Ritterswalde, Kreis Neisse: Unterschied zwischen den Versionen

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== Allgemeine Information: Das Dorf Ritterswalde ==
'''Hierarchie'''</br>
Ritterswalde war eine Ortschaft im Regierungsbezirk Oppeln in Oberschlesien und zählt zu den ehemaligen deutschen Gebieten. Kreisstadt war die Stadt Neisse. Heute gehört Ritterswalde zu Polen, polnischer Name: Domaszkowice. Der Ort liegt im Powiat Nyski in der Woiwodschaft Opole.
[[Portal:Regionale Forschung|Regional]] > [[Ehemalige deutsche Gebiete]] > [[Preußen]] > [[Schlesien|Provinz Schlesien]] > [[Regierungsbezirk Oppeln]] > [[Landkreis Neisse]] > {{#var:Ortsname}}
*Quelle: Texte zur allgemeinen Information und zu den Bewohnern mit freundlicher Genehmigung des Verlages:'' Franz-Christian Jarczyk: "Die Dörfer des Kreises Neisse", 3. Auflage 2012, Selbstverlag des Neisser Kultur- und Heimatbundes :e.V. Hildesheim''
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=== Lage ===
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Ritterswalde liegt 10 km östlich von Neisse an der Straße über Neuland-Neunz, 200-240 m über NN. Das Ober- und das Niederdorf werden vom Dorfbach durchflossen, der aus dem Oppersdorfer Grund kommt und hinter Kaundorf von der Neiße aufgenommen wird. Die nächsten Eisenbahnstationen Kaufndorf (3 km) an der Strecke Neisse-Oppeln und Oppersdorf (5 km) an der Kreisbahn Neisse-Steinau, eine Poststelle war im Ort.
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=== Zur Geschichte ===
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Mehrere Funde aus der Alt-, Mittel- und Jungsteinzeit weisen auf eine frühe Besiedlung der Gegend hin. Das Dorf wurde sicherlich schon vor 1249 als rein deutsche Siedlung „auf grüner Wiese“ angelegt. 1253 wird es als „Ruckerswalde“ erstmals urkundich genannt, 1284 ist es unter den bekannten 65 Dörfern. Nach dem Lib. fund. (um 1300) besaß es 52 ½ große Huben, die für kleine lagen; von ihnen gehörten der Kirche 1 und dem Scholze 9 mit 1 Schenke du 3 Mühlen mit 3 Rädern.
== Einleitung ==
 
Der Ort Ritterswalde in der ehemaligen [[Provinz Schlesien]] gehörte zum  [[Landkreis Neisse]] und  [[Regierungsbezirk Oppeln]] in [[Oberschlesien]]. Kreisstadt war die Stadt [[Neisse]]. Heute gehört Ritterswalde zu [[Polen]]; polnischer Name: Domaszkowice. Der Ort liegt im Powiat Nyski in der Woiwodschaft Opole.
=== Die Gemeinde ===
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*Ritterswalde (Bürgermeister 1935 und 1942: Edmund Siedlaczek) gehörte zum Amtsbezirk und Standesamt Oppersdorf und zum Gendarmerie-Amtsbereich Konradsdorf. Die Station der Grauen Schwestern war in Oppersdorf (gegründet 1917). Es gab im Ort einen Kriegerverein und eine Freiwillige Feuerwehr (Spritzenhaus 1924 gebaut).
=== Wappen ===
*Für 1651 nennen die Visitationsberichte der Breslauer Diözese einen Kirchschreiber, der sicherlich die Kinder unterrichtete. 1784 wird ein Schulmeisterhaus erwähnt, 1816/17 ein Neubau und 1836 eine Erweiterung. Das zweistöckige Gebäude stamt von 1910, das 1925 von 123 Kindern in 3 Klassen besucht wurde.
[[Bild:Wappen_Ort_Musterort_Kreis_Musterkreis.png]]
:Unterricht gaben Hauptlehrer Paul Langer (1913-1934), Lehrerin Hedwig Tiffert (1920-1945), Lehrer Eberhard Gottschalk (1925-1934), Hauptlehrer Paul Knebel (1934-1945), Lehrer Georg Kromik (1934-1945).
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*Aus der Gemeinde gingen, soweit bekannt, die folgenden Priester hervor: Joseph Schmolze, Domvikar in Breslau, 1828 – ca. 1900; Dr. Carl Müller, Prof. am Matthaisgymnasium in Breslau, geb. 1840; P. Josef Rieger SVD, geb. 1888; Josef Neuber, 1886-1945, Pfarrer von Jauer, von Russen erschossen; P. Johannes Rieger SVD, geb. 1892; P. Joses Glatzel, SVD, geb. 1932; P. Gerhard Weisbrich SVD, geb. 1931, Heribert Langner, Sohn des Hauptlehrers Paul Langner, 1908-1948, Pfarrer von Drossen-Zielenzig; wurde 1945 von Russen in das Konzentrationslager Buchenwald gebracht, weil er Frauen seiner Gemeinde Schutz gegeben hatte; weil er dort als Seelsorger wirkte, wurde er im Februar 1948 in einen mit Wasser gefüllten Keller gesperrt bis er umfiel und starb.
=== Allgemeine Information ===
*Die Gemeindeflur ist 1713 ha groß. Flurnamen sind: Buchengrund, das Elend, Erlengrund, Freigut Kaltenberg, Gärtnerplan, Gebrüche, das Goldmoor, halbe Hufe, Heringsteich, das Hinterfeld, die Hofestücke, Hofeweg, Kreuzwald (oder Mönchswald), Lönsteich, Mittelwiese, Nieder-Viehweg, Ober-Viehweg, Rother-Winkel, die Sambole, Schulacker, Sonnenberg, Staatswald (Warthe), Thannwald, die Teiche, die Tonteiche, Vorderfeld. Früher bestand eine rittermäßige Scholtisei. Das Rittergut, 1918 im Besitz von Geistl. Rat Skowronek, Bogutschschütz, sollte die finanzielle Basis für ein Ursulinenkloster in Neisse werden.
:'''''Vorbemerkung zur Beachtung der Urheberrechte''''' <br/>
 
:'''Quelle''' (Texte zur allgemeinen Information): '''Franz-Christian Jarczyk: „Die Dörfer des Kreises Neisse"''',  
=== Kirche ===
:3. Auflage 2012, Selbstverlag des Neisser Kultur- und Heimatbundes e.V. Hildesheim  
*Die katholische Kriche (Patrozinium St. Georg) war bis 1919 Filiale von Oppersdorf, dann selbständige Lokalie und seit 1921 Pfarrkirche. Der Bau war nach 1250 auf dem Kirchberg in der Mitte des Dorfes errichtet worden, umfassend erneuert 1679 bis 1740 (Hängekuppel von 1694). Das Südportal aus Granit stammt vom Anfang des 13. Oder 14. Jahrhunderts. Schießscharten in der Kirchhofmauer deuten auf eine Wehrkirche hin, ein Steinkreuz an der Mauer erinnerte an die Ermordung eines Pfarrers mit seinen Begleitern 1428 durch die Hussiten.
:''Mit freundlicher Genehmigung des Verlages handelt es sich um die vollständige und wörtliche Abschrift des Buches.''
:Zum Kirchenschatz gehören eine Monstranz von J. F. Hartmann (1713), ein Ziborium (gleichfalls eine Neisser Arbeit) und eine gotische Madonnenstatue. Im Ort noch eie St. Annakapelle (etwa 17. Jahrhundert) und eine Kriegergedächtniskapelle. Jungkirmes war am Sonntag noch St. Georg (23.4.), Altkirmes am 2. Sonntag im Oktober.
:''(Lediglich die Überschriften wurden zur schnellen Orientierung den Textabschnitten vorangestellt.)
:Pfarrer waren seit 1921 Hanel, 1922-1923 Mai, 1925-1934 Heinrich Palmen, 1934-1945 Aloysius Kühn, der jedoch sein Amt von 1940 an nicht ausüben durfte; für ihn betreute P. Canisus Michalik OFM die Gemeinde.
:''Um das Urheberrecht nicht zu verletzen, und den Text nicht zu verfälschen, wird gebeten, weitere Informationen oder Korrekturen erst nach dem gekennzeichneten Ende der Buchabschrift einzustellen.''
*Die nächste evangelische Kirche war in Neisse.
:'''''Der Text des Autors soll inhaltlich nicht verändert werden und klar abgegrenzt bleiben von weiteren Ergänzungen.'''''<br/>
 
<br/>
 
'''Geographische Lage''' <br/>
== Einwohner ==
Ritterswalde liegt 10 km östlich von Neisse an der Straße über Neuland-Neunz, 200-240 m über NN. Das Ober- und das Niederdorf werden vom Dorfbach durchflossen, der aus dem Oppersdorfer Grund kommt und hinter Kaundorf von der Neiße aufgenommen wird. Die nächsten Eisenbahnstationen Kaufndorf (3 km) an der Strecke Neisse-Oppeln und Oppersdorf (5 km) an der Kreisbahn Neisse-Steinau, eine Poststelle war im Ort.<br/>
=== Einwohnerentwicklung ===
<br/>
Die Anzahl der Einwohner mit Häusern und Haushalten war:
'''Zur Geschichte''' <br/>
Mehrere Funde aus der Alt-, Mittel- und Jungsteinzeit weisen auf eine frühe Besiedlung der Gegend hin. Das Dorf wurde sicherlich schon vor 1249 als rein deutsche Siedlung „auf grüner Wiese“ angelegt. 1253 wird es als „Ruckerswalde“ erstmals urkundlich genannt. 1284 ist es unter den bekannten 65 Dörfern. Nach dem Lib. fund. (um 1300) besaß es 52 ½ große Huben, die für kleine lagen. Von ihnen gehörten der Kirche 1 und dem Scholze 9 mit 1 Schenke und 3 Mühlen mit 3 Rädern.<br/>
<br/>
'''Die Gemeinde''' <br/>
Ritterswalde (Bürgermeister 1935 und 1942: Edmund Siedlaczek) gehörte zum Amtsbezirk und Standesamt Oppersdorf und zum Gendarmerie-Amtsbereich Konradsdorf. Die Station der Grauen Schwestern war in Oppersdorf (gegründet 1917). Es gab im Ort einen Kriegerverein und eine Freiwillige Feuerwehr (Spritzenhaus 1924 gebaut).<br/>
<br/>
'''Kirchen'''<br/>
Die katholische Kirche (Patrozinium St. Georg) war bis 1919 Filiale von Oppersdorf, dann selbständige Lokalie und seit 1921 Pfarrkirche. Der Bau war nach 1250 auf dem Kirchberg in der Mitte des Dorfes errichtet worden, umfassend erneuert 1679 bis 1740 (Hängekuppel von 1694). Das Südportal aus Granit stammt vom Anfang des 13. Oder 14. Jahrhunderts. Schießscharten in der Kirchhofmauer deuten auf eine Wehrkirche hin, ein Steinkreuz an der Mauer erinnerte an die Ermordung eines Pfarrers mit seinen Begleitern 1428 durch die Hussiten. Zum Kirchenschatz gehören eine Monstranz von J. F. Hartmann (1713), ein Ziborium (gleichfalls eine Neisser Arbeit) und eine gotische Madonnenstatue. Im Ort noch eie St. Annakapelle (etwa 17. Jahrhundert) und eine Kriegergedächtniskapelle. Jungkirmes war am Sonntag noch St. Georg (23.4.), Altkirmes am 2. Sonntag im Oktober.<br/>
Pfarrer waren seit 1921 Hanel, 1922-1923 Mai, 1925-1934 Heinrich Palmen, 1934-1945 Aloysius Kühn, der jedoch sein Amt von 1940 an nicht ausüben durfte; für ihn betreute P. Canisus Michalik OFM die Gemeinde.<br/>
Die nächste evangelische Kirche war in Neisse.<br/>
<br/>
'''Schulen''' <br/>
Für 1651 nennen die Visitationsberichte der Breslauer Diözese einen Kirchschreiber, der sicherlich die Kinder unterrichtete. 1784 wird ein Schulmeisterhaus erwähnt, 1816/17 ein Neubau und 1836 eine Erweiterung. Das zweistöckige Gebäude stamt von 1910, das 1925 von 123 Kindern in 3 Klassen besucht wurde.<br/>
Unterricht gaben Hauptlehrer Paul Langer (1913-1934), Lehrerin Hedwig Tiffert (1920-1945), Lehrer Eberhard Gottschalk (1925-1934), Hauptlehrer Paul Knebel (1934-1945), Lehrer Georg Kromik (1934-1945).<br/>
<br/>
Priester der Gemeinde<br/>
Aus der Gemeinde gingen, soweit bekannt, die folgenden Priester hervor: Joseph Schmolze, Domvikar in Breslau, 1828 – ca. 1900; Dr. Carl Müller, Prof. am Matthaisgymnasium in Breslau, geb. 1840; P. Josef Rieger SVD, geb. 1888; Josef Neuber, 1886-1945, Pfarrer von Jauer, von Russen erschossen; P. Johannes Rieger SVD, geb. 1892; P. Joses Glatzel, SVD, geb. 1932; P. Gerhard Weisbrich SVD, geb. 1931, Heribert Langner, Sohn des Hauptlehrers Paul Langner, 1908-1948, Pfarrer von Drossen-Zielenzig; wurde 1945 von Russen in das Konzentrationslager Buchenwald gebracht, weil er Frauen seiner Gemeinde Schutz gegeben hatte; weil er dort als Seelsorger wirkte, wurde er im Februar 1948 in einen mit Wasser gefüllten Keller gesperrt bis er umfiel und starb.<br/>
<br/>
'''Die Gemeindeflur'''<br/>
Die Gemeindeflur ist 1713 ha groß. Flurnamen sind: Buchengrund, das Elend, Erlengrund, Freigut Kaltenberg, Gärtnerplan, Gebrüche, das Goldmoor, halbe Hufe, Heringsteich, das Hinterfeld, die Hofestücke, Hofeweg, Kreuzwald (oder Mönchswald), Lönsteich, Mittelwiese, Nieder-Viehweg, Ober-Viehweg, Rother-Winkel, die Sambole, Schulacker, Sonnenberg, Staatswald (Warthe), Thannwald, die Teiche, die Tonteiche, Vorderfeld. Früher bestand eine rittermäßige Scholtisei. Das Rittergut, 1918 im Besitz von Geistl. Rat Skowronek, Bogutschschütz, sollte die finanzielle Basis für ein Ursulinenkloster in Neisse werden.<br/>
<br/>
'''Die Anzahl der Einwohner mit Häusern und Haushalten war:'''<br/>
:1784: 83 Stellen
:1784: 83 Stellen
:1845: 846 Einwohner (1 ev.), 146 Häuser
:1845: 846 Einwohner (1 ev.), 146 Häuser
:1895: 894 Einwohner (4 ev.), 150 Häuser, 210 Haushalte
:1895: 894 Einwohner (4 ev.), 150 Häuser, 210 Haushalte
:1939: 854 Einwohner, 232 Haushalte
:1939: 854 Einwohner, 232 Haushalte<br/>
Im Jahr 1937 gab es im Ort: 2 Bäcker, 1 Baugeschäft, 1 Böttcher, 1 Fleischer, 1 Friseur, 1 Gasthof, 1 Sattler, 1 Schlosser, 3 Schmiede, 2 Schneider, 3 Schuhmacher, 2 Stellmacher, 2 Tischler, 1 Viehhandlung, 1 Spar- du Darlehnskasse, 1 Elektrizitäts-Genossenschaft, 1 Försterei. 1784 wird eine Wassermühle genannt.
Im Jahr 1937 gab es im Ort: 2 Bäcker, 1 Baugeschäft, 1 Böttcher, 1 Fleischer, 1 Friseur, 1 Gasthof, 1 Sattler, 1 Schlosser, 3 Schmiede, 2 Schneider, 3 Schuhmacher, 2 Stellmacher, 2 Tischler, 1 Viehhandlung, 1 Spar- du Darlehnskasse, 1 Elektrizitäts-Genossenschaft, 1 Försterei. 1784 wird eine Wassermühle genannt.<br/>
 
<br/>
=== Einwohner, die 1935 in Ritterswalde wohnten===
'''Im Dorf wohnten 1935''':<br/>
* [[{{PAGENAME}}/ Bewohner 1935]]
* [[{{PAGENAME}}/ Bewohner 1935]]
 
'''Flucht und Vertreibung 1945''' <br/>
=== Flucht und Vertreibung 1945 ===
Am 19.3.1945 wurde das Dorf von russischen Truppen besetzt; das Niederdorf wurde fast völlig niedergebrannt, die Kirche zerstört. Mehrere Zivilisten kamen um, Frauen wurden vergewaltigt. Im Juni 1945 kamen die Polen in den Ort; Drangsalierungen der Bewohner und Plünderungen waren an der Tagesordnung; auch von der polnischen Miliz wurden Frauen vergewaltigt.<br/>
Am 19.3.1945 wurde das Dorf von russischen Truppen besetzt; das Niederdorf wurde fast völlig niedergebrannt, die Kirche zerstört. Mehrere Zivilisten kamen um, Frauen wurden vergewaltigt. Im Juni 1945 kamen die Polen in den Ort; Drangsalierungen der Bewohner und Plünderungen waren an der Tagesordnung; auch von der polnischen Miliz wurden Frauen vergewaltigt.
:'''''Ende der Buchabschrift'''''<br/>
* Fluchtberichte aus dem Landkreis Neisse: http://genwiki.genealogy.net/Landkreis_Neisse/Fluchtberichte)
Fluchtberichte aus dem Landkreis Neisse: [[:Landkreis Neisse/Fluchtberichte]]<br/>
 
<br/>
 
<br/>
 
== Politische Einteilung ==
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[[Bild:Karte_Ort_Musterort_Kreis_Musterkreis.png|right]]
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== Kirchliche Einteilung/Zugehörigkeit ==
=== Evangelische Kirchen ===
* Die nächste evangelische Kirche war in Neisse.
e.
<!-- === Andere Glaubensgemeinschaften === -->
== Genealogische und historische Gesellschaften ==
== Genealogische und historische Gesellschaften ==
 
<!-- === Genealogische Gesellschaften === -->
<!-- === Historische Gesellschaften === -->
== Genealogische und historische Quellen ==
== Genealogische und historische Quellen ==
=== Kirchenbücher ===
=== Genealogische Quellen ===
*FAMILY SEARCH: Kirchenbücher vom Kreis Neisse sind in einer örtlichen Forschungsstelle der Mormononen einsehbar. Online kann erkundet werden, welche Jahrgänge einsehbar sind: https://www.familysearch.org/search/catalog
==== Kirchenbücher ====
*Kirchenbücher finden und zahlreiche Hilfen und Tipps für Schlesienforscher: http://www.christoph-www.de  
* FAMILY SEARCH: Kirchenbücher vom Kreis Neisse sind in einer örtlichen Forschungsstelle der Mormononen einsehbar. Online kann erkundet werden, welche Jahrgänge einsehbar sind: https://www.familysearch.org/search/catalog
* Kirchenbücher finden und zahlreiche Hilfen und Tipps für Schlesienforscher: http://www.christoph-www.de
==== Adressbücher ====
* [[:Kategorie:Adressbuch für den Landkreis Neisse|Adressbücher für den Landkreis Neisse]]
<!-- * Einträge aus {{Adressbuch-Ortslink|{{#var:GOV-ID}}|{{#var:Ortsname}}}} in der [[Adressbuchdatenbank]] -->
==== Ortsfamilienbücher ====
* Liste aller Online Ortsfamilienbücher:
:Ortsfamilienbücher https://online-ofb.de/ ("OFBs außerhalb der heutigen Bundesrepublik Deutschland")
:Alphabetische Liste aller Ortsfamilienbücher zu Schlesien: http://wiki-de.genealogy.net/Kategorie:Ortsfamilienbuch_zu_Schlesien


<!-- ==== Adressbücher ==== -->
<!-- * [[:Kategorie:Ortsindex der Online-Adressbücher|Ortsindex der Online-Adressbücher]] -->
<!-- * Einträge aus {{Adressbuch-Ortslink|{{#var:GOV-ID}}|{{#var:Ortsname}}}} in der [[Adressbuchdatenbank]]  -->
<!-- ==== Friedhöfe und Denkmale ==== -->
<!-- ==== Friedhöfe und Denkmale ==== -->
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<!-- ==== Militär- und Kriegsquellen ====-->
==== Militär- und Kriegsquellen ====
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== Bibliografie ==
== Bibliografie ==
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=== Genealogische Bibliografie ===
=== Historische Bibliografie ===
<!-- === Weitere Bibliografie === -->
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<!-- ==== In der Digitalen Bibliothek ==== -->
<!-- ==== In der Digitalen Bibliothek ==== -->
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<!-- * {{Neumanns 1894|}} -->
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== Archive und Bibliotheken ==
=== Archive ===
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<!-- === Berufsgenealogen === -->
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<!-- === Auswanderungen === -->
<!-- === Auswanderungen === -->
<!-- === LDS/FHC === -->
<!-- === LDS/FHC === -->
== Webseiten ==
== Anmerkungen ==
*{{Metasuche-Ort|{{#var:Ortsname}}}}
<references/>
*Suche nach Personendaten in verschiedenen Datenbanken: http://meta.genealogy.net/
== Weblinks ==
*Suche nach kompletten Familienforschungen: http://gedbas.genealogy.net/
=== Offizielle Webseiten ===
 
=== Genealogische Webseiten ===
* Suche nach Personendaten in verschiedenen Datenbanken: http://meta.genealogy.net/
* Suche nach kompletten Familienforschungen: http://gedbas.genealogy.net/
<!-- === Historische Webseiten === -->
<!-- === Historische Webseiten === -->
=== Weitere Webseiten ===
=== Weitere Webseiten ===
 
* {{Wikipedia-Link|{{#var:Ortsname}}}}
==Zufallsfunde==
==Zufallsfunde==
{{Einleitung Zufallsfunde}}
{{Einleitung Zufallsfunde}}
* [[{{PAGENAME}}/Zufallsfunde]]
* [[{{PAGENAME}}/Zufallsfunde]]
 
==Private Informationsquellen- und Suchhilfeangebote==
==Private Informationsquellen- und Suchhilfeangebote==
{{Einleitung Forscherkontakte}}
{{Einleitung Forscherkontakte}}
* [[{{PAGENAME}}/Forscherkontakte]]
* [[{{PAGENAME}}/Forscherkontakte]]
{{FOKO|{{#var:GOV-ID}}|{{#var:Ortsname}}}}
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==Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis==
==Daten aus dem Geschichtlichen Ortsverzeichnis==
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=== Ort ===
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[[Kategorie:Ort im Landkreis Neisse]]
[[Kategorie:Ort in Schlesien]]
<references/>
 
 
{{Navigationsleiste x}}
 
[[Kategorie:Ort im Kreis Neisse]]
[[Kategorie:Ort im Regierungsbezirk Oppeln]]
[[Kategorie:Ort im Regierungsbezirk Oppeln]]
[[Kategorie:Ort in Oberschlesien]]
[[Kategorie:Ort in Schlesien]]
[[Kategorie:Ort in Schlesien]]
[[Kategorie:Ort in Polen]]

Aktuelle Version vom 25. Oktober 2023, 04:58 Uhr


Disambiguation notice Ritterswalde ist ein mehrfach besetzter Begriff. Zu weiteren Bedeutungen siehe unter Ritterswalde.

Hierarchie
Regional > Ehemalige deutsche Gebiete > Preußen > Provinz Schlesien > Regierungsbezirk Oppeln > Landkreis Neisse > Ritterswalde

Einleitung

Der Ort Ritterswalde in der ehemaligen Provinz Schlesien gehörte zum Landkreis Neisse und Regierungsbezirk Oppeln in Oberschlesien. Kreisstadt war die Stadt Neisse. Heute gehört Ritterswalde zu Polen; polnischer Name: Domaszkowice. Der Ort liegt im Powiat Nyski in der Woiwodschaft Opole.

Allgemeine Information

Vorbemerkung zur Beachtung der Urheberrechte
Quelle (Texte zur allgemeinen Information): Franz-Christian Jarczyk: „Die Dörfer des Kreises Neisse",
3. Auflage 2012, Selbstverlag des Neisser Kultur- und Heimatbundes e.V. Hildesheim
Mit freundlicher Genehmigung des Verlages handelt es sich um die vollständige und wörtliche Abschrift des Buches.
(Lediglich die Überschriften wurden zur schnellen Orientierung den Textabschnitten vorangestellt.)
Um das Urheberrecht nicht zu verletzen, und den Text nicht zu verfälschen, wird gebeten, weitere Informationen oder Korrekturen erst nach dem gekennzeichneten Ende der Buchabschrift einzustellen.
Der Text des Autors soll inhaltlich nicht verändert werden und klar abgegrenzt bleiben von weiteren Ergänzungen.


Geographische Lage
Ritterswalde liegt 10 km östlich von Neisse an der Straße über Neuland-Neunz, 200-240 m über NN. Das Ober- und das Niederdorf werden vom Dorfbach durchflossen, der aus dem Oppersdorfer Grund kommt und hinter Kaundorf von der Neiße aufgenommen wird. Die nächsten Eisenbahnstationen Kaufndorf (3 km) an der Strecke Neisse-Oppeln und Oppersdorf (5 km) an der Kreisbahn Neisse-Steinau, eine Poststelle war im Ort.

Zur Geschichte
Mehrere Funde aus der Alt-, Mittel- und Jungsteinzeit weisen auf eine frühe Besiedlung der Gegend hin. Das Dorf wurde sicherlich schon vor 1249 als rein deutsche Siedlung „auf grüner Wiese“ angelegt. 1253 wird es als „Ruckerswalde“ erstmals urkundlich genannt. 1284 ist es unter den bekannten 65 Dörfern. Nach dem Lib. fund. (um 1300) besaß es 52 ½ große Huben, die für kleine lagen. Von ihnen gehörten der Kirche 1 und dem Scholze 9 mit 1 Schenke und 3 Mühlen mit 3 Rädern.

Die Gemeinde
Ritterswalde (Bürgermeister 1935 und 1942: Edmund Siedlaczek) gehörte zum Amtsbezirk und Standesamt Oppersdorf und zum Gendarmerie-Amtsbereich Konradsdorf. Die Station der Grauen Schwestern war in Oppersdorf (gegründet 1917). Es gab im Ort einen Kriegerverein und eine Freiwillige Feuerwehr (Spritzenhaus 1924 gebaut).

Kirchen
Die katholische Kirche (Patrozinium St. Georg) war bis 1919 Filiale von Oppersdorf, dann selbständige Lokalie und seit 1921 Pfarrkirche. Der Bau war nach 1250 auf dem Kirchberg in der Mitte des Dorfes errichtet worden, umfassend erneuert 1679 bis 1740 (Hängekuppel von 1694). Das Südportal aus Granit stammt vom Anfang des 13. Oder 14. Jahrhunderts. Schießscharten in der Kirchhofmauer deuten auf eine Wehrkirche hin, ein Steinkreuz an der Mauer erinnerte an die Ermordung eines Pfarrers mit seinen Begleitern 1428 durch die Hussiten. Zum Kirchenschatz gehören eine Monstranz von J. F. Hartmann (1713), ein Ziborium (gleichfalls eine Neisser Arbeit) und eine gotische Madonnenstatue. Im Ort noch eie St. Annakapelle (etwa 17. Jahrhundert) und eine Kriegergedächtniskapelle. Jungkirmes war am Sonntag noch St. Georg (23.4.), Altkirmes am 2. Sonntag im Oktober.
Pfarrer waren seit 1921 Hanel, 1922-1923 Mai, 1925-1934 Heinrich Palmen, 1934-1945 Aloysius Kühn, der jedoch sein Amt von 1940 an nicht ausüben durfte; für ihn betreute P. Canisus Michalik OFM die Gemeinde.
Die nächste evangelische Kirche war in Neisse.

Schulen
Für 1651 nennen die Visitationsberichte der Breslauer Diözese einen Kirchschreiber, der sicherlich die Kinder unterrichtete. 1784 wird ein Schulmeisterhaus erwähnt, 1816/17 ein Neubau und 1836 eine Erweiterung. Das zweistöckige Gebäude stamt von 1910, das 1925 von 123 Kindern in 3 Klassen besucht wurde.
Unterricht gaben Hauptlehrer Paul Langer (1913-1934), Lehrerin Hedwig Tiffert (1920-1945), Lehrer Eberhard Gottschalk (1925-1934), Hauptlehrer Paul Knebel (1934-1945), Lehrer Georg Kromik (1934-1945).

Priester der Gemeinde
Aus der Gemeinde gingen, soweit bekannt, die folgenden Priester hervor: Joseph Schmolze, Domvikar in Breslau, 1828 – ca. 1900; Dr. Carl Müller, Prof. am Matthaisgymnasium in Breslau, geb. 1840; P. Josef Rieger SVD, geb. 1888; Josef Neuber, 1886-1945, Pfarrer von Jauer, von Russen erschossen; P. Johannes Rieger SVD, geb. 1892; P. Joses Glatzel, SVD, geb. 1932; P. Gerhard Weisbrich SVD, geb. 1931, Heribert Langner, Sohn des Hauptlehrers Paul Langner, 1908-1948, Pfarrer von Drossen-Zielenzig; wurde 1945 von Russen in das Konzentrationslager Buchenwald gebracht, weil er Frauen seiner Gemeinde Schutz gegeben hatte; weil er dort als Seelsorger wirkte, wurde er im Februar 1948 in einen mit Wasser gefüllten Keller gesperrt bis er umfiel und starb.

Die Gemeindeflur
Die Gemeindeflur ist 1713 ha groß. Flurnamen sind: Buchengrund, das Elend, Erlengrund, Freigut Kaltenberg, Gärtnerplan, Gebrüche, das Goldmoor, halbe Hufe, Heringsteich, das Hinterfeld, die Hofestücke, Hofeweg, Kreuzwald (oder Mönchswald), Lönsteich, Mittelwiese, Nieder-Viehweg, Ober-Viehweg, Rother-Winkel, die Sambole, Schulacker, Sonnenberg, Staatswald (Warthe), Thannwald, die Teiche, die Tonteiche, Vorderfeld. Früher bestand eine rittermäßige Scholtisei. Das Rittergut, 1918 im Besitz von Geistl. Rat Skowronek, Bogutschschütz, sollte die finanzielle Basis für ein Ursulinenkloster in Neisse werden.

Die Anzahl der Einwohner mit Häusern und Haushalten war:

1784: 83 Stellen
1845: 846 Einwohner (1 ev.), 146 Häuser
1895: 894 Einwohner (4 ev.), 150 Häuser, 210 Haushalte
1939: 854 Einwohner, 232 Haushalte

Im Jahr 1937 gab es im Ort: 2 Bäcker, 1 Baugeschäft, 1 Böttcher, 1 Fleischer, 1 Friseur, 1 Gasthof, 1 Sattler, 1 Schlosser, 3 Schmiede, 2 Schneider, 3 Schuhmacher, 2 Stellmacher, 2 Tischler, 1 Viehhandlung, 1 Spar- du Darlehnskasse, 1 Elektrizitäts-Genossenschaft, 1 Försterei. 1784 wird eine Wassermühle genannt.

Im Dorf wohnten 1935:

Flucht und Vertreibung 1945
Am 19.3.1945 wurde das Dorf von russischen Truppen besetzt; das Niederdorf wurde fast völlig niedergebrannt, die Kirche zerstört. Mehrere Zivilisten kamen um, Frauen wurden vergewaltigt. Im Juni 1945 kamen die Polen in den Ort; Drangsalierungen der Bewohner und Plünderungen waren an der Tagesordnung; auch von der polnischen Miliz wurden Frauen vergewaltigt.

Ende der Buchabschrift

Fluchtberichte aus dem Landkreis Neisse: Landkreis Neisse/Fluchtberichte


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Evangelische Kirchen

  • Die nächste evangelische Kirche war in Neisse.

e.

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