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Geseß war eine Ortschaft im Regierungsbezirk Oppeln in Oberschlesien und zählt zu den ehemaligen deutschen Gebieten. Kreisstadt war die Stadt Neisse. Heute gehört Geseß zu Polen, polnischer Name: Ujeździec. Der Ort liegt im Powiat Nyski in der Woiwodschaft Opole. | Geseß war eine Ortschaft im Regierungsbezirk Oppeln in Oberschlesien und zählt zu den ehemaligen deutschen Gebieten. Kreisstadt war die Stadt Neisse. Heute gehört Geseß zu Polen, polnischer Name: Ujeździec. Der Ort liegt im Powiat Nyski in der Woiwodschaft Opole. | ||
=== Allgemeine Information === | |||
==== ''Vorbemerkung zur Beachtung der Urheberrechte'' ==== | |||
:'''Quelle''' (Texte zur allgemeinen Information): Franz-Christian Jarczyk: „Die Dörfer des Kreises Neisse", | |||
:3. Auflage 2012, Selbstverlag des Neisser Kultur- und Heimatbundes e.V. Hildesheim | |||
:''Mit freundlicher Genehmigung des Verlages handelt es sich um die vollständige und wörtliche Abschrift des Buches.'' | |||
:''(Lediglich die Überschriften wurden zur schnellen Orientierung den Textabschnitten vorangestellt.) | |||
:''Um das Urheberrecht nicht zu verletzen, und den Text nicht zu verfälschen, wird gebeten, weitere Informationen oder Korrekturen erst nach dem gekennzeichneten Ende der Buchabschrift einzustellen.'' | |||
:''Der Text des Autors soll inhaltlich nicht verändert werden und klar abgegrenzt bleiben von weiteren Ergänzungen.'' | |||
==== Geographische Lage: ==== | |||
Geseß liegt 23 km von Neisse entfernt an der Straße über Ottmachau-Schwammelwitz und 5 km von Patschkau, 233 m über NN. Durch das Dorf fließt das Fuchswinkler-Wasser, südlich geht der Krebsbach vorbei. Zur Eisenbahnstation nach Heinersdorf 3,5 km, eine Poststelle war im Ort. | |||
==== Zur Geschichte ==== | |||
Das Dorf wird 1292 zum ersten Mal in einer Urkunde erwähnt („Syeszez“, später „Gezese“). Nach dem Lib. fund. (um 1300) besaß der Ort 30 große Huben, die für kleine lagen, davon hatte der Scholze 4 und 1 Schenke und 1 Mühle mit 2 Rädern. Das Schloss der Familie von Jerin wird 1444 als fester Platz im Bistum genannt; seine Keller und das untere Mauerwerk stammten vermutlich aus dem 13. Jahrhundert. Außerdem stand im Dorf bis 1780 eine Wasserburg, die wohl in der Zeit der deutschen Kolonisation errichtet worden war und die einem Brand zum Opfer fiel. | |||
==== Die Gemeinde ==== | |||
Geseß (Bürgermeister 1935 und 1942: Alfons Weiß) gehörte zum Amtsbezirk Gostal; das :Standesamt war in Patschkau, der Gendarmerieposten in Heinzendorf, die Station der Grauen :Schwestern in Schwammelwitz. | |||
==== Kirchen ==== | |||
Das Dorf gehörte zur evangelische Kirche in Patschkau und zur katholischen Pfarrei in Alt Patschkau. Kurz vor 1416 war eine Pfarrkirche (Patrozinium St. Katharina) erbaut worden. 1596 wurde der Ort Filiale von Patschkau. 1828 brannte die Kirche ab, 1834/36 wurde sie neu gebaut. Im Kirchenschatz war eine barocke Monstranz, reich verziert, mit Neisser Stempel. Kirmes war am Sonntag vor michaelis, Patronatsfest am 25.11. Seelsorger der Lokalie im Pfarrverband mit Alt Patschkau waren seit 1918 Kuratus Alois Karrasch, seit 1922 Kuratus Johannes Brendel, 1937-1945 Kuratus Edmund Behrendt. | |||
==== Schulen ==== | |||
Für 1651 wird ein Kirchschreiber genannt, eine Schule bestand vermutlich seit 1706. Das :zweistöckige Schulhaus stammt von 1898. Im Jahr 1925 besuchten 103 Kinder die dreiklassige Schule. Unterricht gaben 1925 Hauptlehrer Bernhard Kern (auch 1935) und Lehrer Viktor Cytronowski; 1935: :Lehrer Oswald Kriesten (auch 1939); 1939: 1. Lehrer Viktor Poloczyek. | |||
==== Die Gemeindeflur ==== | |||
Die Gemeindeflur ist 850 ha groß. Flurnamen sind: roter Floßgraben, Jauernickwieen, Kirchenzipfel, Niederseite, Nithart (1376), Patheknispel, Scheibe, Teichfelder (frühere Fischteiche). Das Rittergut Ober- und Niedergeseß und Alt Patschkau mit insgesamt 424 ha war seit 1657 im Besitz der Familie von Jerin. | |||
==== Bekannte Personen des Ortes ==== | |||
Aus Geseß stammte Karl Klings (1867-1940), Rektor in Berlin, Schriftsteler und Mundartdichter. | |||
==== Einwohnerentwicklung ==== | |||
Die Anzahl der Einwohner mit Häusern und Haushalten war: | |||
:1784: 343 Einwohner, 55 Stellen | |||
:1845: 606 Einwohner (6 ev.), 80 Häuser | |||
:1895: 577 Einwohner (13 ev.), 85 Häuser, 136 Haushalte | |||
:1939: 574 Einwohner, 38 Haushalte | |||
* Im Dorf gab es 1937: 1 Bäcker, 1 Baugeschäft, 1 Friseur, 1 Gasthof, 1 Gemischtwarenladen, 1 :Mühle, 1 Schmiede, 3 Schuhmacher, 1 Tischler, 1 Elektrizitäts-Genossenschaft. | |||
==== Einwohnerliste 1935 ==== | |||
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==== Flucht und Vertreibung 1945 ==== | |||
* Fluchtberichte aus dem Landkreis Neisse: http://genwiki.genealogy.net/Landkreis_Neisse/Fluchtberichte) | |||
== Genealogische und historische Gesellschaften == | == Genealogische und historische Gesellschaften == | ||
== Genealogische und historische Quellen == | == Genealogische und historische Quellen == | ||
=== Genealogische Quellen === | |||
==== Kirchenbücher ==== | |||
Kirchenbücher von Alt Patschkau (zuständige Kirche von Geseß)) sind in einer örtlichen Forschungsstelle der Mormononen einsehbar. Online kann erkundet werden, welche Jahrgänge zugänglich sind: http://www.familysearch.org/ | |||
==== Adressbücher ==== | |||
* [[:Kategorie:Adressbuch für den Landkreis Neisse|Adressbücher für den Landkreis Neisse]] | |||
==== Ortsfamilienbücher ==== | |||
*Online Ortsfamilienbücher: https://online-ofb.de/ | |||
:Alphabetische Liste aller Ortsfamilienbücher zu Schlesien: http://wiki-de.genealogy.net/Kategorie:Ortsfamilienbuch_zu_Schlesien | |||
<!-- * [[:Kategorie:Ortsindex der Online-Adressbücher|Ortsindex der Online-Adressbücher]] --> | <!-- * [[:Kategorie:Ortsindex der Online-Adressbücher|Ortsindex der Online-Adressbücher]] --> | ||
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*Suche nach Personendaten in verschiedenen Datenbanken: http://meta.genealogy.net/ | |||
*Suche nach kompletten Familienforschungen: http://gedbas.genealogy.net/ | |||
*Finden von Kirchenbüchern und zahlreiche Hilfen und Tipps für Schlesienforscher: http://www.christoph-www.de | |||
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Aktuelle Version vom 18. Januar 2023, 14:25 Uhr
Hierarchie
Regional > Ehemalige deutsche Gebiete > Schlesien > Regierungsbezirk Oppeln > Landkreis Neisse > Geseß
Einleitung
Geseß war eine Ortschaft im Regierungsbezirk Oppeln in Oberschlesien und zählt zu den ehemaligen deutschen Gebieten. Kreisstadt war die Stadt Neisse. Heute gehört Geseß zu Polen, polnischer Name: Ujeździec. Der Ort liegt im Powiat Nyski in der Woiwodschaft Opole.
Allgemeine Information
Vorbemerkung zur Beachtung der Urheberrechte
- Quelle (Texte zur allgemeinen Information): Franz-Christian Jarczyk: „Die Dörfer des Kreises Neisse",
- 3. Auflage 2012, Selbstverlag des Neisser Kultur- und Heimatbundes e.V. Hildesheim
- Mit freundlicher Genehmigung des Verlages handelt es sich um die vollständige und wörtliche Abschrift des Buches.
- (Lediglich die Überschriften wurden zur schnellen Orientierung den Textabschnitten vorangestellt.)
- Um das Urheberrecht nicht zu verletzen, und den Text nicht zu verfälschen, wird gebeten, weitere Informationen oder Korrekturen erst nach dem gekennzeichneten Ende der Buchabschrift einzustellen.
- Der Text des Autors soll inhaltlich nicht verändert werden und klar abgegrenzt bleiben von weiteren Ergänzungen.
Geographische Lage:
Geseß liegt 23 km von Neisse entfernt an der Straße über Ottmachau-Schwammelwitz und 5 km von Patschkau, 233 m über NN. Durch das Dorf fließt das Fuchswinkler-Wasser, südlich geht der Krebsbach vorbei. Zur Eisenbahnstation nach Heinersdorf 3,5 km, eine Poststelle war im Ort.
Zur Geschichte
Das Dorf wird 1292 zum ersten Mal in einer Urkunde erwähnt („Syeszez“, später „Gezese“). Nach dem Lib. fund. (um 1300) besaß der Ort 30 große Huben, die für kleine lagen, davon hatte der Scholze 4 und 1 Schenke und 1 Mühle mit 2 Rädern. Das Schloss der Familie von Jerin wird 1444 als fester Platz im Bistum genannt; seine Keller und das untere Mauerwerk stammten vermutlich aus dem 13. Jahrhundert. Außerdem stand im Dorf bis 1780 eine Wasserburg, die wohl in der Zeit der deutschen Kolonisation errichtet worden war und die einem Brand zum Opfer fiel.
Die Gemeinde
Geseß (Bürgermeister 1935 und 1942: Alfons Weiß) gehörte zum Amtsbezirk Gostal; das :Standesamt war in Patschkau, der Gendarmerieposten in Heinzendorf, die Station der Grauen :Schwestern in Schwammelwitz.
Kirchen
Das Dorf gehörte zur evangelische Kirche in Patschkau und zur katholischen Pfarrei in Alt Patschkau. Kurz vor 1416 war eine Pfarrkirche (Patrozinium St. Katharina) erbaut worden. 1596 wurde der Ort Filiale von Patschkau. 1828 brannte die Kirche ab, 1834/36 wurde sie neu gebaut. Im Kirchenschatz war eine barocke Monstranz, reich verziert, mit Neisser Stempel. Kirmes war am Sonntag vor michaelis, Patronatsfest am 25.11. Seelsorger der Lokalie im Pfarrverband mit Alt Patschkau waren seit 1918 Kuratus Alois Karrasch, seit 1922 Kuratus Johannes Brendel, 1937-1945 Kuratus Edmund Behrendt.
Schulen
Für 1651 wird ein Kirchschreiber genannt, eine Schule bestand vermutlich seit 1706. Das :zweistöckige Schulhaus stammt von 1898. Im Jahr 1925 besuchten 103 Kinder die dreiklassige Schule. Unterricht gaben 1925 Hauptlehrer Bernhard Kern (auch 1935) und Lehrer Viktor Cytronowski; 1935: :Lehrer Oswald Kriesten (auch 1939); 1939: 1. Lehrer Viktor Poloczyek.
Die Gemeindeflur
Die Gemeindeflur ist 850 ha groß. Flurnamen sind: roter Floßgraben, Jauernickwieen, Kirchenzipfel, Niederseite, Nithart (1376), Patheknispel, Scheibe, Teichfelder (frühere Fischteiche). Das Rittergut Ober- und Niedergeseß und Alt Patschkau mit insgesamt 424 ha war seit 1657 im Besitz der Familie von Jerin.
Bekannte Personen des Ortes
Aus Geseß stammte Karl Klings (1867-1940), Rektor in Berlin, Schriftsteler und Mundartdichter.
Einwohnerentwicklung
Die Anzahl der Einwohner mit Häusern und Haushalten war:
- 1784: 343 Einwohner, 55 Stellen
- 1845: 606 Einwohner (6 ev.), 80 Häuser
- 1895: 577 Einwohner (13 ev.), 85 Häuser, 136 Haushalte
- 1939: 574 Einwohner, 38 Haushalte
- Im Dorf gab es 1937: 1 Bäcker, 1 Baugeschäft, 1 Friseur, 1 Gasthof, 1 Gemischtwarenladen, 1 :Mühle, 1 Schmiede, 3 Schuhmacher, 1 Tischler, 1 Elektrizitäts-Genossenschaft.
Einwohnerliste 1935
- Ende der Buchabschrift
Flucht und Vertreibung 1945
- Fluchtberichte aus dem Landkreis Neisse: http://genwiki.genealogy.net/Landkreis_Neisse/Fluchtberichte)
Genealogische und historische Gesellschaften
Genealogische und historische Quellen
Genealogische Quellen
Kirchenbücher
Kirchenbücher von Alt Patschkau (zuständige Kirche von Geseß)) sind in einer örtlichen Forschungsstelle der Mormononen einsehbar. Online kann erkundet werden, welche Jahrgänge zugänglich sind: http://www.familysearch.org/
Adressbücher
Ortsfamilienbücher
- Online Ortsfamilienbücher: https://online-ofb.de/
- Alphabetische Liste aller Ortsfamilienbücher zu Schlesien: http://wiki-de.genealogy.net/Kategorie:Ortsfamilienbuch_zu_Schlesien
Bibliografie
- Volltextsuche nach Geseß in der Familienkundlichen Literaturdatenbank
Archive und Bibliotheken
Webseiten
- nach dem Ort: Geseß
- Suche nach Personendaten in verschiedenen Datenbanken: http://meta.genealogy.net/
- Suche nach kompletten Familienforschungen: http://gedbas.genealogy.net/
- Finden von Kirchenbüchern und zahlreiche Hilfen und Tipps für Schlesienforscher: http://www.christoph-www.de
Zufallsfunde
Oft werden in Kirchenbüchern oder anderen Archivalien eines Ortes Personen gefunden, die nicht aus diesem Ort stammen. Diese Funde nennt man Zufallsfunde. Solche Funde sind für andere Familienforscher häufig die einzige Möglichkeit, über tote Punkte in der Forschung hinweg zu kommen. Auf der folgenden Seite können Sie Zufallsfunde zu diesem Ort eintragen oder finden. Bitte beim Erfassen der Seite mit den Zufallsfunden ggf. gleich die richtigen Kategorien zuordnen (z.B. über die Vorlage:Hinweis zu Zufallsfund).
Private Informationsquellen- und Suchhilfeangebote
Auf der nachfolgenden Seite können sich private Familienforscher eintragen, die in diesem Ort Forschungen betreiben und/oder die bereit sind, anderen Familienforschern Informationen, Nachschau oder auch Scans bzw. Kopien passend zu diesem Ort anbieten. Nachfragen sind ausschließlich an den entsprechenden Forscher zu richten.
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Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis
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