. 193-214 ({{UBA|urn:nbn:de:bvb:384-uba007627-0#0192|Kat=no}}) | |||
*: '''(Literatur gehört zu Grafschaft Nassau)''' | |||
* [[Nassau 1937, Ortschronik|Schubert, Hans (Verfasser); Beck, Ludwig (Mitwirkender): Geschichte der nassauischen Eisenindustrie von den Anfängen bis zur Zeit des dreißigjährigen Krieges; Marburg 1937]] | |||
* [[Nassau/Staatskalender|Staatskalender für Nassau]] | |||
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== Ortslexika und Karten == | == Ortslexika und Karten == | ||
=== Ortslexika === | === Ortslexika === | ||
=== Karten === | === Karten === | ||
* [http://wiki-commons.genealogy.net/Datei:PlanBadEmsUmgebung1913.jpg Karte der Umgebung von Bad Ems] und Nassau, ca. 1913. | |||
== Archive und Bibliotheken == | <!-- == Archive und Bibliotheken == | ||
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==Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis== | ==Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis== |
Aktuelle Version vom 23. Oktober 2023, 23:09 Uhr
Nassau ist ein mehrfach besetzter Begriff. Zu weiteren Bedeutungen siehe unter Nassau (Begriffsklärung). |
Dieser Artikel behandelt das Herzogtum Nassau (1806-1866, heute Teil von Hessen und Rheinland-Pfalz) und seine Vorgängerstaaten. |
Hierarchie
Regional > Historisches Territorium > Nassau
Politische Einteilung
Ämter
Das Herzogtum Nassau war seit dem 4. April 1816 in 28 Ämter eingeteilt. Am 4. April 1849 wurden die Ämter aufgelöst und 11 Kreisämter gebildet, die bereits am 1. Oktober 1854 mit der Wiederherstellung der 28 vormaligen Ämter wieder aufgelöst wurden.
Ämter des Herzogtums Nassau (1816-1849 und 1854-1866) | |
Braubach | Dillenburg | Diez | Eltville | Hachenburg | Hadamar | Herborn | Hochheim | Höchst | Idstein | Königstein | Langen-Schwalbach | Limburg | Marienberg | Montabaur | Nassau | Nastätten | Rennerod | Rüdesheim | Runkel | St. Goarshausen | Selters | Usingen | Wallmerod (bis 1831 Meudt) | Wehen | Weilburg | Wiesbaden |
Kreisämter (1849-1854)
Gegen Mitte des 19. Jahrhunderts kam es wie im benachbarten Großherzogtum Hessen zu einer kurzzeitigen Verwaltungsreform. Gemäß dem Gesetz vom 4. April 1849 wurden am 1. Juli 1849 die Rechtsprechung und Verwaltung auf der untersten Ebene getrennt. Die Verwaltung übernahmen 10 neu geschaffene Kreisämter, die Ämter wurden als Justizämter reine Gerichte der ersten Instanz. Bereits am 1. Oktober 1854 wurde die Reform mit der Abschaffung der Kreisämter wieder rückgängig gemacht und die bisherigen Ämter wiederhergestellt.
Kreisämter des Herzogtums Nassau (1849-1854) | |
Hachenburg | Hadamar | Herborn | Höchst | Idstein | Langen-Schwalbach | Limburg | Nassau | Reichelsheim | Rüdesheim | Wiesbaden |
Kirchliche Einteilung
Evangelische Kirche
Aus der preußischen Wochenzeitung Provinzial-Correspondenz:
Die Stellung der evangelischen Kirche in den neuen Landestheilen
hat seit der Vereinigung derselben mit der preußischen Monarchie die Fürsorge des Kirchenregiments ernst beschäftigt.
[...]
In Nassau ist seit 1817 die Union eingeführt. Die kirchliche Verwaltung sowohl in Betreff der inneren, wie der äußeren Angelegenheiten befand sich bisher fast ausschließlich in der Hand der Staatsbehörden (Landes-Regierung und Ministerium); der evangelische Landesbischof hatte eine Stellung ähnlich der eines preußischen General-Superintendenten und eines Rathes in den genannten Behörden. Ein im Jahre 1851 errichteter »Kirchensenat«, welcher eine begutachtende Stellung in den eigentlichen inneren Angelegenheiten der kirchlichen Verwaltung einnehmen sollte, ist nicht zu rechtem Leben und Wirken gediehen.
[...]
Für Nassau und Schleswig-Holstein aber sind so eben eigene Konsistorien in Wiesbaden und Kiel verordnet worden, um die weitere Entwickelung der dortigen evangelischen Kirche, unter Erhaltung des bestimmten Bekenntnißstandes und der gottesdienstlichen Ordnungen derselben, durch Einführung synodaler Einrichtungen anzubahnen.
(aus: No. 43. Provinzial-Correspondenz, Fünfter Jahrgang, 23. Oktober 1867. Zitiert nach: Amtspresse Preußens)
Geschichte
Annexikon 1866 durch Preußen
1866 hatte Preußen das Herzogtum Nassau, Kurhessen und die freie Stadt Frankfurt annektiert. 1867 wurde aus dem ehemaligen Herzogtum Nassau, der ehemaligen freien Stadt Frankfurt und einigen zuvor hessen-darmstädtischen Gebieten der preußische Regierungsbezirk Wiesbaden gebildet.
Genealogische und historische Gesellschaften
Genealogische Gesellschaften
Historische Gesellschaften
- Verein für Nassauische Altertumskunde und Geschichtsforschung (gegründet 1812).
- Es ist der älteste noch existierende Geschichtsverein dieser Art in Deutschland.
Bibliografie
Genealogische Bibliografie
- Adressbücher für Nassau
- Renkhoff, Otto (Verfasser): Nassauische Biographie : Kurzbiographien aus 13 Jahrhunderten; Wiesbaden 1992
Historische Bibliografie
- Bald, Ludwig (Verfasser): Das Fürstentum Nassau-Siegen - Territorialgeschichte d. Siegerlandes; Marburg 1939
- Burkardt, Barbara (Mitwirkender): Nassauische Parlamentarier Teil: Teil 2., Der Kommunallandtag des Regierungsbezirks Wiesbaden 1868 - 1933; Wiesbaden 2003
- Historische Kommission für Nassau (Hrsg.): Nassauische Lebensbilder Teil: Bd. 3; Wiesbaden 1948
- Johann Andreas Demian: Handbuch der Geographie und Statistik des Herzogthums Nassau, Wiesbaden 1823 Digitalisat der Google Buchsuche (K10AAAAAcAAJ)
- Kießling, Winfried: Graf Balthasar von Nassau - Deutschordenskomtur der Kommenden Oettingen und Kapfenburg in der Reformationszeit (Nassau, Kommende Oettingen, Kommende Kapfenburg, Oettingen, Grafschaft Oettingen, Lauchheim, Oettingen-Wallerstein, Oettingen-Oettingen, Mergentheim, Winnenden, Virnsberg, Horneck, Ellwangen, Ballei Franken, Westhausen, Idstein), in: Verein Rieser Kulturtage (Hrsg.): Rieser Kulturtage, Dokumentation, Band X/1994; Nördlingen 1995, S. 193-214 (Digitalisat der Universitätsbibliothek Augsburg)
- (Literatur gehört zu Grafschaft Nassau)
Ortslexika und Karten
Ortslexika
Karten
- Karte der Umgebung von Bad Ems und Nassau, ca. 1913.
Weblinks
Weitere Webseiten
- Artikel Herzogtum Nassau. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie.
Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis
<gov>object_218153</gov>