Leben am Gillbach/014: Unterschied zwischen den Versionen

aus GenWiki, dem genealogischen Lexikon zum Mitmachen.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
(Fertig abgeschrieben.)
(Textumbrüche eingfügt und Seitenzahlen entfernt)
 
(Eine dazwischenliegende Version desselben Benutzers wird nicht angezeigt)
Zeile 1: Zeile 1:
<noinclude>{{Leben am Gillbach|013|13|015|unvollständig}}</noinclude>
<noinclude>{{Leben am Gillbach|013|13|015|unkorrigiert}}</noinclude>
 
<br>
 
daß die Namen der ältesten fränkischen Siedlungen aus Personen- <br>
daß die Namen der ältesten fränkischen Siedlungen aus Personen-  
namen und der Endsilbe -heim gebildet wurden. <br>
namen und der Endsilbe -heim gebildet wurden.  
In einer Urkunde aus dem Jahre 962 erscheint Butzheim als „Bu-<br>
In einer Urkunde aus dem Jahre 962 erscheint Butzheim als „Bu-  
dichim", danach wechselnd als Bodesheim, Bozheim, Bozheym <br>
dichim", danach wechselnd als Bodesheim, Bozheim, Bozheym  
und ähnlich. Nach den Untersuchungen von Dittmaier (1) entstand <br>
und ähnlich. Nach den Untersuchungen von Dittmaier (1) entstand  
der Ortsname aus der Kombination des aus fränkischer Zeit nach- <br>
der Ortsname aus der Kombination des aus fränkischer Zeit nach-  
gewiesenen Personennamens „Bodi" und der Endsilbe -heim, also <br>
gewiesenen Personennamens „Bodi" und der Endsilbe -heim, also  
"Bodisheim". <br>
"Bodisheim".  
Die älteste bekannte Schreibweise „Budichim" enspricht dieser In- <br>
Die älteste bekannte Schreibweise „Budichim" enspricht dieser In-  
terpretation. obwohl dies bei flüchtiger Betrachtung nicht der Fall <br>
terpretation. obwohl dies bei flüchtiger Betrachtung nicht der Fall  
zu sein scheint. Die späteren Schreibweisen des Namens belehren <br>
zu sein scheint. Die späteren Schreibweisen des Namens belehren  
uns jedoch, daß der Buchstabe „c" im „ch" wie ein „s" gesprochen <br>
uns jedoch, daß der Buchstabe „c" im „ch" wie ein „s" gesprochen  
werden muß und die Endsilbe „him" für „heim" getrennt zu lesen <br>
werden muß und die Endsilbe „him" für „heim" getrennt zu lesen  
ist. So ergibt sich die dem damaligen Sprachgebrauch entsprechen- <br>
ist. So ergibt sich die dem damaligen Sprachgebrauch entsprechen-  
de Lesart „Budis-him", die in der oben beschriebenen Entstehung <br>
de Lesart „Budis-him", die in der oben beschriebenen Entstehung  
des Ortsnamens aus einer Wortkombination begründet ist. Bei der <br>
des Ortsnamens aus einer Wortkombination begründet ist. Bei der  
früher ständig wechselnden Schreibweise für den gesprochenen <br>
früher ständig wechselnden Schreibweise für den gesprochenen  
als c, s oder z blieb die Auswahl des entsprechenden <br>
als c, s oder z blieb die Auswahl des entsprechenden  
Buchstabens den wenigen Schreibkundigen überlassen. <br>
Buchstabens den wenigen Schreibkundigen überlassen.  
In allen bekannten Urkunden nach 962 erscheint vor der Endsilbe <br>
In allen bekannten Urkunden nach 962 erscheint vor der Endsilbe  
"-heim" ein „s" oder ein „z", ein weiterer Beweis für die Ausspra- <br>
"-heim" ein „s" oder ein „z", ein weiterer Beweis für die Ausspra-  
che der Schreibweise „Budichim". <br>
che der Schreibweise „Budichim".  
Für Nettesheim, ab ca. 1150 wechselnd Necensheim, Nicelsheim, <br>
Für Nettesheim, ab ca. 1150 wechselnd Necensheim, Nicelsheim,  
Nescinsheim. Nezzinsheim oder ähnlich, konnte Dittmaier (2) einen <br>
Nescinsheim. Nezzinsheim oder ähnlich, konnte Dittmaier (2) einen  
Personennamen nicht nachweisen. vermutet aber eine Form wie <br>
Personennamen nicht nachweisen. vermutet aber eine Form wie  
„Nazzin", „Nezzin" oder „Nattin". Auf den Ortsnamen übertra- <br>
„Nazzin", „Nezzin" oder „Nattin". Auf den Ortsnamen übertra-  
gen hieß dieser dann „Nezzinsheim" oder „Nattinsheim". <br>
gen hieß dieser dann „Nezzinsheim" oder „Nattinsheim".  
Diese wissenschaftlich-theoretischen Überlegungen und deren Er- <br>
Diese wissenschaftlich-theoretischen Überlegungen und deren Er-  
gebnisse zur Entstehungszeit der Dörfer werden durch Grabungs- <br>
gebnisse zur Entstehungszeit der Dörfer werden durch Grabungs-  
runde erhärtet. Fränkische Gräberfelder sind durch ihre Art und <br>
runde erhärtet. Fränkische Gräberfelder sind durch ihre Art und  
die Grabbeigaben recht eindeutig zu bestimmen. Bei Butzheim <br>
die Grabbeigaben recht eindeutig zu bestimmen. Bei Butzheim  
wurde 1864 ein solches fränkisches Gräberfeld mit 12 Bestattungen <br>
wurde 1864 ein solches fränkisches Gräberfeld mit 12 Bestattungen  
gefunden. Außerdem fand man ein verrostetes fränkisches Schwert <br>
gefunden. Außerdem fand man ein verrostetes fränkisches Schwert  
<br>
 
----------------
----------------
(1) Heinrich Dittmaier. Die linksrheinischen Ortsnamen auf -dorf und -heim.  
<br>
Bonn 1979. S. 63.  
(1) Heinrich Dittmaier. Die linksrheinischen Ortsnamen auf -dorf und -heim. <br>
(2) ebenda. S. 60.  
Bonn 1979. S. 63. <br>
 
(2) ebenda. S. 60.
                                                            14

Aktuelle Version vom 16. März 2019, 21:46 Uhr

GenWiki - Digitale Bibliothek
Leben am Gillbach
Inhalt
<<<Vorherige Seite
[013]
Nächste Seite>>>
[015]
Datei:Leben am Gillbach.djvu
Hilfe zur Nutzung von DjVu-Dateien
Texterfassung: unkorrigiert
Dieser Text wurde noch nicht korrekturgelesen und kann somit Fehler enthalten.



daß die Namen der ältesten fränkischen Siedlungen aus Personen-
namen und der Endsilbe -heim gebildet wurden.
In einer Urkunde aus dem Jahre 962 erscheint Butzheim als „Bu-
dichim", danach wechselnd als Bodesheim, Bozheim, Bozheym
und ähnlich. Nach den Untersuchungen von Dittmaier (1) entstand
der Ortsname aus der Kombination des aus fränkischer Zeit nach-
gewiesenen Personennamens „Bodi" und der Endsilbe -heim, also
"Bodisheim".
Die älteste bekannte Schreibweise „Budichim" enspricht dieser In-
terpretation. obwohl dies bei flüchtiger Betrachtung nicht der Fall
zu sein scheint. Die späteren Schreibweisen des Namens belehren
uns jedoch, daß der Buchstabe „c" im „ch" wie ein „s" gesprochen
werden muß und die Endsilbe „him" für „heim" getrennt zu lesen
ist. So ergibt sich die dem damaligen Sprachgebrauch entsprechen-
de Lesart „Budis-him", die in der oben beschriebenen Entstehung
des Ortsnamens aus einer Wortkombination begründet ist. Bei der
früher ständig wechselnden Schreibweise für den gesprochenen
als c, s oder z blieb die Auswahl des entsprechenden
Buchstabens den wenigen Schreibkundigen überlassen.
In allen bekannten Urkunden nach 962 erscheint vor der Endsilbe
"-heim" ein „s" oder ein „z", ein weiterer Beweis für die Ausspra-
che der Schreibweise „Budichim".
Für Nettesheim, ab ca. 1150 wechselnd Necensheim, Nicelsheim,
Nescinsheim. Nezzinsheim oder ähnlich, konnte Dittmaier (2) einen
Personennamen nicht nachweisen. vermutet aber eine Form wie
„Nazzin", „Nezzin" oder „Nattin". Auf den Ortsnamen übertra-
gen hieß dieser dann „Nezzinsheim" oder „Nattinsheim".
Diese wissenschaftlich-theoretischen Überlegungen und deren Er-
gebnisse zur Entstehungszeit der Dörfer werden durch Grabungs-
runde erhärtet. Fränkische Gräberfelder sind durch ihre Art und
die Grabbeigaben recht eindeutig zu bestimmen. Bei Butzheim
wurde 1864 ein solches fränkisches Gräberfeld mit 12 Bestattungen
gefunden. Außerdem fand man ein verrostetes fränkisches Schwert



(1) Heinrich Dittmaier. Die linksrheinischen Ortsnamen auf -dorf und -heim.
Bonn 1979. S. 63.
(2) ebenda. S. 60.