Wipperfeld, St. Clemens (rk): Unterschied zwischen den Versionen
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Die Pfarrei St. Clemes Wipperfeld ist eine Tochtergemeinde Wipperfürths. Wipperfeld wird zwar schon 1274 im "Liber Valoris" erwähnt, doch auf Grund einer Stiftung aus dem Jahre 1361 war bis zur Pfarrerhebung der Vikar der Muttergottesvikarie als Quasipastor für Wipperfeld zuständig. Der Vikar Matthäus Hilledrandus Schmit (ca 1585 - 1628) hatte seinen festen Wohnsitz in Wipperfeld. Laut seinem Testament vom 01.08.1628 hatte er für seine Kinder das Gut zum "Grundt" angekauft. | Die Pfarrei St. Clemes Wipperfeld ist eine Tochtergemeinde Wipperfürths. Wipperfeld wird zwar schon 1274 im "Liber Valoris" erwähnt, doch auf Grund einer Stiftung aus dem Jahre 1361 war bis zur Pfarrerhebung der Vikar der Muttergottesvikarie als Quasipastor für Wipperfeld zuständig. Der Vikar Matthäus Hilledrandus Schmit (ca 1585 - 1628) hatte seinen festen Wohnsitz in Wipperfeld. Laut seinem Testament vom 01.08.1628 hatte er für seine Kinder das Gut zum "Grundt" angekauft. | ||
Sein Nachfolger wurde der Wipperfürther Vikar (BMV) Thomas Hagedorn. Er verzichtete 1632 auf die Vikariestelle und übersiedelte 1632 nach Wipperfeld. Er beginnt im Jahre 1655 mit dem Führen von Registern. Sein Kirchenbuch ist erhalten geblieben und befindet sich heute im Pfarrarchiv in Wipperfürth. Es beinhaltet Taufen 1655 - 1673, Heiraten bis 1670 und Sterbefälle bis 1714. Thomas Hagedorn verstarb am 19. 01.1665. Das | Sein Nachfolger wurde der Wipperfürther Vikar (BMV) Thomas Hagedorn. Er verzichtete 1632 auf die Vikariestelle und übersiedelte 1632 nach Wipperfeld. Er beginnt im Jahre 1655 mit dem Führen von Registern. Sein Kirchenbuch ist erhalten geblieben und befindet sich heute im Pfarrarchiv in Wipperfürth. Es beinhaltet Taufen 1655 - 1673, Heiraten bis 1670 und Sterbefälle bis 1714. Thomas Hagedorn verstarb am 19. 01.1665. Das Buch ist 2011 durch Herrn Hermann Josef Dahm aus das Allerbeste bearbeitet worden. Die Abschrift befindet sich mit einer Kopie des Buches im Pfarrarchiv. | ||
Als Thomas Hagedorn 1665 starb beantragte der Wipperfelder Schatzbott Otto Cremer beim Patronatsherren der Pfarrei Wipperfürth, dem Apostelstift in Köln, die Loslösung der Pfarrei Wipperfeld als selbstständige Pfarrei. Otto Cremer verbürgte sich für eine Standesgemäße Ausstattung aus dem elterlichen Vermögen falls sein Sohn Johannes Cremer (oder Cramer) in Wipperfeld Pfarrer würde. Das Stift ging auf den Vorschlag ein. Johannes Cremer (Cramer) wurde vor dem kanonischen Alter (von 24 Jahren) geweiht und so wurde Wipperfeld 1665 eigenständig. | Als Thomas Hagedorn 1665 starb beantragte der Wipperfelder Schatzbott Otto Cremer beim Patronatsherren der Pfarrei Wipperfürth, dem Apostelstift in Köln, die Loslösung der Pfarrei Wipperfeld als selbstständige Pfarrei. Otto Cremer verbürgte sich für eine Standesgemäße Ausstattung aus dem elterlichen Vermögen falls sein Sohn Johannes Cremer (oder Cramer) in Wipperfeld Pfarrer würde. Das Stift ging auf den Vorschlag ein. Johannes Cremer (Cramer) wurde vor dem kanonischen Alter (von 24 Jahren) geweiht und so wurde Wipperfeld 1665 eigenständig. | ||
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Sein Nachfolger wurde am 05.02.1798 Johannes Wilhelm Roth. Er war am 08.02.1750 in Hohkeppel geboren und 1781 zum Priester geweiht. Pastor Roth wurde erster Benefiziat in Thier und im September 1795 erster Pfarrer in Thier. Mitte Mai 1817 resignierte er und zog sich nach Drecke bei Thier zurück, wo er am 03.01.1818 starb. | Sein Nachfolger wurde am 05.02.1798 Johannes Wilhelm Roth. Er war am 08.02.1750 in Hohkeppel geboren und 1781 zum Priester geweiht. Pastor Roth wurde erster Benefiziat in Thier und im September 1795 erster Pfarrer in Thier. Mitte Mai 1817 resignierte er und zog sich nach Drecke bei Thier zurück, wo er am 03.01.1818 starb. | ||
Der Umfang der Pfarrgemeinde war vor 1810 nicht groß. Außerdem war die Pfarrgemeinde arm. | Der Umfang der Pfarrgemeinde war vor 1810 nicht groß. Außerdem war die Pfarrgemeinde arm. Ab 1807 wurden das Gebiet der alten Pfarrgemeinden Olpe und Wipperfeld zur Zivilgemeinde Olpe zusammen gefasst. | ||
Sein Nachfolger wurde Rutger Georg Wipperfeld aus Kirche in Wipperfeld. Er wurde am 17.02.1793 in Kirche geboren. Nach der Resignation Pastor Roths wurde er ab Mai 1817 Pastor in Wipperfeld. 1837 übernahm er die Pfarrei Urbach. Pastor Wipperfeld starb 1864 in Urbach. | |||
Die Kirchenbücher der Pfarrei Wipperfeld beginnen also 1655. Nur sehr wenige Amtshandlungen sind im KB Wipperfürth St. Nikolaus vor 1655 beurkundet. Das Original liegt im | Die Kirchenbücher der Pfarrei Wipperfeld beginnen also 1655. Nur sehr wenige Amtshandlungen sind im KB Wipperfürth St. Nikolaus vor 1655 beurkundet. Das Original liegt im | ||
Pfarrarchiv in Wipperfürth. Es endet bei Sterbefällen 1714 und Heiraten 1670. Das nachfolgende Taufbuch 1673 - 1711 ist im Personenstandsarchiv erhalten, ein sehr kleiner | Pfarrarchiv in Wipperfürth. Es endet bei Sterbefällen 1714 und Heiraten 1670. Das nachfolgende Taufbuch 1673 - 1711 ist im Personenstandsarchiv erhalten, ein sehr kleiner | ||
Einband, der ein wenig an die alten Tankstellenkalener erinnert. Die Aufzeichnugen des Pastor Kramer sind nicht immer eindeutig. "Dem Falenboch sein Halfmann zu Feld sein Kind getauft und Engen genannt..." Außerdem wird der Name der Mutter nicht überliefert. Bei Sterbefällen vor 1714 verhält es sich ebenso: Dem Corß zu Heid seine Enkelgen von seiner S. Dochter Trin beerdigt... | Einband, der ein wenig an die alten Tankstellenkalener erinnert. Die Aufzeichnugen des Pastor Kramer sind nicht immer eindeutig. "Dem Falenboch sein Halfmann zu Feld sein Kind getauft und Engen genannt..." Außerdem wird der Name der Mutter nicht überliefert. Bei Sterbefällen vor 1714 verhält es sich ebenso: Dem Corß zu Heid seine Enkelgen von seiner S. Dochter Trin beerdigt. | ||
Das Format dieses Buches täuscht. Es beihaltet etwa 690 Taufen in den 38 Jahren. Im Jahre 1801 befand sich das Buch wohol in einen traurigen Zustand. Pastor Roth hat es neu binden lassen. Der lateinische Text auf der Seite 1 vom 1.10.1801 gibt darüber Auskunft." Teuerster Nachfolger und verehrungswürdiger Leser! Halte dafür, dass dieses Büchlein nicht weggeworfen oder zerrissen werden darf,..." (Clarissime Sucessor et lector venerabilis hanc libellum rejiciendum nec lacerandum puta ....) | |||
LK 421 ist im Original im Personenstandsarchiv erhalten geblieben. Es enthält TH 1714 - 1767, S 1714 - 1765. Die Hochzeiten sind sehr lückenhaft beurkundet. Immer wieder | LK 421 ist im Original im Personenstandsarchiv erhalten geblieben. Es enthält TH 1714 - 1767, S 1714 - 1765. Die Hochzeiten sind sehr lückenhaft beurkundet. Immer wieder | ||
fehlen einzelne Jahrgänge. Ab 1749 wird das Datum nicht mehr überliefert, 1753 - 1764 fehlen die Heiraten. Die Brauteltern sind nicht überliefert. Ähnlich kompliziert sind die Sterbefälle beurkundet.Offensichtlich wurden alle Sterbefälle eingetragen. Da es sich aber um eine reine Namensliste handelt, ist eine Zuordnung nicht immer möglich. | fehlen einzelne Jahrgänge. Ab 1749 wird das Datum nicht mehr überliefert, 1753 - 1764 fehlen die Heiraten. Die Brauteltern und Zeugen sind nicht überliefert. Ähnlich kompliziert sind die Sterbefälle beurkundet.Offensichtlich wurden alle Sterbefälle eingetragen. Da es sich aber um eine reine Namensliste handelt, ist eine Zuordnung nicht immer möglich. Es beinhaltet etwa 1100 Taufen, 125 heiraten und 580 Sterbefälle. | ||
In den Büchern kann | In den Büchern kann man besser nach den Vornamen suchen, da die Familiennamen keineswegs fest sind. Diese ändern sich bei jedem Umzug. | ||
Die im Erlass des kurfürsten Karl Theodor von der Pfalz im Jahre 1769 geforderten Reformen sind nicht oder nur Teilweise umgesetzt worden. Es existiert ein Taufbuch in dem | Die im Erlass des kurfürsten Karl Theodor von der Pfalz im Jahre 1769 geforderten Reformen sind nicht oder nur Teilweise umgesetzt worden. Es existiert ein Taufbuch in dem | ||
die Taufen Wipperfeld und Olpe (St. Margaretha in 51515 Kürten) zusammen eingeschrieben wurden. | die Taufen Wipperfeld und Olpe (St. Margaretha in 51515 Kürten) zusammen eingeschrieben wurden. | ||
Auch das anschließende Buch LK 424 (TH 1767 - 1809, S 1766 - 1809) ist zwar besser zu lesen, aber es ist längst nicht mit den Registern | Auch das anschließende Buch LK 424 (TH 1767 - 1809, S 1766 - 1809) ist zwar besser zu lesen, aber es ist längst nicht mit den Registern anderer umliegender Gemeinden zu vergleichen. Es fehlen Heiraten 1793 - 1798 und Sterbefälle 1792 - 1798. Der Pastor kehrt zum alten Stile der Einträge zurück. Erst Pastor Roth führt ab 1798 gewissenhaft die Register. | ||
Bei den Heiraten werden erst ab etwa 1803 die Brauteltern genannt. Ab 1804 werden alle in den Erlassen geforderten Bestimmungen durch Pastor Roth verwirklicht. | Bei den Heiraten werden erst ab etwa 1803 die Brauteltern genannt. Ab 1804 werden alle in den Erlassen geforderten Bestimmungen durch Pastor Roth verwirklicht. | ||
Das letzte Buch im Personenstandsarchiv ist ein Sterbebuch mit der Signatur LK 422. Alle anschließende Bände lagern heute im Pfarrarchiv Wipperfürth. | Das letzte Buch im Personenstandsarchiv ist ein Sterbebuch mit der Signatur LK 422. Alle anschließende Bände lagern heute im Pfarrarchiv Wipperfürth. | ||
In Wipperfürth lagert das Kirchenbuch THS 1798 - 1838, das sehr gewissenhaft geführt wurde. In den alten Kirchenbüchern sind offensichtlich nicht alle Amtshandlungen beurkundet worden. Immer wieder liest man ein ungenaues Geburtsjahr. Manchmal kann man dieses in den standesamtl. Heiratsurkunden nachsehen. | Ab dem 01.01.1810 mussten alle Register an die Zivilgemeinde abgegeben werden. Der Erlass dazu wurde erst im November 1809 publiziert. Pastor Roth schrieb danach die Taufregister ab 1714 ab. Das älteste Kirchenbuch wurde nicht abgegeben. Das ist der Grund, warum ein Buch Taufen 1714 - 1766 zusammen mit Taufen 1767 - 1797 in einem Buch, | ||
aber in einem anderen Stil geführt, im Pfarrarchiv in Wipperfürth erhalten ist. | |||
In Wipperfürth lagert das Kirchenbuch THS 1798 - 1838, das sehr gewissenhaft geführt wurde. In den alten Kirchenbüchern sind offensichtlich nicht alle Amtshandlungen beurkundet worden. Immer wieder liest man ein ungenaues Geburtsjahr bei Brautleuten ab 1803. Manchmal kann man dieses in den standesamtl. Heiratsurkunden nachsehen. |
Aktuelle Version vom 20. Januar 2019, 00:36 Uhr
Die Pfarrei St. Clemes Wipperfeld ist eine Tochtergemeinde Wipperfürths. Wipperfeld wird zwar schon 1274 im "Liber Valoris" erwähnt, doch auf Grund einer Stiftung aus dem Jahre 1361 war bis zur Pfarrerhebung der Vikar der Muttergottesvikarie als Quasipastor für Wipperfeld zuständig. Der Vikar Matthäus Hilledrandus Schmit (ca 1585 - 1628) hatte seinen festen Wohnsitz in Wipperfeld. Laut seinem Testament vom 01.08.1628 hatte er für seine Kinder das Gut zum "Grundt" angekauft.
Sein Nachfolger wurde der Wipperfürther Vikar (BMV) Thomas Hagedorn. Er verzichtete 1632 auf die Vikariestelle und übersiedelte 1632 nach Wipperfeld. Er beginnt im Jahre 1655 mit dem Führen von Registern. Sein Kirchenbuch ist erhalten geblieben und befindet sich heute im Pfarrarchiv in Wipperfürth. Es beinhaltet Taufen 1655 - 1673, Heiraten bis 1670 und Sterbefälle bis 1714. Thomas Hagedorn verstarb am 19. 01.1665. Das Buch ist 2011 durch Herrn Hermann Josef Dahm aus das Allerbeste bearbeitet worden. Die Abschrift befindet sich mit einer Kopie des Buches im Pfarrarchiv.
Als Thomas Hagedorn 1665 starb beantragte der Wipperfelder Schatzbott Otto Cremer beim Patronatsherren der Pfarrei Wipperfürth, dem Apostelstift in Köln, die Loslösung der Pfarrei Wipperfeld als selbstständige Pfarrei. Otto Cremer verbürgte sich für eine Standesgemäße Ausstattung aus dem elterlichen Vermögen falls sein Sohn Johannes Cremer (oder Cramer) in Wipperfeld Pfarrer würde. Das Stift ging auf den Vorschlag ein. Johannes Cremer (Cramer) wurde vor dem kanonischen Alter (von 24 Jahren) geweiht und so wurde Wipperfeld 1665 eigenständig.
Johann Cramer beginnt 1673 ein neues Taufbuch. Das kleine Buch hat ungefähr das Format eines Taschenkalenders und beinhaltet Taufen 1673 bis 1711. Pastor Cramer verstarb wohlversehen mit den hl. Sakramenten im Jahre 1717, 76 jahre alt.
Sein Nachfolger war wieder ein Wipperfelder. Peter Falenbock aus Fahlenbock. Er wurde am 4. Sonntag nach Trinitatis 1690 (18.06.1690) getauft. Am 27.08.1717 wurde ihm die Pfarrei Wipperfeld übertragen. Er übernahm das neue Kirchenbuch, trug die auf Zetteln von anderen Geistlichen festgeahltenen Taufen nach und benutzte das Buch bis zu seinem Tode. Nach langem Wirken resignierte er am 21.08.1765 zugunsten des Anton Schürholz. Nach seiner Resignation hat er viel gelitten und ist am 19.11.1766 in Wipperfeld beerdigt.
So sind die beiden ersten Pfarrer der Pfarrei fast 100 Jahre im Amt gewesen. Leider ist die Familienforschung in Wipperfeld vor 1768 äußerst kompliziert. Da es sich um Ortsnamen handelt, wechseln die Namen bei jedem Umzug. Erst unter Pastor Schürholz erstarren die Ortsnamen zu Familiennamen.
Peter Anton Schürholz wurde in Köbbenhausen Pfarrei Drolshagen am 16.10.1737 geboren. Er empfing die Priesterweihe 1762 und wurde dann Nachfolger des Missionars Johannes Wegerhoff in Kreuzberg. Er übernahm die Pfarrei am 28.08.1765 und ist 15.01.1798 plötzlich in Wipperfeld gestorben. Unter Pastor Schürholz wurden nach 1770 Duplikate geführt. Ab 1768 führt der Pastor Register, in denen sich etwas leichter forschen lässt. Gründe hierfür liegt in der Patoratsreise des Generalvikars Horn- Goldschmitt vom 04.09.1768, bei der den Pfarrern im Amt Steinbach klare Vorgaben für das Führen der Register gemacht wurden. Im Jahre 1792 umfasste der Bezirk 938 katholische und 2 reformierte Bewohner. Wenn man den Registern trauen darf waren es im Jahre 1792 30 Taufen und 9 Heiraten. Für das Jahr 1791 sind 10 Beerdigungen beurkundet.
Sein Nachfolger wurde am 05.02.1798 Johannes Wilhelm Roth. Er war am 08.02.1750 in Hohkeppel geboren und 1781 zum Priester geweiht. Pastor Roth wurde erster Benefiziat in Thier und im September 1795 erster Pfarrer in Thier. Mitte Mai 1817 resignierte er und zog sich nach Drecke bei Thier zurück, wo er am 03.01.1818 starb. Der Umfang der Pfarrgemeinde war vor 1810 nicht groß. Außerdem war die Pfarrgemeinde arm. Ab 1807 wurden das Gebiet der alten Pfarrgemeinden Olpe und Wipperfeld zur Zivilgemeinde Olpe zusammen gefasst.
Sein Nachfolger wurde Rutger Georg Wipperfeld aus Kirche in Wipperfeld. Er wurde am 17.02.1793 in Kirche geboren. Nach der Resignation Pastor Roths wurde er ab Mai 1817 Pastor in Wipperfeld. 1837 übernahm er die Pfarrei Urbach. Pastor Wipperfeld starb 1864 in Urbach.
Die Kirchenbücher der Pfarrei Wipperfeld beginnen also 1655. Nur sehr wenige Amtshandlungen sind im KB Wipperfürth St. Nikolaus vor 1655 beurkundet. Das Original liegt im Pfarrarchiv in Wipperfürth. Es endet bei Sterbefällen 1714 und Heiraten 1670. Das nachfolgende Taufbuch 1673 - 1711 ist im Personenstandsarchiv erhalten, ein sehr kleiner Einband, der ein wenig an die alten Tankstellenkalener erinnert. Die Aufzeichnugen des Pastor Kramer sind nicht immer eindeutig. "Dem Falenboch sein Halfmann zu Feld sein Kind getauft und Engen genannt..." Außerdem wird der Name der Mutter nicht überliefert. Bei Sterbefällen vor 1714 verhält es sich ebenso: Dem Corß zu Heid seine Enkelgen von seiner S. Dochter Trin beerdigt. Das Format dieses Buches täuscht. Es beihaltet etwa 690 Taufen in den 38 Jahren. Im Jahre 1801 befand sich das Buch wohol in einen traurigen Zustand. Pastor Roth hat es neu binden lassen. Der lateinische Text auf der Seite 1 vom 1.10.1801 gibt darüber Auskunft." Teuerster Nachfolger und verehrungswürdiger Leser! Halte dafür, dass dieses Büchlein nicht weggeworfen oder zerrissen werden darf,..." (Clarissime Sucessor et lector venerabilis hanc libellum rejiciendum nec lacerandum puta ....)
LK 421 ist im Original im Personenstandsarchiv erhalten geblieben. Es enthält TH 1714 - 1767, S 1714 - 1765. Die Hochzeiten sind sehr lückenhaft beurkundet. Immer wieder fehlen einzelne Jahrgänge. Ab 1749 wird das Datum nicht mehr überliefert, 1753 - 1764 fehlen die Heiraten. Die Brauteltern und Zeugen sind nicht überliefert. Ähnlich kompliziert sind die Sterbefälle beurkundet.Offensichtlich wurden alle Sterbefälle eingetragen. Da es sich aber um eine reine Namensliste handelt, ist eine Zuordnung nicht immer möglich. Es beinhaltet etwa 1100 Taufen, 125 heiraten und 580 Sterbefälle. In den Büchern kann man besser nach den Vornamen suchen, da die Familiennamen keineswegs fest sind. Diese ändern sich bei jedem Umzug.
Die im Erlass des kurfürsten Karl Theodor von der Pfalz im Jahre 1769 geforderten Reformen sind nicht oder nur Teilweise umgesetzt worden. Es existiert ein Taufbuch in dem die Taufen Wipperfeld und Olpe (St. Margaretha in 51515 Kürten) zusammen eingeschrieben wurden.
Auch das anschließende Buch LK 424 (TH 1767 - 1809, S 1766 - 1809) ist zwar besser zu lesen, aber es ist längst nicht mit den Registern anderer umliegender Gemeinden zu vergleichen. Es fehlen Heiraten 1793 - 1798 und Sterbefälle 1792 - 1798. Der Pastor kehrt zum alten Stile der Einträge zurück. Erst Pastor Roth führt ab 1798 gewissenhaft die Register. Bei den Heiraten werden erst ab etwa 1803 die Brauteltern genannt. Ab 1804 werden alle in den Erlassen geforderten Bestimmungen durch Pastor Roth verwirklicht. Das letzte Buch im Personenstandsarchiv ist ein Sterbebuch mit der Signatur LK 422. Alle anschließende Bände lagern heute im Pfarrarchiv Wipperfürth.
Ab dem 01.01.1810 mussten alle Register an die Zivilgemeinde abgegeben werden. Der Erlass dazu wurde erst im November 1809 publiziert. Pastor Roth schrieb danach die Taufregister ab 1714 ab. Das älteste Kirchenbuch wurde nicht abgegeben. Das ist der Grund, warum ein Buch Taufen 1714 - 1766 zusammen mit Taufen 1767 - 1797 in einem Buch, aber in einem anderen Stil geführt, im Pfarrarchiv in Wipperfürth erhalten ist.
In Wipperfürth lagert das Kirchenbuch THS 1798 - 1838, das sehr gewissenhaft geführt wurde. In den alten Kirchenbüchern sind offensichtlich nicht alle Amtshandlungen beurkundet worden. Immer wieder liest man ein ungenaues Geburtsjahr bei Brautleuten ab 1803. Manchmal kann man dieses in den standesamtl. Heiratsurkunden nachsehen.