Blocher (Familienname): Unterschied zwischen den Versionen

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==Herkunft und Bedeutung==
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<!-- Wenn mehrere Möglichkeiten bekannt, bitte auch alle nennen, möglichst mit Quellenangabe. -->
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Die Herkunft der meisten Namensstämme findet sich im Raum um Sulz am Neckar/Württemberg. Alte Namensstämme finden sich vor allem in Mühlheim am Bach, Empfingen, Holzhausen und Vöhringen, die sich in der Schreibweise nach Blocher und Plocher unterscheiden.
Daneben gibt es alte Namensvorkommen außerhalb von Württemberg.
Für die Blocher im Raum Saarland/Lothringen ist Stammvater ein Johann Blocher/Blockherr aus Gaschurn in Vorarlberg, der als Holzschnitzer zuwanderte. Die Änderung des Nachnamens in Blocher ist wohl der Anpassung im Kirchenbuch des Ortes der Zuwanderung geschuldet.
Für die Blocher im Raum um Siegburg/NRW (Aggertal, Honrath u.a: Orte) kann eine Herkunft aus Württemberg noch nicht belegt werden. Es wäre möglich, dass dortige Familien den Ortsnamen des Wohnortes Bloch bei Honrath als Familiennamen führten. Andrerseits finden sich in dieser Gegend in Nachbarschaft der Blocher Familiennamen wie Eberhardt und Bergfelder, die auch eine Herkunft aus dem Schwarzwald möglich erscheinen lassen.
Zur Bedeutung gibt es unterschiedliche Deutungen.
In alten Urkunden vor 1600 finden sich Hinweise auf die Herstellung von Floßgebinden, wie sie von Flößern gebaut und benutzt wurden. Die Blöcher (Floßgebinde, 1547; Einzahl Blocher) - Blöcherböhm (rohe große Stämme, zu einem Floß gebunden, 1607).  In den Hochlagen des Schwarzwald stellten Flößerei und  Holzwirtschaft seit alten Zeiten einen bedeutsamen Wirtschaftsfaktor dar, der sich in etlichen Familiennamen der Gegend niedergeschlagen hat.
Während in den meisten deutschsprachigen Gebieten Holzblöcke und die Holzbearbeitung zu dem Familiennamen Blocker führten, finden sich in zwei lokalen Dialektgebieten Blocher (Württemberg) und Blöcher (Hessen).
Weitere neuzeitlichere Arbeiten führten zu abweichenden Meinungen:
a) so soll der Name eine Person bezeichnen, die Straftäter in den Block sperrte. Im 19./20. Jahrhundert führte dies zu der "Erfindung" von Familienwappen, ohne dass eine gesicherte Quelle benannt werden konnte. Ein Wappen Plocher (um 1930, Holzhausen) zeigt einen Arm mit Knüppel. Ein Siegel Ende des 19. ! aus Gundelshausen zeigt gekreuzte Schlüssel. Dies diente wohl dem Verkauf von Wappen.
b) so soll eine Ableitung von Block (Holzblock) und der Bearbeitung von Holzblöcken angenommen werden.
c) so soll ein altes Wort ploche für einen schweren hörbaren Atem stehen.
d) im schweizerdeutsch soll Blocher synonym für Bohner(n) stehen.
Bei der Herkunft von Nachnamen ist zu bedenken, dass die Entstehung der alten Nachnamen ab dem 14. Jahrhundert aus dem damaligen Mittelhochdeutschen bzw. den damaligen Dialekten herzuleiten wäre. Daher halte ich die frühen Hinweise auf Flößerei für eher wahrscheinlich.
LBL


==Varianten des Namens==
==Varianten des Namens==


Blocher und Plocher begegnen sich im Raum Sulz am Neckar häufig und wurden von Außenstehenden teilweise verwechselt. So werden die Plocher von Holzhausen im dortigen Kirchenbuch über Jahrzehnte als Blocher eingetragen, weil der Schreiber die aus Mühlheim am Bach geläufige Namensform Blocher benutzte, um die mündlich angetragenen Vorgänge einzutragen.
Im gleichen Verbreitungsgebiet finden sich Familien Blöchle (Plöchle), ohne mit den Blocher verwechselt oder gleichgesetzt zu werden.
Ein Verbindung zu den Blöcher in Hessen war mir nicht nachvollziehbar.
Die Auswanderung insbesondere nach Amerika führte nicht selten zur Abwandlung der Schreibweise:
von Plocher zu Blocher
von Blocher zu Blocker, Blucher und weiteren rd. 15 Abweichungen. Dies erschwert nicht selten die Auswandererforschung.
LBL


==Geographische Verteilung==
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Die Genealogie der Familien Blocher und Plocher, insbesondere die Auswandererforschuung, sind Forschungsschwerpunkt von Lorenz Blocher, Oftersheim. Anfragen bitte an lrzblocher@aol.com.

Aktuelle Version vom 17. Juli 2020, 19:36 Uhr

Herkunft und Bedeutung

Die Herkunft der meisten Namensstämme findet sich im Raum um Sulz am Neckar/Württemberg. Alte Namensstämme finden sich vor allem in Mühlheim am Bach, Empfingen, Holzhausen und Vöhringen, die sich in der Schreibweise nach Blocher und Plocher unterscheiden.

Daneben gibt es alte Namensvorkommen außerhalb von Württemberg. Für die Blocher im Raum Saarland/Lothringen ist Stammvater ein Johann Blocher/Blockherr aus Gaschurn in Vorarlberg, der als Holzschnitzer zuwanderte. Die Änderung des Nachnamens in Blocher ist wohl der Anpassung im Kirchenbuch des Ortes der Zuwanderung geschuldet. Für die Blocher im Raum um Siegburg/NRW (Aggertal, Honrath u.a: Orte) kann eine Herkunft aus Württemberg noch nicht belegt werden. Es wäre möglich, dass dortige Familien den Ortsnamen des Wohnortes Bloch bei Honrath als Familiennamen führten. Andrerseits finden sich in dieser Gegend in Nachbarschaft der Blocher Familiennamen wie Eberhardt und Bergfelder, die auch eine Herkunft aus dem Schwarzwald möglich erscheinen lassen.

Zur Bedeutung gibt es unterschiedliche Deutungen. In alten Urkunden vor 1600 finden sich Hinweise auf die Herstellung von Floßgebinden, wie sie von Flößern gebaut und benutzt wurden. Die Blöcher (Floßgebinde, 1547; Einzahl Blocher) - Blöcherböhm (rohe große Stämme, zu einem Floß gebunden, 1607). In den Hochlagen des Schwarzwald stellten Flößerei und Holzwirtschaft seit alten Zeiten einen bedeutsamen Wirtschaftsfaktor dar, der sich in etlichen Familiennamen der Gegend niedergeschlagen hat.

Während in den meisten deutschsprachigen Gebieten Holzblöcke und die Holzbearbeitung zu dem Familiennamen Blocker führten, finden sich in zwei lokalen Dialektgebieten Blocher (Württemberg) und Blöcher (Hessen).

Weitere neuzeitlichere Arbeiten führten zu abweichenden Meinungen: a) so soll der Name eine Person bezeichnen, die Straftäter in den Block sperrte. Im 19./20. Jahrhundert führte dies zu der "Erfindung" von Familienwappen, ohne dass eine gesicherte Quelle benannt werden konnte. Ein Wappen Plocher (um 1930, Holzhausen) zeigt einen Arm mit Knüppel. Ein Siegel Ende des 19. ! aus Gundelshausen zeigt gekreuzte Schlüssel. Dies diente wohl dem Verkauf von Wappen. b) so soll eine Ableitung von Block (Holzblock) und der Bearbeitung von Holzblöcken angenommen werden. c) so soll ein altes Wort ploche für einen schweren hörbaren Atem stehen. d) im schweizerdeutsch soll Blocher synonym für Bohner(n) stehen.

Bei der Herkunft von Nachnamen ist zu bedenken, dass die Entstehung der alten Nachnamen ab dem 14. Jahrhundert aus dem damaligen Mittelhochdeutschen bzw. den damaligen Dialekten herzuleiten wäre. Daher halte ich die frühen Hinweise auf Flößerei für eher wahrscheinlich. LBL

Varianten des Namens

Blocher und Plocher begegnen sich im Raum Sulz am Neckar häufig und wurden von Außenstehenden teilweise verwechselt. So werden die Plocher von Holzhausen im dortigen Kirchenbuch über Jahrzehnte als Blocher eingetragen, weil der Schreiber die aus Mühlheim am Bach geläufige Namensform Blocher benutzte, um die mündlich angetragenen Vorgänge einzutragen.

Im gleichen Verbreitungsgebiet finden sich Familien Blöchle (Plöchle), ohne mit den Blocher verwechselt oder gleichgesetzt zu werden.

Ein Verbindung zu den Blöcher in Hessen war mir nicht nachvollziehbar.

Die Auswanderung insbesondere nach Amerika führte nicht selten zur Abwandlung der Schreibweise: von Plocher zu Blocher von Blocher zu Blocker, Blucher und weiteren rd. 15 Abweichungen. Dies erschwert nicht selten die Auswandererforschung. LBL

Geographische Verteilung

Relativ Absolut
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Bekannte Namensträger

Sonstige Personen

Literaturhinweise

Daten aus FOKO

<foko-name>Blocher</foko-name>

Metasuche

Compgen-Metasuche.png zum Familiennamen: Blocher


Weblinks

Familienforscher

Die Genealogie der Familien Blocher und Plocher, insbesondere die Auswandererforschuung, sind Forschungsschwerpunkt von Lorenz Blocher, Oftersheim. Anfragen bitte an lrzblocher@aol.com.