Schlesische Ortsverzeichnisse: Unterschied zwischen den Versionen

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== Einleitung ==
== Einleitung ==
Besonders der schlesische Familienforscher ist auf Ortsverzeichnisse angewiesen. Einerseits ist man mit den Örtlichkeiten in den ehemaligen deutschen Ostgebieten generell nicht sonderlich gut vertraut, anderseits fanden besonders in Schlesien sehr häufig Umbennenung statt. Folgende wichtigen Fragen werden darin beantwortet:
Besonders der schlesische Familienforscher ist auf Ortsverzeichnisse angewiesen. Einerseits ist man mit den Örtlichkeiten in den ehemaligen deutschen Ostgebieten generell nicht sonderlich gut vertraut, anderseits fanden besonders in Schlesien sehr häufig Umbennenungen statt. Die folgenden wichtigen Fragen werden in diesen Ortsverzeichnissen beantwortet:
* Zu welchem Kreis gehörte der gesuchte Ort (g.O.)?
* Zu welchem Kreis gehörte der gesuchte Ort?
* Zu welchem ev. oder kath. Pfarrbezirk (Kirchenspiel) gehörte der g.O.? (Zugehörigkeiten zu anderen Konfessionen wie ev.-luth. oder reformiert oder etwas Hinweise auf entsprechende Synagogen-Bezirke fehlen jedoch.)
* Zu welchem ev. oder kath. Pfarrbezirk (Kirchenspiel) gehörte der gesuchte Ort? (Zugehörigkeiten zu anderen Konfessionen wie ev.-luth. oder reformiert oder etwa Hinweise auf entsprechende Synagogen-Bezirke fehlen jedoch.)
* Zu welchem Standesamtsbezirk (frühestens ab Oktober 1874) gehörte der g.O.?
* Zu welchem Standesamtsbezirk (frühestens ab Oktober 1874) gehörte der gesuchte Ort?
* Zu welchem Amtsgerichtsbezirk gehörte der g.O.?
* Zu welchem Amtsgerichtsbezirk gehörte der gesuchte Ort?
Größter Vorteil:
Größter Vorteil:
Mittlerweile wurden einige Ortsverzeichnisse von polnischen Bibliothekaren in den sogenannten "Digitalen Bibliotheken" veröffentlicht und sind damit kostenlos für alle Familienforscher verfügbar.
Mittlerweile wurden einige Ortsverzeichnisse von polnischen Bibliothekaren in den sogenannten "Digitalen Bibliotheken" veröffentlicht und sind damit kostenlos für alle Familienforscher verfügbar. Die Hinweise dazu sind unter [[Schlesien/Digitale Drucke im Internet]] aufgelistet.


== Vorstellung der Ortsverzeichnisse ==
== Vorstellung der Ortsverzeichnisse ==
Gemeinhin werden die Ortsverzeichnisse nach ihrem Herausgeber oder dem Verlag bezeichnet.
Gemeinhin werden die Ortsverzeichnisse nach ihrem Herausgeber oder dem Verlag bezeichnet.


* Der "Zimmermann" - Friedrich Albert Zimmermann, u.a. auch Herausgeber der Schlesischen Provinzialblätter, hat hier in 13 Bänden Preußisch-Schlesien (Jägerndorf, Troppau und Teschen fehlen somit) vollständig erfaßt. Auf zum Teil mehr als 700 Seiten je Band werden Städte und Dörfer der jeweiligen Fürstentümer und Standesherrschaften eingehend dargestellt. Die Stadt Breslau wird dabei sogar in einem gesonderten Band besprochen.  
=== Ortschaftsverzeichnis für Schlesien ===
* Der "Knie" - Johann Georg Knie hat 1830 und in 2. Auflage 1845 auf fast 1000 Seiten Preußisch-Schlesien erfaßt.
 
* Der "Zimmermann" - Friedrich Albert Zimmermann, u. a. auch Herausgeber der [[Schlesische Provinzialblätter|Schlesischen Provinzialblätter]], hat hier in 13 Bänden Preußisch-Schlesien vollständig erfasst. Auf ca. 300 bis fast 700 Seiten je Band werden Städte und Dörfer der jeweiligen Fürstentümer und Standesherrschaften eingehend dargestellt. Die Stadt Breslau wird dabei sogar in einem gesonderten Band besprochen.  
* Der "Knie" - Johann Georg Knie hat 1830 und in 2. Auflage 1845 auf fast 1000 Seiten Preußisch-Schlesien erfasst.
* Der "Triest" - Felix Triest hat in seinem zweibändigen Werk vor 1864 vor allem landwirtschaftliche Gesichtspunkte behandelt. Auch beschränkt er sich dabei auf Oberschlesien. Trotzdem sind darin sehr viele für den Familienforscher wichtige Zusatzinformationen enthalten.
* Der "Triest" - Felix Triest hat in seinem zweibändigen Werk vor 1864 vor allem landwirtschaftliche Gesichtspunkte behandelt. Auch beschränkt er sich dabei auf Oberschlesien. Trotzdem sind darin sehr viele für den Familienforscher wichtige Zusatzinformationen enthalten.
* Die Reihe "Korn" - im Verlag Korn (Breslau) erschienen von 1881 bis 1941 insgesamt 13 Jahrgänge. Die Angaben zu den jeweiligen Orten sind hier nur noch äußerst knapp gehalten.
* Die Reihe "Korn" - im Verlag Korn (Breslau) erschienen von 1881 bis 1941 insgesamt 13 Jahrgänge. Die Angaben zu den jeweiligen Orten sind hier nur noch äußerst knapp gehalten.
* Kurt Gruber Verlag Wirtschaft-Recht, ''1942 Das Schlesienbuch Handbuch für die Provinzen Niederschlesien u. Oberschlesien mit ausführlichen Ortsverzeichnissen der Provinzen Niederschlesien und Oberschlesien 1. Jahrgang mit ausführlichen Ortsverzeichnissen der Provinzen Niederschlesien und Oberschlesien'', Dresden 1942, [https://polona.pl/item/das-schlesienbuch-handbuch-fur-die-provinzen-niederschlesien-u-oberschlesien-mit,ODczMDkyMTY/0/#info:metadata Digitalisat] bei [https://polona.pl/| Polona]
=== Ortschaftsverzeichnis für Oberschlesien ===
* Presse-, Statistisches und Verkehrsamt der Provinzialverwaltung von Oberschlesien, ''Ortschafts-Verzeichnis für die Provinz Oberschlesien'', Ratibor 1927, {{SDL|304178}}, {{OBC|985}}
* Reichspostdirektion Oppeln, ''Ortschaftsverzeichnis der Provinz Oberschlesien'', Oppeln 1943, [https://rcin.org.pl/dlibra/publication/172974/edition/159981 Digitalisat] der [https://rcin.org.pl|Digitalen Ablage wissenschaftlicher Institute in Polen], Dieses Werk wird im [[GOV]] als {{GOV-Kennung|source_1295185}} zitiert.


== zu beachten ==
==== Ortschaftsverzeichnis für den Regierungsbezirk Oppeln ====
Der Zimmermann erschien noch im 18. Jahrhundert, und das letzte Ortsverzeichnis vom Korn-Verlag im Jahr 1941. In den über 150 Jahren blieb die Zugehörigkeit der Gemeinden zu einem Pfarrbezirk natürlich NICHT unverändert. Besonders in Oberschlesien(OS) sind viele ev. Kirchen erst nach 1870 entstanden, daher fehlen zum Teil im Knie die Angaben zur ev. Kirchenzugehörigkeit in OS.  Zweifelsohne ist aber das System der
* Königlichen Ober-Post-Direction, ''Alphabethisches Ortschafts-Verzeichniss für den Ober-Post-Directions-Bezirk Oppeln'', Oppeln 1859, {{OBC|905}}
Kirchenbuchführung der ev. Kirche in OS sowieso ein Kapitel für sich!
=== Ortschaftsverzeichnis für Niederschlesien ===
Des weiteren sollte man noch auf den Ausdruck 'Filial-' oder
* Kurt Gruber Verglag Wirtschaft-Recht, [[Gemeindeverzeichnis Gau Niederschlesien|Alphabetisches Verzeichnis der Stadt- und Landgemeinden im Gau Niederschlesien]], Dresden 1942
'Tochterkirche' achten. In der Regel hatte eine katholische
Tochterkirche KEIN eigenes Kirchenbuch geführt, sondern die
Eintragungen finden sich in der jeweiligen Mutterkirche. Es gibt aber
Ausnahmen! Es ist daher ratsam, sich erst zu vergewissern, ob die
genannte Tochterkirche für den benötigten Zeitraum nicht doch eigene
Bücher geführt hat, bevor man bei die Verfilmungen der Mutterkirche bearbeitet.
Größte Vorsicht ist auch bei den Standesamtsbezirken, also für den
Zeitraum nach 1875, geboten. Aufgrund der großen Abwanderungen in die
oberschlesischen oder westdeutschen Industriegebiete haben die
Bevölkerungszahlen auf dem Lande sehr stark geschwankt. Daher wurden
manche Standesämter geschlossen und die jeweiligen Gemeinden in andere
Standesamtsbezirke verlegt.
Fazit: Wer seine Vorfahren um das Jahr 1850 bearbeiten möchte, kann
schon mit den Angaben aus dem 1910er Verzeichnis völlig daneben liegen.
Vorsicht bei den Standesamtsangaben! Wer unsicher ist, sollte bei der Filmbestellung nicht alle Verfilmungen des genannten Standesamtes bestellen.


== chronologische Übersicht ==
== Zu beachten ==
Der Zimmermann erschien noch im 18. Jahrhundert, und das letzte Ortsverzeichnis vom Korn-Verlag im Jahr 1941. In den über 150 Jahren blieb die Zugehörigkeit der Gemeinden zu einem Pfarrbezirk natürlich '''nicht''' unverändert. Besonders in Oberschlesien sind viele ev. Kirchen erst nach 1870 entstanden, daher fehlen zum Teil im Knie die Angaben zur ev. Kirchenzugehörigkeit in Oberschlesien. Zweifelsohne ist aber das System der Kirchenbuchführung der ev. Kirche in Oberschlesien sowieso ein Kapitel für sich!
 
Des weiteren sollte man noch auf den Ausdruck "Filial-" oder "Tochterkirche" achten. In der Regel hatte eine katholische Tochterkirche '''kein''' eigenes Kirchenbuch geführt, sondern die Eintragungen finden sich in der jeweiligen Mutterkirche. Es gibt aber Ausnahmen! Es ist daher ratsam, sich erst zu vergewissern, ob die genannte Tochterkirche für den benötigten Zeitraum nicht doch eigene Bücher geführt hat, bevor man die Verfilmungen der Mutterkirche bearbeitet.
Größte Vorsicht ist auch bei den Standesamtsbezirken, also für den Zeitraum nach 1874, geboten. Aufgrund der großen Abwanderungen in die oberschlesischen oder westdeutschen Industriegebiete haben die Bevölkerungszahlen auf dem Lande sehr stark geschwankt. Daher wurden manche Standesämter geschlossen, und die jeweiligen Gemeinden in andere Standesamtsbezirke verlegt.
 
Fazit: Wer seine Vorfahren um das Jahr 1850 bearbeiten möchte, kann schon mit den Angaben aus dem 1910er Verzeichnis völlig daneben liegen. Vorsicht bei den Standesamtsangaben! Wer unsicher ist, sollte bei der Filmbestellung nicht alle Verfilmungen des genannten Standesamtes bestellen.
 
== Chronologische Übersicht ==
Beachte: Ist ein Band online verfügbar, ist die Bandangabe als "Link" angegeben.
Beachte: Ist ein Band online verfügbar, ist die Bandangabe als "Link" angegeben.
* 18. Jahrhundert - Zimmermann, Friedrich Albert, Beyträge zur Beschreibung von Schlesien, Brieg 1783-1796.
* ZIMMERMANN, Friedrich Albert: [[Beyträge zur Beschreibung von Schlesien (Zimmermann)|Beyträge zur Beschreibung von Schlesien. 13 Bände]] Brieg 1783-1796
** [http://www.bibliotekacyfrowa.pl/dlibra/docmetadata?id=16614 Band 1], Fürstentum Brieg mit den Kreisen: Brieg, Kreuzburg, Nimptsch, Ohlau, Reichenstein und Strehlen.  
* KNIE, Johann Georg: [[Alphabetisch-Statistisch-Topographische Uebersicht aller Dörfer, Flecken, Städte und andern Orte der Königl. Preuß. Provinz Schlesien (Knie)|Alphabetisch-Statistisch-Topographische Uebersicht aller Dörfer, Flecken, Städte und andern Orte der Königl. Preuß. Provinz Schlesien.]] Breslau 1845
** [http://www.bibliotekacyfrowa.pl/dlibra/docmetadata?id=16616 Band 2], Teil 1 von Oberschlesien mit den Kreisen: Falkenberg, Großstrehlitz, Kosel, Lublinitz, Rosenberg und Tost sowie den Standesherrschaften Pleß, Beuthen und Loslau.
* TRIEST, Felix: [[Topographisches Handbuch von Oberschlesien (Triest)|Topographisches Handbuch von Oberschlesien.]] Breslau 1864
** [http://www.bibliotekacyfrowa.pl/dlibra/docmetadata?id=16618 Band 3],
* 1881- bis 1941, Schlesisches Ortsverzeichnis aus dem Korn-Verlag, Breslau.
Teil 2 von Oberschlesien mit den Kreisen: Grottkau, Leobschütz, Neustadt, Neiße, Oppeln und Ratibor (dazu auch Rybnik).  
** 1. Auflage 1881, {{SDL|262022}}
** [http://www.bibliotekacyfrowa.pl/dlibra/docmetadata?id=16620 Band 4],
** 2. Auflage 1883
Fürstentum Münsterberg mit den Kreisen Münsterberg und Frankenstein.
** 3. Auflage 1893, {{SDL|262920}}
** [http://www.bibliotekacyfrowa.pl/dlibra/docmetadata?id=16622 Band 5],
** 4. Auflage 1897, {{SDL|260247}}, {{OBC|877}}, Dieses Werk wird im [[GOV]] als {{GOV-Kennung|source_1160687}} zitiert.
das Fürstentum Schweidnitz mit den Kreisen: Bolkenhain-Landeshut, Reichenbach, Schweidnitz und Striegau. Dieser Band enthält sehr ausführliche Angaben zu den Grundherren, die zum Teil bis ins 13. Jahrhundert zurückreichen.
** 5. Auflage 1901, 320 Seiten + 51 Seiten Werbung  {{SDL|3392}};  {{SDL|259819}} (doppelt vorhanden), Dieses Werk wird im [[GOV]] als {{GOV-Kennung|source_1160688}} zitiert.
** 6. Auflage
** 7. Auflage 1913, {{OBC|925}}, Dieses Werk wird im [[GOV]] als {{GOV-Kennung|source_1277810}} zitiert.
** 8. Auflage 1919, {{SDL|263212}}, Dieses Werk wird im [[GOV]] als {{GOV-Kennung|source_1160689}} zitiert.
** 9. Auflage 1921, {{SDL|263216}}, Dieses Werk wird im [[GOV]] als {{GOV-Kennung|source_1160690}} zitiert.
** 10. Auflage 1925, {{SDL|268275}}, Dieses Werk wird im [[GOV]] als {{GOV-Kennung|source_1160691}} zitiert.
** 11. Auflage 1928, {{SDL|260653}}, Dieses Werk wird im [[GOV]] als {{GOV-Kennung|source_1160692}} zitiert.
** 12. Auflage 1934, {{SDL|260825}}, Dieses Werk wird im [[GOV]] als {{GOV-Kennung|source_1160693}} zitiert.
*** Nachtrag 1937, {{SDL|264729}}
*** 2. Nachtrag 1938, {{SDL|264733}}
** 13. Auflage 1941, 425 Seiten, {{SDL|1017}}, Dieses Werk wird im [[GOV]] als {{GOV-Kennung|source_1160694}} zitiert.
 
[[Kategorie:Schlesien]]
[[Kategorie:Ortslexikon für Schlesien]]
[[Kategorie:Literatur zu Schlesien]]

Aktuelle Version vom 2. Juli 2021, 09:09 Uhr

Regional > Ehemalige deutsche Gebiete > Schlesien

Einleitung

Besonders der schlesische Familienforscher ist auf Ortsverzeichnisse angewiesen. Einerseits ist man mit den Örtlichkeiten in den ehemaligen deutschen Ostgebieten generell nicht sonderlich gut vertraut, anderseits fanden besonders in Schlesien sehr häufig Umbennenungen statt. Die folgenden wichtigen Fragen werden in diesen Ortsverzeichnissen beantwortet:

  • Zu welchem Kreis gehörte der gesuchte Ort?
  • Zu welchem ev. oder kath. Pfarrbezirk (Kirchenspiel) gehörte der gesuchte Ort? (Zugehörigkeiten zu anderen Konfessionen wie ev.-luth. oder reformiert oder etwa Hinweise auf entsprechende Synagogen-Bezirke fehlen jedoch.)
  • Zu welchem Standesamtsbezirk (frühestens ab Oktober 1874) gehörte der gesuchte Ort?
  • Zu welchem Amtsgerichtsbezirk gehörte der gesuchte Ort?

Größter Vorteil: Mittlerweile wurden einige Ortsverzeichnisse von polnischen Bibliothekaren in den sogenannten "Digitalen Bibliotheken" veröffentlicht und sind damit kostenlos für alle Familienforscher verfügbar. Die Hinweise dazu sind unter Schlesien/Digitale Drucke im Internet aufgelistet.

Vorstellung der Ortsverzeichnisse

Gemeinhin werden die Ortsverzeichnisse nach ihrem Herausgeber oder dem Verlag bezeichnet.

Ortschaftsverzeichnis für Schlesien

  • Der "Zimmermann" - Friedrich Albert Zimmermann, u. a. auch Herausgeber der Schlesischen Provinzialblätter, hat hier in 13 Bänden Preußisch-Schlesien vollständig erfasst. Auf ca. 300 bis fast 700 Seiten je Band werden Städte und Dörfer der jeweiligen Fürstentümer und Standesherrschaften eingehend dargestellt. Die Stadt Breslau wird dabei sogar in einem gesonderten Band besprochen.
  • Der "Knie" - Johann Georg Knie hat 1830 und in 2. Auflage 1845 auf fast 1000 Seiten Preußisch-Schlesien erfasst.
  • Der "Triest" - Felix Triest hat in seinem zweibändigen Werk vor 1864 vor allem landwirtschaftliche Gesichtspunkte behandelt. Auch beschränkt er sich dabei auf Oberschlesien. Trotzdem sind darin sehr viele für den Familienforscher wichtige Zusatzinformationen enthalten.
  • Die Reihe "Korn" - im Verlag Korn (Breslau) erschienen von 1881 bis 1941 insgesamt 13 Jahrgänge. Die Angaben zu den jeweiligen Orten sind hier nur noch äußerst knapp gehalten.
  • Kurt Gruber Verlag Wirtschaft-Recht, 1942 Das Schlesienbuch Handbuch für die Provinzen Niederschlesien u. Oberschlesien mit ausführlichen Ortsverzeichnissen der Provinzen Niederschlesien und Oberschlesien 1. Jahrgang mit ausführlichen Ortsverzeichnissen der Provinzen Niederschlesien und Oberschlesien, Dresden 1942, Digitalisat bei Polona

Ortschaftsverzeichnis für Oberschlesien

Ortschaftsverzeichnis für den Regierungsbezirk Oppeln

Ortschaftsverzeichnis für Niederschlesien

Zu beachten

Der Zimmermann erschien noch im 18. Jahrhundert, und das letzte Ortsverzeichnis vom Korn-Verlag im Jahr 1941. In den über 150 Jahren blieb die Zugehörigkeit der Gemeinden zu einem Pfarrbezirk natürlich nicht unverändert. Besonders in Oberschlesien sind viele ev. Kirchen erst nach 1870 entstanden, daher fehlen zum Teil im Knie die Angaben zur ev. Kirchenzugehörigkeit in Oberschlesien. Zweifelsohne ist aber das System der Kirchenbuchführung der ev. Kirche in Oberschlesien sowieso ein Kapitel für sich!

Des weiteren sollte man noch auf den Ausdruck "Filial-" oder "Tochterkirche" achten. In der Regel hatte eine katholische Tochterkirche kein eigenes Kirchenbuch geführt, sondern die Eintragungen finden sich in der jeweiligen Mutterkirche. Es gibt aber Ausnahmen! Es ist daher ratsam, sich erst zu vergewissern, ob die genannte Tochterkirche für den benötigten Zeitraum nicht doch eigene Bücher geführt hat, bevor man die Verfilmungen der Mutterkirche bearbeitet. Größte Vorsicht ist auch bei den Standesamtsbezirken, also für den Zeitraum nach 1874, geboten. Aufgrund der großen Abwanderungen in die oberschlesischen oder westdeutschen Industriegebiete haben die Bevölkerungszahlen auf dem Lande sehr stark geschwankt. Daher wurden manche Standesämter geschlossen, und die jeweiligen Gemeinden in andere Standesamtsbezirke verlegt.

Fazit: Wer seine Vorfahren um das Jahr 1850 bearbeiten möchte, kann schon mit den Angaben aus dem 1910er Verzeichnis völlig daneben liegen. Vorsicht bei den Standesamtsangaben! Wer unsicher ist, sollte bei der Filmbestellung nicht alle Verfilmungen des genannten Standesamtes bestellen.

Chronologische Übersicht

Beachte: Ist ein Band online verfügbar, ist die Bandangabe als "Link" angegeben.