Langendorf (Kreis Neisse): Unterschied zwischen den Versionen

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'''Hierarchie'''<br/>
[[Regional]] > [[Ehemalige deutsche Gebiete]] > [[Schlesien]] > [[Regierungsbezirk Oppeln]] > [[Landkreis Neisse]] > {{PAGENAME}}
[[Regional]] > [[Ehemalige deutsche Gebiete]] > [[Schlesien]] > [[Regierungsbezirk Oppeln]] > [[Landkreis Neisse]] > {{PAGENAME}}
 
== Einleitung ==
== Allgemeine Information ==
Der Ort Langendorf in der ehemaligen [[Provinz Schlesien]] gehörte zum  [[Landkreis Neisse]] und  [[Regierungsbezirk Oppeln]] in [[Oberschlesien]]. Kreisstadt war die Stadt [[Neisse]]. Heute gehört Langendorf zu [[Polen]]. Polnischer Name: Bodzanów. Der Ort liegt im Powiat Nyski in der Woiwodschaft Opole.
Langendorf war eine Ortschaft im Regierungsbezirk Oppeln in Oberschlesien und zählt zu den ehemaligen deutschen Gebieten. Kreisstadt war die Stadt Neisse. Zur Gemeinde gehörten die Kolonien Rothfest (poln. Rudawa) und Waldhof. Heute gehört Langendorf zu Polen, polnischer Name: Bodzanów. Der Ort liegt im Powiat Nyski in der Woiwodschaft Opole
=== Allgemeine Information ===
 
:'''''Vorbemerkung zur Beachtung der Urheberrechte''''' <br/>
'''Quellen''': Texte zur allgemeinen Information und Bevölkerung sind mit freundlicher Genehmigung des Verlages dem Buch entnommen:
:'''Quelle''' (Texte zur allgemeinen Information): '''Franz-Christian Jarczyk: „Die Dörfer des Kreises Neisse"''',  
*''Franz-Christian Jarczyk: "Die Dörfer des Kreises Neisse", 3. Auflage 2012, Selbstverlag des Neisser Kultur- und Heimatbundes :e.V. Hildesheim''
:3. Auflage 2012, Selbstverlag des Neisser Kultur- und Heimatbundes e.V. Hildesheim  
 
:''Mit freundlicher Genehmigung des Verlages handelt es sich um die vollständige und wörtliche Abschrift des Buches.''
=== Das Dorf ===
:''(Lediglich die Überschriften wurden zur schnellen Orientierung den Textabschnitten vorangestellt.)
Langendorf, ein Arbeiter- und Bauerndorf, war das größte Dorf im Landkreis.
:''Um das Urheberrecht nicht zu verletzen, und den Text nicht zu verfälschen, wird gebeten, weitere Informationen oder Korrekturen erst nach dem gekennzeichneten Ende der Buchabschrift einzustellen.''
Langendorf liegt im südlichen Kreisgebiet, 15 km von Neisse entfernt an der Straße über Preiland-Alt Wette-Deutsch Wette, zwischen der ehemaligen Reichsstraße Nr. 148 und der Biele, 250 bis 290 m über NN. Der Dorfbach fließt mitten durch den Ort, der zusammen mit dem Ortsteil Rothfest ein etwa 3,8 km langes Straßendorf bildet; am südlichen Ortsende beginnt die Stadt Ziegenhals. Die nächsten Bahnhöfe sind Rothfest an der Strecke Deutsch Wette-Großkunzendorf und Ziegenhals-Hauptbahnhof (2 km). Durch Ziegenhals führte eine Omnibuslinie, eine Poststelle war im Ort.
:'''''Der Text des Autors soll inhaltlich nicht verändert werden und klar abgegrenzt bleiben von weiteren Ergänzungen.'''''<br/>
 
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Die Gemeindeflur ist 1500 ha groß. Als Flurname ist „der Tschutsch“ bekannt. Das Rittergut mit dem Vorwerk Hedwigshof war 1623 vom Breslauer Bischof Erzherzog Karl den Jesuiten in Neisse zum Unterhalt des Gymnasiums überlassen worden; seit 1859 war es im Besitz der Familie von Maubeuge, 1937 war es bereits aufgeteilt (84 ha).  
'''Geographische Lage'''<br/>
 
Langendorf, ein Arbeiter- und Bauerndorf, war das größte Dorf im Landkreis. Langendorf liegt im südlichen Kreisgebiet, 15 km von Neisse entfernt an der Straße über Preiland-Alt Wette-Deutsch Wette, zwischen der ehemaligen Reichsstraße Nr. 148 und der Biele, 250 bis 290 m über NN. Der Dorfbach fließt mitten durch den Ort, der zusammen mit dem Ortsteil Rothfest ein etwa 3,8 km langes Straßendorf bildet; am südlichen Ortsende beginnt die Stadt Ziegenhals. Die nächsten Bahnhöfe sind Rothfest an der Strecke Deutsch Wette-Großkunzendorf und Ziegenhals-Hauptbahnhof (2 km). Durch Ziegenhals führte eine Omnibuslinie, eine Poststelle war im Ort.<br/>
Im Ort gab es 1937: 3 Bäcker, 1 Betonwarenfabrik, 2 Fleischer, 1 Friseur, 2 Gartenbaubetriebe, 6 Gasthöfe, 4 Gemischtwarenläden, 3 Holzhandlungen, 2 Holzwarenfabriken, 1 Maler, 2 Mechaniker, 1 Mühle, 1 Papierfabrik, 3 Schmieden, 4 Schneider, 6 Schuhmacher, 2 Stellmacher, 1 Strickwarenfabrik, 5 Tischler, 1 Kreis- und Girokasse, 1 Spar- und Darlehnskasse, 1 Elektrizitäts-Genossenschaft. Eine Hebamme wohnte im Ort. Die Holzschleiferei und Lederpappenfabrik Filke und Singer (1901 gegr.) beschäftigte 75 Angestellte und Arbeiter, das Sägewerk Grundei hatte 50 Arbeiter und das Sägewerk Nitsche 75 Arbeiter.
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'''Zur Geschichte'''<br/>
=== Öffentliche Einrichtungen ===
Im Jahr 1840 wurde eine brandkeramische Pflugschar gefunden, die auf eine frühe Besiedlung hinweist. Langendorf wird erstmals in einer Urkunde von 1263 genannt („longa villa“). Nach dem Lib. Fund. (um 1300) besaß der Ort 66 große Huben, die für kleine lagen.<br/>
Langendorf (Bürgermeister 1935 und 1942: Paul Langer) war Sitz des Amtsbezirks (zuständig auch für Deutsch Wette und Winsdorf) und des Standesamts; der Gendarmerieposten war in Ziegenhals. Die nächste Station der Grauen Schwestern war in Deutsch Wette, 1927 gegründet. Seit 1859 waren die Ortsteile Nieder-und Oberlangendorf vereinigt.
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'''Die Gemeinde'''<br/>
1925 besuchten 210 Kinder die vierklassige Schule. Unterricht gaben 1925: Hauptlehrer Julius Jitschin (auch 1939), Lehrer Oswald Dorn, Lehrer Hans Sannig (auch 1939), Lehrer albert Schliebs; 1935: Lehrerin Hedwig Boidol, Lehrer Reinhard Kunisch (auch 1939), Lehrer Franz Zingler.
Langendorf (Bürgermeister 1935 und 1942: Paul Langer) war Sitz des Amtsbezirks (zuständig auch für Deutsch Wette und Winsdorf) und des Standesamts; der Gendarmerieposten war in Ziegenhals. Die nächste Station der Grauen Schwestern war in Deutsch Wette, 1927 gegründet. Seit 1859 waren die Ortsteile Nieder-und Oberlangendorf vereinigt; zur Gemeinde gehörten die Kolonien Rothfest und Waldhof. Langendorf, ein Arbeiter- und Bauerndorf, war das größte Dorf im Landkreis.<br/>
 
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'''Kirchen''' <br/>
=== Kirchliche Einteilung ===
Eine katholische Kirche (Patrozinium St. Joseph) wird im 16. Jahrhundert als Filiale von Ziegenhals erwähnt. Die jetzige Kirche erbauten 1692-1708 die Jesuiten. Zum Kirchenschatz gehörte ein Rokokokelch von 1778. Im Jahr 1940 bestand ein Kloster der Oblaten :der Unbefleckten Jungfrau Maria. Die Seelsorge betreute 1940 als Kuratus P. Paul Schepers OMI. Jungkirmes war am 4. Sonntag nach Ostern, Altkirmes (Kirchweih) am Sonntag nach St. Hedwig (15.10.) Die nächste evangelische Kirche war in Ziegenhals.<br/>
* Eine kathoslische Kirche (Patrozinium St. Joseph) wird im 16. Jahrhundert als Filiale von Ziegenhals erwähnt. Die jetzige Kirche erbauten 1692-1708 die Jesuiten. Zum Kirchenschatz gehörte ein Rokokokelch von 1778. Im Jahr 1940 bestand ein Kloster der Oblaten der Unbefleckten Jungfrau Maria.
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:Die Seelsorge betreute 1940 als Kuratus P. Paul Schepers OMI. Jungkirmes war am 4. Sonntag nach Ostern, Altkirmes (Kirchweih) am :Sonntag nach St. Hedwig (15.10.)
'''Schulen''' <br/>
 
Ein Schulmeisterhaus wird 1784 erwähnt, 1829 wurde ein neuer Bau errichtet, 1912 ein neues Klassenhaus. 1925 besuchten 210 Kinder :die vierklassige Schule. Unterricht gaben 1925: Hauptlehrer Julius Jitschin (auch 1939), Lehrer Oswald Dorn, Lehrer Hans Sannig (auch 1939), Lehrer Albert Schliebs; 1935: Lehrerin Hedwig Boidol, Lehrer Reinhard Kunisch (auch 1939), Lehrer Franz Zingler.<br/>
* Die nächste evangelische Kirche war in Ziegenhals.
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'''Die Gemeindeflur''' <br/>
=== Zur Geschichte ===
Die Gemeindeflur ist 1500 ha groß. Als Flurname ist „der Tschutsch“ bekannt. Das Rittergut mit dem Vorwerk Hedwigshof war 1623 vom Breslauer Bischof Erzherzog Karl den Jesuiten in Neisse zum Unterhalt des Gymnasiums überlassen worden; seit 1859 war es im Besitz :der Familie von Maubeuge, 1937 war es bereits aufgeteilt (84 ha).<br/>
Im Jahr 1840 wurde eine brandkeramische Pflugschar gefunden, die auf eine frühe Besiedlung hinweist. Langendorf wird erstmals in einer Urkunde von 1263 genannt („longa villa“). Nach dem Lib. Fund. (um 1300) besaß der Ort 66 große Huben, die für kleine lagen.
<br/>
 
'''Die Anzahl der Einwohner mit Häusern und Haushalten war'''<br/>
Ein Schulmeisterhaus wird 1784 erwähnt, 1829 wurde ein neuer Bau errichtet, 1912 ein neues Klassenhaus.
:'''Langendorf'''
 
==== Flucht und Vertreibung 1945 ====
Nach der Besetzung des Orts durch die Polen wurden die deutschen Einwohner vertrieben, sie mussten den Weg von Langendorf bis Glatz (etwa 50 km) zu Fuß zurücklegen.
* Fluchtberichte aus dem Landkreis Neisse: http://genwiki.genealogy.net/Landkreis_Neisse/Fluchtberichte)
 
== Bevölkerung ==
=== Einwohnerentwicklung ===
* Die Anzahl der Einwohner mit Häusern und Haushalten war
: 1784: Niederlangendorf 55 Stellen, Oberlangendorf 149 Stellen
: 1784: Niederlangendorf 55 Stellen, Oberlangendorf 149 Stellen
:1855: 2018 Einwohner
:1855: 2018 Einwohner
:1895: 1751 Einwohner (35 ev.), 315 Häuser, 445 Haushalte
:1895: 1751 Einwohner (35 ev.), 315 Häuser, 445 Haushalte
:1939: 221 Einwohner, 610 Haushalte (einschließlich Rothfest)
:1939: 221 Einwohner, 610 Haushalte (einschließlich Rothfest)<br/>
* Ortsteil Rothfest (1613 als alte Wehranlage "Die Rote feste" erwähnt)
:'''Rothfest'''<br/>
:1939: 323 Einwohner in 90 Haushalten
:Ortsteil Rothfest (1613 als alte Wehranlage "Die Rote feste" erwähnt)
 
:1939: 323 Einwohner in 90 Haushalten<br/>
Im Ort gab es 1937: 3 Bäcker, 1 Betonwarenfabrik, 2 Fleischer, 1 Friseur, 2 Gartenbaubetriebe, 6 Gasthöfe, 4 Gemischtwarenläden, 3 Holzhandlungen, 2 Holzwarenfabriken, 1 Maler, 2 Mechaniker, 1 Mühle, 1 Papierfabrik, 3 Schmieden, 4 Schneider, 6 Schuhmacher, 2 Stellmacher, 1 Strickwarenfabrik, 5 Tischler, 1 Kreis- und Girokasse, 1 Spar- und Darlehnskasse, 1 Elektrizitäts-Genossenschaft. Eine Hebamme wohnte im Ort. Die Holzschleiferei und Lederpappenfabrik Filke und Singer (1901 gegr.) beschäftigte 75 Angestellte und Arbeiter, das Sägewerk Grundei hatte 50 Arbeiter und das Sägewerk Nitsche 75 Arbeiter.<br/>
<br/>
'''Im Jahr 1935 wohnten im Ort:'''<br/>
*[[{{PAGENAME}}/ Bewohner 1935]]
<br/>
'''Flucht und Vertreibung 1945'''
Nach der Besetzung des Orts durch die Polen wurden die deutschen Einwohner vertrieben, sie mussten den Weg von Langendorf bis Glatz (etwa 50 km) zu Fuß zurücklegen.<br/>
<br/>
:'''''Ende der Buchabschrift'''''
* Fluchtberichte aus dem Landkreis Neisse: http://genwiki.genealogy.net/Landkreis_Neisse/Fluchtberichte)
<br/>
<br/>
== Politische Einteilung ==
Zur Gemeinde gehörten die Kolonien Rothfest (poln. Rudawa) und Waldhof.
== Genealogische und historische Quellen ==
== Genealogische und historische Quellen ==
=== Genealogische Quellen ===
==== Standesamt ====
* POLNISCHES STAATSARCHIV: Standesamt Langendorf: Geburten, Heiraten, Tote 1885-1912 sind online.
* POLNISCHES STAATSARCHIV: Standesamt Langendorf: Geburten, Heiraten, Tote 1885-1912 sind online.
:https://szukajwarchiwach.pl/45/962/0#tabJednostki
:https://szukajwarchiwach.pl/45/962/0#tabJednostki
==== Kirchenbücher ====
* Polnisches Staatarchiv Ziegenhals (Glucholazy) Kreis Neisse (mit Filiale Langendorf Kreis Neisse)
* Polnisches Staatarchiv Ziegenhals (Glucholazy) Kreis Neisse (mit Filiale Langendorf Kreis Neisse)
:Kath. KB-Duplikate: Taufen 1817-1818, 1850-1866, Heiraten 1817, 1819-1832, 1835-1836, 1838-1839, 1841-1832, 1845-1848, 1850-1866, :Tote 1817-1827, 1838-1847, 1849-1866 sind online: https://szukajwarchiwach.pl/45/3246/0#tabJednostki
:Kath. KB-Duplikate: Taufen 1817-1818, 1850-1866, Heiraten 1817, 1819-1832, 1835-1836, 1838-1839, 1841-1832, 1845-1848, 1850-1866, :Tote 1817-1827, 1838-1847, 1849-1866 sind online: https://szukajwarchiwach.pl/45/3246/0#tabJednostki
* FAMILY SEARCH: Kirchenbücher von Langendorf Kreis Neisse sind in einer örtlichen Forschungsstelle der Mormononen einsehbar. Online kann erkundet werden, welche Jahrgänge zugänglich sind: http://www.familysearch.org/
==== Ortsfamilienbücher ====
*Michels, Karl-Heinz: https://online-ofb.de/langendorf
* Liste aller Online Ortsfamilienbücher:
:Ortsfamilienbücher https://online-ofb.de/ ("OFBs außerhalb der heutigen Bundesrepublik Deutschland")
:Alphabetische Liste aller Ortsfamilienbücher zu Schlesien: http://wiki-de.genealogy.net/Kategorie:Ortsfamilienbuch_zu_Schlesien
==== Adressbücher ====
* [[:Kategorie:Adressbuch für den Landkreis Neisse|Adressbücher für den Landkreis Neisse]]


== Webseiten ==
* FAMILY SEARCH: Kirchenbücher von Langendorf Kreis Neisse sind in einer örtlichen Forschungsstelle der Mormononen einsehbar. Online kann erkundet werden, welche Jahrgänge zugänglich sind: http://www.familysearch.org/


===Andere Webseiten ===
== Anmerkungen ==
* Suche nach Personendaten in verschiedenen Datenbanken: http://meta.genealogy.net/
<references/>
* Suche nach kompletten Familienforschungen: http://gedbas.genealogy.net/
* Zahlreiche Hilfen und Tipps für Schlesienforscher: http://www.christoph-www.de


== Webseiten ==
* {{LitDB-Volltextsuche|{{#var:Ortsname}}}}
*{{Metasuche-Ort|{{#var:Ortsname}}}}
*Suche nach Personendaten in verschiedenen Datenbanken: http://meta.genealogy.net/
*Suche nach kompletten Familienforschungen: http://gedbas.genealogy.net/
*Finden von Kirchenbüchern und zahlreiche Hilfen und Tipps für Schlesienforscher: http://www.christoph-www.de


== Daten aus dem GOV ==
== Daten aus dem GOV ==
<gov>object_188452</gov>
<gov>{{#var:GOV-ID}}</gov>


[[Kategorie:Ort in Schlesien]]
<references/
{{Navigationsleiste x}}
{{Navigationsleiste x}}


[[Kategorie:Ort im Musterkreis]]
[[Kategorie:Ort im Landkreis Neisse]]
[[Kategorie:Ort im Musterregierungsbezirk]]
[[Kategorie:Ort im Regierungsbezirk Oppeln]]
[[Kategorie:Ort in Musterland]]
[[Kategorie:Ort in Oberschlesien]]
[[Kategorie:Ort in Schlesien]]
[[Kategorie:Ort in Polen]]

Aktuelle Version vom 23. Oktober 2023, 22:23 Uhr


Disambiguation notice Langendorf ist ein mehrfach besetzter Begriff. Zu weiteren Bedeutungen siehe unter Langendorf.

Hierarchie
Regional > Ehemalige deutsche Gebiete > Schlesien > Regierungsbezirk Oppeln > Landkreis Neisse > Langendorf (Kreis Neisse)

Einleitung

Der Ort Langendorf in der ehemaligen Provinz Schlesien gehörte zum Landkreis Neisse und Regierungsbezirk Oppeln in Oberschlesien. Kreisstadt war die Stadt Neisse. Heute gehört Langendorf zu Polen. Polnischer Name: Bodzanów. Der Ort liegt im Powiat Nyski in der Woiwodschaft Opole.

Allgemeine Information

Vorbemerkung zur Beachtung der Urheberrechte
Quelle (Texte zur allgemeinen Information): Franz-Christian Jarczyk: „Die Dörfer des Kreises Neisse",
3. Auflage 2012, Selbstverlag des Neisser Kultur- und Heimatbundes e.V. Hildesheim
Mit freundlicher Genehmigung des Verlages handelt es sich um die vollständige und wörtliche Abschrift des Buches.
(Lediglich die Überschriften wurden zur schnellen Orientierung den Textabschnitten vorangestellt.)
Um das Urheberrecht nicht zu verletzen, und den Text nicht zu verfälschen, wird gebeten, weitere Informationen oder Korrekturen erst nach dem gekennzeichneten Ende der Buchabschrift einzustellen.
Der Text des Autors soll inhaltlich nicht verändert werden und klar abgegrenzt bleiben von weiteren Ergänzungen.


Geographische Lage
Langendorf, ein Arbeiter- und Bauerndorf, war das größte Dorf im Landkreis. Langendorf liegt im südlichen Kreisgebiet, 15 km von Neisse entfernt an der Straße über Preiland-Alt Wette-Deutsch Wette, zwischen der ehemaligen Reichsstraße Nr. 148 und der Biele, 250 bis 290 m über NN. Der Dorfbach fließt mitten durch den Ort, der zusammen mit dem Ortsteil Rothfest ein etwa 3,8 km langes Straßendorf bildet; am südlichen Ortsende beginnt die Stadt Ziegenhals. Die nächsten Bahnhöfe sind Rothfest an der Strecke Deutsch Wette-Großkunzendorf und Ziegenhals-Hauptbahnhof (2 km). Durch Ziegenhals führte eine Omnibuslinie, eine Poststelle war im Ort.

Zur Geschichte
Im Jahr 1840 wurde eine brandkeramische Pflugschar gefunden, die auf eine frühe Besiedlung hinweist. Langendorf wird erstmals in einer Urkunde von 1263 genannt („longa villa“). Nach dem Lib. Fund. (um 1300) besaß der Ort 66 große Huben, die für kleine lagen.

Die Gemeinde
Langendorf (Bürgermeister 1935 und 1942: Paul Langer) war Sitz des Amtsbezirks (zuständig auch für Deutsch Wette und Winsdorf) und des Standesamts; der Gendarmerieposten war in Ziegenhals. Die nächste Station der Grauen Schwestern war in Deutsch Wette, 1927 gegründet. Seit 1859 waren die Ortsteile Nieder-und Oberlangendorf vereinigt; zur Gemeinde gehörten die Kolonien Rothfest und Waldhof. Langendorf, ein Arbeiter- und Bauerndorf, war das größte Dorf im Landkreis.

Kirchen
Eine katholische Kirche (Patrozinium St. Joseph) wird im 16. Jahrhundert als Filiale von Ziegenhals erwähnt. Die jetzige Kirche erbauten 1692-1708 die Jesuiten. Zum Kirchenschatz gehörte ein Rokokokelch von 1778. Im Jahr 1940 bestand ein Kloster der Oblaten :der Unbefleckten Jungfrau Maria. Die Seelsorge betreute 1940 als Kuratus P. Paul Schepers OMI. Jungkirmes war am 4. Sonntag nach Ostern, Altkirmes (Kirchweih) am Sonntag nach St. Hedwig (15.10.) Die nächste evangelische Kirche war in Ziegenhals.

Schulen
Ein Schulmeisterhaus wird 1784 erwähnt, 1829 wurde ein neuer Bau errichtet, 1912 ein neues Klassenhaus. 1925 besuchten 210 Kinder :die vierklassige Schule. Unterricht gaben 1925: Hauptlehrer Julius Jitschin (auch 1939), Lehrer Oswald Dorn, Lehrer Hans Sannig (auch 1939), Lehrer Albert Schliebs; 1935: Lehrerin Hedwig Boidol, Lehrer Reinhard Kunisch (auch 1939), Lehrer Franz Zingler.

Die Gemeindeflur
Die Gemeindeflur ist 1500 ha groß. Als Flurname ist „der Tschutsch“ bekannt. Das Rittergut mit dem Vorwerk Hedwigshof war 1623 vom Breslauer Bischof Erzherzog Karl den Jesuiten in Neisse zum Unterhalt des Gymnasiums überlassen worden; seit 1859 war es im Besitz :der Familie von Maubeuge, 1937 war es bereits aufgeteilt (84 ha).

Die Anzahl der Einwohner mit Häusern und Haushalten war

Langendorf
1784: Niederlangendorf 55 Stellen, Oberlangendorf 149 Stellen
1855: 2018 Einwohner
1895: 1751 Einwohner (35 ev.), 315 Häuser, 445 Haushalte
1939: 221 Einwohner, 610 Haushalte (einschließlich Rothfest)
Rothfest
Ortsteil Rothfest (1613 als alte Wehranlage "Die Rote feste" erwähnt)
1939: 323 Einwohner in 90 Haushalten

Im Ort gab es 1937: 3 Bäcker, 1 Betonwarenfabrik, 2 Fleischer, 1 Friseur, 2 Gartenbaubetriebe, 6 Gasthöfe, 4 Gemischtwarenläden, 3 Holzhandlungen, 2 Holzwarenfabriken, 1 Maler, 2 Mechaniker, 1 Mühle, 1 Papierfabrik, 3 Schmieden, 4 Schneider, 6 Schuhmacher, 2 Stellmacher, 1 Strickwarenfabrik, 5 Tischler, 1 Kreis- und Girokasse, 1 Spar- und Darlehnskasse, 1 Elektrizitäts-Genossenschaft. Eine Hebamme wohnte im Ort. Die Holzschleiferei und Lederpappenfabrik Filke und Singer (1901 gegr.) beschäftigte 75 Angestellte und Arbeiter, das Sägewerk Grundei hatte 50 Arbeiter und das Sägewerk Nitsche 75 Arbeiter.

Im Jahr 1935 wohnten im Ort:


Flucht und Vertreibung 1945 Nach der Besetzung des Orts durch die Polen wurden die deutschen Einwohner vertrieben, sie mussten den Weg von Langendorf bis Glatz (etwa 50 km) zu Fuß zurücklegen.

Ende der Buchabschrift



Politische Einteilung

Zur Gemeinde gehörten die Kolonien Rothfest (poln. Rudawa) und Waldhof.

Genealogische und historische Quellen

Genealogische Quellen

Standesamt

  • POLNISCHES STAATSARCHIV: Standesamt Langendorf: Geburten, Heiraten, Tote 1885-1912 sind online.
https://szukajwarchiwach.pl/45/962/0#tabJednostki

Kirchenbücher

  • Polnisches Staatarchiv Ziegenhals (Glucholazy) Kreis Neisse (mit Filiale Langendorf Kreis Neisse)
Kath. KB-Duplikate: Taufen 1817-1818, 1850-1866, Heiraten 1817, 1819-1832, 1835-1836, 1838-1839, 1841-1832, 1845-1848, 1850-1866, :Tote 1817-1827, 1838-1847, 1849-1866 sind online: https://szukajwarchiwach.pl/45/3246/0#tabJednostki
  • FAMILY SEARCH: Kirchenbücher von Langendorf Kreis Neisse sind in einer örtlichen Forschungsstelle der Mormononen einsehbar. Online kann erkundet werden, welche Jahrgänge zugänglich sind: http://www.familysearch.org/

Ortsfamilienbücher

Ortsfamilienbücher https://online-ofb.de/ ("OFBs außerhalb der heutigen Bundesrepublik Deutschland")
Alphabetische Liste aller Ortsfamilienbücher zu Schlesien: http://wiki-de.genealogy.net/Kategorie:Ortsfamilienbuch_zu_Schlesien

Adressbücher


Anmerkungen


Webseiten

Daten aus dem GOV

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