Bredenborn: Unterschied zwischen den Versionen

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* Kirchenbücher:Kath. ab 1667
** Bredenborn, St. Joseph, katholisch, Matrikel, 1617 - 1925, [http://data.matricula-online.eu/de/deutschland/paderborn/DE_EBAP_14208/ Digitalisate] online bei Matricula


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Aktuelle Version vom 30. April 2023, 00:21 Uhr

Bredenborn: historisch – familienkundliche Entwicklung im lokalen und regionalen Zusammenhang, Land und Leute, Siedlung, Sprache, Kirche, Bibliografie, Archive, Quellen, Hinweise...

Hierarchie: Regional > Bundesrepublik Deutschland > Nordrhein-Westfalen > Westfalenprovp-wap.jpg - Portal:Westfalen-Lippe > Regierungsbezirk Detmold > Kreis Höxter > Marienmünster > Bredenborn

Lokalisierung der Stadt Marienmünster innerhalb des Kreises Höxter
Bredenborn-Liborikapelle 9761.JPG

Früherwähnung

Name

1138 „Bredenborne".

Grundbesitz

1128 schenkt der Paderborner Bischof Bernhard dem in diesem Jahre gestifteten Kloster Marienmünster ein Gut in „pago Bredinburne" mit dem dazu gehörenden Zehnten.

Landschaftslage

Bredenborn im Oberen Weserbergland liegt 20 km südlich Bad Pyrmont 180-200 m hoch, im weiten fruchtbaren Beber-Quellbecken der vorwiegend offenen Steinheim-Nieheimer Mulde (nördlicher Teil des Oberwälder Landes), im Norden, 0sten und Süden eingeschlossen von einem teilweise bewaldeten, niedrigen Berg- und Hügelland.

Ortschaftsursprung

1128 Güter in Bredenborn von Graf Widukind von Schwalenberg zur Ausstattung des Klosters Marienmünster geschenkt, vom Bischof von Paderborn weiterer Besitz und der Zehnte hinzugefügt. In der Feldmark Bruchhausen (aufgesiedelt), Sillwartsen (später mit der Stadt als „oberes Dorf" verbunden), Marbeck und Hobexen (um 1400 wüst).

Stadtgründung

Anlage einer Burg zum Schutz des Klosters Marienmünster durch Abt Hermann von Mengersen (1316-46), oppidum 1332 und 1334. 1341 gegen Zehnten und andere Güter in Nieheim dem Bischof vertauscht und von diesem weiter befestigt. Slot (1352). Haus und Stättlein (1582). Die auch nach Einführung der Landgemeinde- Ordnung von 1856 weitergeführte Stadtbezeichnung im letzten Drittel des 19. Jhdts. eingeschlafen; Wiederaufnahme nach mehrjährigem Verwaltungsgerichtsverfahren 1929.

Stadt als Siedlung

Bauliche Entwicklung

Unregelmäßig gewachsener Ort, der sich etwa 500 m in ostwestlicher Richtung erstreckt, mit zwei deutlich erkennbaren Schwerpunkten, deralten befestigten Stadt und dem „oberen Dorf" Sillwartsen). Graben und Mauer, aus denen 2 Tore herausführten, umschlossen neben dem Amthaus nur 11 Häuser. Von der Befestigung war 1805 nichts mehr vorhanden, der Ort trug ganz ländlichen Charakter.

Gebäude

Liboriuskapelle 1334, Filiale von Mariennünster, Neubau 1812/16. Kath. Pfarrkirche St. Joseph 1652, Neubau nach Abbruch 1862/67

Brände

Brände 1732 und 1783 (12 Häuser).

Bevölkerung

Ältere Einwohnerzahlen

18. Jhdt.: 121 Häuser und 2 Scheunen.

Seuchen

Durch kaiserliche Soldaten eingeschleppte Hautkrankheit 1672 (viele Tote). Neue Seuche 1676.

Bevölkerungsverzeichnisse

Kirchenbücher

  • Kirchenbücher:Kath. ab 1667
    • Bredenborn, St. Joseph, katholisch, Matrikel, 1617 - 1925, Digitalisate online bei Matricula

Staats- und Personenstandsarchiv Detmold

  • 1808-1813 (Zivil) Geburten, Aufgebote, Heiraten, Tote
  • 1815-1874 (rk.) Geburten, Heiraten, Tote

Jüngere Einwohnerzahlen

1803: 787 Einwohner (E.) und 154 Häuser, 1818: 877 E., 1843: 1.036 E., 1858: 985 E., 1871: 935 E., 1885: 985 E., 1895: 997 E., 1905: 969 E., 1925: 986 E., 1933: 1.070 E., 1939: 1.062 E., 1946: 1529 E., 1950: 1.401 Einwohner (darunter 266 Vertriebene).

Sprache

Die niederdeutsche Mundart als Umgangssprache in 1954 Bredenborn liegt im Unterraum Soest-Gütersloh Paderborn des östlichen Westfälischen, spricht bruoken 'gebrochen', mui `mir' und 'mich', (ik) sin `(ich) bin', Hius 'Haus', juk 'euch', mägget `(sie) mähen', Roie 'Hund'.

Wirtschaft

Handel u. Gewerbe

Seit jeher fast ausschließlich Landwirtschaft. 2 Jahrmärkte nach Ostern und Allerheiligen seit 1657, um 1845 als Kram- und Viehmärkte bezeichnet. Bis zur Säkularisation bedeutende landwirtschaftliche Besitzungen des Paderborner Domkapitels, das in Bredenborn auch eine Mahl-, Ö1- und Sägemühle betrieb. 1954 kleine Lampenfabrik.

Verkehr

Bredenborn lag an einem im Hochmittelalter zeitweilig befahrenen Handelsweg von Warburg nach Hameln; der Verkehr wurde aber bald vom westlich gelegenen Steinheim angezogen. 1954 ist Bredenborn von allen wichtigen Verkehrswegen abgeschnitten, nur an der Landstraße Steinheim- Nieheim -Bredenborn- Holzminden. Nächster Bahnhof ist 1054 Steinheim (10 km) an der Strecke Paderborn-Hannover, dazu Brakel (14 km) an der Strecke Altenbeken-Braunschweig.

Verwaltung

Rat

Im 18. Jhdt. regierender und sitzender Bürgermeister, Kämmerer und 2 Gemeinheitsmänner; Wahl am Tage nach Lichtmeß durch 6 Deputierte, die durch drei vom Bürgermeister bestellte Kürmänner bestimmt wurden, in Anwesenheit des dorukapitularischen Amtmanns.

Gericht

Ausübung der Jurisdiktion durch den Amtmann des Domkapitels. Das Bauergericht blieb auch nach Ablösung der Pfandschaft (1582) bei den von Haxthausen. Häufig Gerichtsstreitigkeiten.

Einordnung im Fürstbistum Paderborn 1779

Landesherrschaft

Landesherren

Fürstbistum Paderborn, seit 1341 in der Hand des Landesherrn, aber an die in Bredenborn begüterten von Haxthausen verpfändet 1401-1582. Nach dem Rückfall schenkte Bischof Ferdinand I. das Amthaus Bredenborn 1618 dem Domkapitel, seitdem domkapitularisches Amt.

Kriegerische Ereignisse

Truppendurchzüge, Einquartierungen und Plünderungen im 30jährigen und 7jährigen Krieg.

Zeitzeichen 1895

Kriegswesen

Schützengilden

Schützengesellschaft.

Siegel, Wappen, Fahne

Datei:Bredenborn-Wap.jpg Beschreibung:

Wappen: Im roten ( ?) Schilde ein silberner, von zwei runden, spitz bedachten Türmen beseiteter Torbau mit spitzem Giebel, im Torbogen ein roter Schild mit durchgehendem goldenen Kreuz, über ihm als Schildhalter wachsend die Halbfigur eines geharnischten Mannes, der in der Rechten ein Schwert schwingt.

Ohne kleinen Schild und Schildhalter in der Paderborner Wappenhandschrift des 18. Jh., wo der Schild blaue Farbe hat.

Siegel So ein Siegel (1670).

Finanzwesen

Steuern

Hand- und Spanndienste an den domkapitularischen Amtmann zu leisten.

Zölle

Branntwein- und Weinakzise.

Stadtgebiet

  • 1885 und 1895: 1313 ha, 1946 und 1951: 1333 ha.
  • 1970 Kommunale Neugliederung: Stadt Marienmünster aus dem Amt Vörden mit den Gemeinden Altenbergen, Born, Bremerberg, Eilversen, Großenbreden, Hohehaus, Kleinenbreden, Kollerbeck, Löwendorf, Münsterbrock, Papenhöfen, und aus den Städten Bredenborn und Vörden.

Politische Einteilung


Wappen von Marienmünster Ortsteile der Stadt Marienmünster  -   ( Kreis Höxter )  -  ( Regierungsbezirk Detmold )

Altenbergen    |    Born    |    Bredenborn   |    Bremerberg    |    Eilversen    |    Großenbreden    |    Hohehaus   |     Kleinenbreden   |     Kollerbeck   |    Löwendorf   |    Münsterbrock   |     Papenhöfen   |   Vörden

Kirchenwesen

Bistümer seit Mittelalter

Erzbistum Paderborn, Archidiakonat Steinheim, 1954 Dekanat Steinheim. Filiale von Marienmünster 1652-1818. Kaplanei seit 1738.

Pfarrei (rk.)

Pfarrkirche St. Josef
  • Der Ort hatte eine Kapelle, die Bischof Bernhard V. dem Kloster Marienmünster 1334 übertrug; 1652 Bau einer Pfarrkirche (St. Josef), der Abt ließ sie durch einen Mönch vom Kloster aus verwalten. Seit der Säkularisation Weltklerus.
Kirchen u. Kapellen
Pfarrkirche St Josef (1861/63),

konsekriert 1867, Reliquiar des hl Libori, 2. Barockfiguren, Kelch u. Ziborium barock, Monstranz Empire,

  • Kapellen:
    • St Libori (1812), Prozessionsstation, Altar aus Barockstücken zusammengesetzt,
    • Josefskapelle 1945.
  • Fünf Bildstöcke = Prozessionsstationen, darunter: „Der große Gott", „Liebfrauenkapelle".

Bekenntnisse

1871: 14 Ev., 1895: 18 Ev., 1925: 7 Ev., 1946: 147 Ev., 90% Kath.

Juden

1803 keine Juden. 1871 : 8, 1895 und 1925: 4 Juden.

Gedenkstein für die während der NS-Zeit verfolgten Juden

Wohlfahrtspflege

Wasserleitung 1914. Behelfsmäßige Entwässerung 1954 nur im oberen Stadtteil. Elektrizität 1920.

Bildungswesen

Schulen

Schule 1780 vergrößert. Gemeinsame Knaben- und Mädchenschule 1809, der Lehrer zugleich Küster. Besondere Lehrerin für die Mädchenschule 1844.

Archiv

Artikel-Quellen

  • Deutsches Städtebuch, Handbuch städtischer Geschichte, Bd. III. Nordwest-Deutschland, II. Westfalen (1954) W. Kohlhammer Verlag Stuttgart
  • Adreßbücher, Stadtarchiv

Bibliografie

  • Ahlemeyer, Um die Titularstädte, In: Kommunalpolitische Blätter. (1929), Heft 11.
  • Bau- und Kunstdenkmäler von Westfalen, Kr. Höxter (1914).
  • Brand, Jos.: Studien zur Dialektgeographie des Hochstiftes Paderborn und der Abtei Corvey (Diss. Münster 1914).
  • Keck: Entstehung und Entwicklung der Geeinde Bredenborn, in: Heimatborn 3 (1923).
  • Kreis- und Stadthandbücher des westfäl. Heimatbundes: Der Kr. Höxter (1953).
  • Schrader: Regesten und Urkunden zur Geschichte der ehem. Benediktinerabtei Marienmünster. in: Westfäl. Z. 45-47 (1887-89).

Bibliografie-Suche

Genealogische und historische Quellen

  • Edition Detmold
    In der Edition Detmold liegen für Altenbergen rk (1808-1874) und Bredenborn rk (1808-10, 1813, 1815-1874) digitalisierte Kirchenbuchduplikate aus dem Landesarchiv Detmold als DVD vor. Weiter Infos ...

Weblinks

Offizielle Webseiten

Stadtverwaltung Marienmünster

Genealogische Webseiten

Historische Webseiten

Genealogische Quellen

Zufallsfunde

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Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis

<gov>BREORNJO41OT</gov>