Wiestler (Familienname): Unterschied zwischen den Versionen
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* Der früheste Nachweis des Familiennamens stammt aus dem Jahr 1618. Am 7. Oktober 1618 ließen die Eltern Hans Wiestler und Agnes Schweitzerin aus [https://de.wikipedia.org/wiki/Steinwasen-Park Steinwasen] ihren neugeborenen Sohn Simon in der katholischen Kirche zu [[Kirchzarten]] taufen. <ref name="EAF"> | * Der früheste Nachweis des Familiennamens stammt aus dem Jahr 1618. Am 7. Oktober 1618 ließen die Eltern Hans Wiestler und Agnes Schweitzerin aus [https://de.wikipedia.org/wiki/Steinwasen-Park Steinwasen] ihren neugeborenen Sohn Simon in der katholischen Kirche zu [[Kirchzarten]] taufen. <ref name="EAF">[[Erzbischöfliches Archiv Freiburg]]. Kirchenbuch-Mikrofilme. Bestand F3. Film 865640</ref> | ||
* Die Wiestlers sind ein Bauerngeschlecht aus [[Oberried (Breisgau)]], das dort seit 1611 nachweisbar ist. Der Familienname Wiestler wird in Oberried erst seit dem 19. Jahrhundert konsequent in dieser Schreibweise verwendet. Er entwickelte sich von mehrheitlich Wüestner (bis 1650), über Wiestner (1650-1700) und Wüestler (1700-1750) zu Wiestler (nach 1750). <ref name="KOHL2018">Kohl, Ralf. ''Die Wiestlers - Das Geschlecht der Küchlebauern von Oberried''. Norderstedt, Books on Demand, 2018. ISBN-13: 9783746088662.</ref> | * Die Wiestlers sind ein Bauerngeschlecht aus [[Oberried (Breisgau)]], das dort seit 1611 nachweisbar ist. Der Familienname Wiestler wird in Oberried erst seit dem 19. Jahrhundert konsequent in dieser Schreibweise verwendet. Er entwickelte sich von mehrheitlich Wüestner (bis 1650), über Wiestner (1650-1700) und Wüestler (1700-1750) zu Wiestler (nach 1750). <ref name="KOHL2018">Kohl, Ralf. ''Die Wiestlers - Das Geschlecht der Küchlebauern von Oberried''. Norderstedt, Books on Demand, 2018. ISBN-13: 9783746088662.</ref> | ||
* Der Oberrieder Heimat- und Ahnenforscher Hermann Andris erklärt zu dieser Entwicklung: "Das ST wird bei uns allgemein wie scht gesprochen. So klang das Wort Wüeschtler ziemlich "wüescht". Auch wenn man sich dabei bei uns gar nichts besonderes dachte, so ist es nicht zu verwundern, wenn die jüngeren Träger dieses Namens die ältere Aussprache nicht mehr gerne hören." Anmerkung: Wüescht meint nicht nur wüst, sondern auch häßlich. | * Der Oberrieder Heimat- und Ahnenforscher Hermann Andris erklärt zu dieser Entwicklung: "Das ST wird bei uns allgemein wie scht gesprochen. So klang das Wort Wüeschtler ziemlich "wüescht". Auch wenn man sich dabei bei uns gar nichts besonderes dachte, so ist es nicht zu verwundern, wenn die jüngeren Träger dieses Namens die ältere Aussprache nicht mehr gerne hören." Anmerkung: Wüescht meint nicht nur wüst, sondern auch häßlich. | ||
* Der Oberrieder Heimat- und Ahnenforscher Egon Schwär weißt darauf hin, dass der Name Wiestler und seine Variationen (Wüestner, Wüestler, Wiestner) nicht zu verwechseln sind mit den Familiennamen Wiessler, Wiesler, Wissler oder Wißler. Es handelt sich um zwei völlig verschiedenen Namensfamilien ohne Bezug. | * Der Oberrieder Heimat- und Ahnenforscher Egon Schwär weißt darauf hin, dass der Name Wiestler und seine Variationen (Wüestner, Wüestler, Wiestner) nicht zu verwechseln sind mit den Familiennamen Wiessler, Wiesler, [[Wissler (Familienname)|Wissler oder Wißler]]. Es handelt sich um zwei völlig verschiedenen Namensfamilien ohne Bezug. | ||
* Die Namensvariation Wüestner hat eine Beziehung zum sagenumwobenen Volk der Walser. Zwischen 1300 und 1500 hieß ein Siedlungsgebiet im [https://de.wikipedia.org/wiki/Kleinwalsertal Kleinwalsertal] (Vorarlberg) „Zu den Wüestnern. <ref name="WAL1">Walservereinigung, Vorarlberg. [Online] [Zitat vom: 10. Nov 2016.] http://www.vorarlberger-walservereinigung.at/ "Mitelberg".</ref> Für die Walser, welche sich in dieser Zeit ansiedelten und den Boden in „wüsten“ Gegenden urbar machten bzw. durch „Ausreuten“ und „Auswüsten“ für sich nutzbringend gestalteten, scheint der mittelhochdeutsche Sippenname Wüester, Wiestner und Wüstner entstanden zu sein. | * Die Namensvariation Wüestner hat eine Beziehung zum sagenumwobenen Volk der Walser. Zwischen 1300 und 1500 hieß ein Siedlungsgebiet im [https://de.wikipedia.org/wiki/Kleinwalsertal Kleinwalsertal] (Vorarlberg) „Zu den Wüestnern. <ref name="WAL1">Walservereinigung, Vorarlberg. [Online] [Zitat vom: 10. Nov 2016.] http://www.vorarlberger-walservereinigung.at/ "Mitelberg".</ref> Für die Walser, welche sich in dieser Zeit ansiedelten und den Boden in „wüsten“ Gegenden urbar machten bzw. durch „Ausreuten“ und „Auswüsten“ für sich nutzbringend gestalteten, scheint der mittelhochdeutsche Sippenname Wüester, Wiestner und Wüstner entstanden zu sein. | ||
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* Ralf Kohl: [[Die Wiestlers (Kohl)|Die Wiestlers - das Geschlecht der Küchlebauern von Oberried]], Norderstedt 2018 | |||
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<!-- * [[Deutsche Wappenrolle/Band XX]] --> | <!-- * [[Deutsche Wappenrolle/Band XX]] --> |
Aktuelle Version vom 20. Dezember 2018, 23:04 Uhr
Herkunft, Varianten und Bedeutung
- Der früheste Nachweis des Familiennamens stammt aus dem Jahr 1618. Am 7. Oktober 1618 ließen die Eltern Hans Wiestler und Agnes Schweitzerin aus Steinwasen ihren neugeborenen Sohn Simon in der katholischen Kirche zu Kirchzarten taufen. [1]
- Die Wiestlers sind ein Bauerngeschlecht aus Oberried (Breisgau), das dort seit 1611 nachweisbar ist. Der Familienname Wiestler wird in Oberried erst seit dem 19. Jahrhundert konsequent in dieser Schreibweise verwendet. Er entwickelte sich von mehrheitlich Wüestner (bis 1650), über Wiestner (1650-1700) und Wüestler (1700-1750) zu Wiestler (nach 1750). [2]
- Der Oberrieder Heimat- und Ahnenforscher Hermann Andris erklärt zu dieser Entwicklung: "Das ST wird bei uns allgemein wie scht gesprochen. So klang das Wort Wüeschtler ziemlich "wüescht". Auch wenn man sich dabei bei uns gar nichts besonderes dachte, so ist es nicht zu verwundern, wenn die jüngeren Träger dieses Namens die ältere Aussprache nicht mehr gerne hören." Anmerkung: Wüescht meint nicht nur wüst, sondern auch häßlich.
- Der Oberrieder Heimat- und Ahnenforscher Egon Schwär weißt darauf hin, dass der Name Wiestler und seine Variationen (Wüestner, Wüestler, Wiestner) nicht zu verwechseln sind mit den Familiennamen Wiessler, Wiesler, Wissler oder Wißler. Es handelt sich um zwei völlig verschiedenen Namensfamilien ohne Bezug.
- Die Namensvariation Wüestner hat eine Beziehung zum sagenumwobenen Volk der Walser. Zwischen 1300 und 1500 hieß ein Siedlungsgebiet im Kleinwalsertal (Vorarlberg) „Zu den Wüestnern. [3] Für die Walser, welche sich in dieser Zeit ansiedelten und den Boden in „wüsten“ Gegenden urbar machten bzw. durch „Ausreuten“ und „Auswüsten“ für sich nutzbringend gestalteten, scheint der mittelhochdeutsche Sippenname Wüester, Wiestner und Wüstner entstanden zu sein.
Geographische Verteilung
Relativ | Absolut |
---|---|
<lastname-map size="200">Wiestler</lastname-map> | <lastname-map mode="abs" size="200">Wiestler</lastname-map> |
Daten aus GedBas
Bekannte Namensträger
- Otmar Wiestler, Mediziner und Präsident der Helmholtz-Gemeinschaft
Sonstige Personen
Geographische Bezeichnungen
Literaturhinweise
- Ralf Kohl: Die Wiestlers - das Geschlecht der Küchlebauern von Oberried, Norderstedt 2018
Daten aus FOKO
<foko-name>Wiestler</foko-name>
Daten aus der Totenzettelsammlung
In unserer Totenzetteldatenbank findet man u. U. auch Einträge zum Familiennamen Wiestler
Metasuche
Weblinks
Ahnenforschung der "SchoKohs" zum Familiennamen Wiestler
Benutzte Quellen/Literatur
- ↑ Erzbischöfliches Archiv Freiburg. Kirchenbuch-Mikrofilme. Bestand F3. Film 865640
- ↑ Kohl, Ralf. Die Wiestlers - Das Geschlecht der Küchlebauern von Oberried. Norderstedt, Books on Demand, 2018. ISBN-13: 9783746088662.
- ↑ Walservereinigung, Vorarlberg. [Online] [Zitat vom: 10. Nov 2016.] http://www.vorarlberger-walservereinigung.at/ "Mitelberg".