Hochstift Konstanz: Unterschied zwischen den Versionen

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Das Hochstift Konstanz, auch als Fürstbistum Konstanz bezeichnet, war der weltliche Herrschaftsbereich der Fürstbischöfe von Konstanz. Im Gegensatz zum [[Bistum Konstanz]] war das Hochstift zersplittert und wesentlich kleiner; die Besitzungen waren beidseits des [[Bodensee]]s und Hochrheins verteilt. Eine Landeshoheit in einem großen und geschlossenen Territorium aufzubauen war den Fürstbischöfen im Lauf des Mittelalters nicht gelungen, vor allem aufgrund der Lage des Bischofssitzes zwischen den Reichsabteien Reichenau und St. Gallen.
Das Hochstift Konstanz, auch als Fürstbistum Konstanz bezeichnet, war der weltliche Herrschaftsbereich der Fürstbischöfe von Konstanz. Im Gegensatz zum [[Bistum Konstanz]] war das Hochstift zersplittert und wesentlich kleiner; die Besitzungen waren beidseits des [[Bodensee]]s und Hochrheins verteilt. Eine Landeshoheit in einem großen und geschlossenen Territorium aufzubauen war den Fürstbischöfen im Lauf des Mittelalters nicht gelungen, vor allem aufgrund der Lage des Bischofssitzes zwischen den Reichsabteien Reichenau und St. Gallen.
=== Wappen ===
=== Wappen ===
[[Bild:Wappen_Bistum_Konstanz.png|thumb|150px|Das Wappen des ehemaligen Bistums Konstanz]]
[[Bild:Wappen_Bistum_Konstanz.png|thumb|150px|Das Wappen des ehemaligen Bistums und Hochstifts Konstanz]]
Das Wappen des Hochstifts Konstanz zeigt in Silber ein durchgehendes rotes Kreuz. Dieses Motiv ist bereits um 1340 in der Züricher Wappenrolle belegt. Das Kreuz findet sich erstmals in Siegeln aus dem Jahr 1347 des Bischofs Ullrich Pfefferhard (1344-1351).
Das Wappen des Hochstifts Konstanz zeigt in Silber ein durchgehendes rotes Kreuz. Dieses Motiv ist bereits um 1340 in der Züricher Wappenrolle belegt. Das Kreuz findet sich erstmals in Siegeln aus dem Jahr 1347 des Bischofs Ullrich Pfefferhard (1344-1351).
 
<!--=== Allgemeine Information ===-->
=== Allgemeine Information ===
<!-- Hier: Beschreibung der Stadt/Gemeinde, Größe, Bevölkerung usw.) -->
<!-- Hier: Beschreibung der Stadt/Gemeinde, Größe, Bevölkerung usw.) -->


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** Obervogteiamt [[Ittendorf]]-[[Bermatingen#Ortsteile|Ahausen]]
** Obervogteiamt [[Ittendorf]]-[[Bermatingen#Ortsteile|Ahausen]]
* in der [[Landgrafschaft Nellenburg]] ([[Hegau]])
* in der [[Landgrafschaft Nellenburg]] ([[Hegau]])
** [[Homburg (Stahringen)|Homburg]] mit [[Stahringen]]
** [[Homburg]] mit [[Stahringen]]
** [[Burg Rosenegg (Hegau)|Herrschaft Rosenegg]] (Obervogteiamt Bohlingen)
** [[Herrschaft Rosenegg]] (Obervogteiamt Bohlingen)
** Obervogteiamt [[Bohlingen]]-[[Gaienhofen]] ([[Höri (Bodensee)|Höri]])
** Obervogteiamt [[Bohlingen]]-[[Gaienhofen]] ([[Höri]])
** Obervogteiamt [[Öhningen]] (Höri)
** Obervogteiamt [[Öhningen]] (Höri)
** Obervogteiamt [[Reichenau (Landkreis Konstanz)|Reichenau]]
** Obervogteiamt [[Reichenau]]


Bedeutende verlorene Besitzungen waren die [[Geschichte der Küssaburg#Hochstift Konstanz|Herrschaft Küssaburg]] und die Stadt [[Waldshut-Tiengen#Tiengen|Tiengen]].
Bedeutende verlorene Besitzungen waren die [[Herrschaft Küssaburg]] und die Stadt [[Tiengen]].


=== In der Alten Eidgenossenschaft ===
=== In der Alten Eidgenossenschaft ===
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[[Datei:Grafschaft_Baden.png|thumb|300px|Ämter in der Grafschaft Baden]]
[[Datei:Grafschaft_Baden.png|thumb|300px|Ämter in der Grafschaft Baden]]


Der größte Teil der weltlichen Herrschaft des Hochstifts Konstanz lag auf dem Gebiet der [[Alte Eidgenossenschaft|Alten Eidgenossenschaft]], wobei hier das Hochstift nirgendwo die vollständige Landeshoheit ausüben konnte. In den Obervogteien Arbon und Bischofszell erlangte es immerhin die Landeshoheit exklusive der Militärhoheit. In der [[Helvetische Republik|Helvetischen Republik]] erloschen hier alle Hoheitsrechte des Hochstifts.
Der größte Teil der weltlichen Herrschaft des Hochstifts Konstanz lag auf dem Gebiet der Alten Eidgenossenschaft, wobei hier das Hochstift nirgendwo die vollständige Landeshoheit ausüben konnte. In den Obervogteien Arbon und Bischofszell erlangte es immerhin die Landeshoheit exklusive der Militärhoheit. In der Helvetischen Republik erloschen hier alle Hoheitsrechte des Hochstifts.


==== In der Landgrafschaft Thurgau ====
==== In der Landgrafschaft Thurgau ====
* hochstiftisch-konstanzische  Herrschaften, Gerichte und Lehen in der [[Geschichte des Kantons Thurgau#Landgrafschaft Thurgau|Landgrafschaft Thurgau]]
* hochstiftisch-konstanzische  Herrschaften, Gerichte und Lehen in der [[Landgrafschaft Thurgau]]
** altstiftisch-konstanzische Herrschaften
** altstiftisch-konstanzische Herrschaften
*** Obervogtei [[Arbon]]
*** Obervogtei [[Arbon]]
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*** [[Hauptwil]]
*** [[Hauptwil]]
*** Herrschaft [[Zihlschlacht]]
*** Herrschaft [[Zihlschlacht]]
*** [[Schloss Oetlishausen|Öttlishausen]]
*** [[Öttlishausen]]
*** Schloss und Herrschaft [[Oberaach]]
*** Schloss und Herrschaft [[Oberaach]]
** Lehen des Domstifts Konstanz
** Lehen des Domstifts Konstanz
*** [[Langrickenbach]]
*** [[Langrickenbach]]
*** Herrschaft [[Schloss Liebburg (Thurgau)|Liebburg]]
*** Herrschaft [[Liebburg]]
*** [[Andwil TG|Andwil]]
*** [[Andwil]]
*** [[Wigoltingen]]
*** [[Wigoltingen]]
** Lehen der Dompropstei Konstanz
** Lehen der Dompropstei Konstanz
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**** [[Mannenbach]]
**** [[Mannenbach]]
**** [[Fruthwilen]]
**** [[Fruthwilen]]
**** [[Berlingen TG|Berlingen]]
**** [[Berlingen]]
**** [[Steckborn]]
**** [[Steckborn]]
*** unter dem fürstlich-konstanzischen Amtmann in Frauenfeld
*** unter dem fürstlich-konstanzischen Amtmann in Frauenfeld
**** [[Müllheim TG|Müllheim]]
**** [[Müllheim]]
**** [[Eschikofen]]
**** [[Eschikofen]]
**** [[Langdorf TG|Langenerchingen]]
**** [[Langenerchingen]]
**** [[Mettendorf TG|Mettendorf]] und [[Lustdorf]]
**** [[Mettendorf]] und [[Lustdorf]]
 
Bezüglich der altstiftisch-konstanzische Herrschaften war die Landesherrschaft zwischen dem Hochstift und der [[Alte Eidgenossenschaft|Alten Eidgenossenschaft]] umstritten.


Domkapitel und Dompropstei Konstanz gehörten zum [[Gerichtsherrenstand im Thurgau]].
Bezüglich der altstiftisch-konstanzische Herrschaften war die Landesherrschaft zwischen dem Hochstift und der Alte Eidgenossenschaft umstritten.
Domkapitel und Dompropstei Konstanz gehörten zum Gerichtsherrenstand im Thurgau.


==== In der Grafschaft Baden ====
==== In der Grafschaft Baden ====
In der [[Grafschaft Baden]] (später zum [[Kanton Aargau]]) lagen folgende Vogteien des Hochstifts:
In der [[Markgrafschaft Baden]] (später zum [[Kanton Aargau]]) lagen folgende Vogteien des Hochstifts:


* Obervogteiamt [[Kaiserstuhl AG|Kaiserstuhl]]
* Obervogteiamt [[Kaiserstuhl]]
* Obervogteiamt [[Klingnau]]
* Obervogteiamt [[Klingnau]]
* Obervogteiamt [[Bad Zurzach|Zurzach]]
* Obervogteiamt [[Bad Zurzach|Zurzach]]


Regierungssitz: [[Dillingen an der Donau]]
Regierungssitz: [[Dillingen an der Donau]]
=== Ämter ===


=== [[Domkapitel Konstanz]] ===
=== Reichrechtliche Stellung ===
Das Hochstift Konstanz hatte Sitz und Stimme im Reichsfürstenrat. Es hatte dort eine Virilstimme und nahm einen Sitz auf der geistlichen Fürstenbank ein. Als katholischer Reichsstand gehörte das Hochstift auch dem Corpus Catholicorum an.


=== [[Mediatisierung#Mediat|Mediate]] ===
Im Kreistag des schwäbischen Reichskreises hatte das Hochstift ebenfalls eine Virilstimme und den Vorsitz auf der geistlichen Fürstenbank. Gemeinschaftlich mit dem Herzog von Württemberg nahm der Fürstbischof von Konstanz das Kreisausschreibamt wahr, das wichtigste Amt im Reichskreis. Das Hochstift gehörte zudem dem Ausschuss der Kreisversammlung (Ordinari-Deputation) an.


== Kirchliche Einteilung/Zugehörigkeit ==
== Kirchliche Einteilung/Zugehörigkeit ==
Die Orte des Hochstifts Konstanz waren überwiegend katholisch.
Die Orte des Hochstifts Konstanz waren überwiegend katholisch und gehörtem zum ehemaligen [[Bistum Konstanz]].
<!-- === Evangelische Kirchen === -->
<!-- === Evangelische Kirchen === -->
<!-- === Katholische Kirchen === -->
<!-- === Katholische Kirchen === -->
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== Geschichte ==
== Geschichte ==
<!-- Hier: geschichtlicher Abriss -->
<!-- Hier: geschichtlicher Abriss -->
Eine Urkunde Kaiser Friedrichs I. von 1155 gilt als erste Bestätigung der Besitztümer des Hochstifts. Aktive Prälaten wie Bischof Eberhard von Waldburg konnten im 13. Jahrhundert den Besitz beidseits von [[Bodensee]] und Hochrhein noch einmal entscheidend vermehren, unter anderem indem sie verloren gegangene Herrschaften und Lehen zurückkauften. In einer Urkunde von 1294 ist der Verkauf der Burg Rötteln mit den zugehörigen Orten [[Tengen]] (dem heutigen [[Hohentengen]]) und [[Kaiserstuhl]] durch die „Freiherrn von Regensberg an das Hochstift Konstanz“ dokumentiert. Bischof Heinrich von Klingenberg ließ um 1302 ein Urbar anlegen, das den konstanzischen Besitz auf seinem Höhepunkt erfasste. Die Besitzschwerpunkte blieben danach im Wesentlichen bis zur Aufhebung des Fürstbistums bestehen.
Mit der Reformation waren zwar keine territorialen Verluste verbunden, die mit den Pfarreien und Klöstern verbundenen Einkünfte vor allem in [[Württemberg]] und in den reformierten Gebieten der Eidgenossenschaft gingen jedoch verloren. Einen gewissen Ausgleich brachten die Inkorporationen des Augustinerstifts Öhningen (1534) und der Abtei Reichenau (1540). Dank ihren Besitzungen und Rechten entstand am Untersee ein fast geschlossenes Konstanzer Herrschaftsgebiet. Allerdings war durch die Lage des Hochstifts zwischen der expandierenden Eidgenossenschaft, dem Reich und dem Haus Habsburg der politische Spielraum ab Mitte des 15. Jahrhunderts dann aber stark eingeschränkt. Der Bischofssitz musste aus der Stadt [[Konstanz]] verlegt werden. Residenzstadt wurde [[Meersburg]] am Nordufer des Bodensees.
Schwierig gestalteten sich die staatsrechtlichen Verhältnisse, nachdem der Schwaben- oder Schweizerkrieg 1499 zur faktischen Unterscheidung zwischen Reichsboden und Schweizer Boden geführt hatte. In nur wenigen Herrschaften besaß der Fürstbischof von Konstanz auch das Hochgericht, ein wichtiges Element der Landeshoheit: auf Schweizer Boden bis 1798 einzig in den Städten Arbon (samt Horn) und Bischofszell. Die Militärhoheit lag dagegen bei der eidgenössischen Landvogtei Thurgau. Zur Abgrenzung von den später erworbenen Reichenauer Gütern wurden die seit dem Mittelalter bestehenden Konstanzer Herrschafts- und Besitzrechte im Thurgau als „altstiftisch“ bezeichnet. Neben zahlreichen Einzelgütern und Kirchen verblieben dem Fürstbischof von Konstanz zur Hauptsache grundherrschaftlichen Niedergerichtsbarkeiten. Zudem war er im Thurgau der Leibherr mit den meisten Leibeigenen. Im gesamten Fürstbistum gebot er Ende des 18. Jahrhunderts über rund 12.000 meist bäuerlichen Untertanen.
Im Zuge der von Napoleon eingeleiteten Säkularisation fiel das Fürstbistum Konstanz gemäß § 5 des Reichsdeputationshauptschluss von 1803 als Ganzes an die [[Markgrafschaft Baden]]; bereits durch Patent vom 16. September 1802 hatte der Markgraf von Baden das Hochstift provisorisch in Besitz genommen. Verhandlungen in Schaffhausen führten zum badisch-schweizerischen Staatsvertrag von 1804, der den konstanzischen Besitz links des Rheins per 1. Januar 1805 auf die Kantone Zürich, Schaffhausen, St. Gallen, Aargau und Thurgau übertrug.
''(Quelle: Wikipedia)''


<!-- == Genealogische und historische Gesellschaften == -->
== Genealogische und historische Gesellschaften ==  
* [https://www.hegau-geschichtsverein.de/ Hegau Geschichtsverein]
* [http://bodensee-geschichtsverein.eu/ Bodensee Geschichtsverein]
<!-- === Genealogische Gesellschaften === -->
<!-- === Genealogische Gesellschaften === -->
<!-- === Historische Gesellschaften === -->
<!-- === Historische Gesellschaften === -->
 
<!--== Genealogische und historische Quellen ==-->
== Genealogische und historische Quellen ==
<!--=== Genealogische Quellen ===-->
=== Genealogische Quellen ===
<!-- Hier: z.B. Kirchenbücher, Verfilmte Quellen, Batchnummern, -->
<!-- Hier: z.B. Kirchenbücher, Verfilmte Quellen, Batchnummern, -->
<!-- Zivilstandsregister, andere Quellen, Volkszählung,        -->
<!-- Zivilstandsregister, andere Quellen, Volkszählung,        -->
<!-- Bürgerbücher, Matrikel, Zunftbücher, Grundbücher usw.      -->
<!-- Bürgerbücher, Matrikel, Zunftbücher, Grundbücher usw.      -->
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=== Historische Quellen ===
<!--=== Historische Quellen ===-->
==== Staatskalender ====
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=== Quelleneditionen ===
<!--=== Quelleneditionen ===-->
==== Rechtsquellen ====
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== Bibliografie ==
== Bibliografie ==
siehe auch [[Bistum Konstanz#Bibliografie]]
<!--=== Genealogische Bibliografie ===-->
 
* {{LitDB-Volltextsuche|Hochstift Konstanz}}
=== Genealogische Bibliografie ===
 
=== Historische Bibliografie ===
=== Historische Bibliografie ===
* Achtermann, Eberhard: ''Der Besitzstand des Hochstifts Konstanz zu Anfang des 18. Jahrhunderts'', S. 93–106, Schriften des Vereins … 103. Jg., 1985
* Baumann, Franz Ludwig: ''Die Territorien des Seekreises 1800.'' Karlsruhe : Braun, 1894 (Badische Neujahrsblätter 4) [https://archive.org/details/BadischeNeujahrsblaetter1-7/page/n1 im Internet Archive]
* Beckmann, Ludger: ''Konstanzer Bischöfe vom 13. zum 14. Jahrhundert''. Freiburg im Breisgau, 1995
* Beyerle, Konrad: ''Grundherrschaft und Hoheitsrechte des Bischofs von Konstanz in Arbon. Zugleich ein Beitrag zur Geschichte der deutschen Stadtverfassung'', in: ''Schriften des Vereins für Geschichte des Bodensees und seiner Umgebung'', 32. Jg. 1903, S. 31–116; 34. Jg. 1905, S. 25–146
* Bihrer, Andreas: ''Handbuch Höfe und Residenzen im spätmittelalterlichen Reich'', Band 15.I, S. 368–370 [https://adw-goe.de/fileadmin/dokumente/forschungsprojekte/resikom/pdfs/HBI/C_3_Meersburg.pdf pdf]
* Bischof, Franz Xaver: ''Das Ende des Bistums Konstanz. Hochstift und Bistum Konstanz im Spannungsfeld von Säkularisation und Suppression (1802/03-1821/27).'' Stuttgart / Berlin / Köln 1989; ISBN 3-17-010575-2
* Fleischhauer, M.: ''Das geistliche Fürstentum Konstanz beim Übergang an Baden''. Heidelberg, 1934
* Hasenfratz, Helene: ''Die Landgrafschaft Thurgau vor der Revolution von 1798'', Frauenfeld, 1908 (Inaugural-Dissertation der Universität Zürich) [https://archive.org/details/dielandgrafscha00hasegoog/page/n7 im Internet Archive]
* Hungerbühler, Hugo: ''Staat und Kirche im Thurgau während Helvetik und Mediation 1798-1814'', I. Teil [https://www.digishelf.de/objekt/bsz408036362_1954_091/7/ Digitalisat]
* Landesarchivdirektion Baden-Württemberg (Hrsg.): ''Das Land Baden-Württemberg. Amtliche Beschreibung nach Kreisen und Gemeinden'', Band I, Stuttgart, 2. Aufl. 1977
* Maier, Konstantin: ''Das Domkapitel von Konstanz und seine Wahlkapitulationen. Ein Beitrag zur Geschichte von Hochstift und Diözese in der Neuzeit''. Stuttgart, 1990; ISBN 3-515-04362-4
* Müller, Anneliese: ''Hochstift Konstanz.'' In: Historischer Atlas von Baden-Württemberg. Erläuterungen Beiwort zu Karte 6 & 8, Entwicklung ausgewählter geistlicher Territorien in Südwestdeutschland von Meinrad Schaab, H.-M. Maurer, Anneliese Müller, Hans Pfeifer, S. 12–16 [https://www.leo-bw.de/media/kgl_atlas/current/delivered/pdf/HABW_6_8.pdf Landeskundliches Informationssystem Baden-Württemberg (LeoBW)]
* Reinhardt, Rudolf: ''Die Beziehungen von Hochstift und Diözese Konstanz zu Habsburg-Österreich in der Neuzeit''. Wiesbaden, 1966
* Schwarzmaier, Hansmartin: ''Hochstift Konstanz''. In: Meinrad Schaab, Hansmartin Schwarzmaier (Hrsg.) u.a.: ''Handbuch der baden-württembergischen Geschichte.'' Band 2: ''Die Territorien im alten Reich.'' Hrsg. im Auftrag der Kommission für geschichtliche Landeskunde in Baden-Württemberg, S. 466–480,  Klett-Cotta, Stuttgart, 1995; ISBN 3-608-91466-8


 
Siehe auch [[Bistum Konstanz|Bibliografie]] des Bistums Konstanz


== Archive und Bibliotheken ==
== Archive und Bibliotheken ==
=== Archive ===
=== Archive ===
* [http://stadt.konstanz.de/wirtschaft/01384/01714/index.html Stadtarchiv] Konstanz
* [https://www.lrakn.de/service-und-verwaltung/aemter/kultur/kreisarchiv Kreisarchiv] Konstanz
* [https://www.ebfr.de/erzdioezese-freiburg/erzbischoefliches-ordinariat/dioezesanstelle-archive-bibliotheken-schriftgutverwaltung/erzb-archiv/ Erzbischöfliches Archiv] Freiburg
* [https://staatsarchiv.tg.ch/ Staatsarchiv] Thurgau


=== Bibliotheken ===
=== Bibliotheken ===
 
* [https://www.ebfr.de/erzdioezese-freiburg/erzbischoefliches-ordinariat/dioezesanstelle-archive-bibliotheken-schriftgutverwaltung/erzbischoefliche-bibliothek/ Erzbischöfliche Bibliothek] Freiburg
== Verschiedenes ==
* [https://www.ub.uni-freiburg.de/ Uni Bibliothek] Freiburg
* [https://www.kim.uni-konstanz.de/ Uni Bibliothek] Konstanz
* [https://www.konstanz.de/stadtbibliothek/start Stadtbibliothek] Konstanz
* [https://www.singen-kulturpur.de/Hegaubibliothek.619.html Hegau-Bibliothek] Singen
<!--== Verschiedenes ==-->
<!-- === Karten === -->
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== Weblinks ==
== Weblinks ==
<!-- === Offizielle Webseiten === -->
<!-- === Offizielle Webseiten === -->
<!-- === Genealogische Webseiten === -->
<!-- === Genealogische Webseiten === -->
=== Historische Webseiten ===
=== Historische Webseiten ===
* {{BLO-HistLex|Augsburg,_Bistum/Hochstift:_Politische_Geschichte_(Spätmittelalter)|Manfred Weitlauff, Augsburg, Bistum/Hochstift: Politische Geschichte (Spätmittelalter)|26.04.2016}}
* [https://www.leo-bw.de/themen/landesgeschichte/hochstift-konstanz Das Hochstift Konstanz] auf LEO-BW
* {{BLO-HistLex|Augsburg,_Hochstift:_Verwaltung|Felicitas Söhner, Augsburg, Hochstift: Verwaltung)|16.02.2021}}
* [https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/008561/2008-10-28/ Konstanz (Fürstbistum)] im Historischen Lexikon der Schweiz
* {{BLO-HistLex|Augsburg,_Domkapitel|Thomas Groll, Augsburg, Domkapitel|26.04.2016}}
* [http://www.welt-der-wappen.de/Heraldik/bi-konstanz.htm Wappen der Konstanzer Fürstbischöfe] auf Welt-der-Wappen.de


=== Weitere Webseiten ===
=== Weitere Webseiten ===
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==Zufallsfunde==
==Zufallsfunde==
Oft werden in Kirchenbüchern oder anderen Archivalien eines Ortes Personen gefunden, die nicht aus diesem Ort stammen. Diese Funde nennt man ''[[Zufallsfund]]e''. Solche Funde sind für andere Familienforscher häufig die einzige Möglichkeit, über [[toter Punkt|tote Punkte]] in der Forschung hinweg zu kommen. Auf der folgenden Seite können Sie Zufallsfunde zu diesem Ort eintragen oder finden. Bitte beim Erfassen der Seite mit den Zufallsfunden ggf. gleich die richtigen Kategorien zuordnen.
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==Private Informationsquellen- und Suchhilfeangebote==
==Private Informationsquellen- und Suchhilfeangebote==
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== Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis ==
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Aktuelle Version vom 6. Januar 2024, 08:10 Uhr

Disambiguation notice Konstanz ist ein mehrfach besetzter Begriff. Zu weiteren Bedeutungen siehe unter Konstanz (Begriffsklärung).


Hierarchie

Regional > Historisches Territorium > Heiliges Römisches Reich Deutscher Nation > Schwäbischer Reichskreis > Hochstift Konstanz

Das Neue Schloss in Meersburg, Residenz der Fürstbischöfe von Konstanz

Einleitung

Das Hochstift Konstanz, auch als Fürstbistum Konstanz bezeichnet, war der weltliche Herrschaftsbereich der Fürstbischöfe von Konstanz. Im Gegensatz zum Bistum Konstanz war das Hochstift zersplittert und wesentlich kleiner; die Besitzungen waren beidseits des Bodensees und Hochrheins verteilt. Eine Landeshoheit in einem großen und geschlossenen Territorium aufzubauen war den Fürstbischöfen im Lauf des Mittelalters nicht gelungen, vor allem aufgrund der Lage des Bischofssitzes zwischen den Reichsabteien Reichenau und St. Gallen.

Wappen

Das Wappen des ehemaligen Bistums und Hochstifts Konstanz

Das Wappen des Hochstifts Konstanz zeigt in Silber ein durchgehendes rotes Kreuz. Dieses Motiv ist bereits um 1340 in der Züricher Wappenrolle belegt. Das Kreuz findet sich erstmals in Siegeln aus dem Jahr 1347 des Bischofs Ullrich Pfefferhard (1344-1351).

Politische Einteilung

Im Heiligen Römischen Reich

Im Schwäbischen Reichskreis des Heiligen Römischen Reiches lagen die folgenden Gebiete der weltlichen Herrschaft des Hochstifts:

Bedeutende verlorene Besitzungen waren die Herrschaft Küssaburg und die Stadt Tiengen.

In der Alten Eidgenossenschaft

Landvogtei Thurgau
Gerichtsherrschaften der Landgrafschaft Thurgau um 1750
Ämter in der Grafschaft Baden

Der größte Teil der weltlichen Herrschaft des Hochstifts Konstanz lag auf dem Gebiet der Alten Eidgenossenschaft, wobei hier das Hochstift nirgendwo die vollständige Landeshoheit ausüben konnte. In den Obervogteien Arbon und Bischofszell erlangte es immerhin die Landeshoheit exklusive der Militärhoheit. In der Helvetischen Republik erloschen hier alle Hoheitsrechte des Hochstifts.

In der Landgrafschaft Thurgau

Bezüglich der altstiftisch-konstanzische Herrschaften war die Landesherrschaft zwischen dem Hochstift und der Alte Eidgenossenschaft umstritten. Domkapitel und Dompropstei Konstanz gehörten zum Gerichtsherrenstand im Thurgau.

In der Grafschaft Baden

In der Markgrafschaft Baden (später zum Kanton Aargau) lagen folgende Vogteien des Hochstifts:

Regierungssitz: Dillingen an der Donau

Reichrechtliche Stellung

Das Hochstift Konstanz hatte Sitz und Stimme im Reichsfürstenrat. Es hatte dort eine Virilstimme und nahm einen Sitz auf der geistlichen Fürstenbank ein. Als katholischer Reichsstand gehörte das Hochstift auch dem Corpus Catholicorum an.

Im Kreistag des schwäbischen Reichskreises hatte das Hochstift ebenfalls eine Virilstimme und den Vorsitz auf der geistlichen Fürstenbank. Gemeinschaftlich mit dem Herzog von Württemberg nahm der Fürstbischof von Konstanz das Kreisausschreibamt wahr, das wichtigste Amt im Reichskreis. Das Hochstift gehörte zudem dem Ausschuss der Kreisversammlung (Ordinari-Deputation) an.

Kirchliche Einteilung/Zugehörigkeit

Die Orte des Hochstifts Konstanz waren überwiegend katholisch und gehörtem zum ehemaligen Bistum Konstanz.

Geschichte

Eine Urkunde Kaiser Friedrichs I. von 1155 gilt als erste Bestätigung der Besitztümer des Hochstifts. Aktive Prälaten wie Bischof Eberhard von Waldburg konnten im 13. Jahrhundert den Besitz beidseits von Bodensee und Hochrhein noch einmal entscheidend vermehren, unter anderem indem sie verloren gegangene Herrschaften und Lehen zurückkauften. In einer Urkunde von 1294 ist der Verkauf der Burg Rötteln mit den zugehörigen Orten Tengen (dem heutigen Hohentengen) und Kaiserstuhl durch die „Freiherrn von Regensberg an das Hochstift Konstanz“ dokumentiert. Bischof Heinrich von Klingenberg ließ um 1302 ein Urbar anlegen, das den konstanzischen Besitz auf seinem Höhepunkt erfasste. Die Besitzschwerpunkte blieben danach im Wesentlichen bis zur Aufhebung des Fürstbistums bestehen.

Mit der Reformation waren zwar keine territorialen Verluste verbunden, die mit den Pfarreien und Klöstern verbundenen Einkünfte vor allem in Württemberg und in den reformierten Gebieten der Eidgenossenschaft gingen jedoch verloren. Einen gewissen Ausgleich brachten die Inkorporationen des Augustinerstifts Öhningen (1534) und der Abtei Reichenau (1540). Dank ihren Besitzungen und Rechten entstand am Untersee ein fast geschlossenes Konstanzer Herrschaftsgebiet. Allerdings war durch die Lage des Hochstifts zwischen der expandierenden Eidgenossenschaft, dem Reich und dem Haus Habsburg der politische Spielraum ab Mitte des 15. Jahrhunderts dann aber stark eingeschränkt. Der Bischofssitz musste aus der Stadt Konstanz verlegt werden. Residenzstadt wurde Meersburg am Nordufer des Bodensees.

Schwierig gestalteten sich die staatsrechtlichen Verhältnisse, nachdem der Schwaben- oder Schweizerkrieg 1499 zur faktischen Unterscheidung zwischen Reichsboden und Schweizer Boden geführt hatte. In nur wenigen Herrschaften besaß der Fürstbischof von Konstanz auch das Hochgericht, ein wichtiges Element der Landeshoheit: auf Schweizer Boden bis 1798 einzig in den Städten Arbon (samt Horn) und Bischofszell. Die Militärhoheit lag dagegen bei der eidgenössischen Landvogtei Thurgau. Zur Abgrenzung von den später erworbenen Reichenauer Gütern wurden die seit dem Mittelalter bestehenden Konstanzer Herrschafts- und Besitzrechte im Thurgau als „altstiftisch“ bezeichnet. Neben zahlreichen Einzelgütern und Kirchen verblieben dem Fürstbischof von Konstanz zur Hauptsache grundherrschaftlichen Niedergerichtsbarkeiten. Zudem war er im Thurgau der Leibherr mit den meisten Leibeigenen. Im gesamten Fürstbistum gebot er Ende des 18. Jahrhunderts über rund 12.000 meist bäuerlichen Untertanen.

Im Zuge der von Napoleon eingeleiteten Säkularisation fiel das Fürstbistum Konstanz gemäß § 5 des Reichsdeputationshauptschluss von 1803 als Ganzes an die Markgrafschaft Baden; bereits durch Patent vom 16. September 1802 hatte der Markgraf von Baden das Hochstift provisorisch in Besitz genommen. Verhandlungen in Schaffhausen führten zum badisch-schweizerischen Staatsvertrag von 1804, der den konstanzischen Besitz links des Rheins per 1. Januar 1805 auf die Kantone Zürich, Schaffhausen, St. Gallen, Aargau und Thurgau übertrug.

(Quelle: Wikipedia)

Genealogische und historische Gesellschaften

Bibliografie

Historische Bibliografie

  • Achtermann, Eberhard: Der Besitzstand des Hochstifts Konstanz zu Anfang des 18. Jahrhunderts, S. 93–106, Schriften des Vereins … 103. Jg., 1985
  • Baumann, Franz Ludwig: Die Territorien des Seekreises 1800. Karlsruhe : Braun, 1894 (Badische Neujahrsblätter 4) im Internet Archive
  • Beckmann, Ludger: Konstanzer Bischöfe vom 13. zum 14. Jahrhundert. Freiburg im Breisgau, 1995
  • Beyerle, Konrad: Grundherrschaft und Hoheitsrechte des Bischofs von Konstanz in Arbon. Zugleich ein Beitrag zur Geschichte der deutschen Stadtverfassung, in: Schriften des Vereins für Geschichte des Bodensees und seiner Umgebung, 32. Jg. 1903, S. 31–116; 34. Jg. 1905, S. 25–146
  • Bihrer, Andreas: Handbuch Höfe und Residenzen im spätmittelalterlichen Reich, Band 15.I, S. 368–370 pdf
  • Bischof, Franz Xaver: Das Ende des Bistums Konstanz. Hochstift und Bistum Konstanz im Spannungsfeld von Säkularisation und Suppression (1802/03-1821/27). Stuttgart / Berlin / Köln 1989; ISBN 3-17-010575-2
  • Fleischhauer, M.: Das geistliche Fürstentum Konstanz beim Übergang an Baden. Heidelberg, 1934
  • Hasenfratz, Helene: Die Landgrafschaft Thurgau vor der Revolution von 1798, Frauenfeld, 1908 (Inaugural-Dissertation der Universität Zürich) im Internet Archive
  • Hungerbühler, Hugo: Staat und Kirche im Thurgau während Helvetik und Mediation 1798-1814, I. Teil Digitalisat
  • Landesarchivdirektion Baden-Württemberg (Hrsg.): Das Land Baden-Württemberg. Amtliche Beschreibung nach Kreisen und Gemeinden, Band I, Stuttgart, 2. Aufl. 1977
  • Maier, Konstantin: Das Domkapitel von Konstanz und seine Wahlkapitulationen. Ein Beitrag zur Geschichte von Hochstift und Diözese in der Neuzeit. Stuttgart, 1990; ISBN 3-515-04362-4
  • Müller, Anneliese: Hochstift Konstanz. In: Historischer Atlas von Baden-Württemberg. Erläuterungen Beiwort zu Karte 6 & 8, Entwicklung ausgewählter geistlicher Territorien in Südwestdeutschland von Meinrad Schaab, H.-M. Maurer, Anneliese Müller, Hans Pfeifer, S. 12–16 Landeskundliches Informationssystem Baden-Württemberg (LeoBW)
  • Reinhardt, Rudolf: Die Beziehungen von Hochstift und Diözese Konstanz zu Habsburg-Österreich in der Neuzeit. Wiesbaden, 1966
  • Schwarzmaier, Hansmartin: Hochstift Konstanz. In: Meinrad Schaab, Hansmartin Schwarzmaier (Hrsg.) u.a.: Handbuch der baden-württembergischen Geschichte. Band 2: Die Territorien im alten Reich. Hrsg. im Auftrag der Kommission für geschichtliche Landeskunde in Baden-Württemberg, S. 466–480, Klett-Cotta, Stuttgart, 1995; ISBN 3-608-91466-8

Siehe auch Bibliografie des Bistums Konstanz

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