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Aktuelle Version vom 31. Januar 2023, 00:09 Uhr
Regional > Ehemalige deutsche Gebiete > Schlesien > Regierungsbezirk Oppeln > Landkreis Neisse > Rieglitz
Einleitung
Der Ort Rieglitz in der ehemaligen Provinz Schlesien gehörte zum Landkreis Neisse und Regierungsbezirk Oppeln in Oberschlesien. Kreisstadt war die Stadt Neisse. Heute gehört Rieglitz zu Polen; polnischer Name: Regulice. Der Ort liegt im Powiat Nyski in der Woiwodschaft Opole.
Allgemeine Information
- Vorbemerkung zur Beachtung der Urheberrechte
- Quelle (Texte zur allgemeinen Information): Franz-Christian Jarczyk: „Die Dörfer des Kreises Neisse",
- 3. Auflage 2012, Selbstverlag des Neisser Kultur- und Heimatbundes e.V. Hildesheim
- Mit freundlicher Genehmigung des Verlages handelt es sich um die vollständige und wörtliche Abschrift des Buches.
- (Lediglich die Überschriften wurden zur schnellen Orientierung den Textabschnitten vorangestellt.)
- Um das Urheberrecht nicht zu verletzen, und den Text nicht zu verfälschen, wird gebeten, weitere Informationen oder Korrekturen erst nach dem gekennzeichneten Ende der Buchabschrift einzustellen.
- Der Text des Autors soll inhaltlich nicht verändert werden und klar abgegrenzt bleiben von weiteren Ergänzungen.
Geographische Lage
Rieglitz liegt 4,5 km nördlich von Neisse an der Stadtkreisgrenze, 205-212 m über NN. Nördlich vom Ort fließt die Tellnitz, an der sich die Riegelmühle befindet. Die nächsten Eisenbahnstationen sind Neisse, (4,5 km) und Bösdorf (4,5 km), durch Hannsdorf (2 km) führte eine Omnibuslinie, eine Poststelle war im Ort.
Zur Geschichte
Der Ort wird erstmals um 1300 im Lib. fund. erwähnt; er besaß damals 28 kleine Huben, von denen dem Scholze 1 ½ Huben und der St. Michaelkirche in Neisse 10 ½ Huben gehörten. Im Dorf standen Gedenksteine für zwei im 30jährigen Krieg gefallene schwedische Offiziere. Auf der Gemeindeflur war 1865-1873 das Fort Rieglitz als Außenwerk der Festung Neisse angelegt worden. Im September 1938 richtete das Hochwasser im Dorf große Schäden an.
Die Gemeinde
Rieglitz (Bürgermeister 1935 und 1942: Alois Hahn) gehörte zum Amtsbezirk und Gendarmerie-Amtsbereich Reinschdorf und zum Standesamt Bösdorf, die Station der Marienschwestern war in Groß-Neundorf (gegründet 1917). Im Ort gab es eine Freiwillige Feuerwehr.
Kirchen
Das Dorf gehörte zur katholischen Stadtpfarrkirche St. Jakobus in Neisse. Im Ort war eine Betkapelle (Patrozinium St. Jakobus). 1773 hatte die Gemeinde den Bau beantragt, der nur für den katechetischen Unterricht bestimmt war und weder einen Turm noch eine Glocke erhalten sollte; den Bauplatz hatte das Dominium, die Mittel zum Bau die Gemeinde gestellt. Jungkirmes war am 2. Sonntag nach Ostern, Altkirmes am 2. Sonntag nach Allerheiligen, Hagelgelöbnis am 25.7. Feuergelöbnis am 7.12., ferner gab es ein Rochusgelöbnis (Pest).
Die zuständige evangelische Kirche war in Neisse.
Schulen: Die Kinder waren nach Beigwitz eingeschult.
Die Gemeindeflur
Die Gemeindeflur ist 410 ha groß. Flur-und Wegenamen sind: der Brückengraben (Brüggroaben), das Büschlein (Büschla), die verlorenen Fleckel, die Franzken (Fransken), die Furta (Forte), der Furtweg (Fordwäg), das Gebrüche (Gebriche), der Grenzgraben (Granzgroaben), der kleine Grund (Klenegrund), der Heideberg, der Heidegrund, die Hinterwiesen (Hinderwiesen), das Hirtenloch, Hoppestücke, die Hubertgrube (Huppertgrube), der Kapellenberg (Kaballeberg), Kapellstücke, Käfersteig, Königsstücke, der Krautgarten (Krautgoarten), Längestücke, der Langegrund, die Lange-Straße, der Lehmberg (Lähmberg), Malerstücke, die große Marterecke (Grußemorteräcke), die kleine Marterecke (Klenemorterecke), der Mühlgraben (Mihlgroaben), Mühlstücke, der Mühlweg (Mühlwäg), der Nebengraben (Nabegroaben), der Pfaudeberg (Faudeberg), die Querstücke, die Rieglitzermühle (Rügelmühle), der Schießstand (Schüschstand), der Schmiederain (Schmiederen), der Schulweg (Schulwäk), Seestücke (Sihstücke), der Spitzigeberg, der Alte-Teich (Aale-teich), der Trog, das Trogstücke (Trokstücke), Wasserstücke, Zaunstücke, der Zeigelfleck (Ziegelfleckla), die Zustücke. Die Äcker lagen im fruchtbarsten Gebiet des Neisser Kreises.
Das Rittergut, ein Erbhof mit 84 ha, war seit 1908 im Besitz der Familie Allnoch.
Die Anzahl der Einwohner mit Häusern und Haushalten war:
- 1784: 22 Stellen
- 1845: 187 Stellen, 30 Häuser
- 1895: 216 Einwohner (5 ev.), 26 Häuser, 32 Haushalte
- 1939: 198 Einwohner, 36 Haushalte
Seit etwa 1920 bestand im Dorf eine Elektrizitätsversorgung.
Im Ort wohnten 1935:
Flucht und Vertreibung 1945
Das Dorf wurde am 16.3.1945 vor den heranrückenden russischen Truppen evakuiert. Das Fort Rieglitz diente später als Gefängnis für die deutsche Bevölkerung.
- Ende der Buchabschrift:
- Fluchtberichte aus dem Landkreis Neisse: http://genwiki.genealogy.net/Landkreis_Neisse/Fluchtberichte)
Genealogische und historische Quellen
Genealogische Quellen
Kirchenbücher
- FAMILY SEARCH: Kirchenbücher vom Kreis Neisse sind in einer örtlichen Forschungsstelle der Mormonen einsehbar. Online kann erkundet werden, welche Jahre zur Verfügung stehen: :https://www.familysearch.org/search/catalog
Adressbücher
Ortsfamilienbücher
- Liste aller Online Ortsfamilienbücher:
- Ortsfamilienbücher https://online-ofb.de/ ("OFBs außerhalb der heutigen Bundesrepublik Deutschland")
- Alphabetische Liste aller Ortsfamilienbücher zu Schlesien: http://wiki-de.genealogy.net/Kategorie:Ortsfamilienbuch_zu_Schlesien
Webseiten
- nach dem Ort: Rieglitz
- Suche nach Personendaten in verschiedenen Datenbanken: http://meta.genealogy.net/
- Suche nach kompletten Familienforschungen: http://gedbas.genealogy.net/
- Kirchenbücher finden und zahlreiche Hilfen und Tipps für Schlesienforscher: http://www.christoph-www.de
Bibliographien
- Volltextsuche nach Rieglitz in der Familienkundlichen Literaturdatenbank
Daten aus dem GOV
<gov>object_188400</gov>