Bayerns goldenes Ehrenbuch 1914 - 1918/022: Unterschied zwischen den Versionen
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{{NE}}Das auf Vorposten stehende I. BAtl. 4. Inf. Rgts. wurde am 10. 9. 1917 in der Nähe des Rigaschen | {{NE}}Das auf Vorposten stehende I. BAtl. 4. Inf. Rgts. wurde am 10. 9. 1917 in der Nähe des Rigaschen Meerbusens durch einen russischen Angriff durchstoßen. Die Lage war um so kritischer, als das dortige Sumpfgelände für den Unkundigen ein absolutes Hindernis bildete, für den Russen aber, der die Pfade kannte, durchschreitbar war. In dieser Lage wurde der Bataillonsführer von seinem Bataillon abgetrennt, und Obltn. Finstelin übernahm, ohne der rangälteste Offizier zu sein, ohne Zögern die Führung. Seinem persönlichen Einfluß und seiner Tatkraft ist es vor allem zu danken, daß das Bataillon, vom Feinde schwer bedränggt, und in Gefahr, abgeschnitten zu werden, seine Vorpostenstellung hielt, bis es am nächsten Tag auf höheren Befehl zurückgenommen wurde. Durch seine umsichtigen, entschlossenen und kühnen Maßnahmen hat Obltn. Finsterlin eine in der Kampfhandlung entstandene Krisis meisterhaft überwunden. | ||
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{{NE}}Fort Douaumont war nach einem vorübergehenden Angriffserfolg der Franzosen wieder fest in deutscher Hand, als am 25.5.1916 S. K. H. Prinz Franz Komdr. der 4. b. Inf. Brgd., den Befehl über den Abschnitt übernahm. Wichtige Teile der feindlichen Stellung wegzunehmen und bedeutenden Raum nach vorn zu gewinnen, | {{NE}}Fort Douaumont war nach einem vorübergehenden Angriffserfolg der Franzosen wieder fest in deutscher Hand, als am 25.5.1916 S. K. H. Prinz Franz Komdr. der 4. b. Inf. Brgd., den Befehl über den Abschnitt übernahm. Wichtige Teile der feindlichen Stellung wegzunehmen und bedeutenden Raum nach vorn zu gewinnen, war die denkbar schwierige Aufgabe für Führung und Truppe. Feindliches Artilleriefeuer aller Kaliber lag, unausgesetzt Verluste verursachend, auf dem von den Truppen vorderster Linie bis zu den Reserven besetzten Raum. Fortwährender Führerausfall, schwierige Verbindung zwischen den Kampftruppen, widersprechende, dürftige Meldungen waren die Folge neben einer zähen, geschickten Verteidigung ders Feindes. An die Kampfleitung des Brigadekommandeurs wurden so auf dem unter fortwährendem Artilleriefeuer liegenden Gefechtsstand die höchsten Anforderungen gestellt. Beträchtliches Gelände mit wertvollen Stützpunkten wurde dem Feinde entrisssen und die Infanterielinie nahe an das Zwischenwerk Thiaumont und zur Bahn Fleury -Vaux herangetragen. Der unermüdlichen, zielbewußten, durch seltene Tatkraft und persönliche Tapferkeit gekennzeichneten Führertätigkeit des Brigadekommandeurs ist es zu danken, daß nach den Mißerfolgen anderer Truppen der allmählich versumpfte Angriff auf Verdun wieder in Fluß kam. | ||
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das Gewonnene gegen die Wiedereroberungsversuche der Engländer fest. Die Hoffnung des Feindes, durch die von Fresnoy aus mögliche Einwirkung gegen die Flanke und Rücken der Deutschen die Einbruchstelle zu erweitern, war zunichte geworden. Die Leistung des 5. b. Inf. Div. erfährt durch den englischen Heeresbericht eine besondere Beleuchtung, worin der Verlust der Stellung dem Einsatz mehrerer frischer deutscher Divisionen zugeschrieben wird, Generalleutnant v. Endres hatte durch seinen mit Umsicht, Kühnheit und Entschlossenheit durchgeführten Angriff wichtige und dauernde Vorteile für die allgemeine Gefechtslage errungen.
Epp, Franz Ritter von
Obstltn. und Komdr. des b. Inf. Leib-Rgts. Im Frieden Major und Batl. Komdr. im gleichen Regiment. Geb. 16. 10. 1868 zu München.
In den einzigartig dastehenden Schwierigkeiten der Kampfverhältnisse vor Verdun unter aufreibenden moralischen Eindrücken gebührt dem b. Infanterie-Leib-Regiment der Ruhm, am Tiefsten in die feindliche Stellung hineingestoßen zu haben. Marksteine der Kämpfe des Regiments waren dabei der Vorstoß gegen die Nordostfront am 23. 6. 1916, die Wiedereroberung von Fleury am 27. und 28. 6 und der Vorstoß bis an das Galcis von Souville am 11.7. 1916. Als die Grundlage dieser Erfolge muß die Gesamttätigkeit des Kommandeurs, Obstltn. Epp, angesehen werden. Die Art, wie Obstltn. Epp bei der Vorbereitung und während der Kämpfe seine Maßnahmen mit großer Klugheit und Voraussicht getroffen, insbesondere den Kräfteeinsatz, den Verbindungsdienst in allen seinen Teilen und die Erhaltung der Schlagfertigkeit seiner Bataillone organisiert und mit äußerster Tatkraft und Folgerichtigkeit unter Einsetzung seiner Person wochenlang durchgeführt hat, trägt das Merkmal des Ungewöhnlichen an sich. Außerordentlich waren daher auch die Erfolge, die das Infanterie-Leib-Regiment in der langen Dauer seines Einsatzes vor Verdun erzielte.
Faber du Faur, Konrad Ritter von †
Ltn. im 2. b. Schw. Reit. Rgt. Erzherzog Franz Ferdinand von Österreich-Este. Im Frieden Fahnenjunker im gleichen Regiment. Geb. 27. 5. 1895 zu Paris, württemb. Staatsangehöriger. Gef. 10.12.1918 bei Tincofiewka.
Die Werklinie bei Stave - Czerwisecze am Stochod war vorübergehend aufgegeben worden. Vom Abschnittskommandeur angewiesen, war eben Ltn. v. Faber du Faur am 20. 8. 1916 durch das Sperrfeuer nach vorn galoppiert und traf gerade hinter Werk 4 ein, als Obltn. Graf Moragnam, der eben noch den Befehl zum Wiedervorgehen in die Werke gegeben hatte, gleichzeitzig mit Ltn. Frhrn v. Godin schwer verwundet wurde. Ltn v. Faber du Faur erkannte rasch den Ernst der Lage. Durch das Ausscheiden der eben verwundeten Offiziere drohte das befohlene Vorrücken der Schweren Reiter ins Stocken zu geraten. Ltn. Faber du Faur, der durch sein Heranreiten im Geschoßhagel rasch das Vertrauen der Leute gewonnen und gehoben hatte, riß mit kurzem Entschluß das Kommando an sich, führte die Truppe in die schon unmittelbar bedrohten, ihm unbekannten Werke vor und kam mit ihr gerade noch rechtzeitig an, um die jetzt einsetzenden Angriffe der Russen restlos abzuschlagen und hierdurch einen besonderen taktischen Erfolg zu erzielen.
Fasbender, Karl Ritter von
General der Infanterie und Kommandierender General des 1. b. R. K. Im Frieden General der Infanterie z. D. Geb. 3. 11. 1852 zu Michelbach in Hessen-Nassau.
In den mit Wucht und festem Entschluß durchgeführten Begegnunggefechten warf in den ersten Oktobertagen 1914 General der Infanterie v. Fasbender mit seinem 1. b. R. K. die von Lens gegen die offene nördliche Flanke vorstoßenden französischen Kräfte in überlegener Führung zurück. Damit verband sich ein vier Tage und fünf Nächte währender Kampf um die vom Feinde zu kleinen Festungen ausgebauten Ortschaften westl. Douai, der schließlich durch die Besitznahme der beherrschenden Vimp- und Lorettohöhe gekrönt wurde. Der Führerwille des Kommandierenden Generals hatte mit weitvorausschauendem Blick seinem Korps die höchste Kraftentfaltung abverlangt, um dem rechten Armeeflügel für die weitere Kriegführung eine operativ günstige Lage und einen festen Halt auf dem beherrschenden Höhenzug zu verschaffen.
Feil, Max Ritter von
Ltn. der Res., Zugführer im b. Res. Jäg. BAtl. 1. Im Frieden Techniker in Kempten. Geb. 5. 10. 1890 zu Kempten in Schwaben.
Am 1. 12. 1916 hatte das b. Res. Jäg. BAtl. 1 Bulbucala (Rumänien) so lange zu halten, bis unter seinem Schutz und in seinem Rücken der Durchzug größerer Artilleerieformationen ausgeführt war. Ein mit stark überlegenen Kräften geführter Angriff der Rumänen drückte am Morgen die am rechten Flügel eingesetzte 2. Komp., bei der sich Ltn. Feil als M.G.-Zugführer befand, zurück. Der Kompagnieführer wird tödlich verwundet, und die ihres Führers beraubten Leute fluten einen Hang hinunter, gegen den Dorfrand zurück. Die Lage ist sehr kritisch, Mit zielbewußter Selbständigkeit und Tapferkeit bringt Ltn. der Res. Feil die Leute zum Stehen und baut, unterstützt von Ltn. Sturmfeld, am Ortsrand während der Nacht eine neue Befestigungslinie auf, die gehalten wird. Mit Rücksicht auf das mit Tagesanbruch zu erwartende Flankenfeuer verlegt Ltn. Feil später die Verteidigung in das Dorf selbst zurück. Inzwischen waren die Rumänen schon in den Rücken der Kompagnie vorgedrungen. Nun trifft der Rückzugsbefehl ein. Die Lage ist schwierig, aber trotz allem gelingt es Ltn. Feilm, sich und seine Leute mit großer Vorsicht unbemerkt vom Feinde loszulösen.
Die Sicherung der abziehenden Artillerieformationen war durch das tatkräftige und kluge Handeln Feils in schwieriger Lage entscheidend gewährleistet worden.
Finsterlin, Ludwig Ritter von
Ltn. u. Batl. Adjt. des I. Batls. 4. b. Inf. Rgts. König Wilhelm von Württemberg. Im Frieden Fähnrich im gleichen Regiment. Geb. 9. 8. 1895 zu Kimratshofen in Schwaben (Algäu).
Das auf Vorposten stehende I. BAtl. 4. Inf. Rgts. wurde am 10. 9. 1917 in der Nähe des Rigaschen Meerbusens durch einen russischen Angriff durchstoßen. Die Lage war um so kritischer, als das dortige Sumpfgelände für den Unkundigen ein absolutes Hindernis bildete, für den Russen aber, der die Pfade kannte, durchschreitbar war. In dieser Lage wurde der Bataillonsführer von seinem Bataillon abgetrennt, und Obltn. Finstelin übernahm, ohne der rangälteste Offizier zu sein, ohne Zögern die Führung. Seinem persönlichen Einfluß und seiner Tatkraft ist es vor allem zu danken, daß das Bataillon, vom Feinde schwer bedränggt, und in Gefahr, abgeschnitten zu werden, seine Vorpostenstellung hielt, bis es am nächsten Tag auf höheren Befehl zurückgenommen wurde. Durch seine umsichtigen, entschlossenen und kühnen Maßnahmen hat Obltn. Finsterlin eine in der Kampfhandlung entstandene Krisis meisterhaft überwunden.
Franz, Prinz von Bayern, Kgl. Hoheit
Generalmajor und Komdr. der 4. b. Inf. Brgd. Im Frieden Oberst und Komdr. des 2. b. Inf. Rgts. Kronprinz. Geb. 10. 10. 1875 zu Schloß Leutstetten in Oberbayern.
Fort Douaumont war nach einem vorübergehenden Angriffserfolg der Franzosen wieder fest in deutscher Hand, als am 25.5.1916 S. K. H. Prinz Franz Komdr. der 4. b. Inf. Brgd., den Befehl über den Abschnitt übernahm. Wichtige Teile der feindlichen Stellung wegzunehmen und bedeutenden Raum nach vorn zu gewinnen, war die denkbar schwierige Aufgabe für Führung und Truppe. Feindliches Artilleriefeuer aller Kaliber lag, unausgesetzt Verluste verursachend, auf dem von den Truppen vorderster Linie bis zu den Reserven besetzten Raum. Fortwährender Führerausfall, schwierige Verbindung zwischen den Kampftruppen, widersprechende, dürftige Meldungen waren die Folge neben einer zähen, geschickten Verteidigung ders Feindes. An die Kampfleitung des Brigadekommandeurs wurden so auf dem unter fortwährendem Artilleriefeuer liegenden Gefechtsstand die höchsten Anforderungen gestellt. Beträchtliches Gelände mit wertvollen Stützpunkten wurde dem Feinde entrisssen und die Infanterielinie nahe an das Zwischenwerk Thiaumont und zur Bahn Fleury -Vaux herangetragen. Der unermüdlichen, zielbewußten, durch seltene Tatkraft und persönliche Tapferkeit gekennzeichneten Führertätigkeit des Brigadekommandeurs ist es zu danken, daß nach den Mißerfolgen anderer Truppen der allmählich versumpfte Angriff auf Verdun wieder in Fluß kam.
Frisch, Ludwig Ritter von †
Ltn.d. Res. und Komp. Führer der 7. Komp. 3. b. Schw. Inf. Rgts. Prinz Karl von Bayern. Im Frieden Wissenschaftl. Lehrer f. Mathematik und Physik in München. Geb. 24. 8. 1884 zu Ammeringen in Schwaben. Gest. 21. 3. 1916 an seiner 20. 3. 1916 am Wald von Malancourt erlittenen Verwundung.
Teile der 11. b. Inf. Div. standen nach Überschreiten der Lepemica am 19.101915 im Angriff gegen die vom Flußufer aus ansteigenden