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Auch noch im 17. Und 18. Jahrhundert war es um das weibliche Bildungswesen insgesamt schlecht bestellt. Selbst Frauen des einfachen Adels waren im Regelfall des Schreibens nicht mächtig. Nonnen, Ehefrauen oder Witwen unterrichteten in Städten oder in privatem Unterricht nur ausgewählte Mädchen. Magister unterrichteten ausschließlich nur in Knabenschulen. | Auch noch im 17. Und 18. Jahrhundert war es um das weibliche Bildungswesen insgesamt schlecht bestellt. Selbst Frauen des einfachen Adels waren im Regelfall des Schreibens nicht mächtig. Nonnen, Ehefrauen oder Witwen unterrichteten in Städten oder in privatem Unterricht nur ausgewählte Mädchen. Magister unterrichteten ausschließlich nur in Knabenschulen. | ||
Die Bezahlung der Lehrkräfte an den kommunalen Schulen in den Städten war sehr gering. | Die Bezahlung der Lehrkräfte an den kommunalen Schulen in den Städten war sehr gering. Die Lehrkräfte waren auf die Grundvergütung des Schulträgers in Verbindung mit Naturalleistungen und das Schulgeld der Eltern gleichermaßen angewiesen und bekamen bestenfalls eine Befreiung von bürgerlichen Abgaben. Beim Schulabgang aus den Normalschulen wurde das Niveau der Elementarbildung bei den Schülern kaum überschritten. | ||
Im Rahmen des katholischen Mädchenbildungswesens im frühneuzeitlichen Rheinland (Kurköln, Herzogtümer Jülich, Kleve und Berg, Stift Essen, Reichsstädte Köln und Aachen) und der in den Mädchenschulen waren religiösen Frauengemeinschaften tätig, insbesondere der weiblichen Lehrorden, [[Tertiaren|Tertiarinnen]] und Devotessen. Diese Gemeinschaften prägten das katholische Mädchenbildungswesen in der Frühen Neuzeit maßgeblich und trugen wesentlich zu dessen Differenzierung und Professionalisierung bei. | Im Rahmen des katholischen Mädchenbildungswesens im frühneuzeitlichen Rheinland (Kurköln, Herzogtümer Jülich, Kleve und Berg, Stift Essen, Reichsstädte Köln und Aachen) und der in den Mädchenschulen, waren religiösen Frauengemeinschaften tätig, insbesondere der weiblichen Lehrorden, [[Tertiaren|Tertiarinnen]] und Devotessen. Diese Gemeinschaften prägten das katholische Mädchenbildungswesen in der Frühen Neuzeit maßgeblich und trugen wesentlich zu dessen Differenzierung und Professionalisierung bei. | ||
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Aktuelle Version vom 25. August 2016, 17:00 Uhr
Einleitung
Auch noch im 17. Und 18. Jahrhundert war es um das weibliche Bildungswesen insgesamt schlecht bestellt. Selbst Frauen des einfachen Adels waren im Regelfall des Schreibens nicht mächtig. Nonnen, Ehefrauen oder Witwen unterrichteten in Städten oder in privatem Unterricht nur ausgewählte Mädchen. Magister unterrichteten ausschließlich nur in Knabenschulen.
Die Bezahlung der Lehrkräfte an den kommunalen Schulen in den Städten war sehr gering. Die Lehrkräfte waren auf die Grundvergütung des Schulträgers in Verbindung mit Naturalleistungen und das Schulgeld der Eltern gleichermaßen angewiesen und bekamen bestenfalls eine Befreiung von bürgerlichen Abgaben. Beim Schulabgang aus den Normalschulen wurde das Niveau der Elementarbildung bei den Schülern kaum überschritten.
Im Rahmen des katholischen Mädchenbildungswesens im frühneuzeitlichen Rheinland (Kurköln, Herzogtümer Jülich, Kleve und Berg, Stift Essen, Reichsstädte Köln und Aachen) und der in den Mädchenschulen, waren religiösen Frauengemeinschaften tätig, insbesondere der weiblichen Lehrorden, Tertiarinnen und Devotessen. Diese Gemeinschaften prägten das katholische Mädchenbildungswesen in der Frühen Neuzeit maßgeblich und trugen wesentlich zu dessen Differenzierung und Professionalisierung bei.