Deegeln/Familie Jurgis Konrad: Unterschied zwischen den Versionen
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Dann weitere Evakuierung mit Rote Kreuz nach Stettin. Mia war bei der Straßenbahn in Stettin. Sie hat uns dort eine Wohnung von Geflüchteten über das Rote Kreuz besorgt. Sie wusste immer Bescheid wo es was gab (z.B. Kohlenklau bei der Bahn). Beim Klauen aus den Wagons (Neu-Stettin) sind die Leute dann durch eine Kleingartensiedlung gegangen und haben die Säcke in der Hecke versteckt. Die dort gewohnt haben, haben das beobachtet und die Sachen dann geholt. Mia durfte wg. Beruf bei der Straßenbahn nicht mit flüchten. In Stettin gab es öfters Bombenalarm. Das habe ich dort auch mitbekommen – in kleinen Kellern und dann hat es gedonnert. Viel war auch schon zerstört. Von Stettin ging es dann nach Schenefeld in Viehwagen auf Stroh. Einmal wurde der Zug dann von Jagdfliegern angegriffen und hielt im Wald. | Dann weitere Evakuierung mit Rote Kreuz nach Stettin. Mia war bei der Straßenbahn in Stettin. Sie hat uns dort eine Wohnung von Geflüchteten über das Rote Kreuz besorgt. Sie wusste immer Bescheid wo es was gab (z.B. Kohlenklau bei der Bahn). Beim Klauen aus den Wagons (Neu-Stettin) sind die Leute dann durch eine Kleingartensiedlung gegangen und haben die Säcke in der Hecke versteckt. Die dort gewohnt haben, haben das beobachtet und die Sachen dann geholt. Mia durfte wg. Beruf bei der Straßenbahn nicht mit flüchten. In Stettin gab es öfters Bombenalarm. Das habe ich dort auch mitbekommen – in kleinen Kellern und dann hat es gedonnert. Viel war auch schon zerstört. Von Stettin ging es dann nach Schenefeld in Viehwagen auf Stroh. Einmal wurde der Zug dann von Jagdfliegern angegriffen und hielt im Wald. | ||
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Aktuelle Version vom 1. Juli 2017, 21:29 Uhr
Bitte beachten Sie auch unsere Datensammlung aller bisher erfassten Personen aus dem Memelland |
Erinnerungen von Helene Schütt geb. Konrad [1]
Erinnerungen an die Heimat
Ich wurde als Helene Hertha Konrad am 04.04.1928 in Wannaggen geboren. Vermutlich war dies im Haus von Tante Anna Sauga geb. Idselis. Genau kann ich mich heute daran nicht mehr erinnern. Meine Eltern sind erst 1930 von Wannaggen in das von meinem Vater neu gebaute Haus nach Deegeln gezogen. Getauft wurde ich auch in der Kirche in Wannaggen. Ich kann mich nur noch an Madline Konrad als Taufpatin erinnern.
Wir sind mit Oma (Anna Konrad) immer Sonntag zur Kirche nach Wannaggen gegangen. Mutter blieb meist zuhause und kochte das Mittagessen. Vorher mussten wir Kinder immer den Hof fegen, damit alles sauber ist.
Zur Schule bin ich in Deegeln gegangen. Der Weg ging auch am Friedhof von Deegeln-Mazaten vorbei. Die Jungs haben uns öfters einen Streich gespielt, in dem sie sich Bettlagen übergezogen haben und uns dann als Gespenster beim Friedhof erschreckt haben. Ein Junge in der Klasse war immer frech (Anm. JS: Name nicht aufgeschrieben) und wurde auch häufig vom Lehrer bestraft. Der Lehrer hat die Schüler mit dem Rohrstock auf Finger oder Hosenboden gezüchtigt. Das tat sehr weh. Zum Sportfest sind wir nach Pöszeiten gegangen. Dort haben sich die Schulklassen aus der Umgebung zum Wettkampf getroffen.
Meine Patentante und Cousine Madline Konrad hat mir das Schneidern beigebracht.
Vater war Zimmermann. Mutter hat die Felder bewirtschaftet. Wir Kinder haben ihr dabei mitgeholfen. Neben unserem Grundstück in Deegeln hatten wir ein Stück Land zugepachtet. Auch das Eck-Grundstück an der Kreuzung vor unserem Haus.
Zum Wäsche waschen sind wir an die Aysehne gegangen. Sie war nicht weit entfernt. Ein kleiner Graben führte an unserem Grundstück in Deegeln vorbei und floss nach ca. 200 Metern in die Aysehne. Vom Feldweg gingen wir eine kleine Böschung hinunter und in der Flussbiegung konnten wir die Wäsche waschen. Dort haben wir auch gebadet.
Meine Mutter hatte zu ihrem Vater keinen Kontakt. Ihre Mutter war verstorben und der Vater hatte eine neue Frau geheiratet. Die Frau hat ihr das Leben schwer gemacht. Sie verstanden sich nicht.
Als Mutter heiraten wollte, hat sie über Vater erst mal Erkundigungen von den Nachbarn eingeholt. Sie wusste nicht wo er herkam, zu welcher Familie er gehört. Zu der Zeit dachte Sie noch, er kommt aus Rußland. Nach den Nachforschungen war dann alles geklärt und die Heirat konnte kommen.
Ich kann mich noch gut an die strengen Winter erinnern. Die Bäume waren dich mit Raureif bedeckt. Es sah so schön aus, war aber bitter kalt.
Nachbarin Anne Konrad, geb. Budricks Hexe
Oma Konrad hat früher ein altes Häuschen vor den Wald in Deegeln bewohnt. Wie wir das neue Haus in Deegeln gebaut hatten, ist Sie dann bei uns eingezogen. Das Häuschen wurde abgebrochen.
Zum Konfirmationsunterricht bin ich auch nach Wannaggen gegangen und dort 1942 konfirmiert worden.
In Asyehnen war ich beim Gutsherr zum Pflichtjahr (Küche, Betten machen, Haushalt). Dort gefiel es mir aber nicht. Es war sehr viel zu machen. Dort hat mich dann Mutter weggeholt und ich bin nach Jodiken in Stellung gegangen.
Lina und Marie Gelszinnus haben bei Juden in Prökuls gearbeitet. Die Juden (Anmerkung JS: möglicherweise Jakob Isaak) hatten das Zeug-Geschäft in der Nähe der Minge-Brücke an der Hauptstraße, gleich am Anfang von Prökuls. Wir Kinder haben Pilze und Blaubeeren gesammelt, die Mutter dann an die Juden verkauft hat. Mutter hat viel Kleidung von dort mitgebracht. Wenn nach Feiern der Juden Essen übrig blieb, dann konnte Mutter immer die Reste mitnehmen (es war immer reichlich). Die Juden waren immer gut zu Mutter. Mit der Rückgabe des Memellandes waren die Juden plötzlich verschwunden. Sie haben sich vermutlich rechtzeitig abgesetzt.
Maria ist zum Pilze sammeln oft über die Grenze gegangen. Dort gab es sehr viele Pilze. Es war zwar verboten, aber man durfte sich nur nicht erwischen lassen. Wir Kinder haben uns nicht getraut.
Früher sind wir öfters bei Pöszeiten über die Grenze nach Litauen auf den Markt gegangen. Dort konnten wir u.a. gute und billige Holzpantoffel kaufen.
Als Kinder sind wir nicht viel rumgekommen. Vieles war begrenzt auf die Nachbardörfer um Deegeln herum. Später ging es dann schon mal bis Memel (Besuch bei Madline) oder bis Heydekrug. Im Sommer waren wir auch zum Torfstechen (vermutlich Richtung Heydekrug) mit Pferd und Wagen gefahren. Voll bepackt mit Torf für den Winter ging es dann Abends wieder zurück.
Der Mann von Tante war gestorben. Max hat dann dort gewohnt. Der Mann war in Königsberg im Krankenhaus gestorben (Militärverwundung). Die Leiche wurde nach Wannaggen in die Scheune gebracht. Tante wollte ihn zu Hause beerdigen und er war die nächsten Tage in der Scheune aufgebahrt. Oma war neugierig und hat Nachts in der Scheune nachgeschaut nach der Verletzung und den Operationswunden. Er war in der Partei und zur Beisetzung kamen Männer für Salutschüsse. Bei der Beisetzung waren viele Personen (auch viele von der Partei) dabei.
Meine älteste Schwester Maria Konrad hat den Jokait heimlich geheiratet. Als sie zu Besuch nach Deegeln kam, hat sie es unseren Eltern erzählt. Sie war in Stellung (wohl in Memel (Anmerkung JS: vermutlich aber eher Stettin)) und hat ihn dort auch geheiratet. Unsere Eltern waren außer sich.
Vom 5.1.1944 bis 15.2.1944 war ich (Helene) bei Maria in Stettin. Maria hatte mich nach Stettin geholt. Irgendwie musste Maria für kurze Zeit ins Gefängnis (an den Grund kann ich mich nicht mehr erinnern).
Nach der Meldebescheinigung muss Erika Konrad in Stettin geboren und getauft sein. Ihre Mutter Emma war vom 28.12.1942 bis 28.08.1943 bei Maria in Stettin gemeldet.
Geheimnisse der Familie
Vater hat Vögel (z.B. Eulen und Greifvögel) gefangen. Diese hat er dann in der Scheune ausgestopft. Dies war auch damals verboten und durfte keiner wissen.
Ergebnis der Ahnenforschung JS: Bei der Auswertung der Standesamt Heiratsregister von Prökuls im Jahr 2014 bin ich auf einen Heiratseintrag vom 19.02.1920 gestoßen. Dort hat mein Opa in einer ersten Ehe Ilsze Budricks geheiratet. Als Trauzeugen sind die beiden späteren Nachbarn in Deegeln genannt. Christoph Konrad (Cousen von Opa) und Franz Heydeck. Christoph Konrad war verheiratet mit der Schwester von Ilsze Budricks. 11 Monate später heirateten Oma und Opa. Irgendetwas musste passiert sein. Ist Ilsze Budriks verstorben? Dies konnte ich bisher nicht nachweisen. Meine Mutter wusste nichts von dieser Heirat. Es scheint ein Familiengeheimnis meines Opa’s gewesen zu sein. Keiner wusste davon.
Erinnerungen an die Kriegszeit (Angriff 22.06.1941-3:15 Uhr)
Bevor der Rußland-Feldzug 1941 losging waren die Soldaten auch in Deegeln (Anmerkung: vermutlich Sa. 21.06.1941). Sie haben sich am Rand des Weges vor dem Haus niedergelassen. Mutter hat Essen für die Soldaten gemacht (Eier, Brot, …). Früh morgens hatten die Kinder noch geschlafen. Sie müssen in der Nacht gekommen sein und sind dann auch am Vormittag weiter gezogen.
Emma, meine ältere Schwester, war bei Adam Stubbra (Bürgermeister/-vorsteher Deegeln) in Deegeln als Haushaltshilfe (Pflichtjahr). Auch bei Stubbra waren Franzosen als Helfer einquartiert. Zuerst hat Sie im Haus bei Stubbra gewohnt, als später mehr Franzosen dort gewohnt haben ist sie zu einer anderen Familie in Deegeln gekommen und hat dort ein eigenes Zimmer bekommen, aber weiter bei Stubbra im Haushalt gearbeitet. Emma war mit Bruno Heydeck befreundet. Er ist später in Rußland gefallen.
Mein Bruder Max hat bei meiner Tante Anna Sauga, geb. Idsellis nach dem Tod ihres Mannes gewohnt und hat dort den Hof bewirtschaftet. Er war zusammen mit der Tochter Lina Sauga. Max hatte sich mit seinem Vater nicht vertragen. Wenn sie aus der Kneipe in Wilkieten kamen wollten sie sich gegenseitig erschießen. Daher ist Max auch zu Tante gezogen. Von dort ist er dann auch zum Militär eingezogen worden (1942). Max wurde im Krieg verwundet (Auge ausgeschossen in Rußland). In Frankreich kam er in Kriegsgefangenschaft. Dort war es für ihn nicht gut. Nach der Freilassung ist er dann nach Offenburg gegangen, aber Lina hatte dort schon Rolf Schöffel kennengelernt und lebte mit ihm zusammen. Der Vorname Lina gefiel Rolf nicht und so hat sich Lina in Ursula umbenannt. Max kam nach der schweren Enttäuschung nach Schenefeld. Lina war mit dem Schiff aus dem Memelland nach Dänemark evakuiert worden und ist dann nach Offenburg gekommen (mit Marie Gelszinnus (Schwester meiner Mutter), dort lebte sie mit NN Gailus zusammen).
Erinnerungen an erste Flucht
Zum ersten Mal sind wir am 3. August 1944 im Treck mit den Nachbardörfern und fremden, eine endlose Karawane, etwa 120 km von unsrer Heimat weit geflüchtet.
Die erste Flucht im August ging nach ??? siehe Info von Max (Wehrbericht)
Die Flucht
Flucht lt. Vertriebenen 9.10.44
Ich war in Stellung in Jodicken. Als Haushaltshilfe war ich bei einer Frau mit zwei Kindern. Ihr Mann war eingezogen im Krieg. Sie war oft weg zum Einkaufen. Bei der Frau waren Franzosen (2 oder 3) als Helfer einquartiert. Hinter der Scheune haben sich die Franzosen mit anderen aus der Umgebung getroffen. Ich habe dort auch ein Zimmer in dem Haus gehabt. Aufpassen auf die Kinder, während die Mutter weg war. Haushalt, Essen kochen, hatten auch Hühner. Dort habe ich es gut gehabt. Es lag in der Nähe von Heinrich Gelszinus Hof (Mutters Bruder).
Fahrweg von Deegeln: über Wannaggen vorbei an Kirche und Friedhof immer geradeaus bis zum Ende der Straße, dann wohl rechts und gleich wieder links auf die Straße von Pöszeiten nach Memel, an der Bahn entlang, irgendwie ist dann (Hinweis/Schild?) nach Dawillen bekannt, links auf Feldweg abbiegen, dann kam nach kurzer Zeit eine kleine Brücke über einen Bach (und in der Nähe ein kleiner Teich), dann weiter nach kurzer Zeit auf der linken Seite der Hof der Stellung, rechte Seite waren Felder. Diesen Weg bin ich auch bei der Flucht zurück nach Deegeln gefahren.
Die Frau mit den Kindern war vorher schon mit Pferd und Wagen geflüchtet (Versuch?). Ich war alleine und musste die Tiere versorgen. Die Frau hat mich nicht vorher gehen lassen. Später kamen sie wieder zurück. Dann kam wohl der Fluchtbefehl und alle (auch Nachbarn) sind aus Jodicken geflüchtet. ---------------------
Der Himmel Richtung Memel war picke schwarz, lauter Kanonendonner. Ich hatte füchterliche Angst. Mit dem Fahrrad bin ich dann nach Deegeln gefahren. Dort war keiner meiner Familie mehr. Ich bin dann mit anderen Flüchtigen nach Willkieten gefahren. Der Himmel war schwarz Richtung Memel. Am Bahnhof habe ich dann Mutter mit den Kindern gesehen. Fahrrad habe ich kurz abgestellt und bin zu Mutter gegangen. Die Tasche mit den Papieren hing am Fahrrad und war nach kurzer Zeit, wie ich wieder zurückkam, geklaut. Rest der Familie war auch mit Fahrrädern nach Willkieten gefahren.
Der Bahnwärter hat die Flüchtlinge informiert, dass noch ein Zug aus Memel kommt und sie dort mitfahren können. Der Bahnwärter hielt den (nach Erzählungen wohl) letzten Militär-Zug aus Memel am Abend (es war schon dunkel) an. Oben drauf waren Panzer und Fahrzeuge. Oben auf den Wagons konnten die Flüchtlinge mitfahren. Der Zug wurde unterwegs von Tieffliegern angegriffen. Er hielt in einem Waldstück und die Flüchtlinge liefen in den Wald (wohl hinter Tilsit). Als die Luft wieder rein war mussten sich die Leute beeilen um in dem wieder losfahrenden Zug aufzusteigen (nicht weit in Wald wg. Angst das der Zug wegfährt, Soldaten haben dann gerufen das die Leute wieder zurückkommen sollen). Hinter dem Zug soll dann die Brücke bei Heydekrug gesprengt worden. Der Zug ging wohl bis Königsberg.
Einquartiert in einer Schule mit Lehrerin, (wohl Königsberg), etwas länger (14 Tage?), Lehrerin hat den Kindern kochen und backen gezeigt. Wir konnten in der Schule auf Strohbetten schlafen.
[1]
Dann weitere Evakuierung mit Rote Kreuz nach Stettin. Mia war bei der Straßenbahn in Stettin. Sie hat uns dort eine Wohnung von Geflüchteten über das Rote Kreuz besorgt. Sie wusste immer Bescheid wo es was gab (z.B. Kohlenklau bei der Bahn). Beim Klauen aus den Wagons (Neu-Stettin) sind die Leute dann durch eine Kleingartensiedlung gegangen und haben die Säcke in der Hecke versteckt. Die dort gewohnt haben, haben das beobachtet und die Sachen dann geholt. Mia durfte wg. Beruf bei der Straßenbahn nicht mit flüchten. In Stettin gab es öfters Bombenalarm. Das habe ich dort auch mitbekommen – in kleinen Kellern und dann hat es gedonnert. Viel war auch schon zerstört. Von Stettin ging es dann nach Schenefeld in Viehwagen auf Stroh. Einmal wurde der Zug dann von Jagdfliegern angegriffen und hielt im Wald.
Der Zug hielt in Oldeslohe. Von dort dann nach Altona mit dem Zug und dann weiter nach Schenefeld. In der Schule wurden wir dann entlaust. Im Kindergarten haben wir dann ein großes Zimmer gehabt. Ur-Oma ist dort gestorben. Im Kindergarten ist sie dann in einem Zimmer aufgebahrt worden. Sie wurde erst zur Beerdigung abgeholt. Die Butter-Bezugsscheine für Ur-Oma wurden auf der Gemeinde unterschlagen. Dies kam erst nach dem Tod heraus.
Uschi’s Familie ist sind mit Pferd und Wagen geflüchtet. Sie sind wohl noch über die später gesprengten Brücken gekommen. Irgendwie sind sie mit dem Schiff dann nach Dänemark evakuiert worden.
Flucht erster Klasse
Zum Ende des Krieges ist Vater zum Volkssturm eingezogen worden. Zum Ende des Krieges ist er dann in Mecklenburg geblieben. Dort wurde er als Flüchtling bei einer Frau aufgenommen. Über den Suchdienst wurde er dort gefunden und kam dann nach Schenefeld.
Schenefeld, die neue Heimat
Erster Besuch im Memelland 2013
Zweiter Besuch 2015
alte Familienfotos
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Quellen
- ↑ Erzählungen von Helene Schütt um 2010 bis 2016. Aufgeschrieben von Jens Schütt