Stephansdorf: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Hierarchie'''</br>
'''Hierarchie'''</br>
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== Einleitung ==
== Einleitung ==
'''Stephansdorf (Landkreis Neisse)''', ab 1945 '''Radzikowice''', ehemalige Gemeinde in [[Oberschlesien]] (bis etwa 1817 im [[Landkreis Grottkau]], ab etwa 1818 im [[Landkreis Neisse]])
Der Ort Stephansdorf in der ehemaligen [[Provinz Schlesien]] gehörte zum  [[Landkreis Neisse]] und  [[Regierungsbezirk Oppeln]] in [[Oberschlesien]]. Kreisstadt war die Stadt [[Neisse]]. Heute gehört Stephansdorf zu [[Polen]]; seit 1945 polnischer Name: Radzikowice. Der Ort liegt im Powiat Nyski in der Woiwodschaft Opole.
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=== Wappen ===
=== Wappen ===
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=== Allgemeine Information ===
=== Allgemeine Information ===
Stephansdorf (Landkreis Neisse) war eine Ortschaft im [[Regierungsbezirk Oppeln]] in [[Oberschlesien]] und zählt zu den ehemaligen deutschen Gebieten. Kreisstadt war die Stadt [[GOV:object_188372|Neisse]]. Stephansdorf war bei der Kreisreorganisation 1817 vom [[Landkreis Grottkau|Kreis Grottkau]] zum [[Landkreis Neisse|Kreis Neisse]] gekommen.
:'''''Vorbemerkung zur Beachtung der Urheberrechte''''' <br/>
Heute gehört Stephansdorf zu Polen, polnischer Name: Radzikowice. Der Ort liegt im Powiat Nyski in der Woiwodschaft Opole.
:'''Quelle''' (Texte zur allgemeinen Information): '''Franz-Christian Jarczyk: „Die Dörfer des Kreises Neisse"''',  
*Quelle: Texte zur allgemeinen Information und zu den Bewohnern mit freundlicher Genehmigung des Verlages: ''Franz-Christian Jarczyk: "Die Dörfer des Kreises Neisse"'', 3. Auflage 2012, Selbstverlag des Neisser Kultur- und Heimatbundes e.V. Hildesheim
:3. Auflage 2012, Selbstverlag des Neisser Kultur- und Heimatbundes e.V. Hildesheim  
 
:''Mit freundlicher Genehmigung des Verlages handelt es sich um die vollständige und wörtliche Abschrift des Buches.''
==== Geographische Lage ====
:''(Lediglich die Überschriften wurden zur schnellen Orientierung den Textabschnitten vorangestellt.)
Stephansdorf (Landkreis Neisse), ein Angerdorf mit stattlichen Bauernhöfen in fränkischer Bauweise, liegt 6 km nord-westich von [[GOV:object_188372|Neisse]] an der Straße über Heidersdorf, 200 m über NN. Durch das Dorf fließt die Tellnitz. Der Bahnhof ist die erste Station nach Neisse auf der Strecke nach [[Kamenz]], eine Omnibuslinie fuhr durch den Ort, es gab eine Poststelle. Auf dem Gelände des früheren Exerzierplatzes wurde 1927 der Neisser Flugplatz für den Luftverkehr Gleiwitz-Neisse-Hirschberg angelegt.
:''Um das Urheberrecht nicht zu verletzen, und den Text nicht zu verfälschen, wird gebeten, weitere Informationen oder Korrekturen erst nach dem gekennzeichneten Ende der Buchabschrift einzustellen.''
 
:'''''Der Text des Autors soll inhaltlich nicht verändert werden und klar abgegrenzt bleiben von weiteren Ergänzungen.'''''<br/>
==== Die Gemeinde ====
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* Stephansdorf (Landkreis Neisse) (Bürgermeister 1935 und 1942: Bauergutsbesitzer Josef Herde) gehörte zum Amtsbezirk, Standesamt und Gendarmerieposten Großgiesmannsdorf. Im Ort war seit 1906 die Station der Marienschwestern.  
'''Geographische Lage''' <br/>
*Die erste Nachricht über eine Schule stammt von 1580. Im Jahr 1811 wurde ein Schulhaus gebaut, 1880 folgte ein zweistöckiges Haus, das 1925 von 84 Kindern in 2 Klassen besucht wurde. Unterricht gaben 1925: 1. Lehrer Hugo Rosmus, Lehrer Kurt März (auch 1939); 1935 und 1939: 1. Lehrer Paul Ronge.
Stephansdorf, ein Angerdorf mit stattlichen Bauernhöfen in fränkischer Bauweise, liegt 6 km nord-westich von Neissew an der Straße über Heidersdorf, 200 m über NN. Durch das Dorf fließt die Tellnitz. Der Bahnhof ist die erste Station nach Neisse auf der Strecke nach [[Kamenz]], eine Omnibuslinie fuhr durch den Ort, es gab eine Poststelle. Auf dem Gelände des früheren Exerzierplatzes wurde 1927 der Neisser Flugplatz für den Luftverkehr Gleiwitz-Neisse-Hirschberg angelegt.<br/>
*Die Gemeindeflur ist 989 ha groß. 1509 kaufte die Stadt [[GOV:object_188372|Neisse]] die Scholtisei und teilte sie in 3 Bauerngüter auf. Ein Bauerngut mit 56 ha war seit Anfang des 19. Jahrhunderts im Besitz der Familie Janisch. Die Stephansdorfer Äcker besitzen den humusreichsten Lehmboden im Neisser Kreis, die Bauern waren wohlhabend.
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'''Zur Geschichte'''<br/>
==== Einwohnerentwicklung ====
Ein Steinbeil (um 3000 v. Chr.), Gefäßscherben (800-500 v. Chr.), und Pfostenlöcher deuten auf eine frühzeitige Besiedlung der Gegend hin. 1291/92 wurde aus drei älteren Ansiedlungen das deutsche Dorf gegründet. Nach dem Lib. fund. (um 1300) waren in „Steffansdorf“ 60 kleine Huben, von denen die Kirche 2, der Scholze 6 und ein Wirtis Cocus 1 und 1 Schenke und 1 Mühle mit 1 Rad besaßen. Eine Liste von 1414 mit Bauern und Landleuten weist fast ausschließlich deutsche Namen auf.
* Die Anzahl der Einwohner mit Häusern und Haushalten war:
Als 1769 Kaiser Joseph II. zu Besuch in Neisse war, führte ihm König Friedrich d. Gr. auf dem Glände zwischen Heidersdorf, Stephansdorf, Sengwitz und Rieglitz die Seydlitzsche Kavallerie vor. Während der Belagerung Neisses im Jahr 1807 hatten die Bewohner sehr unter Drangsalierungen durch Franzosen und Württemberger zu leiden.<br/>
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'''Die Gemeinde''' <br/>
Stephansdorf (Bürgermeister 1935 und 1942: Bauergutsbesitzer Josef Herde) gehörte zum Amtsbezirk, Standesamt und Gendarmerieposten Großgiesmannsdorf. Im Ort war seit 1906 die Station der Marienschwestern.<br/>
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'''Kirchen'''<br/>
Die katholische Kirche St. Bartholomäus wurde 1335 erstmals urkundlich erwähnt. Der Bau stammt aus der Mitte des 16. Jahrhunderts, der Turm wurde 1685 vollendet. Eine Glocke mit Reliefverzierungen wurde 1753 gegossen. Kirchweih war am Sonntag nach Allerheiligen. Seit 1654 hielt die Gemeinde zu Maria Heimsuchung (2.7.) einen in einem Gelöbnisbrief versprochenen Gottesdienst mit Prozession ab.<br/>
Pfarrer waren seit 1892 Joseph Hartmann, seit 1903 August Metzner, seit 1916 Rudolf Graupe, 1928-1945 Otto Schubert.<br/>
Die nächste evangelische Kirche war in Neisse.
'''Schulen'''<br/>
Die erste Nachricht über eine Schule stammt von 1580. Im Jahr 1811 wurde ein Schulhaus gebaut, 1880 folgte ein zweistöckiges Haus, das 1925 von 84 Kindern in 2 Klassen besucht wurde. <br/>
Unterricht gaben 1925: 1. Lehrer Hugo Rosmus, Lehrer Kurt März (auch 1939); 1935 und 1939: 1. Lehrer Paul Ronge.<br/>
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'''Die Gemeindeflur'''<br/>
Die Gemeindeflur ist 989 ha groß. 1509 kaufte die Stadt Neisse die Scholtisei und teilte sie in 3 Bauerngüter auf. Ein Bauerngut mit 56 ha war seit Anfang des 19. Jahrhunderts im Besitz der Familie Janisch. Die Stephansdorfer Äcker besitzen den humusreichsten Lehmboden im Neisser Kreis, die Bauern waren wohlhabend.<br/>
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'''Die Anzahl der Einwohner mit Häusern und Haushalten war:'''<br/>
: '''1784:''' 445 Einwohner, 62 Stellen
: '''1784:''' 445 Einwohner, 62 Stellen
: '''1845:''' 571 Einwohner, 83 Häuser
: '''1845:''' 571 Einwohner, 83 Häuser
: '''1895:''' 665 Einwohner (2 ev.), 88 Häuser, 139 Haushalte
: '''1895:''' 665 Einwohner (2 ev.), 88 Häuser, 139 Haushalte
: '''1939:''' 555 Einwohner, 132 Haushalte
: '''1939:''' 555 Einwohner, 132 Haushalte<br/>
* Im Jahr 1937 gab es im Ort: 1 Bäcker, 1 Brennmaterialienhandlung, 1 Fleischer, 1 Friseur, 1 Gasthof, 2 Gemischtwarenläden, 1 Mühle, 1 Sattler, 4 Schmiede, 2 Schuhmacher, 1 Stellmacher, 1 Tischler, 1 Spar- und Darlehnskasse. Es gab eine Elektrizitätsversorgung.
Im Jahr 1937 gab es im Ort: 1 Bäcker, 1 Brennmaterialienhandlung, 1 Fleischer, 1 Friseur, 1 Gasthof, 2 Gemischtwarenläden, 1 Mühle, 1 Sattler, 4 Schmiede, 2 Schuhmacher, 1 Stellmacher, 1 Tischler, 1 Spar- und Darlehnskasse. Es gab eine Elektrizitätsversorgung.<br/>
 
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== Politische Einteilung ==
'''Im Dorf wohnten 1935:'''<br/>
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*[[{{PAGENAME}}/ Bewohner 1935]]
:'''''Ende der Buchabschrift'''''
Flucht und Vertreibung 1945 <br/>
* Fluchtberichte aus dem Landkreis Neisse: [[:Landkreis Neisse/Fluchtberichte]]<br/>
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== Politische Einteilung ==<!--
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* Die nächste evangelische Kirche war in [[GOV:object_188372|Neisse]]
* Die nächste evangelische Kirche war in [[GOV:object_188372|Neisse]]
=== Katholische Kirchen ===
=== Katholische Kirchen ===
=== Kirche ===
* Die katholische Kirche war im Ort.
*Die katholische Kirche St. Bartholomäus wurde 1335 erstmals urkundlich erwähnt. Der Bau stammt aus der Mitte des 16. Jahrhunderts, der Turm wurde 1685 vollendet. Eine Glocke mit Reliefverzierungen wurde 1753 gegossen. Kirchweih war am Sonntag nach Allerheiligen. Seit 1654 hielt die Gemeinde zu Maria Heimsuchung (2.7.) einen in einem Gelöbnisbrief versprochenen Gottesdienst mit Prozession ab.
: Pfarrer waren seit 1892 Joseph Hartmann, seit 1903 August Metzner, seit 1916 Rudolf Graupe, 1928-1945 Otto Schubert.
<!-- === Andere Glaubensgemeinschaften === -->
<!-- === Andere Glaubensgemeinschaften === -->
== Geschichte ==
* Ein Steinbeil (um 3000 v. Chr.), Gefäßscherben (800-500 v. Chr.), und Pfostenlöcher deuten auf eine frühzeitige Besiedlung der Gegend hin.
* 1291/92 wurde aus drei älteren Ansiedlungen das deutsche Dorf gegründet.
* Nach dem Lib. fund. (um 1300) waren in „Steffansdorf“ 60 kleine Huben, von denen die Kirche 2, der Scholze 6 und ein Wirtis Cocus 1 und 1 Schenke und 1 Mühle mit 1 Rad besaßen.
* Eine Liste von 1414 mit Bauern und Landleuten weist fast ausschließlich deutsche Namen auf.
* Als 1769 Kaiser Joseph II. zu Besuch in [[GOV:object_188372|Neisse]] war, führte ihm König Friedrich d. Gr. auf dem Glände zwischen Heidersdorf, Stephansdorf, Sengwitz und Rieglitz die Seydlitzsche Kavallerie vor.
* Während der Belagerung Neisses im Jahr 1807 hatten die Bewohner sehr unter Drangsalierungen durch Franzosen und Württemberger zu leiden.
* 1742-etwa 1817 im [[Landkreis Grottkau]] eingegliedert
* etwa 1818-1945 im [[Landkreis Neisse]] eingegliedert
=== Flucht und Vertreibung 1945 ===
* Fluchtberichte aus dem Landkreis Neisse: [[:Landkreis Neisse/Fluchtberichte]]
== Genealogische und historische Gesellschaften ==
== Genealogische und historische Gesellschaften ==
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* [[:Kategorie:Adressbuch für den Landkreis Neisse|Adressbücher für den Landkreis Neisse]]
* [[:Kategorie:Adressbuch für den Landkreis Neisse|Adressbücher für den Landkreis Neisse]]
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===== Einwohnerliste Stephansdorf (Landkreis Neisse) 1935 =====
==== Ortsfamilienbücher ====
*[[{{PAGENAME}}/ Bewohner 1935]]
* Liste aller Online Ortsfamilienbücher:
:Ortsfamilienbücher https://online-ofb.de/ ("OFBs außerhalb der heutigen Bundesrepublik Deutschland")
:Alphabetische Liste aller Ortsfamilienbücher zu Schlesien: http://wiki-de.genealogy.net/Kategorie:Ortsfamilienbuch_zu_Schlesien
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[[Kategorie:Ort im Landkreis Neisse]]
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[[Kategorie:Ort in Polen]]
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[[Kategorie:Ort im Regierungsbezirk Oppeln]]
[[Kategorie:Ort im Landkreis Neisse]]
[[Kategorie:Ort im Landkreis Grottkau]]

Aktuelle Version vom 26. Oktober 2023, 22:29 Uhr


Disambiguation notice Stephansdorf ist ein mehrfach besetzter Begriff. Zu weiteren Bedeutungen siehe unter Stephansdorf.

Hierarchie
Regional > Ehemalige deutsche Gebiete > Preußen > Provinz Schlesien > Regierungsbezirk Oppeln > Landkreis Neisse > Stephansdorf

Einleitung

Der Ort Stephansdorf in der ehemaligen Provinz Schlesien gehörte zum Landkreis Neisse und Regierungsbezirk Oppeln in Oberschlesien. Kreisstadt war die Stadt Neisse. Heute gehört Stephansdorf zu Polen; seit 1945 polnischer Name: Radzikowice. Der Ort liegt im Powiat Nyski in der Woiwodschaft Opole.

Allgemeine Information

Vorbemerkung zur Beachtung der Urheberrechte
Quelle (Texte zur allgemeinen Information): Franz-Christian Jarczyk: „Die Dörfer des Kreises Neisse",
3. Auflage 2012, Selbstverlag des Neisser Kultur- und Heimatbundes e.V. Hildesheim
Mit freundlicher Genehmigung des Verlages handelt es sich um die vollständige und wörtliche Abschrift des Buches.
(Lediglich die Überschriften wurden zur schnellen Orientierung den Textabschnitten vorangestellt.)
Um das Urheberrecht nicht zu verletzen, und den Text nicht zu verfälschen, wird gebeten, weitere Informationen oder Korrekturen erst nach dem gekennzeichneten Ende der Buchabschrift einzustellen.
Der Text des Autors soll inhaltlich nicht verändert werden und klar abgegrenzt bleiben von weiteren Ergänzungen.


Geographische Lage
Stephansdorf, ein Angerdorf mit stattlichen Bauernhöfen in fränkischer Bauweise, liegt 6 km nord-westich von Neissew an der Straße über Heidersdorf, 200 m über NN. Durch das Dorf fließt die Tellnitz. Der Bahnhof ist die erste Station nach Neisse auf der Strecke nach Kamenz, eine Omnibuslinie fuhr durch den Ort, es gab eine Poststelle. Auf dem Gelände des früheren Exerzierplatzes wurde 1927 der Neisser Flugplatz für den Luftverkehr Gleiwitz-Neisse-Hirschberg angelegt.

Zur Geschichte
Ein Steinbeil (um 3000 v. Chr.), Gefäßscherben (800-500 v. Chr.), und Pfostenlöcher deuten auf eine frühzeitige Besiedlung der Gegend hin. 1291/92 wurde aus drei älteren Ansiedlungen das deutsche Dorf gegründet. Nach dem Lib. fund. (um 1300) waren in „Steffansdorf“ 60 kleine Huben, von denen die Kirche 2, der Scholze 6 und ein Wirtis Cocus 1 und 1 Schenke und 1 Mühle mit 1 Rad besaßen. Eine Liste von 1414 mit Bauern und Landleuten weist fast ausschließlich deutsche Namen auf. Als 1769 Kaiser Joseph II. zu Besuch in Neisse war, führte ihm König Friedrich d. Gr. auf dem Glände zwischen Heidersdorf, Stephansdorf, Sengwitz und Rieglitz die Seydlitzsche Kavallerie vor. Während der Belagerung Neisses im Jahr 1807 hatten die Bewohner sehr unter Drangsalierungen durch Franzosen und Württemberger zu leiden.

Die Gemeinde
Stephansdorf (Bürgermeister 1935 und 1942: Bauergutsbesitzer Josef Herde) gehörte zum Amtsbezirk, Standesamt und Gendarmerieposten Großgiesmannsdorf. Im Ort war seit 1906 die Station der Marienschwestern.

Kirchen
Die katholische Kirche St. Bartholomäus wurde 1335 erstmals urkundlich erwähnt. Der Bau stammt aus der Mitte des 16. Jahrhunderts, der Turm wurde 1685 vollendet. Eine Glocke mit Reliefverzierungen wurde 1753 gegossen. Kirchweih war am Sonntag nach Allerheiligen. Seit 1654 hielt die Gemeinde zu Maria Heimsuchung (2.7.) einen in einem Gelöbnisbrief versprochenen Gottesdienst mit Prozession ab.
Pfarrer waren seit 1892 Joseph Hartmann, seit 1903 August Metzner, seit 1916 Rudolf Graupe, 1928-1945 Otto Schubert.
Die nächste evangelische Kirche war in Neisse. Schulen
Die erste Nachricht über eine Schule stammt von 1580. Im Jahr 1811 wurde ein Schulhaus gebaut, 1880 folgte ein zweistöckiges Haus, das 1925 von 84 Kindern in 2 Klassen besucht wurde.
Unterricht gaben 1925: 1. Lehrer Hugo Rosmus, Lehrer Kurt März (auch 1939); 1935 und 1939: 1. Lehrer Paul Ronge.

Die Gemeindeflur
Die Gemeindeflur ist 989 ha groß. 1509 kaufte die Stadt Neisse die Scholtisei und teilte sie in 3 Bauerngüter auf. Ein Bauerngut mit 56 ha war seit Anfang des 19. Jahrhunderts im Besitz der Familie Janisch. Die Stephansdorfer Äcker besitzen den humusreichsten Lehmboden im Neisser Kreis, die Bauern waren wohlhabend.

Die Anzahl der Einwohner mit Häusern und Haushalten war:

1784: 445 Einwohner, 62 Stellen
1845: 571 Einwohner, 83 Häuser
1895: 665 Einwohner (2 ev.), 88 Häuser, 139 Haushalte
1939: 555 Einwohner, 132 Haushalte

Im Jahr 1937 gab es im Ort: 1 Bäcker, 1 Brennmaterialienhandlung, 1 Fleischer, 1 Friseur, 1 Gasthof, 2 Gemischtwarenläden, 1 Mühle, 1 Sattler, 4 Schmiede, 2 Schuhmacher, 1 Stellmacher, 1 Tischler, 1 Spar- und Darlehnskasse. Es gab eine Elektrizitätsversorgung.

Im Dorf wohnten 1935:

Ende der Buchabschrift

Flucht und Vertreibung 1945



Politische Einteilung

Kirchliche Einteilung/Zugehörigkeit

Evangelische Kirchen

  • Die nächste evangelische Kirche war in Neisse

Katholische Kirchen

  • Die katholische Kirche war im Ort.

Genealogische und historische Gesellschaften

Genealogische und historische Quellen

Genealogische Quellen

Kirchenbücher

  • FAMILY SEARCH: Kirchenbücher von Stephansdorf (Landkreis Neisse) sind in einer örtlichen Forschungsstelle der Mormononen einsehbar. Online kann erkundet werden, welche Jahrgänge einsehbar sind: https://www.familysearch.org/search/catalog

Adressbücher

Ortsfamilienbücher

  • Liste aller Online Ortsfamilienbücher:
Ortsfamilienbücher https://online-ofb.de/ ("OFBs außerhalb der heutigen Bundesrepublik Deutschland")
Alphabetische Liste aller Ortsfamilienbücher zu Schlesien: http://wiki-de.genealogy.net/Kategorie:Ortsfamilienbuch_zu_Schlesien

Bibliografie

Genealogische Bibliografie

Historische Bibliografie

Archive und Bibliotheken

Archive

Bibliotheken

Verschiedenes

Compgen-Metasuche.png nach dem Ort: Stephansdorf

Anmerkungen

Weblinks

Offizielle Webseiten

Genealogische Webseiten

Weitere Webseiten

Zufallsfunde

Oft werden in Kirchenbüchern oder anderen Archivalien eines Ortes Personen gefunden, die nicht aus diesem Ort stammen. Diese Funde nennt man Zufallsfunde. Solche Funde sind für andere Familienforscher häufig die einzige Möglichkeit, über tote Punkte in der Forschung hinweg zu kommen. Auf der folgenden Seite können Sie Zufallsfunde zu diesem Ort eintragen oder finden. Bitte beim Erfassen der Seite mit den Zufallsfunden ggf. gleich die richtigen Kategorien zuordnen (z.B. über die Vorlage:Hinweis zu Zufallsfund).

Private Informationsquellen- und Suchhilfeangebote

Auf der nachfolgenden Seite können sich private Familienforscher eintragen, die in diesem Ort Forschungen betreiben und/oder die bereit sind, anderen Familienforschern Informationen, Nachschau oder auch Scans bzw. Kopien passend zu diesem Ort anbieten. Nachfragen sind ausschließlich an den entsprechenden Forscher zu richten.

Die Datenbank FOKO sammelte und ermöglichte Forscherkontakte. Seit Frühjahr 2018 ist der Zugriff jedoch, aufgrund der unklaren Lage durch die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO), vorerst deaktiviert.

Daten aus dem Geschichtlichen Ortsverzeichnis

<gov>object_1314333</gov>

Ort

<gov>object_188469</gov>