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Der Ort Heidau in der ehemaligen [[Provinz Schlesien]] gehörte zum [[Landkreis Neisse]] und [[Regierungsbezirk Oppeln]] in [[Oberschlesien]]. Kreisstadt war die Stadt [[Neisse]]. Heute gehört Heidau zu [[Polen]]. Polnischer Name: Hajduki. Der Ort liegt im Powiat Nyski in der Woiwodschaft Opole. | |||
=== Allgemeine Information === | === Allgemeine Information === | ||
'''''Vorbemerkung zur Beachtung der Urheberrechte''''' <br/> | |||
:'''Quelle''' (Texte zur allgemeinen Information): '''Franz-Christian Jarczyk: „Die Dörfer des Kreises Neisse"''', | |||
'' Franz-Christian Jarczyk: | :3. Auflage 2012, Selbstverlag des Neisser Kultur- und Heimatbundes e.V. Hildesheim | ||
:''Mit freundlicher Genehmigung des Verlages handelt es sich um die vollständige und wörtliche Abschrift des Buches.'' | |||
Heidau liegt an der Straße nach Altewalde, etwa 6 km südlich von Neisse, 190 m über NN. Das Dorf besaß | :''(Lediglich die Überschriften wurden zur schnellen Orientierung den Textabschnitten vorangestellt.) | ||
:''Um das Urheberrecht nicht zu verletzen, und den Text nicht zu verfälschen, wird gebeten, weitere Informationen oder Korrekturen erst nach dem gekennzeichneten Ende der Buchabschrift einzustellen.'' | |||
:'''''Der Text des Autors soll inhaltlich nicht verändert werden und klar abgegrenzt bleiben von weiteren Ergänzungen.'''''<br/> | |||
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'''Geographische Lage''' <br/> | |||
Heidau liegt an der Straße nach Altewalde, etwa 6 km südlich von Neisse, 190 m über NN. Das Dorf besaß einen Bahnhof an der Strecke Neisse-Steinau der Neisser Kreisbahn und eine Poststelle. Schon in der Urkunde von 1263 wird der Dorfbach, die Kamitz, genannt und als reißender Wildbach bezeichnet. Die Kamitz entspringt auf der Neuwalder Feldmark; sie nimmt mehrere Wassergräben auf und ist bald so mächtig, dass sie früher Mühlen angetrieben hatte.<br/> | |||
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'''Zur Geschichte'''<br/> | |||
Das Dorf wird erstmals in einer Urkunde von 1263 genannt ("villa Heyda"); es gehörte zu den bekannten 65 Dörfern. | |||
Nach dem Lib. fund. (um 1300) besaß es 47 kleine Huben, von denen die Kirche 2, der Scholze 9 und 1 Schenke und 1 Mühle mit 2 Rädern hatte. Der Name "Heidau" deutet auf eine Gründung durch deutsche Siedler hin, desgleichen die recht hohe Hufenzahl. Zur Ortsgeschichte ist leider winig bekannt. Wegen der Nähe zu Neisse wird Heidau oft genug unter vagabundierendem Kriegsvolk gelitten haben. Im 30 jährigen Krieg waren die Schweden mehr als einmal hier, zuletzt im Dezember 1649, also nach dem Friedensschluss von 1648.<br/> | |||
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'''Die Gemeinde''' <br/> | |||
Heidau (Bürgermeister 1935 und 1939: Bauer Emanuel Schubert, 1942: Bauer Karl Wolf) gehörte zum Amtsbezirk und Standesamt Hermannstein und zum Gendarmerieposten Oppersdorf. Die zuständige Station der Grauen Schwestern, 1909 gegründet, war in Hermannstein.<br/> | |||
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'''Kirchen''' <br/> | |||
Die Heidauer Kirche ist dem hl. Georg geweiht. 1375 wurde erstmals dort in einer Urkunde ein Pfarrer erwähnt. 1502 wird berichtet, dass die Kirche eine Filiale von Hermannstein ist und das blieb sie bis in unsere Tage. Das Patrononatsfest (Jungkirmes) war am Sonnntag nach St. Georg (23. April), die Kirchweih (Altkirmes, hier "Füllakirmes" - Fohlenkirmes genannt, war am Sonntag nach Martini (11.11.). Die nächste evangelische Kirche war in Neisse.<br/> | |||
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'''Schulen''' <br/> | |||
Für Heidau läßt sich schon frühzeitig eine Schule nachweisen; ein altes Kirchenrechnungsblatt für 1559 bis 1697 erwähnt für 1570 einen Kirchenschreiber, der zweifellos im Ort Schule hielt. Das zweistöckige Schulhaus stammt von 1840. Im Jahr 1925 besuchten 105 Kinder die dreiklassige Schule. Unterricht gaben 1925 Hauptlehrer Emanuel Jüttner, Lehrerin Martha Kynast, Lehrer Robert Sauer (auch 1925); 1935 und 1939: Hauptlehrer Paul Kelbel und Lehrer Emanuel Schubert.<br/> | |||
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'''Die Gemeindeflur''' <br/> | |||
779 ha groß. Als Flurname ist Bernbruch (1469) bekannt. Ein Freigut mit 69 ha (Besitzer Alexander Brockt) war seit 1742 im Familieneigentum. | |||
'''Bekannte Persönlichkeiten:''' Aus einer Heidauer Familie Riedel , von der bis noch bis 1945 Nachkommen im Dorf lebten, stammen nach Forschungen des Rektors Paul Ronge die Großeltern mütterlicherseits des Musikers Franz Schubert ab.<br/> | |||
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'''Die Anzahl der Einwohner mit Häusern und Haushalten war''':<br/> | |||
: '''1784:''' 598 Einwohner, 87 Stellen | : '''1784:''' 598 Einwohner, 87 Stellen | ||
: '''1845:''' 760 Einwohner (2 ev.), 140 Häuser | : '''1845:''' 760 Einwohner (2 ev.), 140 Häuser | ||
: '''1895:''' 846 Einwohner (4 ev.), 131 Häuser, 189 Haushalte | : '''1895:''' 846 Einwohner (4 ev.), 131 Häuser, 189 Haushalte | ||
: '''1939:''' 769 Einwohner, 205 Haushalte | : '''1939:''' 769 Einwohner, 205 Haushalte<br/> | ||
Im Dorf gab es 1937: 1 Bäcker, 1 Baumschule, 1 Dachdecker, 2 Fleischer, 1 Friseur, 1 Gartenbaubetrieb, 2 Gasthöfe, 3 Gemischtwarenhändler, 3 Imkereien, 1 Maler, 1 Mühle, 2 Schmiede, 2 Schneider, 3 Schuhmacher, 1 Stellmacher, 3 Tischler, 2 :Viehhandlungen, 1 Spar- und Darlehenskasse, 1 Elektrizitäts-Genossenschaft. <br/> | |||
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'''Im Dorf wohnten 1935:''' | |||
[[{{PAGENAME}}/ Bewohner 1935]] <br/> | |||
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'''Flucht und Vertreibung 1945''' <br/> | |||
Als russisches Militär das Dorf besetzte, kamen mehrere Frauen, Männer und Kinder ums Leben.<br/> | |||
:'''''Ende der Buchabschrift'''''<br/> | |||
'''Fluchtberichte aus dem Kreis Niesse:''' http://genwiki.genealogy.net/Landkreis_Neisse/Fluchtberichte<br/> | |||
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* Die nächste evangelische Kirche war in Neisse. | * Die nächste evangelische Kirche war in Neisse. | ||
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* | * Katholische Kirche St. Georg in Heidau, Filiale von Deutsch Kamitz (Hermannstein OS) | ||
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Aktuelle Version vom 22. Oktober 2023, 18:16 Uhr
Heidau ist ein mehrfach besetzter Begriff. Zu weiteren Bedeutungen siehe unter Heidau. |
Hierarchie
Regional > Ehemalige deutsche Gebiete > Preußen > Provinz Schlesien > Regierungsbezirk Oppeln > Landkreis Neisse > Heidau
Einleitung
Der Ort Heidau in der ehemaligen Provinz Schlesien gehörte zum Landkreis Neisse und Regierungsbezirk Oppeln in Oberschlesien. Kreisstadt war die Stadt Neisse. Heute gehört Heidau zu Polen. Polnischer Name: Hajduki. Der Ort liegt im Powiat Nyski in der Woiwodschaft Opole.
Allgemeine Information
Vorbemerkung zur Beachtung der Urheberrechte
- Quelle (Texte zur allgemeinen Information): Franz-Christian Jarczyk: „Die Dörfer des Kreises Neisse",
- 3. Auflage 2012, Selbstverlag des Neisser Kultur- und Heimatbundes e.V. Hildesheim
- Mit freundlicher Genehmigung des Verlages handelt es sich um die vollständige und wörtliche Abschrift des Buches.
- (Lediglich die Überschriften wurden zur schnellen Orientierung den Textabschnitten vorangestellt.)
- Um das Urheberrecht nicht zu verletzen, und den Text nicht zu verfälschen, wird gebeten, weitere Informationen oder Korrekturen erst nach dem gekennzeichneten Ende der Buchabschrift einzustellen.
- Der Text des Autors soll inhaltlich nicht verändert werden und klar abgegrenzt bleiben von weiteren Ergänzungen.
Geographische Lage
Heidau liegt an der Straße nach Altewalde, etwa 6 km südlich von Neisse, 190 m über NN. Das Dorf besaß einen Bahnhof an der Strecke Neisse-Steinau der Neisser Kreisbahn und eine Poststelle. Schon in der Urkunde von 1263 wird der Dorfbach, die Kamitz, genannt und als reißender Wildbach bezeichnet. Die Kamitz entspringt auf der Neuwalder Feldmark; sie nimmt mehrere Wassergräben auf und ist bald so mächtig, dass sie früher Mühlen angetrieben hatte.
Zur Geschichte
Das Dorf wird erstmals in einer Urkunde von 1263 genannt ("villa Heyda"); es gehörte zu den bekannten 65 Dörfern.
Nach dem Lib. fund. (um 1300) besaß es 47 kleine Huben, von denen die Kirche 2, der Scholze 9 und 1 Schenke und 1 Mühle mit 2 Rädern hatte. Der Name "Heidau" deutet auf eine Gründung durch deutsche Siedler hin, desgleichen die recht hohe Hufenzahl. Zur Ortsgeschichte ist leider winig bekannt. Wegen der Nähe zu Neisse wird Heidau oft genug unter vagabundierendem Kriegsvolk gelitten haben. Im 30 jährigen Krieg waren die Schweden mehr als einmal hier, zuletzt im Dezember 1649, also nach dem Friedensschluss von 1648.
Die Gemeinde
Heidau (Bürgermeister 1935 und 1939: Bauer Emanuel Schubert, 1942: Bauer Karl Wolf) gehörte zum Amtsbezirk und Standesamt Hermannstein und zum Gendarmerieposten Oppersdorf. Die zuständige Station der Grauen Schwestern, 1909 gegründet, war in Hermannstein.
Kirchen
Die Heidauer Kirche ist dem hl. Georg geweiht. 1375 wurde erstmals dort in einer Urkunde ein Pfarrer erwähnt. 1502 wird berichtet, dass die Kirche eine Filiale von Hermannstein ist und das blieb sie bis in unsere Tage. Das Patrononatsfest (Jungkirmes) war am Sonnntag nach St. Georg (23. April), die Kirchweih (Altkirmes, hier "Füllakirmes" - Fohlenkirmes genannt, war am Sonntag nach Martini (11.11.). Die nächste evangelische Kirche war in Neisse.
Schulen
Für Heidau läßt sich schon frühzeitig eine Schule nachweisen; ein altes Kirchenrechnungsblatt für 1559 bis 1697 erwähnt für 1570 einen Kirchenschreiber, der zweifellos im Ort Schule hielt. Das zweistöckige Schulhaus stammt von 1840. Im Jahr 1925 besuchten 105 Kinder die dreiklassige Schule. Unterricht gaben 1925 Hauptlehrer Emanuel Jüttner, Lehrerin Martha Kynast, Lehrer Robert Sauer (auch 1925); 1935 und 1939: Hauptlehrer Paul Kelbel und Lehrer Emanuel Schubert.
Die Gemeindeflur
779 ha groß. Als Flurname ist Bernbruch (1469) bekannt. Ein Freigut mit 69 ha (Besitzer Alexander Brockt) war seit 1742 im Familieneigentum.
Bekannte Persönlichkeiten: Aus einer Heidauer Familie Riedel , von der bis noch bis 1945 Nachkommen im Dorf lebten, stammen nach Forschungen des Rektors Paul Ronge die Großeltern mütterlicherseits des Musikers Franz Schubert ab.
Die Anzahl der Einwohner mit Häusern und Haushalten war:
- 1784: 598 Einwohner, 87 Stellen
- 1845: 760 Einwohner (2 ev.), 140 Häuser
- 1895: 846 Einwohner (4 ev.), 131 Häuser, 189 Haushalte
- 1939: 769 Einwohner, 205 Haushalte
Im Dorf gab es 1937: 1 Bäcker, 1 Baumschule, 1 Dachdecker, 2 Fleischer, 1 Friseur, 1 Gartenbaubetrieb, 2 Gasthöfe, 3 Gemischtwarenhändler, 3 Imkereien, 1 Maler, 1 Mühle, 2 Schmiede, 2 Schneider, 3 Schuhmacher, 1 Stellmacher, 3 Tischler, 2 :Viehhandlungen, 1 Spar- und Darlehenskasse, 1 Elektrizitäts-Genossenschaft.
Im Dorf wohnten 1935:
Heidau/ Bewohner 1935
Flucht und Vertreibung 1945
Als russisches Militär das Dorf besetzte, kamen mehrere Frauen, Männer und Kinder ums Leben.
- Ende der Buchabschrift
Fluchtberichte aus dem Kreis Niesse: http://genwiki.genealogy.net/Landkreis_Neisse/Fluchtberichte
Politische Einteilung
Kirchliche Einteilung/Zugehörigkeit
Evangelische Kirchen
- Die nächste evangelische Kirche war in Neisse.
Katholische Kirchen
- Katholische Kirche St. Georg in Heidau, Filiale von Deutsch Kamitz (Hermannstein OS)
Geschichte
Genealogische und historische Gesellschaften
Genealogische und historische Quellen
Genealogische Quellen
Kirchenbücher
- Kirchenbücher: FAMILY SEARCH: Kirchenbücher von Heidau Kreis Neisse sind in einer örtlichen Forschungsstelle der Mormononen einsehbar. Online kann vorerst erkundet werden, welche Jahrgänge zugänglich sind: http://www.familysearch.org/
Adressbücher
Ortsfamilienbuch
- Online Ortsfamilienbücher: https://online-ofb.de/
- Alphabetische Liste aller Ortsfamilienbücher zu Schlesien: http://wiki-de.genealogy.net/Kategorie:Ortsfamilienbuch_zu_Schlesien
Friedhöfe und Denkmale
- Gefallenendenkmäler: http://www.denkmalprojekt.org/2010/heidau_on_os.htm
Bibliografie
- Volltextsuche nach Heidau in der Familienkundlichen Literaturdatenbank
Genealogische Bibliografie
Historische Bibliografie
Archive und Bibliotheken
Archive
Bibliotheken
Verschiedenes
Anmerkungen
Weblinks
Offizielle Webseiten
Genealogische Webseiten
- Familienchronik der Familie Berg mit Wurzeln in Heidau: http://familie-berg-oberschlesien.de/heidau-kreis-neisse-os/
- Suche nach Personendaten in verschiedenen Datenbanken: http://meta.genealogy.net/
- Suche nach kompletten Familienforschungen: http://gedbas.genealogy.net/
- Zahlreiche Hilfen und Tipps für Schlesienforscher: http://www.christoph-www.de
Weitere Webseiten
- Artikel Hajduki Nyskie. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie.
Zufallsfunde
Oft werden in Kirchenbüchern oder anderen Archivalien eines Ortes Personen gefunden, die nicht aus diesem Ort stammen. Diese Funde nennt man Zufallsfunde. Solche Funde sind für andere Familienforscher häufig die einzige Möglichkeit, über tote Punkte in der Forschung hinweg zu kommen. Auf der folgenden Seite können Sie Zufallsfunde zu diesem Ort eintragen oder finden. Bitte beim Erfassen der Seite mit den Zufallsfunden ggf. gleich die richtigen Kategorien zuordnen (z.B. über die Vorlage:Hinweis zu Zufallsfund).
Private Informationsquellen- und Suchhilfeangebote
Auf der nachfolgenden Seite können sich private Familienforscher eintragen, die in diesem Ort Forschungen betreiben und/oder die bereit sind, anderen Familienforschern Informationen, Nachschau oder auch Scans bzw. Kopien passend zu diesem Ort anbieten. Nachfragen sind ausschließlich an den entsprechenden Forscher zu richten.
Die Datenbank FOKO sammelte und ermöglichte Forscherkontakte. Seit Frühjahr 2018 ist der Zugriff jedoch, aufgrund der unklaren Lage durch die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO), vorerst deaktiviert.
Daten aus dem Geschichtlichen Ortsverzeichnis
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Ort
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