Archivierung: Unterschied zwischen den Versionen
KKeine Bearbeitungszusammenfassung |
|||
| Zeile 1: | Zeile 1: | ||
== Archivierung von genealogischen Daten == | == Archivierung von genealogischen Daten == | ||
Jeder Familienforscher steht vor der Frage, wie er | Jeder Familienforscher steht vor der Frage, wie er seine Forschungsergebnisse sinnvoll archivieren kann. | ||
Folgende Überlegungen und Hinweise sollten in die Entscheidungsfindung einfließen. | Folgende Überlegungen und Hinweise sollten in die Entscheidungsfindung einfließen. | ||
== Archivierung auf Papier == | == Archivierung auf Papier == | ||
Viele Unterlagen wird der Familienforscher auf Papier erhalten und auch aufbewahren wollen. | Viele Unterlagen wird der Familienforscher auf Papier erhalten und auch aufbewahren wollen. | ||
| Zeile 14: | Zeile 15: | ||
zuzuordnen sein. | zuzuordnen sein. | ||
Jeder Forscher muß hier sein eigenes Konzept finden und darf sich auch nicht scheuen ggfs. zu anderen Sortierkriterien zu kommen, wenn die Datenfülle es gebietet. | Jeder Forscher muß hier sein eigenes Konzept finden und darf sich auch nicht scheuen, ggfs. zu anderen Sortierkriterien zu kommen, wenn die Datenfülle es gebietet. | ||
Personendaten können z.B. nach der [[Kekulé|Kekulé-Nummer]] abgelegt werden. | Personendaten können z.B. nach der [[Kekulé|Kekulé-Nummer]] abgelegt werden. | ||
| Zeile 20: | Zeile 21: | ||
Bei Regionen sollte man sich an den historischen Gegebenheiten orientieren. | Bei Regionen sollte man sich an den historischen Gegebenheiten orientieren. | ||
Bei der Auslagerung von Unterlagen aus Papier ist unbedingt auf eine saubere Unterbringung zu achten, damit Ungeziefer die wichtigen Dokumente bzw | Bei der Auslagerung von Unterlagen aus Papier ist unbedingt auf eine saubere Unterbringung zu achten, damit Ungeziefer die wichtigen Dokumente bzw. Kopien nicht vernichten kann. | ||
=== Vorteile der Datenhaltung auf Papier === | === Vorteile der Datenhaltung auf Papier === | ||
| Zeile 30: | Zeile 31: | ||
* Datensicherung ist sehr aufwendig | * Datensicherung ist sehr aufwendig | ||
== | == Elektronische Archivierung == | ||
Die reinen genealogischen Daten werden in der Regel in einem Familienforschungsprogramm gesammelt. In der [[:Kategorie:Genealogiesoftware]] sind die gängigen Programme beschrieben. | Die reinen genealogischen Daten werden in der Regel in einem Familienforschungsprogramm gesammelt. In der [[:Kategorie:Genealogiesoftware]] sind die gängigen Programme beschrieben. | ||
Es sollten regelmäßig Datensicherungen durchgeführt werden, spätestens nach großen Änderungen. Der sorgfältige Familienforscher bewahrt immer mehrere Generationen von Datensicherungen | Es sollten regelmäßig Datensicherungen durchgeführt werden, spätestens nach großen Änderungen. Der sorgfältige Familienforscher bewahrt immer mehrere Generationen von Datensicherungen für den Fall auf, daß eine Datensicherung fehlerhaft ist. Es empfiehlt sich, die [[Gedcom]]-Schnittstelle zu testen, indem die Daten auch in andere Genealogieprogramem eingelesen werden. | ||
Es ist ratsam, wichtige (Papier-)Dokumente zusätzlich auch elektronisch zu archivieren. Die Unterlagen können mit Scanner oder [[Digitalfotografie|Digitalkamera]] erfasst werden. | Es ist ratsam, wichtige (Papier-)Dokumente zusätzlich auch elektronisch zu archivieren. Die Unterlagen können mit Scanner oder [[Digitalfotografie|Digitalkamera]] erfasst werden. | ||
Man sollte grundsätzlich nur gängige Dateiformate verwenden. Die Dateinamen sollten eindeutig und sortierbar sein. | Man sollte grundsätzlich nur gängige Dateiformate verwenden. Die Dateinamen sollten eindeutig und sortierbar sein. | ||
Die elektronische Sicherung bietet sich insbesondere auch dann an, wenn die Unterlagen in einem öffentlichen Archiv zur Verfügung stehen und damit jederzeit ohne Schwierigkeiten wieder besorgt werden können. | Die elektronische Sicherung bietet sich insbesondere auch dann an, wenn die Unterlagen in einem öffentlichen Archiv zur Verfügung stehen und damit jederzeit ohne Schwierigkeiten wieder besorgt werden können. | ||
=== Vorteile der elektronischen Archivierung === | === Vorteile der elektronischen Archivierung === | ||
* geringer Platzbedarf auch bei großen Datenmengen | * geringer Platzbedarf auch bei großen Datenmengen | ||
| Zeile 45: | Zeile 48: | ||
=== Nachteile der elektronischen Archivierung === | === Nachteile der elektronischen Archivierung === | ||
* Abhängigkeit von der Technik | * Abhängigkeit von der Technik | ||
* alte Technik muß solange vorgehalten werden, bis die Dokumente auf neue zuverlässige Medien übertragen sind | * alte Technik muß solange vorgehalten werden, bis die Dokumente auf neue, zuverlässige Medien übertragen sind | ||
* Gefahr von nicht einheitlichen Datenbeständen bei Nutzung auf mehreren Systemen | * Gefahr von nicht einheitlichen Datenbeständen bei Nutzung auf mehreren Systemen | ||
* Datenverlust | * Datenverlust durch versehentliches Löschen | ||
* Wie lange halten die Speichermedien? Regelmäßiges Umkopieren auf frische Datenträger (bei selbstgebrannten CD/DVD spätestens alle 5 Jahre!) | * Wie lange halten die Speichermedien? Regelmäßiges Umkopieren auf frische Datenträger (bei selbstgebrannten CD/DVD spätestens alle 5 Jahre!) | ||
== | == Externe Archivierung == | ||
Spätestens wenn die eigene Forschung weitestgehend abgeschlossen ist sollten die Forschungsergebnisse zusätzlich extern archiviert werden, indem sie in das Archiv eines [[genealogische Vereine|genealogischen Vereins]] integriert werden. | Spätestens, wenn die eigene Forschung weitestgehend abgeschlossen ist, sollten die Forschungsergebnisse zusätzlich extern archiviert werden, indem sie in das Archiv eines [[genealogische Vereine|genealogischen Vereins]] integriert werden. | ||
Für die reinen Daten bietet sich zudem [[GedBas]] als externer Speicherort an. | Für die reinen Daten bietet sich zudem [[GedBas]] als externer Speicherort an. | ||
Aktuelle Version vom 30. November 2017, 20:01 Uhr
Archivierung von genealogischen Daten
Jeder Familienforscher steht vor der Frage, wie er seine Forschungsergebnisse sinnvoll archivieren kann. Folgende Überlegungen und Hinweise sollten in die Entscheidungsfindung einfließen.
Archivierung auf Papier
Viele Unterlagen wird der Familienforscher auf Papier erhalten und auch aufbewahren wollen. Sollen Dokumente in Klarsichthüllen aufbewahrt werden so ist darauf zu achten, daß dokumentenechtes Material verwendet wird.
Ordnungsystematik
Die Ablagekriterien bestimmen sich nach dem Inhalt. Dokumente können
- zu einer Person,
- zu verschiedenen Personen mit einem Familiennamen,
- zu verschiedenen Personen eines Ortes oder einer Region
- ohne Personenzuordnung zu Ort, Region oder Zeitabschnitt
zuzuordnen sein.
Jeder Forscher muß hier sein eigenes Konzept finden und darf sich auch nicht scheuen, ggfs. zu anderen Sortierkriterien zu kommen, wenn die Datenfülle es gebietet.
Personendaten können z.B. nach der Kekulé-Nummer abgelegt werden. Namensschreibweisen ändern sich häufig, deshalb sollte ein Namensstamm als Ordnungskriterium dienen. Bei Regionen sollte man sich an den historischen Gegebenheiten orientieren.
Bei der Auslagerung von Unterlagen aus Papier ist unbedingt auf eine saubere Unterbringung zu achten, damit Ungeziefer die wichtigen Dokumente bzw. Kopien nicht vernichten kann.
Vorteile der Datenhaltung auf Papier
- dauerhafte Sicherung
- bewährtes Medium
Nachteile der Datenhaltung auf Papier
- großes Volumen
- Sortierarbeit bei Ablage und Nachschlagen
- Datensicherung ist sehr aufwendig
Elektronische Archivierung
Die reinen genealogischen Daten werden in der Regel in einem Familienforschungsprogramm gesammelt. In der Kategorie:Genealogiesoftware sind die gängigen Programme beschrieben. Es sollten regelmäßig Datensicherungen durchgeführt werden, spätestens nach großen Änderungen. Der sorgfältige Familienforscher bewahrt immer mehrere Generationen von Datensicherungen für den Fall auf, daß eine Datensicherung fehlerhaft ist. Es empfiehlt sich, die Gedcom-Schnittstelle zu testen, indem die Daten auch in andere Genealogieprogramem eingelesen werden.
Es ist ratsam, wichtige (Papier-)Dokumente zusätzlich auch elektronisch zu archivieren. Die Unterlagen können mit Scanner oder Digitalkamera erfasst werden. Man sollte grundsätzlich nur gängige Dateiformate verwenden. Die Dateinamen sollten eindeutig und sortierbar sein. Die elektronische Sicherung bietet sich insbesondere auch dann an, wenn die Unterlagen in einem öffentlichen Archiv zur Verfügung stehen und damit jederzeit ohne Schwierigkeiten wieder besorgt werden können.
Vorteile der elektronischen Archivierung
- geringer Platzbedarf auch bei großen Datenmengen
- einfacher Austausch mit anderen Forschern
- einfache Sortierung
- preiswerte Medien
- doppelte Datenhaltung möglich (z.B. auf Notebook)
- einfache Duplizierung zum Zwecke der Datensicherung
Nachteile der elektronischen Archivierung
- Abhängigkeit von der Technik
- alte Technik muß solange vorgehalten werden, bis die Dokumente auf neue, zuverlässige Medien übertragen sind
- Gefahr von nicht einheitlichen Datenbeständen bei Nutzung auf mehreren Systemen
- Datenverlust durch versehentliches Löschen
- Wie lange halten die Speichermedien? Regelmäßiges Umkopieren auf frische Datenträger (bei selbstgebrannten CD/DVD spätestens alle 5 Jahre!)
Externe Archivierung
Spätestens, wenn die eigene Forschung weitestgehend abgeschlossen ist, sollten die Forschungsergebnisse zusätzlich extern archiviert werden, indem sie in das Archiv eines genealogischen Vereins integriert werden. Für die reinen Daten bietet sich zudem GedBas als externer Speicherort an.
Wichtig für alle Medien
Bei der Aufbewahrung - gleich auf welchen Medien - sollte immer an die Gefahr des Datenverlustes durch
- Elementarschäden (Feuer, Wasser)
- Diebstahl
gedacht werden. Deshalb sollte man von allen wichtigen Unterlagen Kopien an mehreren, räumlich getrennten Orten halten. (Die Datensicherung, die direkt neben dem PC liegt, ist z.B. bei Feuer genauso zerstört wie die Daten auf der Festplatte.)
Weblinks
- www.forum-bestandserhaltung.de* Artikel Langzeitarchivierung. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie.
- www.langzeitarchivierung.de mit dem Projekt Nestor (Network of Expertise in long-term Storage and availability of digital Resources in Germany - Kompetenznetzwerk Langzeit-Archivierung und Langzeitverfügbarkeit digitaler Ressourcen)
- nestor-Handbuch: Eine kleine Enzyklopädie der digitalen Langzeitarchivierung, Version 2.3 - 2010, Herausgegeben von: Heike Neuroth, Achim Oßwald, Regine Scheffel, Stefan Strathmann, Karsten Huth; publiziert unter CC; als PDF-Version
- Projekt Kopal: Aufbau einer technischen und organisatorischen Lösung, um die Langzeitverfügbarkeit elektronischer Publikationen zu sichern: Projektseite
- Grundschutz-Katalog des BSI (Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik), Maßnahmen/Empfehlungen für Archivierung:
- Kompetenzcenter für das Archivierungsformat PDF/A
- Test der Haltbarkeit von DVDs als Archivmedium, c´t TV 08/2008, Videostream
- Test von CD- und DVD-Rohlingen auf test.de (22.08.2008)