Sickingmühle (Marl): Unterschied zwischen den Versionen

aus GenWiki, dem genealogischen Lexikon zum Mitmachen.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
K (Bot: Text im Abschnitt Familienprivat-/Zufallsfunde bzw. Forscherkontakte durch Vorlage ersetzen)
 
(204 dazwischenliegende Versionen von einem anderen Benutzer werden nicht angezeigt)
Zeile 1: Zeile 1:
'''Hierarchie'''
'''Genealogien:''' ''Die Darstellung der früheren Einwohner und ihrer Nachfahren in dieser Bauerschaft begreift sich als eine Gemeinschaft der Lebenden und Verstorbenen. Dabei wird den Vorfahren der gebührende Respekt erwiesen, nachdem auch deren frühere Gräber um 1975 um Haltern (Hamm-Bossendorf) verschwunden sind. Durch die Nennung ihrer Namen wird hier an sie erinnert. Diese Darstellung entreißt sie der Vergessenheit und errichtet ihnen eine Art Denkmal.''


{{Hierarchie Kreis Recklinghausen}} > [[Marl (Kreis Recklinghausen)]] > Sickingmühle
'''Hierarchie:''' [[Regional]] > [[Bundesrepublik Deutschland]] > [[Nordrhein-Westfalen]] >  [[Image:Westfalenprovp-wap.jpg|20px|]] - [[Portal:Westfalen-Lippe]] > [[Regierungsbezirk Münster]] > [[Kreis_Recklinghausen]] > [[Marl (Kreis Recklinghausen)|Marl]] > [[Hamm-Bossendorf]] > [[Sickingmühle (Marl)]], früher '''Hüppelswick'''
[[Bild:Marl-Sickingmuehle1826.jpg|thumb|400px|'''1826: [[Bauerschaft]] Sickingmühle mit den Fluren "I = Sickingmühle" und "II =Sickingmühler Feld" und der Papiermühle in der Silvert in der Gemeinde Hamm''' (Urkataster von 1826)]]
==[[Westfalen: Suche in Zeitschienen|Zeitschiene vor 1803]]==
[[Bild:sickm-korn.jpg|thumb|350px|left|Beladen der Kornmühle, im Hintergrund die Oelmühle.]]
===Name===
Namensabkunft Hüppelswick: Hüpede oder Hüpel weist auf einen eingehegten, unebenen, "hüppeligen" Ort im sonst flachen Moorgebiet hin, so Hüppelwick bei Coefeld, Südlohn-Oeding oder Roermond. Die Namensendung -wik weist auf eine eingehegte Hofstelle in Einödlage mit geschlossenem Landbesitz hin. Als Sohlstätte dieses wohl ursprünglichen Alodialbesitzes kann der "[[Hidding]]" mit seinem umliegenden Morast vermutet werden. Der "'''Hiddinckhove'''" war 1437 mit 40 Waren einer der größten Markgenossen der [[Hülsberger Mark]].
* [[{{PAGENAME}}/Freiadelige Gerechtigkeit]]


==Name Sickingmühle==
===Bauerschaft Hüppelswick===
Namensgebend war in diesem Fall die Lage der Mühle am Ort. So verkauft am 14.12.1493 (anno dm. MCCCCXCIII Sabbato post lucie virginis), vor Jürgen van Asbecke als Richter zu Haltern, Wenemar van Hamme und seine Frau Margareta Wulffs, an Evert Overman und Henrick Stalman als Kirchenmeister der Kirche zu Hamme, eine jährl. Rente von 1/2 Malter Roggen zum behuf der Kirche aus dem Gyres Gut (Kleine Schwartenbrock), '''gelegen an der Mühle zu Syckinck''',  im Gericht Recklinckhausen. Als Wennemar von Hamme einige Zeit später verstirbt, will seine Witwe Greite Wulfs die Belastung los sein und verkauft schließlich am 10.11.1498 vor Jürgen Asbeck als Richter zu Haltern an Johan Wewers, Everd Overman (Overhoff zu Herne) und Joh. Dychhoven gt. Schulte zu Herne, als Kirchenmeistern und Provisoren der Kirche zu Hamm, ihr Erbe Gyrs Gut '''bei der Mühle zu Sicking'''. Sickingmühle als Herkunftsbezeichnung findet sich ebenfalls in den Kirchenbüchern von St. Peter in Recklinghausen im 17. Jahrhundert.
"Uppelswic" nannte das Kloster Werden seinen Besitz um 1150 bei Lippramsdorf, auch "Upwich". Der Werdener Besitz war zeitweilig wüst und war schließlich nicht mehr lokalisierbarbar. Ein Hof zu Zykinck ist wie die Mühle zu Zykinck als Besitz nicht im "Uppelschen Lehen", dem "Hüppelswicker Zehnten", aufgeführt, beide waren offensichtlich zumindest zehntfreies Eigentum.  
In der großen Vogteirolle des Stiftes Essen (1220) wird unter der [[Suderwich (Recklinghausen)|Kurtis Suderwic]] unter anderem 1 manse in '''Upelswic''' angeführt. Hier kann es sich nur um den späteren Hof Wessel handeln, welcher sehr früh als Lehen an das Haus Ostendorf kam. Dieser Bauernhof war zehntbar.


==Bauerschaft Hüppelswick==
Im Vestischen Lagerbuch von 1660 und in alten Steuerlisten werden die in Sickingmühle wohnenden Bauern als in der Bauerschaft "Huppelswick" wohnend geführt. Diese beiden Namen wurden über Jahrhunderte für ein und den selben festumrissenen Bezirk ohne Unterschied verwandt.
[[Bild:Sickingmuehle.jpg|thumb|500px|Dorfkern Sickingmühle: Am Sickingmühlerbach die Brücke nach Marl. Hier an der Mühle war bis 1802 noch Brückengeld zur Benutzung zu entrichten.]]
[[Bild:Sickingmuehle-Papierm.jpg|thumb|500px|Am Zusammenfluß von Loemühlen- und Silvertbach wurde Ende des 18. Jahrhunderts am Silvertbach eine Papiermühle gegründet. Dies führte zum Ausbau des Gewerbes der Lumpensammler in Marl.]]


Im Vestischen Lagerbuch von 1660 und in alten Steuerlisten wird die Bauerschaft Sicking an der Mühle zeitgleich Hüppelswick  genannt, eine Ableitung von dem im Mittelalter zur vestischen Vogtei zählenden Oberhof "Uppelsches Lehen" in "Uppelswick", später  Sickingmühle geheißen. Dieser Oberhof war mit seinen Unterhöflern aber schon  im 14. Jahrhundert im Besitz der Familie von Raesfeld zu Ostendorf.
"Huppelswick" läßt sich nun unschwer von dem im Mittelalter zur vestischen Vogtei zählenden "Uppelsches Lehen" ableiten. Der Inhalt des Lehens umfaßte eine Abgabe, nämlich den "Hüppelswicker Zehnten". Er wurde in einem Bezirk erhoben, welcher zum Allodialbesitz des [[Haus Ostendorf|Hauses Ostendorf]] zählte. Dies könnte die Hovesaet des Oberhofes Zykinck zu Hüppelswick gewesen sein.


Von der Familie von Lembeck erwarben die Aufsitzer von [[Haus Ostendorf]] im 14. Jahrhundert die Mühle zu Sickingmühle. In späterer Zeit befestigte das Haus Ostendorf diese Mühle zeitweilig zu einem Bollwerk. Die sich dadurch bedroht fühlenden Bürger der Stadt Dorsten zerstörten kurz darauf die Befestigungsanlage. Wen kann es da noch wundern, dass der Sitz des freiadeligen Hauses "Hämgen"  im 18. Jahrhundert in "Hüppelswick" lag. Der "Große Hidding" könnte die gesuchte Lokaltität für das "Uppelsche Lehen" sein, der Ortsteil Sicking würde dann nach Urkundslage östlich am erhöhten Rand des Mündungsdeltas des Sickingmühlerbachs, direkt bei der Mühle gelegen haben.
Wen kann es da noch wundern, dass der Sitz des freiadeligen Hauses "Hämgen"  im 18. Jahrhundert in "Hüppelswick" lag. Der "Große [[Hidding]]" wird mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit die gesuchte Lokalität des freiadeligen Gutes sein.
* [[Hamm-Bossendorf/Uppelsches Lehen]]


====Zeitzeichen 1895====
===Sickingmühle in Hüppelswick===
* Sickingmühle, Bauerschaft in [[Deutschland]], [[Königreich Preussen]], [[Provinz Westfalen]], [[Regierungsbezirk Münster]], [[Kreis Recklinghausen]], Amt Marl, Landgemeinde Hamm,  
[[Bild:sick-jungges.jpg|thumb|300px|'''Sickingmühler Junggesellen 1926 (Feuerwehrmänner?). Wer ist wer?''' <br/>
** Personenstandswesen: ev. Kspl Haltern, kath. Kspl Hamm, Standesamt Marl,  
Nr.1= Heini Lange, 2= Heinr. Albers (Herne), 3=Paul Schwemin, 6= Franz Hoffmann (Schwager Heinr. Albers), 8= Heini Peveling (Bäckermstr).]]
** Amtsgericht Haltern, Postbezirk Marl.
 
**  (1895) 23 Gebäude, 150 Einwohner
Urkunde: Am 24.11.1358 verkaufen Wessel von Lembeck und Godeke Wedinctorpe an Bitter von Raesfeld eine Rente von 1 Malter Roggen Dorstener Maß aus dem Gute und der Mühle zu Sickinck im Kspl. Marl für eine Summe Geldes.
*** Quelle: [[Hic Leones]]
* Godeke von Wedinctorpe war zu der Zeit Amtmann  der Frau Oda von Molsberg, [[Stift Essen|Pröpstin zu Essen]], von daher scheint es sich um ein eigentliches Lehen des Stiftes Essen zu handeln, mit dem Wessel von Lembeck belehnt war, Teil des "Uppelswicker Lehens".
**** Alphabet. Orts.-Verz. f. den ObLdGer.-Bz. Hamm (n. amtl. Quellen), 1. Aufl. (1885), Ed. A. Dreymann, Grote'sche Buchhdl., Hamm Westf., Seite 144
 
**** Gem.-Lexikon Preussen, Bd. X (Prov. Westfalen), Volkszähl. 2. Dez. 1895, Verlag der Königl. Statist. Bureaus, Berlin (1897), Seite 20
Am 16.08.1373, erwarb schließlich Ritter Bitter von Raesfeld (1355 / 1403, 1410+, verheiratet in erster Ehe mit Kartharina von Gemen 1358 / 1374), von Wessel von Lembeck (nicht zu Lembeck sondern Steverling und Burgmann zu Dülmen) dessen Frau Styne und dem Sohn Wessel, deren '''Hof zu Zykinck''' und die '''Mühlstätte Zykinch''', gelegen im Kirchspiel  Marl und in der Bauerschaft '''Hüppelswick'''. Es kann nach heutiger Erkenntnis, auch im Verfahren des negativen Ausschlusses, davon ausgegangen werden, dass es sich bei dem Hof zu Zykinck um den Erwerb des zuständigen Oberhofes handelte.
**** Ritters Geograph:-Statist. Lexikon, Bd. L-Z, 8. Aufl. (1895), Ed. J. Penzier, Otto Wiegand, Leipzig, Seite 768
 
**** Nicht gelistet in Gem.-Lexikon des Deut. Reiches, 2. Aufl. (1892), Ed. V. Grübel, Oscar Stahel, Würzburg
====Mühle zur Festung ausgebaut====
**** Nicht gelistet in Neumanns Orts-Lexikon des Deut. Reichs, 3. Aufl. (1894), Ed. W. Keil, Bibliograph. Inst., Leipzig u. Wien
* 10.09.1477 (upten donrestagh post Nativitatis marie Anno 1477) Bürgermeister, Schöffen und Rat von [[Dorsten]] schreiben an den Bürgermeister, Schöffen und Rat von [[Essen]] u. a., dass der [[Haus Ostendorf|von Raisfelt zu Oistendorf]] von einer befestigten Mühle im [[Vest Recklinghausen]] (Sickingmühle) Angriffe auf Dorstener Bürger durchgeführt hätte, bevor die Mühle von ihnen eingenommen worden wäre.
** Stadtarchiv Essen, Bestand Brief-Slg., Signatur 11-114
 
===Unterbauerschaft Sickingmühle===
Namensgebend war in diesem Fall die Lage der Mühle am Beginn des Sickerungseinschnittes des Sickingmühlerbaches in die Lippeaue,als feuchte, morastige Niederung. Am östlichen Ufer des Baches hatte sich die Ansiedlung "Sycking" gebildet. So verkauft am 14.12.1493 (anno dm. MCCCCXCIII Sabbato post lucie virginis), vor Jürgen van Asbecke als Richter zu Haltern, Wenemar van Hamme und seine Frau Margareta Wulffs, an Evert Overman und Henrick Stalman als Kirchenmeister der Kirche zu Hamme, eine jährl. Rente von 1/2 Malter Roggen zum behuf der Kirche aus dem Gyres Gut (Kleine Schwartenbrock), '''gelegen an der Mühle zu Syckinck''', im Gericht Recklinckhausen. Als Wennemar von Hamme einige Zeit später verstirbt, will seine Witwe Greite Wulfs die Belastung los sein und verkauft schließlich am 10.11.1498 vor Jürgen Asbeck als Richter zu Haltern an Johan Wewers, Everd Overman (Overhoff zu Herne) und Joh. Dychhoven gt. Schulte zu Herne, als Kirchenmeistern und Provisoren der Kirche zu Hamm, ihr Erbe Gyrs Gut '''bei der Mühle zu Sicking'''. Sickingmühle als Herkunftsbezeichnung findet sich ebenfalls in den Kirchenbüchern von St. Peter in Recklinghausen im 17. Jahrhundert.
 
===Historische Lage===
* [[Bauerschaft]] Hüppelswick oder Sickingmühle
** [[Kirchspiel]] Marl (1373), [[Kirchspiel]] Oer bis 1647, ab 1647 [[Kirchspiel]] [[Hamm-Bossendorf]]
*** [[Vest Recklinghausen]]
**** [[Herzogtum Westfalen]]
***** [[Kurfürstentum Köln]]
{{Navigationsleiste Gemeinde Hamm}}
===Mühlen===
Die Sickingmühler Kornmühle war die Zwangsmühle für die ganze Herrlichkeit Ostendorf und zumindest für die  [[Eigenbehörigkeit|eigenbehörigen]] Bauern der Häuser Hamm und Ostendorf, nachdem die Kornmühle in Lippramsdorf-Kusenhorst vor dem 16. Jhdt. bereits eingestellt war.  
 
In Erb- und Pachtverträgen in Lippramsdorf wurde durch das [[Haus Ostendorf]] zusätzlich Anfang des 18. Jhdts. der Passus eingebaut: "dann sollen und wollen mehrbesagte [[Conductor|Conductores]] auch verbunden sein, keine andere alß Ihner Gnaden zugehörige Sickingmühle im Vest Recklinghausen zu frequentieren"
 
Vom Haus Ostendorf wurden zwei Ölmühlen betrieben, eine Wasser getriebene unterschlägige, in Sickingmühle von [[Olienmöller (Marl-Sickingmühle)|(Olien-)Möller]], und eine wohl [[Göpel]] getriebene Eselmühle, von Koop, in der Schloßfreiheit zu Lippramsdorf.
* [[Korn- und Ölmühle (Marl-Sickingmühle)]] am Sickingmühlerbach
* [[Papiermühle (Marl-Sickingmühle)]] im Silvert
 
===Mühlenbäche===
Das [[Haus Hamm (Hamm-Bossendorf)|Haus Hamm/Haus Ostendorf]] hielt auch noch bis in das 18. Jhdt. den Krebsfang auf beiden in dessen Bezirk gelegenen Mühlenbächen und zwar von der (Brüning-) Borg  bis an die Lippe. Ferner hat solches Haus das Recht, daß "Niemand die Mühlenbachufer vorsätzlich abflößen dörfe", damit durch den Sand der Mühlenteich nicht verschlammt werde .
 
===Brückengeld===
Da zwischen Recklinghausen und Sickingmühle nur an der Korn-/ Oelmühle der Sickingmühlerbach überbrückt war und darüber die Landstraße von Westerholt n. Haltern führte, wurde vom zeitlichen Müller hier (am 19.06.1769 Jorgen Große Bley sive Möller) auch das Brückengeld eingetrieben, wofür er 47 Stüber im Jahr erhielt.
 
===Fischteiche und Brückengeld===
Wie Perlen an einer Kette zogen sich 7 Fischteichen von der Mühle bis zu dem heutigen (2007) Hof Vahnstiege, an dem von Marl nach Haltern und der Mühle vorbeiführenden Weg hin und sind noch 2007 größtenteils ersichtlich. Jene 7 Fischteiche waren durch den Konkurs des Hauses Ostendorf so vernachlässigt worden, daß sie 1791 als Schandteiche bezeichnet wurden. Mit der Gerechtigkeit des ersten Fischteiches war die Unterhaltung und Reparatur der dort gelegenen steinernen Wegbrücke und der Schleuse auf eigene Kosten verbunden. Allerdings konnte für die Brückenbenutzung, über welche die Straße von Westerholt, über Marl, an der Sickingmühle vorbei nach Haltern führte, Brückengeld verlangt werden. Eine Straße oder ein öffentlicher Weg zwischen den Teichen und um die Teiche und Höfe der Bauerschaft herum existierte nicht.


====Einwohner====
Bei der Versteigerung 1791 durch den Grafen von Merfeld als neuen Besitzer des Rittersitzes Hamm, bot Joh. Henrich Amerkamp deswegen wohl noch 150 Reichtaler (Rt) dafür. Johan Dirk Farnstigge  bot für den zweiten Teich 10 und für den 7. Teich 14 Rt, Johan Dirk Kläser für den 3. Fischteich 10 Rt und für den vierten, fünften und sechsten bot Johan Rüter je 5 Rt. Da der Graf von Merfeld nur im Paket verkaufen wollte erhielten letztlich Adolph Burrichter und Jan Dirk Wessels am 19.11.1791 für den Gesamtbetrag von 353 Rt, den sie am Haus Lembeck entrichteten, alle 7 Fischteiche zusammen.
* [[Albers (Marl-Sickingmühle)]]
* [[Amerkamp (Marl-Sickingmühle)]]
* [[Boy (Marl-Sickingmühle)]] (=Badde)
* [[Burrichter (Marl-Sickingmühle)]]
* [[Fahnenstegge (Marl-Sickingmühle)]]
* [[Fennes (Marl-Sickingmühle)]] (Finners)
* [[Genius (Marl-Sickingmühle)]]
* [[Große Bley (Marl-Sickingmühle)]]
* [[Grothues (Marl-Sickingmühle)]]
* [[Haake (Marl-Sickingmühle)]]
* [[Haake (Marl-Sickingmühle)]]
* [[Hardick (Marl-Sickingmühle)]]
* [[Kläser (Marl-Sickingmühle)]]
* [[Kleine Havermann (Marl-Sickingmühle)]]
* [[Kleine Schwartenbrock (Marl-Sickingmühle)]]
* [[Kuhlmann (Marl-Sickingmühle)]]
* [[Lensmann (Marl-Sickingmühle) (= lahme Schnieder)]]
* [[Olienmöller (Marl-Sickingmühle)]]
* [[Rüther (Marl-Sickingmühle)]]
* [[Sandschneider (Marl-Sickingmühle)]]
* [[Scheperjan (Marl-Sickingmühle)]]
* [[Schlotjuncker (Marl-Sickingmühle)]]
* [[Schnieder (Marl-Sickingmühle)]]
* [[Wember (Marl-Sickingmühle)]]
* [[Wessels (Marl-Sickingmühle)]]
* [[Wilde (Marl-Sickingmühle)]]


====Mergelhammel====
===[[Mergelhammel]]===
* (Kurfürstliches Gericht Recklinghausen, 14.7bris 1767 Concurs Haus Ostendorf, Taxwert zur Ablöse der gutsherrlichen Gefälle) N.43 der Mergelhammel auf der Baurschaft Hüppelschwick wie aestimirtad 33 RT 20 Stüber. non invenit emptorem.
* (Kurfürstliches Gericht Recklinghausen, 14.7bris 1767 Concurs Haus Ostendorf, Taxwert zur Ablöse der gutsherrlichen Gefälle) N.43 der Mergelhammel auf der Baurschaft Hüppelschwick wie aestimirtad 33 RT 20 Stüber. non invenit emptorem.


====Hüppelswicker Zehnte====
===Sickingmühler Zehnte, '''nicht''' Hüppelswicker Zehnte===
Bonn, den 27. Augusti anno 1665. Maximilian Henrich Erzbischof zu Cöllen, Bischof zu Hildeßheimb und Lüttich, tritt an Johan von Raßfeldt zu Ostendorf den im Vest Recklinghaußen belegenen Huppelelbericker Zehnten gegen Abtretung der Jagdbarkeit, dem Holzrichteramt und damit verbundenen Mastung, Windschlägen und Holzbrüchen auf dem Gewäldt der Hülßberg genannt im Vest Recklinghaußen, ab, und befreit die Eigenbehörigen Raßfeldts, namens
* Aleff Baurichter,
* Georg Weßels,
* Johan Wilde,
* Georg Hardick,
* Aleff Badde,
* Jacob Kläßer,
* Claß Amerkamp,
* Berndt Schwartenbroch,
* Berndt Poppenthall,
* Johann Schulte,
* Rutger Schulte,
* Aleff Poeth,
* Conrad,
* Aleff Graff,
* Badde (wohl Boddemein zu Hamm),
* Johan Köster,
* Herman auf dem Stein (Strohmann),
* Johann Weßels zur Linde,
* Wolter Lohoff, und sämtliche
* Brüninghöffer, insbesondere
* Berckelman,
* Melchior Brünninghoff,
* Ebbinghauß,
* Gröningen,
* Hachtman
von aalen an die Kelnerei Horneburg jährlich schuldigen Früchten, Höenergelt, Zinsen und Diensten und tritt dieselben Herrn von Raßfeldt ab, und zieht die Interventionen betr. der Brüninghöffer in Speyr zurück (Urkunde AL).
 
====Sickingmühler Zehnte====
(STAM Vest Recklinghausen Konkurs Haus Ostendorf: 14.09.1767:) Hüppelschwicker Zehnten wie ostimiert 1.500 RT, die erschienenen offerirten alß  
(STAM Vest Recklinghausen Konkurs Haus Ostendorf: 14.09.1767:) Hüppelschwicker Zehnten wie ostimiert 1.500 RT, die erschienenen offerirten alß  
* Wessels für Schwartenbrock 44 RT,  
* Wessels für Schwartenbrock 44 RT,  
Zeile 105: Zeile 86:
* Scheperjan 8 RT (Albersjan, Sengelhoff)
* Scheperjan 8 RT (Albersjan, Sengelhoff)
** Summa 1128 RT,
** Summa 1128 RT,
für welche drey letztere obig benannte eingedenken dergestalt, daß wenn der ertrag nicht übernehmen, sie solchen ersetzen.
für welche drey letztere obig benannte eingedenken dergestalt, daß wenn der Ertrag nicht übernehmen, sie solchen ersetzen.
{{Navigationsleiste Gemeinde Hamm}}
 
==Bildungswesen==
===Schulen===
* (1. Teil) [[Hamm-Bossendorf/Sonntagsschulen]], Sonntagsschule vor 1798, mehrere [[Signierfähigkeit|signierfähig]].
* (2. Teil) [[Hamm-Bossendorf/Vikariatsschule]], Elementarschule (1798), breite Förderung der [[Provinz Westfalen/Kulturtechnik|Kulturtechnik]].
* (3. Teil) [[Hamm-Bossendorf/Schülerliste 1859-60]]
* (4. Teil) [[Hamm-Bossendorf/Volksschule Bossendorf]] ab 1909
* (5. Teil) [[Hamm-Bossendorf/Volksschule Sickingmühle]] ab 1904
* (6. Teil) [[Hamm-Bossendorf/Schulen der Waldsiedlung]] ab 1942
 
==Kirchenwesen==
===Bistümer seit Mittelalter===
* < 1821 [[Erzbistum Köln]]
* 1821 [[Bistum Münster]], 1954: [[Dekanat Marl 1954|Dekanat Marl]]
 
===Kirchengeschichte in Hamm (kath.)===
* (1.Teil) [[Hamm-Bossendorf/Kapelle zu Bossendorf]]
* (2.Teil) [[Hamm-Bossendorf/Kirche zu Hamm]],  Gründung und Vereinigung von Hamm und Bossendorf
* (3.Teil) [[Hamm-Bossendorf/Vereinigte Kirchdörfer]], Meßkornpflichtige, Ländereiverpachtung
* (4.Teil) [[Hamm-Bossendorf/Status 1741]], Einkünfte von Ländereien
* (5.Teil) [[Hamm-Bossendorf/Pfarrarchiv]], Übersicht des lokalen Pfarrarchivs, einschließlich Kirchenbuchverzeichnis.
* (6.Teil) [[Hamm-Bossendorf/Kirche zu Sickingmühle]]
 
==[[Westfalen: Suche in Zeitschienen|Zeitschiene nach 1802]]==
===[[Bevölkerungsverzeichnisse]]===
====Namensgebung, Status====
* [[Namensanklebung]]
* [[Eigenbehörigkeit|Eigenbehörige]]
[[Bild:Sickingmuehle.jpg|thumb|450px|'''1826:''' Dorfkern Sickingmühle: Am Sickingmühlerbach die Brücke nach Marl. Hier an der Mühle war bis 1802 noch Brückengeld zur Benutzung zu entrichten.]]
====Einwohner nach Hauskataster====
Nrn. Jahr 1806/11 <|> 1842 wechselnde Nummerierung
 
* Hs. Nr. 220 <|> 55 [[Sandschneider (Marl-Sickingmühle)]]
* Hs. Nr. 221 <|> 56 [[Lenzmann (Marl-Sickingmühle)]] (= lahme Schnieder)
* Hs. Nr. 238 <|> 57 [[Albers (Marl-Sickingmühle)]], später Drees-Wieschen
* Hs. Nr. 222 <|> 58 [[Havermann (Marl-Sickingmühle)]], auch Schlotjunker; "im Venn", Vennes, Beiname um 1960 "Vinners"
* Hs. Nr. 223 <|> 59 [[Schwartenbrock (Marl-Sickingmühle)]], Kleine Schwartenbrock
* Hs. Nr. 224 <|> 60 [[Amerkamp (Marl-Sickingmühle)]]
* Hs. Nr. 227 <|> 61 [[Kohmann (Marl-Sickingmühle)]], um 1800 Holzschuhmacher
* Hs. Nr. 225 <|> 62 [[Große Bley (Marl-Sickingmühle)]], vorher Lohmann, Puet, Möller, Müller '''mit Kornmühle''', 1758 [[Kartoffel|Erdapfelanbau]]
* Hs. Nr. 228 <|> 63 [[Baurichter (Marl-Sickingmühle)]]
* Hs. Nr. 229 <|> 64 [[Hardick (Marl-Sickingmühle)]]
* Hs. Nr. 230 <|> 65 [[Wilde (Marl-Sickingmühle)]], lag zwischen Wessels und Haddick
* Hs. Nr. 231 <|> 66 [[Wessels (Marl-Sickingmühle)]], später Sißmann
* Hs. Nr. 232 <|> 67 [[Boy (Marl-Sickingmühle)]] (=Bade, Bodemein, Boy), Fromme
* Hs. Nr. 233 <|> 68 [[Kläser (Marl-Sickingmühle)]]
* Hs. Nr. 234 <|> 69 [[Rüther (Marl-Sickingmühle)]], 1758 [[Kartoffel|Erdapfelanbau]]
* Hs. Nr. 236 <|> 70 [[Wember (Marl-Sickingmühle)]]
* Hs. Nr. 235 <|> 00 [[Olienmöller (Marl-Sickingmühle)]], '''mit [[Ölmühle (Mühle)|Ölmühle]]'''
* Hs. Nr. 237 <|> 71 [[Scheperjan (Marl-Sickingmühle)]], im 17.Jhdt. auch Schepers oder Albersjan, im 18. Jhdt. Sengelhof
* Hs. Nr. 000 <|> 72 [[Kleine Bley  (Marl-Sickingmühle)]]
* Hs. Nr. 000 <|> 73 [[Overhues (Marl-Sickingmühle)|Overhues]]
* Hs. Nr. 232a <|> 74 [[Grothues (Marl-Sickingmühle)]], Beiname noch um 1960: "Spiekers"
* Hs. Nr. 239 <|> 75 [[Schlotjunker (Marl-Sickingmühle)]]
* Hs. Nr. 243 <|> 76 [[Fahnenstegge (Marl-Sickingmühle)]], Vahnenstiege
* Hs. Nr. 241 <|> 77 [[Hacke (Marl-Sickingmühle)]], später Matena
* Hs. Nr. 242 <|> 78 [[Schnieder (Marl-Sickingmühle)]], vorher Olienschleger und Küper, später Kuhlmann
* Hs. Nr. 000 <|> 79 [[Wilde (Sickingmühle-Marl)|Wilde]]
* Hs. Nr. 000 <|> 80 Kruse. [[Rott (Marl-Sickingmühle)]]
* Hs. Nr. 000 <|> 81 [[Papiermühle (Marl-Sickingmühle)|Papiermühle]], Rive, Genius
* Hs. Nr. 000 <|> ?? [[Overhoff (Sickingmühle)|Overhoff oder Schnieder im Herner Feld (Hülsbusch)]]
 
====Weitere Familien====
* [[Baumeister (Marl-Lippe)]], gehörte zum Kirchspiel Marl (Grenze war der Sickingmühler Bach)
* [[Drees im Venn (Marl-Sickingmühle)]], im Venn
* [[Lusenbergs (Marl-Sickingmühle)]]
[[Bild:fw_hb-Motorpump.jpg|thumb|250px|Brandmeister Heini Baumeister auf dem Ponton (Lippefähre) mit neuer Motorpumpe.]]
===Zeitzeichen 1895===
* Sickingmühle, Bauerschaft in [[Deutschland]], [[Königreich Preussen]], [[Provinz Westfalen]], [[Regierungsbezirk Münster]], [[Kreis Recklinghausen]], Amt Marl, Landgemeinde Hamm,
** Personenstandswesen: ev. Kspl Haltern, kath. Kspl Hamm, Standesamt Marl,
** Amtsgericht Haltern, Postbezirk Marl.
**  (1895) 23 Gebäude, 150 Einwohner
*** Quelle: [[Hic Leones]]
 
===Freiwillige Feuerwehr===
Feuerwehrfest im Zelt 1926: Wer ist wer auf dem Bild? Antwort zum Eintrag unter dem Bild: b-stratmann@versanet.de
* [[Hamm-Bossendorf/Freiwillige Feuerwehr]]
 
===Tanzkurse===
* [[Hamm-Bossendorf/Volksbräuche/Tanzkurse]] bei Albers und und in Haltern (Sonders)
 
===Kommunale Neugliederung===
*  01.01.1975 Auflösung [[Amt Marl]]: Anschluss der Teile der [[Gemeinde]] Hamm (Bossendorf und Hamm) an die [[Stadt]] [[Haltern am See|Haltern]]  und der [[Bauerschaft|Bauerschaften]] Herne, Sickingmühle und die Waldsiedlung der Stadt [[Marl (Kreis Recklinghausen)|Marl]]  zugewiesen.
** Die Stadt [[Marl (Kreis Recklinghausen)|Marl]] ist Rechtsnachfolgerin des [[Amt Marl|Amtes Marl]]
{{Navigationsleiste Marl}}
 
==Literatur==
===Bibliografiesuche ===
*{{LitDB-Volltextsuche|Sickingmühle}}
 
==Archiv==
* [http://www.archive.nrw.de/Kommunalarchive/KommunalarchiveM-P/M/Marl/KontaktUndOeffnungszeiten/index.html    Stadtarchiv Marl im NRW-Archivportal]
 
== Weblinks ==
=== Offizielle Webseiten ===
* [http://www.Marl.de Stadtverwaltung Marl]
 
=== Genealogische Webseiten ===
*  [http://www.genealogy.net/vereine/wggf/  Westfälische Gesellschaft für Genealogie und Familienforschung]
 
=== Historische Webseiten ===
* [http://www.lwl.org/westfaelische-geschichte/portal/Internet/ Internetportal "Westfälische Geschichte"]


== Internetlinks ==
===[[Heimatforschung in Westfalen]]===
* [http://www.heimatverein-marl.de/ Heimatverein Marl e.V.]


==Zufallsfunde==
==Zufallsfunde==
Oft werden in Kirchenbüchern oder anderen Archivalien eines Ortes Personen gefunden, die nicht aus diesem Ort stammen. Diese Funde nennt man ''[[Zufallsfunde]]''. Solche Funde sind für andere Familienforscher häufig die einzige Möglichkeit, über [[toter Punkt|tote Punkte]] in der Forschung hinweg zu kommen. Auf der folgenden Seite können Sie Zufallsfunde zu diesem Ort eintragen oder finden.
{{Einleitung Zufallsfunde}}
* [[{{PAGENAME}}/Zufallsfunde]]
* [[{{PAGENAME}}/Zufallsfunde]]


==Private Informationsquellen- und Suchhilfeangebote==
==Private Informationsquellen- und Suchhilfeangebote==
Auf der nachfolgenden Seite können sich private Heimat- Familienforscher eintragen, die in diesem Ort Forschungen betreiben und/oder die bereit sind, anderen Heimat- und Familienforschern Informationen, Nachschau oder auch Scans bzw. Kopien passend zu diesem Ort anbieten. Nachfragen sind ausschliesslich an den entsprechenden Forscher zu richten.
{{Einleitung Forscherkontakte}}
* [[{{PAGENAME}}/Forscherkontakte]]
* [[{{PAGENAME}}/Forscherkontakte]]


{{Navigationsleiste Kreis Recklinghausen}}
{{FOKO|SICHLEJO31NQ|Sickingmühle}}
[[Kategorie:Ort im Kreis Recklinghausen]]
 
==Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis==
<gov>SICHLEJO31NQ</gov>
 
[[Kategorie:Hamm-Bossendorf]]
[[Kategorie:Marl (Kreis Recklinghausen)]]
[[Kategorie:Ort im Kreis Recklinghausen|Sickingmühle]]
[[Kategorie:Ort in Nordrhein-Westfalen|Sickingmühle]]

Aktuelle Version vom 30. April 2023, 01:20 Uhr

Genealogien: Die Darstellung der früheren Einwohner und ihrer Nachfahren in dieser Bauerschaft begreift sich als eine Gemeinschaft der Lebenden und Verstorbenen. Dabei wird den Vorfahren der gebührende Respekt erwiesen, nachdem auch deren frühere Gräber um 1975 um Haltern (Hamm-Bossendorf) verschwunden sind. Durch die Nennung ihrer Namen wird hier an sie erinnert. Diese Darstellung entreißt sie der Vergessenheit und errichtet ihnen eine Art Denkmal.

Hierarchie: Regional > Bundesrepublik Deutschland > Nordrhein-Westfalen > Westfalenprovp-wap.jpg - Portal:Westfalen-Lippe > Regierungsbezirk Münster > Kreis_Recklinghausen > Marl > Hamm-Bossendorf > Sickingmühle (Marl), früher Hüppelswick

1826: Bauerschaft Sickingmühle mit den Fluren "I = Sickingmühle" und "II =Sickingmühler Feld" und der Papiermühle in der Silvert in der Gemeinde Hamm (Urkataster von 1826)

Zeitschiene vor 1803

Beladen der Kornmühle, im Hintergrund die Oelmühle.

Name

Namensabkunft Hüppelswick: Hüpede oder Hüpel weist auf einen eingehegten, unebenen, "hüppeligen" Ort im sonst flachen Moorgebiet hin, so Hüppelwick bei Coefeld, Südlohn-Oeding oder Roermond. Die Namensendung -wik weist auf eine eingehegte Hofstelle in Einödlage mit geschlossenem Landbesitz hin. Als Sohlstätte dieses wohl ursprünglichen Alodialbesitzes kann der "Hidding" mit seinem umliegenden Morast vermutet werden. Der "Hiddinckhove" war 1437 mit 40 Waren einer der größten Markgenossen der Hülsberger Mark.

Bauerschaft Hüppelswick

"Uppelswic" nannte das Kloster Werden seinen Besitz um 1150 bei Lippramsdorf, auch "Upwich". Der Werdener Besitz war zeitweilig wüst und war schließlich nicht mehr lokalisierbarbar. Ein Hof zu Zykinck ist wie die Mühle zu Zykinck als Besitz nicht im "Uppelschen Lehen", dem "Hüppelswicker Zehnten", aufgeführt, beide waren offensichtlich zumindest zehntfreies Eigentum.

In der großen Vogteirolle des Stiftes Essen (1220) wird unter der Kurtis Suderwic unter anderem 1 manse in Upelswic angeführt. Hier kann es sich nur um den späteren Hof Wessel handeln, welcher sehr früh als Lehen an das Haus Ostendorf kam. Dieser Bauernhof war zehntbar.

Im Vestischen Lagerbuch von 1660 und in alten Steuerlisten werden die in Sickingmühle wohnenden Bauern als in der Bauerschaft "Huppelswick" wohnend geführt. Diese beiden Namen wurden über Jahrhunderte für ein und den selben festumrissenen Bezirk ohne Unterschied verwandt.

"Huppelswick" läßt sich nun unschwer von dem im Mittelalter zur vestischen Vogtei zählenden "Uppelsches Lehen" ableiten. Der Inhalt des Lehens umfaßte eine Abgabe, nämlich den "Hüppelswicker Zehnten". Er wurde in einem Bezirk erhoben, welcher zum Allodialbesitz des Hauses Ostendorf zählte. Dies könnte die Hovesaet des Oberhofes Zykinck zu Hüppelswick gewesen sein.

Wen kann es da noch wundern, dass der Sitz des freiadeligen Hauses "Hämgen" im 18. Jahrhundert in "Hüppelswick" lag. Der "Große Hidding" wird mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit die gesuchte Lokalität des freiadeligen Gutes sein.

Sickingmühle in Hüppelswick

Sickingmühler Junggesellen 1926 (Feuerwehrmänner?). Wer ist wer?
Nr.1= Heini Lange, 2= Heinr. Albers (Herne), 3=Paul Schwemin, 6= Franz Hoffmann (Schwager Heinr. Albers), 8= Heini Peveling (Bäckermstr).

Urkunde: Am 24.11.1358 verkaufen Wessel von Lembeck und Godeke Wedinctorpe an Bitter von Raesfeld eine Rente von 1 Malter Roggen Dorstener Maß aus dem Gute und der Mühle zu Sickinck im Kspl. Marl für eine Summe Geldes.

  • Godeke von Wedinctorpe war zu der Zeit Amtmann der Frau Oda von Molsberg, Pröpstin zu Essen, von daher scheint es sich um ein eigentliches Lehen des Stiftes Essen zu handeln, mit dem Wessel von Lembeck belehnt war, Teil des "Uppelswicker Lehens".

Am 16.08.1373, erwarb schließlich Ritter Bitter von Raesfeld (1355 / 1403, 1410+, verheiratet in erster Ehe mit Kartharina von Gemen 1358 / 1374), von Wessel von Lembeck (nicht zu Lembeck sondern Steverling und Burgmann zu Dülmen) dessen Frau Styne und dem Sohn Wessel, deren Hof zu Zykinck und die Mühlstätte Zykinch, gelegen im Kirchspiel Marl und in der Bauerschaft Hüppelswick. Es kann nach heutiger Erkenntnis, auch im Verfahren des negativen Ausschlusses, davon ausgegangen werden, dass es sich bei dem Hof zu Zykinck um den Erwerb des zuständigen Oberhofes handelte.

Mühle zur Festung ausgebaut

  • 10.09.1477 (upten donrestagh post Nativitatis marie Anno 1477) Bürgermeister, Schöffen und Rat von Dorsten schreiben an den Bürgermeister, Schöffen und Rat von Essen u. a., dass der von Raisfelt zu Oistendorf von einer befestigten Mühle im Vest Recklinghausen (Sickingmühle) Angriffe auf Dorstener Bürger durchgeführt hätte, bevor die Mühle von ihnen eingenommen worden wäre.
    • Stadtarchiv Essen, Bestand Brief-Slg., Signatur 11-114

Unterbauerschaft Sickingmühle

Namensgebend war in diesem Fall die Lage der Mühle am Beginn des Sickerungseinschnittes des Sickingmühlerbaches in die Lippeaue,als feuchte, morastige Niederung. Am östlichen Ufer des Baches hatte sich die Ansiedlung "Sycking" gebildet. So verkauft am 14.12.1493 (anno dm. MCCCCXCIII Sabbato post lucie virginis), vor Jürgen van Asbecke als Richter zu Haltern, Wenemar van Hamme und seine Frau Margareta Wulffs, an Evert Overman und Henrick Stalman als Kirchenmeister der Kirche zu Hamme, eine jährl. Rente von 1/2 Malter Roggen zum behuf der Kirche aus dem Gyres Gut (Kleine Schwartenbrock), gelegen an der Mühle zu Syckinck, im Gericht Recklinckhausen. Als Wennemar von Hamme einige Zeit später verstirbt, will seine Witwe Greite Wulfs die Belastung los sein und verkauft schließlich am 10.11.1498 vor Jürgen Asbeck als Richter zu Haltern an Johan Wewers, Everd Overman (Overhoff zu Herne) und Joh. Dychhoven gt. Schulte zu Herne, als Kirchenmeistern und Provisoren der Kirche zu Hamm, ihr Erbe Gyrs Gut bei der Mühle zu Sicking. Sickingmühle als Herkunftsbezeichnung findet sich ebenfalls in den Kirchenbüchern von St. Peter in Recklinghausen im 17. Jahrhundert.

Historische Lage


Vacca pezzata rossa val 01.svg Bauerschaften im historischen Kirchspiel Hamm-Bossendorf im Kreis Recklinghausen (Regierungsbezirk Münster)

Bossendorf | Hamm | Herne | Sickingmühle | Ortsseil Waldsiedlung | und das freiadelige Haus Hamm |

Mühlen

Die Sickingmühler Kornmühle war die Zwangsmühle für die ganze Herrlichkeit Ostendorf und zumindest für die eigenbehörigen Bauern der Häuser Hamm und Ostendorf, nachdem die Kornmühle in Lippramsdorf-Kusenhorst vor dem 16. Jhdt. bereits eingestellt war.

In Erb- und Pachtverträgen in Lippramsdorf wurde durch das Haus Ostendorf zusätzlich Anfang des 18. Jhdts. der Passus eingebaut: "dann sollen und wollen mehrbesagte Conductores auch verbunden sein, keine andere alß Ihner Gnaden zugehörige Sickingmühle im Vest Recklinghausen zu frequentieren"

Vom Haus Ostendorf wurden zwei Ölmühlen betrieben, eine Wasser getriebene unterschlägige, in Sickingmühle von (Olien-)Möller, und eine wohl Göpel getriebene Eselmühle, von Koop, in der Schloßfreiheit zu Lippramsdorf.

Mühlenbäche

Das Haus Hamm/Haus Ostendorf hielt auch noch bis in das 18. Jhdt. den Krebsfang auf beiden in dessen Bezirk gelegenen Mühlenbächen und zwar von der (Brüning-) Borg bis an die Lippe. Ferner hat solches Haus das Recht, daß "Niemand die Mühlenbachufer vorsätzlich abflößen dörfe", damit durch den Sand der Mühlenteich nicht verschlammt werde .

Brückengeld

Da zwischen Recklinghausen und Sickingmühle nur an der Korn-/ Oelmühle der Sickingmühlerbach überbrückt war und darüber die Landstraße von Westerholt n. Haltern führte, wurde vom zeitlichen Müller hier (am 19.06.1769 Jorgen Große Bley sive Möller) auch das Brückengeld eingetrieben, wofür er 47 Stüber im Jahr erhielt.

Fischteiche und Brückengeld

Wie Perlen an einer Kette zogen sich 7 Fischteichen von der Mühle bis zu dem heutigen (2007) Hof Vahnstiege, an dem von Marl nach Haltern und der Mühle vorbeiführenden Weg hin und sind noch 2007 größtenteils ersichtlich. Jene 7 Fischteiche waren durch den Konkurs des Hauses Ostendorf so vernachlässigt worden, daß sie 1791 als Schandteiche bezeichnet wurden. Mit der Gerechtigkeit des ersten Fischteiches war die Unterhaltung und Reparatur der dort gelegenen steinernen Wegbrücke und der Schleuse auf eigene Kosten verbunden. Allerdings konnte für die Brückenbenutzung, über welche die Straße von Westerholt, über Marl, an der Sickingmühle vorbei nach Haltern führte, Brückengeld verlangt werden. Eine Straße oder ein öffentlicher Weg zwischen den Teichen und um die Teiche und Höfe der Bauerschaft herum existierte nicht.

Bei der Versteigerung 1791 durch den Grafen von Merfeld als neuen Besitzer des Rittersitzes Hamm, bot Joh. Henrich Amerkamp deswegen wohl noch 150 Reichtaler (Rt) dafür. Johan Dirk Farnstigge bot für den zweiten Teich 10 und für den 7. Teich 14 Rt, Johan Dirk Kläser für den 3. Fischteich 10 Rt und für den vierten, fünften und sechsten bot Johan Rüter je 5 Rt. Da der Graf von Merfeld nur im Paket verkaufen wollte erhielten letztlich Adolph Burrichter und Jan Dirk Wessels am 19.11.1791 für den Gesamtbetrag von 353 Rt, den sie am Haus Lembeck entrichteten, alle 7 Fischteiche zusammen.

Mergelhammel

  • (Kurfürstliches Gericht Recklinghausen, 14.7bris 1767 Concurs Haus Ostendorf, Taxwert zur Ablöse der gutsherrlichen Gefälle) N.43 der Mergelhammel auf der Baurschaft Hüppelschwick wie aestimirtad 33 RT 20 Stüber. non invenit emptorem.

Sickingmühler Zehnte, nicht Hüppelswicker Zehnte

(STAM Vest Recklinghausen Konkurs Haus Ostendorf: 14.09.1767:) Hüppelschwicker Zehnten wie ostimiert 1.500 RT, die erschienenen offerirten alß

  • Wessels für Schwartenbrock 44 RT,
  • Oelmüller und Hidding (Lenzman) 8 RT,
  • Weßels für sich 160 RT,
  • Kläser 160 RT,
  • Hardick 150 RT,
  • Amerkamp 160 RT,
  • Haacke et Schlotjunker 110 RT,
  • Boy (Bade) 100 RT,
  • Wember 10 RT,
  • Alberts 20 RT,
  • Rüter 18 RT,
  • Baurrichter 12 RT,
  • Schnieder 8 RT (vorher Olienschläger, später Kuhlmann),
  • Wilde 100 RT,
  • Fahnensteg 60 RT,
  • Scheperjan 8 RT (Albersjan, Sengelhoff)
    • Summa 1128 RT,

für welche drey letztere obig benannte eingedenken dergestalt, daß wenn der Ertrag nicht übernehmen, sie solchen ersetzen.

Bildungswesen

Schulen

Kirchenwesen

Bistümer seit Mittelalter

Kirchengeschichte in Hamm (kath.)

Zeitschiene nach 1802

Bevölkerungsverzeichnisse

Namensgebung, Status

1826: Dorfkern Sickingmühle: Am Sickingmühlerbach die Brücke nach Marl. Hier an der Mühle war bis 1802 noch Brückengeld zur Benutzung zu entrichten.

Einwohner nach Hauskataster

Nrn. Jahr 1806/11 <|> 1842 wechselnde Nummerierung

Weitere Familien

Brandmeister Heini Baumeister auf dem Ponton (Lippefähre) mit neuer Motorpumpe.

Zeitzeichen 1895

Freiwillige Feuerwehr

Feuerwehrfest im Zelt 1926: Wer ist wer auf dem Bild? Antwort zum Eintrag unter dem Bild: b-stratmann@versanet.de

Tanzkurse

Kommunale Neugliederung


Wappen Stadt Marl Kreis Recklinghausen.png Stadt (1936) Marl, Ortsteile, (Kreis Recklinghausen)

Kirchspiel Marl: Dorfbauerschaft oder Alt Marl | Frentrop | Lippe | Drewer mit Witteberg | Wohnplätze Linde | Orthöfen mit "Hustedte"
1926 Hüls | 1926 Korthausen | 1926 Lenkerbeck | 1926 Löntrop | 1926 Sinsen | 1975 Polsum | 1975 Herne | 1975 Sickingmühle | 1975 Waldsiedlung


Literatur

Bibliografiesuche

Archiv

Weblinks

Offizielle Webseiten

Genealogische Webseiten

Historische Webseiten

Heimatforschung in Westfalen

Zufallsfunde

Oft werden in Kirchenbüchern oder anderen Archivalien eines Ortes Personen gefunden, die nicht aus diesem Ort stammen. Diese Funde nennt man Zufallsfunde. Solche Funde sind für andere Familienforscher häufig die einzige Möglichkeit, über tote Punkte in der Forschung hinweg zu kommen. Auf der folgenden Seite können Sie Zufallsfunde zu diesem Ort eintragen oder finden. Bitte beim Erfassen der Seite mit den Zufallsfunden ggf. gleich die richtigen Kategorien zuordnen (z.B. über die Vorlage:Hinweis zu Zufallsfund).

Private Informationsquellen- und Suchhilfeangebote

Auf der nachfolgenden Seite können sich private Familienforscher eintragen, die in diesem Ort Forschungen betreiben und/oder die bereit sind, anderen Familienforschern Informationen, Nachschau oder auch Scans bzw. Kopien passend zu diesem Ort anbieten. Nachfragen sind ausschließlich an den entsprechenden Forscher zu richten.

Die Datenbank FOKO sammelte und ermöglichte Forscherkontakte. Seit Frühjahr 2018 ist der Zugriff jedoch, aufgrund der unklaren Lage durch die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO), vorerst deaktiviert.

Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis

<gov>SICHLEJO31NQ</gov>