Bayerns goldenes Ehrenbuch 1914 - 1918/032: Unterschied zwischen den Versionen

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Bayerns goldenes Ehrenbuch 1914 - 1918
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vollbracht, die von wesentlichem Einfluß auf die Erfolge dieser Tage waren. Am 27. 10. 1916 stand das III. atl. 3. b. Inf.-Rgts. in Rasovita in schweren Kämpfen gegen eine ungefähr fünffache, das Bataillon umklammernde Übermacht der Rumänen. Als Bataillonsadjutant führte Ltn. Kardel freiwillig zu dem ebenfalls überlegen angegriffenen I. BAtl. 22. b. Inf. Rgts., in offenem Gelände heftig beschossen, eine Verbindungs- und Erkundungspatrouille aus. Mit wichtigen Ergebnisssen zurückgekehrt, umzingelte ein allgemeiner Angriff der Rumänen Rasovita fast ganz. Von der weiter zurückgelegenen Bataillonsbefehlsstelle aus ging Ltn. Kardel in das eingeschlossene Dorf zurück und schlug sich mit den Resten vom III. Batl. 3. b. Inf.Rgts. auf Grund seiner Geländekenntnisse kämpfend zum I. Batl. 22. b. Inf.Rgts. durch. Die Rettung des überlebenden Teile des Bataillons war allein seiner heldenhaften Tapferkeit, vorbildlichen Umsicht und Entschlosssenheit zu danken.

Kaufmann, Lukas Ritter von

Obltn. und Komp. Führer im 9. b. Inf. Rgt. Wrede. Im Frieden aktiver Obltn. im gleichen Regiment. Geb. 20.6.1881 zu Werneck in Unterfranken.

      Bei Mortagne, am 26. 8. 1914, stand das III. Batl. 9. b. Inf.Rgts. in schwerem Feuergefecht gegen die von Mont und aus dem Walde von Vitrimont in Froont und Flanke angreifenden, durch Feuer großkalibriger Festungsgeschütze unterstützten Franzosen. Obltn. Kaufmann hatte für den gefallenen Bataillonsführer den Befehl über das Bataillon übernommen. Nur dem persönlichen und energischen Eingreifen des Führers, der ein Vorbild von Ruhe und Tapferkeit war, gelang es, die Leute zu halten und zu ruhiger Feuerabgabe zu veranlassen.

      Die Patronen gingen aus. Munitionsersatz zu holen, schien seinen Leuten eine fast undurchführbare Aufgabe. Da brachte er selbst von einer rückwärtigen Kompagnie mit ein paar Leuten soviel Patronen vor, als er schleppen konnte. Bei dem später befohlenen Rückzug auf Lunéville nahm er nochmals gegen feindl. Frontal- und Flankenfeuer eine Aufnahmestellung ein, um das Zurückbringen von Verwundeten und die Bergung der mit dem schwerverwundeten Träger liegen gebliebenen Bataillonsfahne zu ermöglichen. Seiner vorbildlichen Tapferkeit und Umsicht ist es auch zu danken, daß am 5. 9. 1914 beim Bois de Bareth 4 stehengebliebene Maschinengewehre geborgen werden konnten, die er über 1 Stunde lang mit Ltn. der Res. Längel und 15 Leuten gegen ein Alpenjägerbataillion verteidigt hatte.

Kieffer, Friedrich Ritter von

Hptm. und Batl. Führer des III. Batl. 27. b. Inf. Rgts. Im Frieden aktiver Obltn. zum b. Kriegsministerium kdt., m. d. U. 20. Inf. Rgts. Geb. 27.7.1880 zu Asbach in Niederbayern.

      Es handelte sich darum, den weichenden Rumänen den Rückzug abzuschneiden und deshalb die Verfolgung zu beschleunigen, als am 5. 12. 1916 das III. Batl. 27. b. Inf.Rgts. unter Hptm. Kieffer gegen Darmanesti als Vorhut der Division rasch vorwärts kam. Nahe der Brücke über den Fluß Prahova, sagte der Offizier einer gefangenen Feldwacht aus, dieseits der Brücken stünden 2 Regimenter, jenseits starke Artillerie und Infanterie. Hptm. Kieffer faßte den Entschluß, unter Ausnützung der Dunkelheit und des Regenwetters den Feind zu überrennen. Das Vorhaben, bei dessen Ausführung Ltn. Söller sich besonders hervortat, gelang vollkommen. 600 Rumänen mit ihren Offizieren ergaben sich an der Brücke. Ungesäumt rückt das Bataillon Kieffer weiter gegen Tigania, wo Ortschaft und Brücke bei einer weiteren Beute von 150 Gefangenen ebenfalls in kurzem Häuserkampf genommen werden. Sämtliche Übergänge, dn denen der Feind die Verfolgung noch hätte verzögern können, waren nun in deutscher Hand. Der unter Führung Dieffers in vorbildlicher Wagemut und persönlicher Tapferkeit mit seinem kaum über 200 Mann starkeen Bataillon erzielte, für die Verfolgungsoperationen äußerst günstige Erfolg war mit nur 2 Toten und 9 Verwundeten erkauft und hatte insgesamt 2000 Gefangene eingebracht.


Kiefhaber, Christoph Ritter von

Generalleutnant und Komdr. der 10. b. Inf. Div. Im Frieden Generalmajor z. D.. Geb. 19.10.1855 zu Walschenfeld in Oberfranken..

      Genltn. Kiefhaber hat während der Jahre 1915, 1916 und insbesondere in der Flandernschlacht 1917 durch überlegene Führerleistungen und durch das mitreißende Beispiel außergewöhnlicher persönlicher Tapferkeit hervorragenden Gefechtserfolge erzielt. Fast täglich besuchte er die vordersten Infanterie- und Batteriestellungen und wußte hierbei Siegeswillen und Siegeszuversicht einzuflößen und zu erhalten. Seine Ruhe und Sicherheit schuf das den Erfolg verbürgende Vertrauen der Unterführer und der Truppe. Ein zweites Mal in den Großkampftagen des 31. 9., 7., 9., 12. und 22. 10. 1917 in der Flandernschlacht, an einem Brennpunkte eingesetzt, konnte so die Division Keifhaber ihren schweren Aufgaben nicht nur bei der Abwehr überlegener feindl. Angriffe, sondern auch in frischen Draufgehen bei eingenen Gegenstößen gerecht werden, so daß dem Feind kein Fußbreit Boden abgetreten wurde.

Kirschbaum, Maximilian von †

Generalmajor und Komdr. der 12. b. Inf. Brgd. Im Frieden Oberst und Komdr. des 6. b. Inf. Rgts. Kaiser Wilhelm, König von Preußen. Geb. 27.7.1862 zu Nürnberg. Gef. 25.10.1916 bei La Basséc.

      Die 12. b. Inf.Brgd. hatte am 24.9.1914 Befehl, noch am gleichen Tage das Fort Camp des Romains zu besetzen. Das Fort galt als artilleristisch niedergekämpft und infantristisch sturmreif. Das 11. b. Inf.Rgt., ein Btl. 6. b. Inf.Rgts. und das preuß. Pion.Batl.10 erhielten Befehl, so nahe als möglich an das Fort heranzugehen. Dabei ergab die Patrouillenerkundung, daß das fort stark besetzt und noch nicht sturmreif sei. Generalmajor v. Kirschbaum beharrte auf seinem Entschluß, das fort zu nehmen. Am 25. 9. 1914 früh wurde mit Leitern Wall und Graben gestürmt und in fast dreistündigem Ringen das Fort in deutschen Besitz gebracht. Mit einem Verlust von 3 toten Offizieren und 45 toten Mannschaften sowie 1 verwundeten Offizier und 101 verwundeten Mannschaftem war durch das entschlossene Vorgehen des Generalmajors v. Kirschbaum ein sehr vorteilhafter Erfolg erzielt wordem.

Kleemann, Eugen Ritter von

Obltn. d. Res. der M.G.Komp. des b. Res. Inf. Rgts. 2. Im Frieden Städt. Vermessungsingenieur in München. Geb. 10.8.1882 zu Kusel in der Pfalz.

      Der Sturm der 10 Komü. des b. Res.Inf.Rgts. 2 auf die Höhe 316 bei Maixe--Crevic am 5. 9. 1914 hatte sich, auf etwa 300m vom Feinde entfern, festgelaufen. Die bei der Kompagnie erst eingetroffenen M.G.Trupps des Obltn. Kleemann erkundeten eine geeignete Stellung, von wo aus es gelang, die feindl. Übermacht mit Massenfeuer der umsichtig und tapfer geführten M.G. alsbald zum Weichen zu bringen. Sofort Stieß Obltn. Kleemann noch über die genommene französische Stellung auf Höhe 316 hinaus nach und beteiligte sich wirksam am Verfolgungsfeuer. Als ssodann durch einen beabsichtigten Gegenstoß der Franzosen ein gefährlicher Rückschlag für die durch vVerluste gelichteten Reihen der 10. Komp. drohte, ist es Kleemann geglückt, den vorbrechenden Angriff im Keime zu ersticken. Vom Regimentskommandeur war die Loslösung vom Feinde und die Einstellung des weiteren Angriffes zu der gleichen Zeit beabsichtigt. eine entscheidende Mitwirkung hieran hatte dei sachgemäße Verwendung der Maschinengewehre des Oblt. Kleemann.

Kleemann, Karl Ritter von

Obltn. d. Res. und Batl. Führer der 7. Batt. b. Res. Feld-Art. Rgts. 1. Im Frieden Studierender der Forstwissenschaft. Geb. 1.2.1880 zu Kollweiler in der Pfalz.

      3 Geschütze der Batterie Kleemann standen am 31.10.1918 gemeinsam mit 2 preuß. Batterien hinter der Höhe 60 westl. Krutshouten. Die Höhe war die Schlüsselstellung für die Deckung des Rückzuges der Garde-Ersatz-Division hinter die Schelde. Als Wiedrholt Trommelfeuer auf die Stellung einsetzte, drängte die vor der Höhe in Schützengräben liegende eigene Infanterie fluchtatrig nach rückwärts. Eine Batterei protzte ebenfalls auf und fuhr ab. In diesem kritischen Augenblick zig Kleemann ein Geschütz in offene Feuerstellung nach vorne, dessen gutsitzendes Feuer den feiindl. Angriff zum Stehen brachte. Sein Beispiel wirkte auch auf dei Infanterie wieder beruhigend ein. DFer geliche Vorgang trat darauf nochamsl ein. Der Feind dekte sich gegen das wieder in offener Stellung feuernde Geschütz in einzelnen Gehöften, die in kurzer Zeit durch Volltreffer des von Kleemann geleiteten Feuers zerstört wurden. Gleichzeitig traf Befehl zum Zurückgehem der Batterei ein. Kleemann setzte das Feuer mit dem vorgebrachtem Geschütz, eas er persönlich enrichtete, fort. Durch zu frühes Abziehen wurde ihm, der, auf de. Lafettenschwanz stehend, noch die Schußrichtung gab, der Fuß zerquetscht und das Gehör