Lassoth, Grünfließ: Unterschied zwischen den Versionen

aus GenWiki, dem genealogischen Lexikon zum Mitmachen.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
KKeine Bearbeitungszusammenfassung
Keine Bearbeitungszusammenfassung
 
Zeile 3: Zeile 3:
[[Regional]] > [[Ehemalige deutsche Gebiete]] > [[Schlesien]] > [[Regierungsbezirk Oppeln]] > [[Landkreis Neisse]] > {{PAGENAME}}
[[Regional]] > [[Ehemalige deutsche Gebiete]] > [[Schlesien]] > [[Regierungsbezirk Oppeln]] > [[Landkreis Neisse]] > {{PAGENAME}}
{{#vardefine:Ortsname|Lassoth}}
{{#vardefine:Ortsname|Lassoth}}
 
== Einleitung ==
== Allgemeine Information: Das Dorf Lassoth ==
Der Ort Lassoth in der ehemaligen [[Provinz Schlesien]] gehörte zum  [[Landkreis Neisse]] und [[Regierungsbezirk Oppeln]] in [[Oberschlesien]]. Kreisstadt war die Stadt [[Neisse]]. Der alte Ortsname Lassoth wurde 1936 in Grünfließ geändert. Heute gehört Lassoth zu [[Polen]]. Seit 1945 polnischer Name: Lasocice. Der Ort liegt im Powiat Nyski in der Woiwodschaft Opole.
Lassoth war eine Ortschaft im Regierungsbezirk Oppeln in Oberschlesien und zählt zu den ehemaligen deutschen Gebieten. Kreisstadt war die Stadt Neisse. Heute gehört Lassoth zu Polen, polnischer Name: Lasocice. Der Ort liegt im Powiat Nyski in der Woiwodschaft Opole.
=== Allgemeine Information ===
*Quelle: Texte zur allgemeinen Information und zu den Bewohnern mit freundlicher Genehmigung des Verlages:'' Franz-Christian Jarczyk: "Die Dörfer des Kreises Neisse", 3. Auflage 2012, Selbstverlag des Neisser Kultur- und Heimatbundes :e.V. Hildesheim''
:'''''Vorbemerkung zur Beachtung der Urheberrechte''''' <br/>
 
:'''Quelle''' (Texte zur allgemeinen Information): '''Franz-Christian Jarczyk: „Die Dörfer des Kreises Neisse"''',  
=== Lage ===
:3. Auflage 2012, Selbstverlag des Neisser Kultur- und Heimatbundes e.V. Hildesheim  
Lassoth liegt 14 km nordöstlich von Neisse, an der Straße über Riemertsheide-Ober und Nieder Jeutritz, 175 m über NN. Durch den südlichen Teil des Dorfs fließt der Mühlgraben und östlich vom Dorf die Neiße, deren Ufer an der Kreisgrenze der niedrigste Punkt des Landkreises ist (165 m). Die nächste Eisenbahnstation ist Nieder Hermsdorf (6 km), durch den Nachbarort Rothhaus führte eine Omnibuslinie, eine Poststelle war im Ort.
:''Mit freundlicher Genehmigung des Verlages handelt es sich um die vollständige und wörtliche Abschrift des Buches.''
 
:''(Lediglich die Überschriften wurden zur schnellen Orientierung den Textabschnitten vorangestellt.)
=== Zur Geschichte ===
:''Um das Urheberrecht nicht zu verletzen, und den Text nicht zu verfälschen, wird gebeten, weitere Informationen oder Korrekturen erst nach dem gekennzeichneten Ende der Buchabschrift einzustellen.''
Das Dorf wird 1288 zum ersten Mal erwähnt („Lazotiz“). Nach dem Lib. fund. (um 1300) bestand der Ort aus zwei Teilen, die 12 bzw. 18 kleine Huben besaßen. Ende des 14. Jahrhunderts wurde das Dorf (Lessoth, Lassoth) zu deutschem Recht umgesetzt; es entstanden die rittermäßigen Scholtiseien Ober- und Niederhof) und das Bauerndorf. In einer Urkunde von 1493 wird im Ort eine Wehranlage genannt. 1741 brannten preußische Truppen, die hier die Neiße nicht passieren konnten, das Dorf nieder.
:'''''Der Text des Autors soll inhaltlich nicht verändert werden und klar abgegrenzt bleiben von weiteren Ergänzungen.'''''<br/>
 
<br/>
=== Die Gemeinde ===
'''Geographische Lage'''<br/>
*Lassoth, Günfließ (Bürgermeister 1935 und 1942: Bauergutsbesitzer Franz Böhm) war Sitz des Amtsbezirks, den dann Nieder Hermsdorf übernahm. Der Gendarmerieposten war ebenfalls in Nieder Hermsdorf, die Station der Marienschwestern ist Riemertsheide. Der alte Ortsname Lassoth wurde 1936 in Grünfließ geändert.
Lassoth liegt 14 km nordöstlich von Neisse, an der Straße über Riemertsheide-Ober und Nieder Jeutritz, 175 m über NN. Durch den südlichen Teil des Dorfs fließt der Mühlgraben und östlich vom Dorf die Neiße, deren Ufer an der Kreisgrenze der niedrigste Punkt des Landkreises ist (165 m). Die nächste Eisenbahnstation ist Nieder Hermsdorf (6 km), durch den Nachbarort Rothhaus führte eine Omnibuslinie, eine Poststelle war im Ort.<br/>
*Die Visitationsberichte der Breslauer Diözese nennen 1651 einen Kirchschreiber, der Schule hielt.
<br/>
1784 besaß der Ort ein Schulmeisterhaus. Das einstöckige Schulgebäude stammt von 1839. Im Jahr 1925 besuchten 70 Kinder die zweiklassige Schule.
'''Zur Geschichte'''<br/>
:Unterricht gaben 1925 1. Lehrer August Holzbrecher und Lehrer Eduard Drost, 1935: 1. Lehrer Eduard Drost (auch 1939) und Lehrer Kurt Handschel (auch 1939).
Das Dorf wird 1288 zum ersten Mal erwähnt („Lazotiz“). Nach dem Lib. fund. (um 1300) bestand der Ort aus zwei Teilen, die 12 bzw. 18 kleine Huben besaßen. Ende des 14. Jahrhunderts wurde das Dorf (Lessoth, Lassoth) zu deutschem Recht umgesetzt; es entstanden die rittermäßigen Scholtiseien Ober- und Niederhof) und das Bauerndorf. In einer Urkunde von 1493 wird im Ort eine Wehranlage genannt. 1741 brannten preußische Truppen, die hier die Neiße nicht passieren konnten, das Dorf nieder.<br/>
*Die Gemeindeflur ist 829 ha groß. Flurnamen sind: Billiglache (1548), Frauenwäldchen, Katzenzahlwiese, langen Lehden, Pelkesträucher, die Pagassczy-Wiese, Schwalbenzahl, Streitfleckel. Das Rittergut (300 ha), seit 1857 im Besitz der Grafen von Oppersdorf, war parzellenweise verpachtet. Das Herrenhaus des Ritterguts, 1594 erbaut, hatte man 1889 abgerissen. Im Ort hatten seit dem 14. Jahrhundert zwei rittermäßige Scholtiseien bestanden.
<br/>
 
'''Die Gemeinde''' <br/>
=== Kirche ===
Lassoth, Günfließ (Bürgermeister 1935 und 1942: Bauergutsbesitzer Franz Böhm) war Sitz des Amtsbezirks, den dann Nieder Hermsdorf übernahm. Der Gendarmerieposten war ebenfalls in Nieder Hermsdorf, die Station der Marienschwestern ist Riemertsheide. Der alte Ortsname Lassoth wurde 1936 in Grünfließ geändert.<br/>
*Die katholische Kirche St. Maria wird erstmals 1397 genannt. Nachdem das Dorf etwa 100 Jahre selbständige Pfarrei gewesen war, gehörte es darauf als kirchliche Filiale zu Riemertsheide. Die jetzige Kirche stammt von 1618. Die Wetterfahne des Turms trägt die Jahreszahl 1715. In die Kirchhofmauer sind Schießscharten eingelassen. Eine Glocke wurde 1501 von Meister Bartholomäus gegossen, eine andere Glocke stammt aus 1596, eine Monstranz ist eine Neisser Arbeit von 1705, ein Kelch und eine Kasel stammen aus dem 17. Jahrhundert. Kirmes ist am Sonntag nach Allerheiligen.
<br/>
*Die zuständige evangelische Kirche war in Neisse.
'''Kirchen''' <br/>
 
Die katholische Kirche St. Maria wird erstmals 1397 genannt. Nachdem das Dorf etwa 100 Jahre selbständige Pfarrei gewesen war, gehörte es darauf als kirchliche Filiale zu Riemertsheide. Die jetzige Kirche stammt von 1618. Die Wetterfahne des Turms trägt die Jahreszahl 1715. In die Kirchhofmauer sind Schießscharten eingelassen. Eine Glocke wurde 1501 von Meister Bartholomäus gegossen, eine andere Glocke stammt aus 1596, eine Monstranz ist eine Neisser Arbeit von 1705, ein Kelch und eine Kasel stammen aus dem 17. Jahrhundert. Kirmes ist am Sonntag nach Allerheiligen. Die zuständige evangelische Kirche war in Neisse.<br/>
== Einwohner ==
<br/>
=== Einwohnerentwicklung ===
'''Schulen''' <br/>
Die Anzahl der Einwohner mit Häusern und Haushalten war:
Die Visitationsberichte der Breslauer Diözese nennen 1651 einen Kirchschreiber, der Schule hielt.
1784 besaß der Ort ein Schulmeisterhaus. Das einstöckige Schulgebäude stammt von 1839. Im Jahr 1925 besuchten 70 Kinder die zweiklassige Schule. Unterricht gaben 1925 1. Lehrer August Holzbrecher und Lehrer Eduard Drost, 1935: 1. Lehrer Eduard Drost (auch 1939) und Lehrer Kurt Handschel (auch 1939).<br/>
<br/>
'''Die Gemeindeflur''' <br/>
Die Gemeindeflur ist 829 ha groß. Flurnamen sind: Billiglache (1548), Frauenwäldchen, Katzenzahlwiese, langen Lehden, Pelkesträucher, die Pagassczy-Wiese, Schwalbenzahl, Streitfleckel. Das Rittergut (300 ha), seit 1857 im Besitz der Grafen von Oppersdorf, war parzellenweise verpachtet. Das Herrenhaus des Ritterguts, 1594 erbaut, hatte man 1889 abgerissen. Im Ort hatten seit dem 14. Jahrhundert zwei rittermäßige Scholtiseien bestanden.<br/>
<br/>
'''Die Anzahl der Einwohner mit Häusern und Haushalten war:'''<br/>
:1784: 39 Stellen
:1784: 39 Stellen
:1845: 585 Einwohner (9 ev.), 82 Häuser
:1845: 585 Einwohner (9 ev.), 82 Häuser
:1895: 638 Einwohner (1 ev.), 91 Häuser, 145 Haushalte
:1895: 638 Einwohner (1 ev.), 91 Häuser, 145 Haushalte
:1939: 572 Einwohner, 146 Haushalte
:1939: 572 Einwohner, 146 Haushalte<br/>
* Im Dorf gab es 1937: 1 Arzt (Dr. med. Alois Hampel, geboren in Lassoth), 1 Bäcker, 1 Fleischer, 1 Gasthausbetrieb, 2 Gasthöfe, 3 Gemischtwarenläden, 1 Korbmacher, 2 Sattler, 2 Schmiede, 2 Schuhmacher, 1 Stellmacher, 1 Elektrizitäts-Genossenschaft, 1 Spar- und Darlehnskasse.
Im Dorf gab es 1937: 1 Arzt (Dr. med. Alois Hampel, geboren in Lassoth), 1 Bäcker, 1 Fleischer, 1 Gasthausbetrieb, 2 Gasthöfe, 3 Gemischtwarenläden, 1 Korbmacher, 2 Sattler, 2 Schmiede, 2 Schuhmacher, 1 Stellmacher, 1 Elektrizitäts-Genossenschaft, 1 Spar- und Darlehnskasse.<br/>
 
<br/>
===Liste der Einwohner, die 1935 in Lassoth wohnten===
'''Im Dorf wohnten 1935:'''<br/>
* [[{{PAGENAME}}/ Bewohner 1935]]
* [[{{PAGENAME}}/ Bewohner 1935]]
 
<br/>
=== Flucht und Vertreibung 1945 ===
:'''''Ende der Buchabschrift'''''<br/>
* Fluchtberichte aus dem Landkreis Neisse: http://genwiki.genealogy.net/Landkreis_Neisse/Fluchtberichte)
Flucht und Vertreibung 1945 <br/>
 
Fluchtberichte aus dem Landkreis Neisse: http://genwiki.genealogy.net/Landkreis_Neisse/Fluchtberichte)<br/>
 
<br/>
<br/>
== Genealogische und historische Quellen ==
== Genealogische und historische Quellen ==
=== Kirchenbücher ===
=== Genealogische Quellen ===
==== Kirchenbücher ====
* FAMILY SEARCH: Kirchenbücher sind Online einsehbar oder in einer örtlichen Forschungsstelle:  
* FAMILY SEARCH: Kirchenbücher sind Online einsehbar oder in einer örtlichen Forschungsstelle:  
:https://www.familysearch.org/search:/catalog
:https://www.familysearch.org/search:/catalog
*Kirchenbücher finden und zahlreiche Hilfen und Tipps für Schlesienforscher: http://www.christoph-www.de
==== Denkmäler ====
 
=== Denkmäler ===
* Lassoth (ab 1936 Grünfließ): http://www.denkmalprojekt.org/2010/Lassoth_wk1_os.htm
* Lassoth (ab 1936 Grünfließ): http://www.denkmalprojekt.org/2010/Lassoth_wk1_os.htm
==== Adressbücher ====
* [[:Kategorie:Adressbuch für den Landkreis Neisse|Adressbücher für den Landkreis Neisse]]
==== Ortsfamilienbücher ====
* Liste aller Online Ortsfamilienbücher:
:Ortsfamilienbücher https://online-ofb.de/ ("OFBs außerhalb der heutigen Bundesrepublik Deutschland")
:Alphabetische Liste aller Ortsfamilienbücher zu Schlesien: http://wiki-de.genealogy.net/Kategorie:Ortsfamilienbuch_zu_Schlesien


== Webseiten ==
== Webseiten ==
Zeile 54: Zeile 66:
*Suche nach Personendaten in verschiedenen Datenbanken: http://meta.genealogy.net/
*Suche nach Personendaten in verschiedenen Datenbanken: http://meta.genealogy.net/
*Suche nach kompletten Familienforschungen: http://gedbas.genealogy.net/
*Suche nach kompletten Familienforschungen: http://gedbas.genealogy.net/
 
*Kirchenbücher finden und zahlreiche Hilfen und Tipps für Schlesienforscher: http://www.christoph-www.de
== Bibliographie ==
== Bibliographie ==
* {{LitDB-Volltextsuche|{{#var:Ortsname}}}
* {{LitDB-Volltextsuche|{{#var:Ortsname}}}
Zeile 64: Zeile 76:
<gov>{{#var:GOV-ID}}</gov>
<gov>{{#var:GOV-ID}}</gov>


[[Kategorie:Ort im Landkreis Neisse]]
[[Kategorie:Ort im Regierungsbezirk Oppeln]]
[[Kategorie:Ort in Oberschlesien]]
[[Kategorie:Ort in Schlesien]]
[[Kategorie:Ort in Schlesien]]
[[Kategorie:Ort in Polen]]

Aktuelle Version vom 26. Januar 2023, 20:42 Uhr

Hierarchie
Regional > Ehemalige deutsche Gebiete > Schlesien > Regierungsbezirk Oppeln > Landkreis Neisse > Lassoth, Grünfließ

Einleitung

Der Ort Lassoth in der ehemaligen Provinz Schlesien gehörte zum Landkreis Neisse und Regierungsbezirk Oppeln in Oberschlesien. Kreisstadt war die Stadt Neisse. Der alte Ortsname Lassoth wurde 1936 in Grünfließ geändert. Heute gehört Lassoth zu Polen. Seit 1945 polnischer Name: Lasocice. Der Ort liegt im Powiat Nyski in der Woiwodschaft Opole.

Allgemeine Information

Vorbemerkung zur Beachtung der Urheberrechte
Quelle (Texte zur allgemeinen Information): Franz-Christian Jarczyk: „Die Dörfer des Kreises Neisse",
3. Auflage 2012, Selbstverlag des Neisser Kultur- und Heimatbundes e.V. Hildesheim
Mit freundlicher Genehmigung des Verlages handelt es sich um die vollständige und wörtliche Abschrift des Buches.
(Lediglich die Überschriften wurden zur schnellen Orientierung den Textabschnitten vorangestellt.)
Um das Urheberrecht nicht zu verletzen, und den Text nicht zu verfälschen, wird gebeten, weitere Informationen oder Korrekturen erst nach dem gekennzeichneten Ende der Buchabschrift einzustellen.
Der Text des Autors soll inhaltlich nicht verändert werden und klar abgegrenzt bleiben von weiteren Ergänzungen.


Geographische Lage
Lassoth liegt 14 km nordöstlich von Neisse, an der Straße über Riemertsheide-Ober und Nieder Jeutritz, 175 m über NN. Durch den südlichen Teil des Dorfs fließt der Mühlgraben und östlich vom Dorf die Neiße, deren Ufer an der Kreisgrenze der niedrigste Punkt des Landkreises ist (165 m). Die nächste Eisenbahnstation ist Nieder Hermsdorf (6 km), durch den Nachbarort Rothhaus führte eine Omnibuslinie, eine Poststelle war im Ort.

Zur Geschichte
Das Dorf wird 1288 zum ersten Mal erwähnt („Lazotiz“). Nach dem Lib. fund. (um 1300) bestand der Ort aus zwei Teilen, die 12 bzw. 18 kleine Huben besaßen. Ende des 14. Jahrhunderts wurde das Dorf (Lessoth, Lassoth) zu deutschem Recht umgesetzt; es entstanden die rittermäßigen Scholtiseien Ober- und Niederhof) und das Bauerndorf. In einer Urkunde von 1493 wird im Ort eine Wehranlage genannt. 1741 brannten preußische Truppen, die hier die Neiße nicht passieren konnten, das Dorf nieder.

Die Gemeinde
Lassoth, Günfließ (Bürgermeister 1935 und 1942: Bauergutsbesitzer Franz Böhm) war Sitz des Amtsbezirks, den dann Nieder Hermsdorf übernahm. Der Gendarmerieposten war ebenfalls in Nieder Hermsdorf, die Station der Marienschwestern ist Riemertsheide. Der alte Ortsname Lassoth wurde 1936 in Grünfließ geändert.

Kirchen
Die katholische Kirche St. Maria wird erstmals 1397 genannt. Nachdem das Dorf etwa 100 Jahre selbständige Pfarrei gewesen war, gehörte es darauf als kirchliche Filiale zu Riemertsheide. Die jetzige Kirche stammt von 1618. Die Wetterfahne des Turms trägt die Jahreszahl 1715. In die Kirchhofmauer sind Schießscharten eingelassen. Eine Glocke wurde 1501 von Meister Bartholomäus gegossen, eine andere Glocke stammt aus 1596, eine Monstranz ist eine Neisser Arbeit von 1705, ein Kelch und eine Kasel stammen aus dem 17. Jahrhundert. Kirmes ist am Sonntag nach Allerheiligen. Die zuständige evangelische Kirche war in Neisse.

Schulen
Die Visitationsberichte der Breslauer Diözese nennen 1651 einen Kirchschreiber, der Schule hielt. 1784 besaß der Ort ein Schulmeisterhaus. Das einstöckige Schulgebäude stammt von 1839. Im Jahr 1925 besuchten 70 Kinder die zweiklassige Schule. Unterricht gaben 1925 1. Lehrer August Holzbrecher und Lehrer Eduard Drost, 1935: 1. Lehrer Eduard Drost (auch 1939) und Lehrer Kurt Handschel (auch 1939).

Die Gemeindeflur
Die Gemeindeflur ist 829 ha groß. Flurnamen sind: Billiglache (1548), Frauenwäldchen, Katzenzahlwiese, langen Lehden, Pelkesträucher, die Pagassczy-Wiese, Schwalbenzahl, Streitfleckel. Das Rittergut (300 ha), seit 1857 im Besitz der Grafen von Oppersdorf, war parzellenweise verpachtet. Das Herrenhaus des Ritterguts, 1594 erbaut, hatte man 1889 abgerissen. Im Ort hatten seit dem 14. Jahrhundert zwei rittermäßige Scholtiseien bestanden.

Die Anzahl der Einwohner mit Häusern und Haushalten war:

1784: 39 Stellen
1845: 585 Einwohner (9 ev.), 82 Häuser
1895: 638 Einwohner (1 ev.), 91 Häuser, 145 Haushalte
1939: 572 Einwohner, 146 Haushalte

Im Dorf gab es 1937: 1 Arzt (Dr. med. Alois Hampel, geboren in Lassoth), 1 Bäcker, 1 Fleischer, 1 Gasthausbetrieb, 2 Gasthöfe, 3 Gemischtwarenläden, 1 Korbmacher, 2 Sattler, 2 Schmiede, 2 Schuhmacher, 1 Stellmacher, 1 Elektrizitäts-Genossenschaft, 1 Spar- und Darlehnskasse.

Im Dorf wohnten 1935:


Ende der Buchabschrift

Flucht und Vertreibung 1945
Fluchtberichte aus dem Landkreis Neisse: http://genwiki.genealogy.net/Landkreis_Neisse/Fluchtberichte)


Genealogische und historische Quellen

Genealogische Quellen

Kirchenbücher

  • FAMILY SEARCH: Kirchenbücher sind Online einsehbar oder in einer örtlichen Forschungsstelle:
https://www.familysearch.org/search:/catalog

Denkmäler

Adressbücher

Ortsfamilienbücher

  • Liste aller Online Ortsfamilienbücher:
Ortsfamilienbücher https://online-ofb.de/ ("OFBs außerhalb der heutigen Bundesrepublik Deutschland")
Alphabetische Liste aller Ortsfamilienbücher zu Schlesien: http://wiki-de.genealogy.net/Kategorie:Ortsfamilienbuch_zu_Schlesien

Webseiten

Bibliographie

  • {{LitDB-Volltextsuche|Lassoth}

Anmerkungen


Daten aus dem Geschichtlichen Ortsverzeichnis

<gov>object_188401</gov>