Weißbrod (Familienname): Unterschied zwischen den Versionen

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==Herkunft und Bedeutung==
==Herkunft und Bedeutung==
Es ist ganz offensichtlich, daß dieser Familienname etwas mit dem Beruf des Bäckers zu tun hat und einen [[Berufsname|Berufsnamen]] darstellt. Dennoch wird er nicht von Weißbrot abgeleitet, sondern von Weizenbrot. Pate stand dabei das Nomen Weizen, auf Mittelhochdeutsch ''weize, weizze, weiz'' (daraus die Ableitung ''weizbrôt'', ''weizebrôt''). Der Stammvokal des mittelhochdeutschen Adjektivs ''wîze'', ''wyss'' (daraus das ''wîze brôt'' und das ''wîzbrôt'') hat bis zum 16. Jahrhundert eine lautliche Verschiebung von î zu ei (neuhochdeutsche [[Diphtongierung]]) erfahren, so daß die Semantik der beiden Wörter Weißbrot und Weizenbrot weitgehend verschmolz: bei Weißbrot handelt es sich naturgemäß immer um Weizenbrot. Analog zum hellen Weizenbrot wird in Südwestdeutschland aus Roggenmehl hergestelltes Sauerteigbrot auch als Schwarzbrot bezeichnet. Die wahre Herkunft des Familiennamens Weißbrod erschließt sich jedoch aus dem mittelhochdeutschen ''weizebrôt''.
Es ist ganz offensichtlich, daß dieser Familienname etwas mit dem Beruf des Bäckers zu tun hat und indirekt einen [[Berufsname|Berufsnamen]] darstellt. Dennoch wird er nicht etwa von Weißbrot abgeleitet, sondern von Weizenbrot. Pate stand dabei das mittelhochdeutsche Substantiv ''weize, weizze, weiz'' (daraus die Ableitung ''weizbrôt'', ''weizebrôt''<ref>{{Lexer}} hier: Leipzig 34.1974, S. 312</ref>). Der Stammvokal des mittelhochdeutschen Adjektivs ''wîze'', ''wyss'' (daraus ''wîzez brôt'' und ''wîzbrôt''<ref>Lexer, S. 326</ref>) hingegen hat bis zum 16. Jahrhundert eine lautliche Verschiebung von î zu ei (neuhochdeutsche Diphtongierung) erfahren, so daß die Semantik der beiden Wörter Weißbrot und Weizenbrot weitgehend verschmolz.
 
Bei Weißbrot handelt es sich traditionell um helles, fast süß schmeckendes Weizenbrot. Analog dazu wird in Südwestdeutschland aus Roggenmehl hergestelltes Sauerteigbrot auch als Schwarzbrot bezeichnet. Auf die Unterschiede in der farblichen und geschmacklichen Beschaffenheit der verschiedenen Backmehle spielt auch folgender Familienname an: belegt ist 1362 in [[Breslau]] ein "Derpbrot pistor". Da der Name Weißbrodt (bezogen auf Schlesien) nur in Niederschlesien verbreitet ist, kommt das Dorf Weißbrodt im [[Landkreis Habelschwerdt]] für die ethymologische Herleitung kaum in Frage. Die wahre Herkunft des Familiennamens Weißbrod erschließt sich aus dem mittelhochdeutschen Wort ''weizebrôt''.


==Varianten des Namens==
==Varianten des Namens==
* ...
* Matz Weissbrot, 1562 Liegnitz
* ...
* Weißbrod, Weißbrodt, Weißbrot, Weisbrod, Weisbrodt
* ...
* Hugo Weizbrettelin, 1263<ref>Ernst Grohme, 1912</ref>


==Geographische Verteilung==
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===Schlesien===
===Schlesien===
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Weißbrod, Weißbrodt ([[Liegnitz]] [7], [[Haynau]] [3], [[Görlitz]] [3], [[Neusalz]])


Die Zahlen in eckigen Klammern beziehen sich auf die Häufigkeit der Namen, also Görlitz [20] = 20 mal in Görlitz vorkommend, und so fort aus "den Adreßbüchern der dreißiger Jahre" der entsprechenden Städte.
Die Zahlen in eckigen Klammern beziehen sich auf die Häufigkeit der Namen, also Görlitz [20] = 20 mal in Görlitz vorkommend, und so fort aus "den Adreßbüchern der dreißiger Jahre" der entsprechenden Städte.


==Berühmte Namensträger==
== Bekannte Namensträger ==
* [Bernd Weisbrod]http://de.wikipedia.org/wiki/Bernd_Weisbrod, Historiker an der Universität Göttingen
* Hans Weisbrod (1932-1938), Bürgermeister von Kaiserslautern
* Johann Baptist von Weißbrod (1778-1865), Mediziner
* [Arthur Kurt Paul Weisbrodt]http://de.wikipedia.org/wiki/Arthur_Kurt_Paul_Weisbrodt (1909-1944), Optiker und Widerstandskämpfer gegen das NS-Regime
* Klaus Weisbrod, Direktor der Fachhochschule für öffentliche Verwaltung Rheinland-Pfalz
* Sabine und Oliver Weisbrod, Biologen mit bahnbrechenden Innovationen in der Nanotechnologie (Schutz von Textilfasern gegen Wasser, Öl und Schmutz)


==Sonstige Personen==
==Sonstige Personen==
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==Literaturhinweise==
==Literaturhinweise==
* Bahlow, H., [[Schlesisches Namenbuch]] (1953)
* Hans Bahlow, [[Schlesisches Namenbuch]] (1953)
 
==Daten aus FOKO==
<foko-name>Weißbrod</foko-name>
 
== Metasuche ==
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==Weblinks==
== Weblinks ==
<!-- Hier kann man Links eintragen -->
<!-- Hier kann man Links eintragen -->
[http://de.wikipedia.org/wiki/Weisbrod Wikipedia-Artikel zum Familiennamen Weisbrod]


[[Kategorie: Familienname]]
[[Kategorie: Familienname|Weissbrod]]

Aktuelle Version vom 26. November 2023, 08:56 Uhr

Herkunft und Bedeutung

Es ist ganz offensichtlich, daß dieser Familienname etwas mit dem Beruf des Bäckers zu tun hat und indirekt einen Berufsnamen darstellt. Dennoch wird er nicht etwa von Weißbrot abgeleitet, sondern von Weizenbrot. Pate stand dabei das mittelhochdeutsche Substantiv weize, weizze, weiz (daraus die Ableitung weizbrôt, weizebrôt[1]). Der Stammvokal des mittelhochdeutschen Adjektivs wîze, wyss (daraus wîzez brôt und wîzbrôt[2]) hingegen hat bis zum 16. Jahrhundert eine lautliche Verschiebung von î zu ei (neuhochdeutsche Diphtongierung) erfahren, so daß die Semantik der beiden Wörter Weißbrot und Weizenbrot weitgehend verschmolz.

Bei Weißbrot handelt es sich traditionell um helles, fast süß schmeckendes Weizenbrot. Analog dazu wird in Südwestdeutschland aus Roggenmehl hergestelltes Sauerteigbrot auch als Schwarzbrot bezeichnet. Auf die Unterschiede in der farblichen und geschmacklichen Beschaffenheit der verschiedenen Backmehle spielt auch folgender Familienname an: belegt ist 1362 in Breslau ein "Derpbrot pistor". Da der Name Weißbrodt (bezogen auf Schlesien) nur in Niederschlesien verbreitet ist, kommt das Dorf Weißbrodt im Landkreis Habelschwerdt für die ethymologische Herleitung kaum in Frage. Die wahre Herkunft des Familiennamens Weißbrod erschließt sich aus dem mittelhochdeutschen Wort weizebrôt.

Varianten des Namens

  • Matz Weissbrot, 1562 Liegnitz
  • Weißbrod, Weißbrodt, Weißbrot, Weisbrod, Weisbrodt
  • Hugo Weizbrettelin, 1263[3]

Geographische Verteilung

Relativ Absolut
<lastname-map size="200">Weißbrod</lastname-map> <lastname-map mode="abs" size="200">Weißbrod</lastname-map>


Schlesien

Weißbrod, Weißbrodt (Liegnitz [7], Haynau [3], Görlitz [3], Neusalz)

Die Zahlen in eckigen Klammern beziehen sich auf die Häufigkeit der Namen, also Görlitz [20] = 20 mal in Görlitz vorkommend, und so fort aus "den Adreßbüchern der dreißiger Jahre" der entsprechenden Städte.

Bekannte Namensträger

  • [Bernd Weisbrod]http://de.wikipedia.org/wiki/Bernd_Weisbrod, Historiker an der Universität Göttingen
  • Hans Weisbrod (1932-1938), Bürgermeister von Kaiserslautern
  • Johann Baptist von Weißbrod (1778-1865), Mediziner
  • [Arthur Kurt Paul Weisbrodt]http://de.wikipedia.org/wiki/Arthur_Kurt_Paul_Weisbrodt (1909-1944), Optiker und Widerstandskämpfer gegen das NS-Regime
  • Klaus Weisbrod, Direktor der Fachhochschule für öffentliche Verwaltung Rheinland-Pfalz
  • Sabine und Oliver Weisbrod, Biologen mit bahnbrechenden Innovationen in der Nanotechnologie (Schutz von Textilfasern gegen Wasser, Öl und Schmutz)

Sonstige Personen

Geographische Bezeichnungen

Umgangssprachliche Bezeichnungen

Anmerkungen

  1. Matthias von Lexer: Mittelhochdeutsches Taschenwörterbuch, 35. Auflage, mit neubearbeiteten und erweiterten Nachträgen, Stuttgart 1979.
    Uni Trier, Online-Version: http://germazope.uni-trier.de/Projects/MWV/wbb hier: Leipzig 34.1974, S. 312
  2. Lexer, S. 326
  3. Ernst Grohme, 1912

Literaturhinweise

Daten aus FOKO

<foko-name>Weißbrod</foko-name>

Metasuche

Compgen-Metasuche.png zum Familiennamen: Weißbrod


Weblinks

Wikipedia-Artikel zum Familiennamen Weisbrod