Schlalach/ Mühle: Unterschied zwischen den Versionen
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== Papiermühle (Wassermühle) == | == Papiermühle (Wassermühle) == | ||
[[Bild: Wassermühle_Schlalach.JPG|thumb|200px|Die Schlalacher Wassermühle 2015]] | |||
:1375 in Landbuch Kaiser Karls 1 Mühle erwähnt | |||
:1624 wird ein Kossät als Müller bezeichnet | |||
=== Papiermacher Frommhold/ Fromholtz=== | === Papiermacher Frommhold/ Fromholtz=== | ||
:05. November 1685 (Privileg des Kurfürsten von Brandenburg) erhielt Mathias Fromholtz (auch Frommhold oder Frohnholtz - stammt wahrscheinlich aus Jeßnitz in Anhalt) die bestehende Mahlmühle zu einer Papiermühle umzubauen. | |||
:Tochter Marie Elisabeth Patin in Belzig 1688 | |||
:1687 steht im Kirchenbuch das ein Papiermacher verstarb der 3 Jahre hier tätig war (wahrscheinlich Fromholtz, da er nicht mehr in den Kirchenbüchern erscheint, bzw. einer seiner Gesellen. Es kann sein das Fromholtz eine andere Mühle übernahm.). | |||
:1685 privilegierte Papiermühle | |||
=== | === Papiermacher Lübeck === | ||
: Papiermacher Lübeck kam nach Schlalach | :Papiermacher Lübeck kam nach Schlalach und erhielt 20.01.1689 einen Schutzbrief. | ||
:Dies war ein Lumpensammelprivileg für die Papiermacher in Schlalach zum Sammeln der Lumpen in den Kreisen Havelland, Niederbarnim, Teltow un Zauche. | |||
: ''' | :'''Privileg vom 3. November 1697''' | ||
.„Nachdem Seine Churfürstliche Durchlauchtigkeit zu Brandenburg, Unser Gnädigster Herr Sich gnädigst erinnern, Wohlgestalt bereits unterm Dato des 5ten Novembr. 1685 durch ein publicirtes Patent Verordnet worden, daß Keinem aus fremden Landen Er seye, Wer Er wolle, in dero Chur und Mark Brandenburg weder die Aufkauffung noch Verführung derer zum Papiermachen dienlichen Materialien alß Leim, Leder, und Schaaf Füße fürnemlich aber der Haderlumpen verstattet, sondern diejenige, so die Lumpen samlen, solche dem Papiermacher zu Schlalach zuverkauffen angehalten werden sollen. Und dann Höchstgedacht Sr. Churfürstlichen Durchlaucht mißfällig Vornehmen, daß solcher Verordnung zuwider obbemelte Materialien aufgekauftet und außer Landes geführet worden; Als sind sie dadurch Betrogen worden, Vorangezogenes Patent vom 5ten Novembr. 1685 hiermit und in Krafft dieses zu renoviren und zu widerhohlen, allermaßen denn Sr. Churfürstlichen Durchlaucht denen Prälaten, Grafen, Freyherren, Haubtleuten, Ritterschaft, Beamten, Zollverwaltern, Bürgermeistern, Richtern und Ruhten in Städten und Flecken, Item Pensionarien, Curatoren, Land- und Ausreutern, Schultzen und Gemeinen in Dörffern, uns insgemein allen und jeden dero Unterthanen, in denen Zauchischen, Teltowischen, Havelländischen und Nieder-Barnimschen Creysen hiermit gnädigst und ernstlich anbefohlen: Keinem mehr, er sey, wer er wolle, weder die Aufkauffung noch Verführung obbemelter Materialien fürhierwider handeln, und auf gehende Warnung der Lumpensamlung und ausführung sich unternehmen würde, demselben sollen Pferde, Wagen, Waaren und Lumpen abgenommen und in die Churfürstliche Residentz alhier zu Cölln an der Spree oder nechstangelegenes Ambt geliefert und davon so fort Unterthänigste relation abgestattet, und die Verbrecher zu gebührender Straffe gezogen werden. | .„Nachdem Seine Churfürstliche Durchlauchtigkeit zu Brandenburg, Unser Gnädigster Herr Sich gnädigst erinnern, Wohlgestalt bereits unterm Dato des 5ten Novembr. 1685 durch ein publicirtes Patent Verordnet worden, daß Keinem aus fremden Landen Er seye, Wer Er wolle, in dero Chur und Mark Brandenburg weder die Aufkauffung noch Verführung derer zum Papiermachen dienlichen Materialien alß Leim, Leder, und Schaaf Füße fürnemlich aber der Haderlumpen verstattet, sondern diejenige, so die Lumpen samlen, solche dem Papiermacher zu Schlalach zuverkauffen angehalten werden sollen. Und dann Höchstgedacht Sr. Churfürstlichen Durchlaucht mißfällig Vornehmen, daß solcher Verordnung zuwider obbemelte Materialien aufgekauftet und außer Landes geführet worden; Als sind sie dadurch Betrogen worden, Vorangezogenes Patent vom 5ten Novembr. 1685 hiermit und in Krafft dieses zu renoviren und zu widerhohlen, allermaßen denn Sr. Churfürstlichen Durchlaucht denen Prälaten, Grafen, Freyherren, Haubtleuten, Ritterschaft, Beamten, Zollverwaltern, Bürgermeistern, Richtern und Ruhten in Städten und Flecken, Item Pensionarien, Curatoren, Land- und Ausreutern, Schultzen und Gemeinen in Dörffern, uns insgemein allen und jeden dero Unterthanen, in denen Zauchischen, Teltowischen, Havelländischen und Nieder-Barnimschen Creysen hiermit gnädigst und ernstlich anbefohlen: Keinem mehr, er sey, wer er wolle, weder die Aufkauffung noch Verführung obbemelter Materialien fürhierwider handeln, und auf gehende Warnung der Lumpensamlung und ausführung sich unternehmen würde, demselben sollen Pferde, Wagen, Waaren und Lumpen abgenommen und in die Churfürstliche Residentz alhier zu Cölln an der Spree oder nechstangelegenes Ambt geliefert und davon so fort Unterthänigste relation abgestattet, und die Verbrecher zu gebührender Straffe gezogen werden. | ||
:Urkundlich unter Sr. Churfürstl. Durchl. eigenhändigen Suboription und aufferdruckten Insiegel. Gegeben zu Cölln an der Spree den 3ten Novembr. Anno 1697. Friedrich." | :Urkundlich unter Sr. Churfürstl. Durchl. eigenhändigen Suboription und aufferdruckten Insiegel. Gegeben zu Cölln an der Spree den 3ten Novembr. Anno 1697. Friedrich." | ||
: Ab 1692 neuer Besitzer der Papiermühle ist Christoph Lübeck, seine Frau heißt Martha die | :Ab 1692 neuer Besitzer der Papiermühle ist Christoph Lübeck, seine Frau heißt Martha die am 15.07.1713 verstarb. Lübeck heiratet darauf am 18.05.1716 Sophie Margarethe Neumann. | ||
: Christoph Lübeck verstarb am 07. Februar 1721 in Schlalach | :Christoph Lübeck verstarb am 07. Februar 1721 in Schlalach. | ||
: Christoph Lübeck hatte zuvor ab Ostern 1687 einen Pachtvertrag für drei Jahre in der Papiermühle Dresden von deren Besitzerin Beata Elisabeth Melde (auch Mehlich) erhalten. Dies schien aber nicht recht zu laufen. So verkaufte sie die Mühle an Heinrich Rüdiger am 29.12.1688 für 3.300 Taler. Am 9.1.1689 bittet Lübeck noch in der Dresdener Papiermühle bleiben zu können, musste aber kurze Zeit später diese räumen. Als er am 6.3.1689 im Amt Dresden erscheinen soll, lässt er am 4.3.1689 ein Attest überbringen. | : Christoph Lübeck hatte zuvor ab Ostern 1687 einen Pachtvertrag für drei Jahre in der Papiermühle Dresden von deren Besitzerin Beata Elisabeth Melde (auch Mehlich) erhalten. Dies schien aber nicht recht zu laufen. So verkaufte sie die Mühle an Heinrich Rüdiger am 29.12.1688 für 3.300 Taler. Am 9.1.1689 bittet Lübeck noch in der Dresdener Papiermühle bleiben zu können, musste aber kurze Zeit später diese räumen. Als er am 6.3.1689 im Amt Dresden erscheinen soll, lässt er am 4.3.1689 ein Attest überbringen. | ||
: Bitte des Christoph Lübeck | :Bitte des Christoph Lübeck | ||
Wohledler, Großachtbarer, und Rechts Wohlgelehrter, Insonders Hochgeehrter Herr Oberamtmann | Wohledler, Großachtbarer, und Rechts Wohlgelehrter, Insonders Hochgeehrter Herr Oberamtmann | ||
Derselbe erinnert sich bester maßen, welcher Gestalt Heinrich Rüdiger, der Papiermacher von Breslau die Papiermühle vor dem Wilsdruffer Tore allhier, welche ich auf 3 Jahr gepachtet, und annoch auf 5 ¼ Jahr zu gebrauche, habe, an sich erkauft, und daher anizo bei dieser jetzigen harten Winterzeit mich mit meinem überaus großen Schaden aus derselben bringen will, Wann dann aber mein Hochgeehrter Herr Oberamtmann ich sothane Papiermühle ganz verwüstet bezogen, und nach großer gehabten Mühe dieselbe mit großen Kosten wiederum angebaut, auch bis dato mein weniges Vermögen in derselben sich befindet, dahero so schleunigst dieselbe zu verlassen mir ganz unmöglich, dahero ich nicht ins äußerste Verderben und höchste Not erneut gesetzt sein will, Als gelanget an den Herrn Oberamtmann mein dienstliches Bitten, Sie geruhen großgünstig dem künftigen Besitzer dieser Papiermühle zu …, dass derselbe mich bei meinem jetzigen Pachte nicht allein dieselbe geruhig gebrauchen lasse, sondern auch nicht eher, meine Pachtzeit laut des Pachtkontraktes, sothane Mühle beziehen möge, damit ich nicht, nachdem ich meinen sauren Schweiß und Unkosten an dieser ganz verwüstet gewesenen Papiermühle angewendet, an den Bettelstab gerate, Sollte aber über alles Verhoffen der Herr Oberamtmann auf Gegenteils ferneres Ansuchen mir hierin zu deferieren, bedenken tragen, so will ich hiermit an Kurfürstliche Durchlaucht zu Sachsen, meinem gnädigsten Herrn, untertänigst appellieren, mich und die ganze Sache unter dero Hohen Schutz und Schirm begeben haben, sodann meine gravamina (Beschwerde) fernerweit deduzieren (schlussfolgern), auch die eingegebene Appellation ratifizieren (amtlich bestätigen). Solches mein Suchen ist denen Rechten gemäß, verschulde sothane Rechtswillfahrung jederzeit hin wiederum so willigst, als schuldigst, verbleibe | Derselbe erinnert sich bester maßen, welcher Gestalt Heinrich Rüdiger, der Papiermacher von Breslau die Papiermühle vor dem Wilsdruffer Tore allhier, welche ich auf 3 Jahr gepachtet, und annoch auf 5 ¼ Jahr zu gebrauche, habe, an sich erkauft, und daher anizo bei dieser jetzigen harten Winterzeit mich mit meinem überaus großen Schaden aus derselben bringen will, Wann dann aber mein Hochgeehrter Herr Oberamtmann ich sothane Papiermühle ganz verwüstet bezogen, und nach großer gehabten Mühe dieselbe mit großen Kosten wiederum angebaut, auch bis dato mein weniges Vermögen in derselben sich befindet, dahero so schleunigst dieselbe zu verlassen mir ganz unmöglich, dahero ich nicht ins äußerste Verderben und höchste Not erneut gesetzt sein will, Als gelanget an den Herrn Oberamtmann mein dienstliches Bitten, Sie geruhen großgünstig dem künftigen Besitzer dieser Papiermühle zu …, dass derselbe mich bei meinem jetzigen Pachte nicht allein dieselbe geruhig gebrauchen lasse, sondern auch nicht eher, meine Pachtzeit laut des Pachtkontraktes, sothane Mühle beziehen möge, damit ich nicht, nachdem ich meinen sauren Schweiß und Unkosten an dieser ganz verwüstet gewesenen Papiermühle angewendet, an den Bettelstab gerate, Sollte aber über alles Verhoffen der Herr Oberamtmann auf Gegenteils ferneres Ansuchen mir hierin zu deferieren, bedenken tragen, so will ich hiermit an Kurfürstliche Durchlaucht zu Sachsen, meinem gnädigsten Herrn, untertänigst appellieren, mich und die ganze Sache unter dero Hohen Schutz und Schirm begeben haben, sodann meine gravamina (Beschwerde) fernerweit deduzieren (schlussfolgern), auch die eingegebene Appellation ratifizieren (amtlich bestätigen). Solches mein Suchen ist denen Rechten gemäß, verschulde sothane Rechtswillfahrung jederzeit hin wiederum so willigst, als schuldigst, verbleibe | ||
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=== Papiermacherfamilie Greger/ Gröger=== | === Papiermacherfamilie Greger/ Gröger=== | ||
:1721 erscheint als neuer Besitzer Johann Christian Greger (auch Gröger) der die Witwe des Christoph Lübecks heiratete. Er wurde 1701 in Roßlau als Sohn des dortigen Papiermachers Johann Heinrich Greger geboren. 1721 übernimmt er die Papiermühle Schlalach, 1724 Bardenitz und 1733 die in Roßlau. | |||
Die Familie Greger ist eine alte Papiermacherfamilie. Ein Jahn Greger übernahm 1681 die „Rothe Papiermühle zu Prülhitz (heute Mühlanger), Kreis Wittenberg. 1686 kaufte Greger die Roßlauer Papiermühle, die lange in Besitz der Familie war. | :Die Familie Greger ist eine alte Papiermacherfamilie. Ein Jahn Greger übernahm 1681 die „Rothe Papiermühle zu Prülhitz (heute Mühlanger), Kreis Wittenberg. 1686 kaufte Greger die Roßlauer Papiermühle, die lange in Besitz der Familie war. | ||
:Johann Christian hatte die Witwe des verstorbenen Besitzers geheiratet (25.11.1721) und übernahm die Schlalacher Papiermühle. Als seine Ehefrau Sophie Margarethe Greger geb. Krümmer am 18. April 1732 verstarb, heiratete er am 08.07.1732 in Schlalach Maria Dorothea Elisabeth Stuhlmann, die Tochter des Treuenbrietzener Zindelmüllers Peter Stuhlmann . | |||
'''Johann Christian Greger''' | |||
:* um 1701 in Roßlau | |||
:† 15.04.1747 in Roßlau | |||
:I. ∞ 25.11.1721 in Schlalach mit der Witwe des Papiermachers Christoph Lübeck, Sophie Margarethe Neumann (Kühne schreibt Kümmer) (⚰ 18.04.1731) | |||
:'''Kinder I. Ehe''': | :'''Kinder I. Ehe''': | ||
:Elisabeth, * 15.09.1722 in Schlalach, † vor 1763 | |||
:Justina Sabine Greger * 11. Januar 1725 in Schlalach, † 27. März 1748 in Roßlau; ∞ 12.08.1745 mit Jacob Specht | |||
:∞ 08.07.1732 Maria Dorothea Elisabeth Stuhlmann, * 06.12.1715 in Treuenbrietzen † 17.01.1798 in Roßlau | |||
: '''Kinder II. Ehe''': | : '''Kinder II. Ehe''': | ||
:Johann Heinrich, ~ 26.10.1733 in Roßau, ⚰ 17.02.1746 in Roßlau | |||
:Johann Christian * 1735 † 1815, Papiermacher in Roßlau 1793/1808 | |||
:Marie Charlotte, ~ 07.02.1737 in Roßlau, ⚰ 05.08.1737 in Roßlau | |||
:Johann Friedrich, ~ 12.06.1738 in Roßlau, ⚰ 21.02.1741 in Roßlau | |||
:Johann Gottfried, ~ 11.10.1739 in Roßlau, ⚰ 01.01.1741 in Roßlau | |||
: Karl August, | : Karl August, ~ 27.12.1740 in Roßlau, † 28.09.1787 in Roßlau, Papiermacher | ||
:Johann Friedrich, ~ 19.08.1742 in Roßlau, ⚰ 15.01.1743 in Roßlau | |||
:Johanna Christiana, ~ 15.01.1747 in Roßlau, † 07.02.1794 in Roßlau; ∞ 05.07.1763 mit dem Papiermacher Johann Gottfried Schwitzing von der Rothen Mühle | |||
:1733 übernimmt der Bruder Johann Friedrich I Greger (*1710) die Papiermühle Schlalach. | |||
: '''Johann Friedrich (I) Greger''' | |||
: * 22.05.1710 in Roßlau, | : * 22.05.1710 in Roßlau, † 10.12.1758 in Schlalach | ||
: | : I. ∞ 12.05.1733 Blandina Maria Freytag (* 07.06.1713 in Treuenbrietzen als Tochter des Kauf- und Handelsmann sowie Stadtkämmerers Peter Günther Freitag und der Magdalena Maria Stuhlmann, Tochter des Mühlenmeister Matthias Stuhlmann und der Marie Thiemann in Belzig [* 20.08.1683 in Belzig, ∞ 10.07.1708 in Treuenbrietzen], † 04.06.1738 in Schlalach) | ||
: II.∞ 24.10.1738 Anna Margaretha Stoltze, Tochter des Friesdorfer Papiermachers Johann Caspar Stoltze, in Friesdorf (* 1713, get. 30.03.1713 in Wollin, † 17.04.1788 in Schlalach) | |||
: '''Kinder I. Ehe:''' | : '''Kinder I. Ehe:''' | ||
:Johann Christian * 09.02.1734, † 26.04.1738 | |||
:Maria Magdalena, * 04.03.1736, † 18.09.1736 | |||
:Sohn, * 20.04.1738 † 20.04.1738 | |||
: '''Kinder II. Ehe:''' | : '''Kinder II. Ehe:''' | ||
: Johann Friedrich, * 22.09.1739, + 30.04.1760, | : Johann Friedrich (II), * 22.09.1739, + 30.04.1760, 1758-1760 Papiermacher in Schlalach. | ||
:1763-1771 die Witwe des Johann Friedrich (I) heiratet am 15.11.1763 den Papiermacher Johann Siegfried Hertel (* 10.10.1712 Kirchberg † 05.01.1771 Schlalach), der von da an die Mühle führt. | |||
===Papiermacherfamilie | ===Papiermacherfamilie Stoltze === | ||
:1772 übernimmt Johann Gottfried (I) Stoltze die Papiermühle. Am 24. August 1782 verstirbt er der im Alter von 58 Jahren. | |||
:Es übernimmt der Sohn Johann Gottfried (II) Stoltze. Dieser heiratet am 25. Oktober 1787 als Nachfolger Elenore Elisabeth Juliane. Er verstirbt am 4. Dezember 1805 im Alter von 46 Jahren. | |||
:Sein Sohn Johann Gottfried (III) Stoltze wird Papierfabrikant in Friesdorf genannt. Er heiratet am 07.12.1817 Marie Christine Putz geb. Todt. Sie war die Witwe des Friesdorfer Papierfabrikanten Christian Gottlieb Putz [†1814]. | |||
:'''August Stoltze''' | |||
:Kinder | |||
:Leopoldine Auguste * 1803, °° 18.07.1824 Ziesar den Schneidemüller Carl August Floere (28 J.) in Verlorenwasser | |||
:'''Johann Gottfried (I) Stoltze''' | |||
:Papiermühlenverwalter in Magdeburgerforth und später Papiermühlenbesitzer in Schlalach | |||
:* 05.09.1725 in Friesdorf | |||
:† 24.08.1782 in Schlalach | |||
:∞ 16.05.1752 in Ziesar mit Anna Sophia Sprenger | |||
:∞ 31.10.1754 in Ziesar mit Johann Christina Nitsche | |||
:'''Johann Gottfried (II) Stoltze''' | |||
:Papiermühlenbesitzer in Schlalach | |||
:* 01.09.1759 in Magedeburgerforth | |||
:† 04.12.1805 in Schlalach | |||
:∞ 25.10.1787 mit Eleonore Elisabeth Juliane Sophie | |||
:'''Johann Gottfried (III) Stoltze''' | |||
:* 06.01.1792 in Schlalach | |||
:† 12.02.1872 in Grüne Aue bei Wollin | |||
:Papierfabrikbesitzer in Friesdorf | |||
:∞ 07.12.1817 in Wollin Christiane Marie Todt, * 31.01.1780 Schopsdorf, + 13.11.1844 Grüne Aue bei Wollin, I.∞ 23.11.1806 Ziesar Christian Gottlieb Putz (hier wird sie Johanna Christiane Todt genannt); * 12.09.1772 in Trutenau/ Ostpreußen, + 10.12.1814 in Grüne Aue bei Wollin, Sohn des Christoph Heinrich Putz und der Dorothea Elisabeth Crettau) | |||
:Kinder | |||
:Friederike Dorothee * 12.12.1817 in Grüne Aue bei Wollin | |||
:Johann Gottfried Gustav * 12.12.1817 in Grüne Aue bei Wollin | |||
:Sophie Wilhelmine * 29.11.1818 in Grüne Aue bei Wollin | |||
=== Papiermacherfamilie Putz=== | === Papiermacherfamilie Putz=== | ||
Die Witwe | :Die Witwe Stoltze musste die Mühle 1806 versteigern lassen, die Johann Adam Putz aus Friesdorf (wo die Familie Putz eine Papiermühle besaß) für 15.500 Taler erwarb. Johann Adam Putz war am 1. Dezember 1760 in Leibitsch bei Thorn (Torun) geboren, zusammen mit seinen Bruder erwarb er die Papiermühle in Friesdorf. | ||
Als Johann Adam Putz am 11. Mai 1816 verstarb, hinterließ er eine Witwe mit 6 minderjährigen Kindern. Die Witwe war Charlotte Dorothea Putz geb. Krüger. Nachdem Johann Gottlieb Ferdinand Putz (geb. am 17. Juli 1803 in Friesdorf) herangewachsen war übernahm er die Mühle. Er heiratete 1831 in Schlalach Johanna Louise Wilhelmine Jorges. | :Als Johann Adam Putz am 11. Mai 1816 verstarb, hinterließ er eine Witwe mit 6 minderjährigen Kindern. Die Witwe war Charlotte Dorothea Putz geb. Krüger. Nachdem Johann Gottlieb Ferdinand Putz (geb. am 17. Juli 1803 in Friesdorf) herangewachsen war übernahm er die Mühle. Er heiratete 1831 in Schlalach Johanna Louise Wilhelmine Jorges. | ||
:14. November 1845 wurde die Papiermühle von Müller Gottlieb Putz zu einer Mahlmühle umgewandelt, der Umbau der Mühle ging nicht so schnell vor sich, denn 1847 wird er bei der Geburt seiner Tochter noch als Papierfabrikat im Kirchenbuch geführt. | |||
:Zwei Jahre später wird er als Mühlenbesitzer genannt. Sein Sohn wurde 1832 geboren. Johann Gottlieb Ferdinand Putz verstarb am 27. Januar 1875. Sein Nachfolger war sein Sohn Karl Friedrich Wilhelm Putz. | |||
:Oktober 1871 Aufgebot des Mühlenbesitzers C. F. W. Putz (Karl Friedrich Wilhelm Putz) zu Schlalach mit Jungfrau F. C. M. Klooß. | |||
:1872 Karl Putz. | |||
:Dessen Sohn Gottlieb Gottfried Karl Putz (geb. 1872) arbeitete als Mahlmüller weiter. Dessen Sohn, geb. 1899, Karl August Walter Putz betrieb zuletzt in der Mühle eine Schroterei. Seit 1974 steht die Mühle still. | |||
:1858 Wassergetreidemühle, Getreidemühle | |||
:1974 wird der Mühlenbetrieb endgültig eingestellt. | |||
:Letzte Besitzerin der Mühle Ilse Putz d. Ä. (1990) | |||
:'''Johann Adam Putz''' | |||
: * 01.12.1760 Leibitsch bei Thorn, Sohn des Christoph Heinrich Putz (Papiermacher in Leibitsch und Trutenau) und der Dorothea Elisabeth Cretlau | |||
:† 11.05.1819 Schlalach | |||
:I. ∞ 31.01.1776 Wollin Johanna Friederike Kunstmann (* 1739, † 01.07.1793 Friesdorf, I. ∞ 29.12.1781 Johann Christian August Stolze; Sohn des Cuno Otto Friedrich Stolze und der Charlotte Hedwig Werbelin), Tochter des Johann Friedrich Kunstmann | |||
:II. ∞ 21.08.1794 Wollin Johanne Dorothea Charlotte Krüger (* 08.09.1770 Ziesar, † nach 1831) | |||
:Kinder | |||
:Friederike Dorothea * 07.08.1795 Friesdorf, † 22.11.1816 Schlalach | |||
:Carl Gottfried Adam * 18.03.1799 Friesdorf, ∞ 24.09.1826 Wollin Juliane Friederike Stolze (* 23.12.1788 Schlalach, † 21.04.1867 Friesdorf, Tochter des Johann Friedrich Stolze) | |||
:Christian Friedrich Wilhelm * 01.01.1801 Friesdorf, † 05.09.1810 Schlalach | |||
:Johann Gottlieb Ferdinand * 17.07.1803, † 27.01.1875, I. ∞ 08.09.1831 Treuenbrietzen Johanne Louise Wilhelmine Torges | |||
:Christoph Heinrich Otto * 14.11.1805 Friesdorf | |||
:Ernst Christian Albert * 24.08.1808 Schlalach (01.05.1821 Lateinschule, Fränkische Stiftung in Halle), Archidiakon in Bernau, † 23.06.1839 Bernau, ∞ 05.01.1838 Brandenburg Friederike Niefeld | |||
:Carl Friedrich August * 15.03.1811 Schlalach, † 10.06.1857 Trebbin (23.04.1824 Lateinschule, Fränkische Stiftung in Halle) | |||
:Franz Theodor Eduard * 15.02.1815 Schlalach, † nach 1885, °° 11.08.1885 Gräben Friederike Caroline Louise Bräsicke (* 30.01.1828 Gräben, † 03.01.1878 Egelinde) | |||
:'''Johann Gottlieb Ferdinand Putz''' | |||
: * 17.07.1803 Friesdorf, Sohn des Johann Adam Putz und der Johanne Dorothea Charlotte Krüger | |||
:† 27.01.1875 | |||
:I.∞ 08.09.1831 Treuenbrietzen Johanne Louise Wilhelmine Torges (* 17.07.1813 Treuenbrietzen, † 09.02.1884 Potsdam) | |||
:Kinder | |||
:Carl Friedrich Wilhelm * 16.09.1832, † 24.01.1893, I. ∞ 14.11.1871 Marie Karoline Friederike Klooss, II. ∞ 21.10.1880 Anna Lobbes | |||
:Johanna Marie Louise * 16.07.1834, ∞ 07.01.1862 Carl Gottfried Schiese | |||
:Friederike Sophie Emma * 11.04.1836, † 26.05.1836 | |||
:Anna Wilhelmine Marie * 26.07.1837, ∞ 11.06.1867 in Schlalach Friedrich Wilhelm Burdach (* 1825) | |||
:Wilhelmine Louise Johanna * 24.08.1839, † 08.09.1839 | |||
:Charlotte Dorothea Ida * 20.02.1841, ∞ 04.10.1863 Brands Werbig Johann August Christian Ferdinand Bräsicke († 02.09.1873), II. °° 28.09.1874 Ziesar Carl Friedrich Wilhelm Geserik (21 J.), Sohn des Ackermanns Johann Gottlieb Geserik und der Louise Christiana Friederike Maier in Görzke | |||
:Sophie Clara * 10.11.1844, † 13.11.1844 | |||
:Charlotte Wilhelmine Bertha * 20.02.1847, † 1923, ∞ 04.10.1863 in Brands Werbig Johann August Christian Ferdinand Göritz | |||
:Heinrich Otto Paul * 29.06.1850, Windmüller in Frankfurt/ Oder | |||
:Emil Richardt Max * 05.11.1859 | |||
:'''Carl Friedrich Wilhelm Putz''' | |||
: * 16.09.1832 Schlalach | |||
:† 24.01.1893 | |||
:I. ∞ 14.11.1871 Treuenbrietzen Marie Karoline Friederike Klooss (* 03.02.1842 Treuenbrietzen, † 23.09.1879 Schlalach), Tochter des Bürger, Zeug- und Garnwebers Johann Gottfried Klooss und der Karoline Wilhelmine Lehmann | |||
:Kinder | |||
:Gottlieb Gottfried* 16.09.1872, † 08.01.1927, ∞ 23.04.1899 Auguste Amalie Martha Rosin | |||
:Karl Friedrich Wilhelm * 1874, † 09.03.1875 | |||
:Marie Karoline Julie * 12.08.1875, † 01.11.1886 | |||
:II. ∞ 21.10.1880 Treuenbrietzen Anna Lobbes (* 29.08.1862 Treuenbrietzen, † 29.12.1893 Schlalach) | |||
:Kinder | |||
:Adam Karl Otto * 24.07.1881, † 25.09.1881 | |||
:Gotthold Johannes * 10.03.1884, † 24.12.1962 Dessau | |||
:Anna Karoline Margarethe * 02.04.1887, † 11.02.1946, °° Arthur Reimann | |||
:Wilhelm Otto Ernst * 24.02.1893, † 1936 Hundeluft | |||
:'''Gottlieb Gottfried Putz''' | |||
: * 16.09.1872 Schlalach, Sohn des Carl Friedrich Wilhelm Putz und der Marie Friederike Kloos | |||
:† 08.01.1927 | |||
: I. ∞ 23.04.1899 Treuenbrietzen mit Auguste Amalie Martha Rosin (* 28.10.1869 Treuenbriezen, † 30.11.1943 Schlalach) | |||
:Kinder | |||
:Karl August Walter * 17.12.1899, † 16.03.1983, °° 10.11.1931 Ilse Marie Elisabeth Weinrich (* 18.02.1906 Berlin, † 08.05.1994 Schlalach) | |||
:Franz Gotthold Siegfried * 10.03.1901 Schlalach, † 29.03.1985 Essen, °° 1941 Hermsdorf/ Oberschlesien Dorothea Flade | |||
:Martha Julie Erna * 16.06.1902, † 03.11.1992, ∞ Friedrich Tempel (* 15.12.1901, † 17.11.1993 | |||
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Aktuelle Version vom 29. Januar 2022, 21:21 Uhr
Die Schlalacher Mühlen
In Schlalach existierten einst ein Wind- und eine Wassermühle. Die Gebäude der Wassermühle sind noch vorhanden.
Allgemeines
- 1375 1 Mühle im Landbuch Kaiser Karl IV erwähnt
- 1624 wird ein Kossät als Müller bezeichnet
- 1652 1 Müller (Kossät) 50 Jahre alt (Landreiterbericht)
- 1685 Privilegierte Papiermühle
- 1745 1 Papiermühle mit 1 Gang
- 1772 1 Müller
- 1801 1 Papiermühle
- 1845 Papiermühle in Mahlmühle umgewandelt
- 1858 Wassergetreidemühle, Getreidemühle
Windmühle
- °° 28.12.1823 Mühlenmeister Carl Friedrich Puhlmann in Schlalach (25 J. 10 M.), Sohn des Mühlenmeisters Georg Wilhelm Puhlmann in Schlalach, mit Anna Dorothea Alborg (22 J.), Tochter des Bauern und Altsitzers Peter Alborg (+ 02.10.1824) in Elsholz.
- Mühlenverkauf (ZBKBL 09.06.1855)
Ich beabsichtige meine bei dem Dorfe Schlalach belegene Bockwindmühle nebst dazu gehörigen Grundstücken aus freier Hand zu verkaufen. Die Mühle steht an einem freien Ort und ist, so wie die zum Grundstück gehörigen Gebäude in besten Zustande. Selbstkäufer wollen sich in portofreien Briefen an mich wenden, können auch die Grundstücke täglich besichtigen und kann der Kontakt zu jeder Zeit abgeschlossen werden. Schlalach, den 5. Juni 1855 Carl Schmidt, Mühlenmeister.
- 1937, am Nordausgang, Zustand gut, in Betrieb, nur Windantrieb. (Bockwindmühle)
- 1893 - 1976 letzter Müller in Schlalach (Wilhelm Hermann Schmidt)
- Sie wurde bis zum 1. April 1943 betrieben, April 1945 wurde sie durch Beschuss zerstört.
Papiermühle (Wassermühle)
- 1375 in Landbuch Kaiser Karls 1 Mühle erwähnt
- 1624 wird ein Kossät als Müller bezeichnet
Papiermacher Frommhold/ Fromholtz
- 05. November 1685 (Privileg des Kurfürsten von Brandenburg) erhielt Mathias Fromholtz (auch Frommhold oder Frohnholtz - stammt wahrscheinlich aus Jeßnitz in Anhalt) die bestehende Mahlmühle zu einer Papiermühle umzubauen.
- Tochter Marie Elisabeth Patin in Belzig 1688
- 1687 steht im Kirchenbuch das ein Papiermacher verstarb der 3 Jahre hier tätig war (wahrscheinlich Fromholtz, da er nicht mehr in den Kirchenbüchern erscheint, bzw. einer seiner Gesellen. Es kann sein das Fromholtz eine andere Mühle übernahm.).
- 1685 privilegierte Papiermühle
Papiermacher Lübeck
- Papiermacher Lübeck kam nach Schlalach und erhielt 20.01.1689 einen Schutzbrief.
- Dies war ein Lumpensammelprivileg für die Papiermacher in Schlalach zum Sammeln der Lumpen in den Kreisen Havelland, Niederbarnim, Teltow un Zauche.
- Privileg vom 3. November 1697
.„Nachdem Seine Churfürstliche Durchlauchtigkeit zu Brandenburg, Unser Gnädigster Herr Sich gnädigst erinnern, Wohlgestalt bereits unterm Dato des 5ten Novembr. 1685 durch ein publicirtes Patent Verordnet worden, daß Keinem aus fremden Landen Er seye, Wer Er wolle, in dero Chur und Mark Brandenburg weder die Aufkauffung noch Verführung derer zum Papiermachen dienlichen Materialien alß Leim, Leder, und Schaaf Füße fürnemlich aber der Haderlumpen verstattet, sondern diejenige, so die Lumpen samlen, solche dem Papiermacher zu Schlalach zuverkauffen angehalten werden sollen. Und dann Höchstgedacht Sr. Churfürstlichen Durchlaucht mißfällig Vornehmen, daß solcher Verordnung zuwider obbemelte Materialien aufgekauftet und außer Landes geführet worden; Als sind sie dadurch Betrogen worden, Vorangezogenes Patent vom 5ten Novembr. 1685 hiermit und in Krafft dieses zu renoviren und zu widerhohlen, allermaßen denn Sr. Churfürstlichen Durchlaucht denen Prälaten, Grafen, Freyherren, Haubtleuten, Ritterschaft, Beamten, Zollverwaltern, Bürgermeistern, Richtern und Ruhten in Städten und Flecken, Item Pensionarien, Curatoren, Land- und Ausreutern, Schultzen und Gemeinen in Dörffern, uns insgemein allen und jeden dero Unterthanen, in denen Zauchischen, Teltowischen, Havelländischen und Nieder-Barnimschen Creysen hiermit gnädigst und ernstlich anbefohlen: Keinem mehr, er sey, wer er wolle, weder die Aufkauffung noch Verführung obbemelter Materialien fürhierwider handeln, und auf gehende Warnung der Lumpensamlung und ausführung sich unternehmen würde, demselben sollen Pferde, Wagen, Waaren und Lumpen abgenommen und in die Churfürstliche Residentz alhier zu Cölln an der Spree oder nechstangelegenes Ambt geliefert und davon so fort Unterthänigste relation abgestattet, und die Verbrecher zu gebührender Straffe gezogen werden.
- Urkundlich unter Sr. Churfürstl. Durchl. eigenhändigen Suboription und aufferdruckten Insiegel. Gegeben zu Cölln an der Spree den 3ten Novembr. Anno 1697. Friedrich."
- Ab 1692 neuer Besitzer der Papiermühle ist Christoph Lübeck, seine Frau heißt Martha die am 15.07.1713 verstarb. Lübeck heiratet darauf am 18.05.1716 Sophie Margarethe Neumann.
- Christoph Lübeck verstarb am 07. Februar 1721 in Schlalach.
- Christoph Lübeck hatte zuvor ab Ostern 1687 einen Pachtvertrag für drei Jahre in der Papiermühle Dresden von deren Besitzerin Beata Elisabeth Melde (auch Mehlich) erhalten. Dies schien aber nicht recht zu laufen. So verkaufte sie die Mühle an Heinrich Rüdiger am 29.12.1688 für 3.300 Taler. Am 9.1.1689 bittet Lübeck noch in der Dresdener Papiermühle bleiben zu können, musste aber kurze Zeit später diese räumen. Als er am 6.3.1689 im Amt Dresden erscheinen soll, lässt er am 4.3.1689 ein Attest überbringen.
- Bitte des Christoph Lübeck
Wohledler, Großachtbarer, und Rechts Wohlgelehrter, Insonders Hochgeehrter Herr Oberamtmann Derselbe erinnert sich bester maßen, welcher Gestalt Heinrich Rüdiger, der Papiermacher von Breslau die Papiermühle vor dem Wilsdruffer Tore allhier, welche ich auf 3 Jahr gepachtet, und annoch auf 5 ¼ Jahr zu gebrauche, habe, an sich erkauft, und daher anizo bei dieser jetzigen harten Winterzeit mich mit meinem überaus großen Schaden aus derselben bringen will, Wann dann aber mein Hochgeehrter Herr Oberamtmann ich sothane Papiermühle ganz verwüstet bezogen, und nach großer gehabten Mühe dieselbe mit großen Kosten wiederum angebaut, auch bis dato mein weniges Vermögen in derselben sich befindet, dahero so schleunigst dieselbe zu verlassen mir ganz unmöglich, dahero ich nicht ins äußerste Verderben und höchste Not erneut gesetzt sein will, Als gelanget an den Herrn Oberamtmann mein dienstliches Bitten, Sie geruhen großgünstig dem künftigen Besitzer dieser Papiermühle zu …, dass derselbe mich bei meinem jetzigen Pachte nicht allein dieselbe geruhig gebrauchen lasse, sondern auch nicht eher, meine Pachtzeit laut des Pachtkontraktes, sothane Mühle beziehen möge, damit ich nicht, nachdem ich meinen sauren Schweiß und Unkosten an dieser ganz verwüstet gewesenen Papiermühle angewendet, an den Bettelstab gerate, Sollte aber über alles Verhoffen der Herr Oberamtmann auf Gegenteils ferneres Ansuchen mir hierin zu deferieren, bedenken tragen, so will ich hiermit an Kurfürstliche Durchlaucht zu Sachsen, meinem gnädigsten Herrn, untertänigst appellieren, mich und die ganze Sache unter dero Hohen Schutz und Schirm begeben haben, sodann meine gravamina (Beschwerde) fernerweit deduzieren (schlussfolgern), auch die eingegebene Appellation ratifizieren (amtlich bestätigen). Solches mein Suchen ist denen Rechten gemäß, verschulde sothane Rechtswillfahrung jederzeit hin wiederum so willigst, als schuldigst, verbleibe Meines Hochgeehrten Herrn Oberamtmann Dresden, den 9. Januar 1689 Dienstwilligster Christoph Lübeck Papiermacher
Papiermacherfamilie Greger/ Gröger
- 1721 erscheint als neuer Besitzer Johann Christian Greger (auch Gröger) der die Witwe des Christoph Lübecks heiratete. Er wurde 1701 in Roßlau als Sohn des dortigen Papiermachers Johann Heinrich Greger geboren. 1721 übernimmt er die Papiermühle Schlalach, 1724 Bardenitz und 1733 die in Roßlau.
- Die Familie Greger ist eine alte Papiermacherfamilie. Ein Jahn Greger übernahm 1681 die „Rothe Papiermühle zu Prülhitz (heute Mühlanger), Kreis Wittenberg. 1686 kaufte Greger die Roßlauer Papiermühle, die lange in Besitz der Familie war.
- Johann Christian hatte die Witwe des verstorbenen Besitzers geheiratet (25.11.1721) und übernahm die Schlalacher Papiermühle. Als seine Ehefrau Sophie Margarethe Greger geb. Krümmer am 18. April 1732 verstarb, heiratete er am 08.07.1732 in Schlalach Maria Dorothea Elisabeth Stuhlmann, die Tochter des Treuenbrietzener Zindelmüllers Peter Stuhlmann .
Johann Christian Greger
- um 1701 in Roßlau
- † 15.04.1747 in Roßlau
- I. ∞ 25.11.1721 in Schlalach mit der Witwe des Papiermachers Christoph Lübeck, Sophie Margarethe Neumann (Kühne schreibt Kümmer) (⚰ 18.04.1731)
- Kinder I. Ehe:
- Elisabeth, * 15.09.1722 in Schlalach, † vor 1763
- Justina Sabine Greger * 11. Januar 1725 in Schlalach, † 27. März 1748 in Roßlau; ∞ 12.08.1745 mit Jacob Specht
- ∞ 08.07.1732 Maria Dorothea Elisabeth Stuhlmann, * 06.12.1715 in Treuenbrietzen † 17.01.1798 in Roßlau
- Kinder II. Ehe:
- Johann Heinrich, ~ 26.10.1733 in Roßau, ⚰ 17.02.1746 in Roßlau
- Johann Christian * 1735 † 1815, Papiermacher in Roßlau 1793/1808
- Marie Charlotte, ~ 07.02.1737 in Roßlau, ⚰ 05.08.1737 in Roßlau
- Johann Friedrich, ~ 12.06.1738 in Roßlau, ⚰ 21.02.1741 in Roßlau
- Johann Gottfried, ~ 11.10.1739 in Roßlau, ⚰ 01.01.1741 in Roßlau
- Karl August, ~ 27.12.1740 in Roßlau, † 28.09.1787 in Roßlau, Papiermacher
- Johann Friedrich, ~ 19.08.1742 in Roßlau, ⚰ 15.01.1743 in Roßlau
- Johanna Christiana, ~ 15.01.1747 in Roßlau, † 07.02.1794 in Roßlau; ∞ 05.07.1763 mit dem Papiermacher Johann Gottfried Schwitzing von der Rothen Mühle
- 1733 übernimmt der Bruder Johann Friedrich I Greger (*1710) die Papiermühle Schlalach.
- Johann Friedrich (I) Greger
- * 22.05.1710 in Roßlau, † 10.12.1758 in Schlalach
- I. ∞ 12.05.1733 Blandina Maria Freytag (* 07.06.1713 in Treuenbrietzen als Tochter des Kauf- und Handelsmann sowie Stadtkämmerers Peter Günther Freitag und der Magdalena Maria Stuhlmann, Tochter des Mühlenmeister Matthias Stuhlmann und der Marie Thiemann in Belzig [* 20.08.1683 in Belzig, ∞ 10.07.1708 in Treuenbrietzen], † 04.06.1738 in Schlalach)
- II.∞ 24.10.1738 Anna Margaretha Stoltze, Tochter des Friesdorfer Papiermachers Johann Caspar Stoltze, in Friesdorf (* 1713, get. 30.03.1713 in Wollin, † 17.04.1788 in Schlalach)
- Kinder I. Ehe:
- Johann Christian * 09.02.1734, † 26.04.1738
- Maria Magdalena, * 04.03.1736, † 18.09.1736
- Sohn, * 20.04.1738 † 20.04.1738
- Kinder II. Ehe:
- Johann Friedrich (II), * 22.09.1739, + 30.04.1760, 1758-1760 Papiermacher in Schlalach.
- 1763-1771 die Witwe des Johann Friedrich (I) heiratet am 15.11.1763 den Papiermacher Johann Siegfried Hertel (* 10.10.1712 Kirchberg † 05.01.1771 Schlalach), der von da an die Mühle führt.
Papiermacherfamilie Stoltze
- 1772 übernimmt Johann Gottfried (I) Stoltze die Papiermühle. Am 24. August 1782 verstirbt er der im Alter von 58 Jahren.
- Es übernimmt der Sohn Johann Gottfried (II) Stoltze. Dieser heiratet am 25. Oktober 1787 als Nachfolger Elenore Elisabeth Juliane. Er verstirbt am 4. Dezember 1805 im Alter von 46 Jahren.
- Sein Sohn Johann Gottfried (III) Stoltze wird Papierfabrikant in Friesdorf genannt. Er heiratet am 07.12.1817 Marie Christine Putz geb. Todt. Sie war die Witwe des Friesdorfer Papierfabrikanten Christian Gottlieb Putz [†1814].
- August Stoltze
- Kinder
- Leopoldine Auguste * 1803, °° 18.07.1824 Ziesar den Schneidemüller Carl August Floere (28 J.) in Verlorenwasser
- Johann Gottfried (I) Stoltze
- Papiermühlenverwalter in Magdeburgerforth und später Papiermühlenbesitzer in Schlalach
- 05.09.1725 in Friesdorf
- † 24.08.1782 in Schlalach
- ∞ 16.05.1752 in Ziesar mit Anna Sophia Sprenger
- ∞ 31.10.1754 in Ziesar mit Johann Christina Nitsche
- Johann Gottfried (II) Stoltze
- Papiermühlenbesitzer in Schlalach
- 01.09.1759 in Magedeburgerforth
- † 04.12.1805 in Schlalach
- ∞ 25.10.1787 mit Eleonore Elisabeth Juliane Sophie
- Johann Gottfried (III) Stoltze
- 06.01.1792 in Schlalach
- † 12.02.1872 in Grüne Aue bei Wollin
- Papierfabrikbesitzer in Friesdorf
- ∞ 07.12.1817 in Wollin Christiane Marie Todt, * 31.01.1780 Schopsdorf, + 13.11.1844 Grüne Aue bei Wollin, I.∞ 23.11.1806 Ziesar Christian Gottlieb Putz (hier wird sie Johanna Christiane Todt genannt); * 12.09.1772 in Trutenau/ Ostpreußen, + 10.12.1814 in Grüne Aue bei Wollin, Sohn des Christoph Heinrich Putz und der Dorothea Elisabeth Crettau)
- Kinder
- Friederike Dorothee * 12.12.1817 in Grüne Aue bei Wollin
- Johann Gottfried Gustav * 12.12.1817 in Grüne Aue bei Wollin
- Sophie Wilhelmine * 29.11.1818 in Grüne Aue bei Wollin
Papiermacherfamilie Putz
- Die Witwe Stoltze musste die Mühle 1806 versteigern lassen, die Johann Adam Putz aus Friesdorf (wo die Familie Putz eine Papiermühle besaß) für 15.500 Taler erwarb. Johann Adam Putz war am 1. Dezember 1760 in Leibitsch bei Thorn (Torun) geboren, zusammen mit seinen Bruder erwarb er die Papiermühle in Friesdorf.
- Als Johann Adam Putz am 11. Mai 1816 verstarb, hinterließ er eine Witwe mit 6 minderjährigen Kindern. Die Witwe war Charlotte Dorothea Putz geb. Krüger. Nachdem Johann Gottlieb Ferdinand Putz (geb. am 17. Juli 1803 in Friesdorf) herangewachsen war übernahm er die Mühle. Er heiratete 1831 in Schlalach Johanna Louise Wilhelmine Jorges.
- 14. November 1845 wurde die Papiermühle von Müller Gottlieb Putz zu einer Mahlmühle umgewandelt, der Umbau der Mühle ging nicht so schnell vor sich, denn 1847 wird er bei der Geburt seiner Tochter noch als Papierfabrikat im Kirchenbuch geführt.
- Zwei Jahre später wird er als Mühlenbesitzer genannt. Sein Sohn wurde 1832 geboren. Johann Gottlieb Ferdinand Putz verstarb am 27. Januar 1875. Sein Nachfolger war sein Sohn Karl Friedrich Wilhelm Putz.
- Oktober 1871 Aufgebot des Mühlenbesitzers C. F. W. Putz (Karl Friedrich Wilhelm Putz) zu Schlalach mit Jungfrau F. C. M. Klooß.
- 1872 Karl Putz.
- Dessen Sohn Gottlieb Gottfried Karl Putz (geb. 1872) arbeitete als Mahlmüller weiter. Dessen Sohn, geb. 1899, Karl August Walter Putz betrieb zuletzt in der Mühle eine Schroterei. Seit 1974 steht die Mühle still.
- 1858 Wassergetreidemühle, Getreidemühle
- 1974 wird der Mühlenbetrieb endgültig eingestellt.
- Letzte Besitzerin der Mühle Ilse Putz d. Ä. (1990)
- Johann Adam Putz
- * 01.12.1760 Leibitsch bei Thorn, Sohn des Christoph Heinrich Putz (Papiermacher in Leibitsch und Trutenau) und der Dorothea Elisabeth Cretlau
- † 11.05.1819 Schlalach
- I. ∞ 31.01.1776 Wollin Johanna Friederike Kunstmann (* 1739, † 01.07.1793 Friesdorf, I. ∞ 29.12.1781 Johann Christian August Stolze; Sohn des Cuno Otto Friedrich Stolze und der Charlotte Hedwig Werbelin), Tochter des Johann Friedrich Kunstmann
- II. ∞ 21.08.1794 Wollin Johanne Dorothea Charlotte Krüger (* 08.09.1770 Ziesar, † nach 1831)
- Kinder
- Friederike Dorothea * 07.08.1795 Friesdorf, † 22.11.1816 Schlalach
- Carl Gottfried Adam * 18.03.1799 Friesdorf, ∞ 24.09.1826 Wollin Juliane Friederike Stolze (* 23.12.1788 Schlalach, † 21.04.1867 Friesdorf, Tochter des Johann Friedrich Stolze)
- Christian Friedrich Wilhelm * 01.01.1801 Friesdorf, † 05.09.1810 Schlalach
- Johann Gottlieb Ferdinand * 17.07.1803, † 27.01.1875, I. ∞ 08.09.1831 Treuenbrietzen Johanne Louise Wilhelmine Torges
- Christoph Heinrich Otto * 14.11.1805 Friesdorf
- Ernst Christian Albert * 24.08.1808 Schlalach (01.05.1821 Lateinschule, Fränkische Stiftung in Halle), Archidiakon in Bernau, † 23.06.1839 Bernau, ∞ 05.01.1838 Brandenburg Friederike Niefeld
- Carl Friedrich August * 15.03.1811 Schlalach, † 10.06.1857 Trebbin (23.04.1824 Lateinschule, Fränkische Stiftung in Halle)
- Franz Theodor Eduard * 15.02.1815 Schlalach, † nach 1885, °° 11.08.1885 Gräben Friederike Caroline Louise Bräsicke (* 30.01.1828 Gräben, † 03.01.1878 Egelinde)
- Johann Gottlieb Ferdinand Putz
- * 17.07.1803 Friesdorf, Sohn des Johann Adam Putz und der Johanne Dorothea Charlotte Krüger
- † 27.01.1875
- I.∞ 08.09.1831 Treuenbrietzen Johanne Louise Wilhelmine Torges (* 17.07.1813 Treuenbrietzen, † 09.02.1884 Potsdam)
- Kinder
- Carl Friedrich Wilhelm * 16.09.1832, † 24.01.1893, I. ∞ 14.11.1871 Marie Karoline Friederike Klooss, II. ∞ 21.10.1880 Anna Lobbes
- Johanna Marie Louise * 16.07.1834, ∞ 07.01.1862 Carl Gottfried Schiese
- Friederike Sophie Emma * 11.04.1836, † 26.05.1836
- Anna Wilhelmine Marie * 26.07.1837, ∞ 11.06.1867 in Schlalach Friedrich Wilhelm Burdach (* 1825)
- Wilhelmine Louise Johanna * 24.08.1839, † 08.09.1839
- Charlotte Dorothea Ida * 20.02.1841, ∞ 04.10.1863 Brands Werbig Johann August Christian Ferdinand Bräsicke († 02.09.1873), II. °° 28.09.1874 Ziesar Carl Friedrich Wilhelm Geserik (21 J.), Sohn des Ackermanns Johann Gottlieb Geserik und der Louise Christiana Friederike Maier in Görzke
- Sophie Clara * 10.11.1844, † 13.11.1844
- Charlotte Wilhelmine Bertha * 20.02.1847, † 1923, ∞ 04.10.1863 in Brands Werbig Johann August Christian Ferdinand Göritz
- Heinrich Otto Paul * 29.06.1850, Windmüller in Frankfurt/ Oder
- Emil Richardt Max * 05.11.1859
- Carl Friedrich Wilhelm Putz
- * 16.09.1832 Schlalach
- † 24.01.1893
- I. ∞ 14.11.1871 Treuenbrietzen Marie Karoline Friederike Klooss (* 03.02.1842 Treuenbrietzen, † 23.09.1879 Schlalach), Tochter des Bürger, Zeug- und Garnwebers Johann Gottfried Klooss und der Karoline Wilhelmine Lehmann
- Kinder
- Gottlieb Gottfried* 16.09.1872, † 08.01.1927, ∞ 23.04.1899 Auguste Amalie Martha Rosin
- Karl Friedrich Wilhelm * 1874, † 09.03.1875
- Marie Karoline Julie * 12.08.1875, † 01.11.1886
- II. ∞ 21.10.1880 Treuenbrietzen Anna Lobbes (* 29.08.1862 Treuenbrietzen, † 29.12.1893 Schlalach)
- Kinder
- Adam Karl Otto * 24.07.1881, † 25.09.1881
- Gotthold Johannes * 10.03.1884, † 24.12.1962 Dessau
- Anna Karoline Margarethe * 02.04.1887, † 11.02.1946, °° Arthur Reimann
- Wilhelm Otto Ernst * 24.02.1893, † 1936 Hundeluft
- Gottlieb Gottfried Putz
- * 16.09.1872 Schlalach, Sohn des Carl Friedrich Wilhelm Putz und der Marie Friederike Kloos
- † 08.01.1927
- I. ∞ 23.04.1899 Treuenbrietzen mit Auguste Amalie Martha Rosin (* 28.10.1869 Treuenbriezen, † 30.11.1943 Schlalach)
- Kinder
- Karl August Walter * 17.12.1899, † 16.03.1983, °° 10.11.1931 Ilse Marie Elisabeth Weinrich (* 18.02.1906 Berlin, † 08.05.1994 Schlalach)
- Franz Gotthold Siegfried * 10.03.1901 Schlalach, † 29.03.1985 Essen, °° 1941 Hermsdorf/ Oberschlesien Dorothea Flade
- Martha Julie Erna * 16.06.1902, † 03.11.1992, ∞ Friedrich Tempel (* 15.12.1901, † 17.11.1993