Nedwieditsch: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Nedwieditsch''' (Medvedice, Tschechische Republik / Medvědice, auch ''Nedvedice'') ist ein kleines Dorf in der Nähe von Milleschau (Milešov). Es ist ein Ortsteil von Třebenice und gehört zum Bezirk Leitmeritz. Im Jahr 2001 hatte es 102 Einwohner.
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'''Hierarchie'''<br/>
[[Portal:Regionale Forschung|Regional]] > [[Österreich-Ungarn]] > [[Böhmen]] > {{#var:Ortsname}}<br/>
[[Portal:Regionale Forschung|Regional]] > [[Tschechische Republik]] > Medvědice
== Einleitung ==
'''{{#var:Ortsname}}''' gehörte zu '''[[Böhmen]]''', einem ''historischen Territorium''. Das frühere '''Königreich Böhmen''' gehörte seit 1526 zu Österreich (Habsburg) und bis 1918 zur [[Österreich-Ungarn|Österreichisch-Ungarischen Monarchie]]. Von 1919 bis 1938 war Böhmen Teil der [[Tschechische Republik|Tschechoslowakei]] (CSR). Von 1938 bis 1945 gehörte es zum &raquo;[[Deutschland 1933-1945|Dritten Reich]]&laquo; (''Deutschland''). Ab 1945 bis 1992 war Böhmen Teil der ''Tschechoslowakei'' (CSR. bzw. CSSR bzw. CSFR) und gehört seit 1993 zu [[Tschechische Republik|Tschechien]].
=== Allgemeine Information ===
'''Nedwieditsch''' (Medvedice, Tschechische Republik / Medvědice, auch ''Nedvedice'') ist ein kleines Dorf in der Nähe von [[Milleschau]] (Milešov). Es ist ein Ortsteil von Třebenice und gehört zum Bezirk Leitmeritz. Im Jahr 2001 hatte es 102 Einwohner.
 
Medvedice = Bärendorf


Im ''Sudetendeutschen Ortsnamenverzeichnis'' ist Nedwieditsch als Gemeinde 69 im Landkreis 15 = Leitmeritz aufgeführt.<ref name="Orte">''Sudetendeutsches Ortsnamenverzeichnis'', Amtliches Gemeinde- und Ortsnamenverzeichnis der nach dem Münchener Abkommen vom 29.9.1938 (Grenzfestlegung vom 20.11.1938) zum Deutschen Reich gekommenen Sudetendeutschen Gebiete, Seite 65 - Herausgegeben vom Institut für Landeskunde und Raumforschung. - Verlagshaus Sudetenland München, 2. Auflage 1987, 377 Seiten, [http://www.bdeg.de/downloads/Sudeten-Ortsnamenverzeichnis.pdf Online]</ref>
Im ''Sudetendeutschen Ortsnamenverzeichnis'' ist Nedwieditsch als Gemeinde 69 im Landkreis 15 = Leitmeritz aufgeführt.<ref name="Orte">''Sudetendeutsches Ortsnamenverzeichnis'', Amtliches Gemeinde- und Ortsnamenverzeichnis der nach dem Münchener Abkommen vom 29.9.1938 (Grenzfestlegung vom 20.11.1938) zum Deutschen Reich gekommenen Sudetendeutschen Gebiete, Seite 65 - Herausgegeben vom Institut für Landeskunde und Raumforschung. - Verlagshaus Sudetenland München, 2. Auflage 1987, 377 Seiten, [http://www.bdeg.de/downloads/Sudeten-Ortsnamenverzeichnis.pdf Online]</ref>


== Lage ==
==== Lage ====
Koordinaten von Nedwieditsch:
Koordinaten von Nedwieditsch:
* 50° 31′ 0″ N, 13° 55′ 0″ E
* 50° 31′ 0″ N, 13° 55′ 0″ E
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* http://toolserver.org/~geohack/de/50.5172222_N_13.9261111_E_type:city?pagename=Medv%C4%9Bdice_%28T%C5%99ebenice%29
* http://toolserver.org/~geohack/de/50.5172222_N_13.9261111_E_type:city?pagename=Medv%C4%9Bdice_%28T%C5%99ebenice%29
* [http://www.feefhs.org/maplibrary/austro-hungary/ah-bohem.html Landkarte ''Bohemia 1882'' (Nedwieditsch ist nicht aufgeführt)]
* [http://www.feefhs.org/maplibrary/austro-hungary/ah-bohem.html Landkarte ''Bohemia 1882'' (Nedwieditsch ist nicht aufgeführt)]
* http://wiki-de.genealogy.net/GOV:NEDSCHJO60XM
* [http://www.mesto-trebenice.cz/ Homepage von Trebenice]
 
== Historie ==
Erstmals erwähnt wurde Nedwieditsch im Jahr 1209 (Bischof Martin von Nedvědice).<ref>http://www.mesto-trebenice.cz/medvedice/ds-3562/p1=1031</ref>


Damals war es eine Festung, Burg und Gut, banamst als ''Medvedice (Nedweditz, Medwetitz)''.
==== Einwohner ====
* 1366 geht es über die Wladykenbrüder Wenzel und Buschek Prokop von Schirschkowitz zu Jesek und Blahuta.
* 1384 erste katholische Kirche erbaut.
* 1404 sitzt auf Medvedice Jan Siegmund Kinsky.
* 1545 Wenzel Kaplirz kauft Nedwetitz mit seinen Söhne. Bohuslav tauscht es mit Teplitz. Wenzel ist mit seiner Frau in in der Kirche begraben. Die gut erhaltenen Marmorplatten, welche früher am Boden lagen, sind nach der Renovierung des Fußbodens nun an der Seitenwand des Altarraumes befestigt.
* 1598 sind wieder die Kaplirz Besitzer. Bohuslav († 1603) und sein Bruder Georg, der Milleschau besitzt.
* 1661 - 1672 besitzt es Karl Kaplirz, der Rittmeister, mit seiner Tochter Ludmilla. Als er kurz nach dem Verkauf von Milleschau an Kaspar Zdenko Kaplirz stirbt, erbt es seine Tochter, die es anschließend ebenfalls dem Kaspar Zdenko verkauft (ist untergegangen).
<ref group="Kaplirz">Zitiert aus: Elfriede Kaplirz von Sulewicz: ''Zeitspuren'', Seite 112, Verlag epubli GmbH (11. Dezember 2012), ISBN-13: 978-3844240986. {{GBS|hnCLAYNsSDsC|Elfriede Kaplirz von Sulewicz: Zeitspuren|112|Kat=no}}</ref>
 
::::<references group="Kaplirz" />
 
Es gehörte 1630 - 1670 zur [http://www.genealogienetz.de/reg/SUD/kb/lobositz.html Pfarrei Lobositz], 1671 - 1679 zur [http://www.genealogienetz.de/reg/SUD/kb/trebnitz-lei.html Pfarrei Trebnitz]. Ab 1669 war Nedwieditsch eine selbständige Pfarrei (Dominikaner aus Leitmeritz). 1680 war Nedwieditsch eine Filiale zu Milleschau.<ref>http://www.genealogienetz.de/reg/SUD/kb/mileschau.html</ref>
Als erster Aushilfsseelsorger [Dominikaner] wirkte in Nedwieditsch P.Dominik Jacobi (1669-1675) nach ihm P.Peter Pfeiler und vom Herbste 1675 bis 1680 P.Leonhard Balthasar Guethold.<ref group="Dom">Geschichte des Bistums und der Diözese Leitmeritz, Herausgegeben vom Verbande der deutschen katholischen Geistlichkeit Böhmens. - II. Teil: ''Maximilian Rudolf Freiherr von Schleinitz und seine Zeit'', Grösstenteils nach handschriftlichen Quellen bearbeitet von Dr. Johann Ev. Schlenz, Warnsdorf 1914, Kommisionsverlag und Druck von Ambr. Opitr in Warnsdorf, Seite 380</ref>
 
::::<references group="Dom" />
 
== Einwohner ==
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| 1883  || 315 <ref>Johann Gottfried Sommer,Franz Xaver Maximilian Zippe: ''Das Königreich Böhmen: bd. Leitmeritzer kreis. 1833'' Seite 108-109 ( http://books.google.de/books?id=3dsBAAAAYAAJ&pg=PA152&dq=pfarrei&lr=&as_brr=1#PPP7 )</ref>
| 1883  || 315 <ref>Johann Gottfried Sommer,Franz Xaver Maximilian Zippe: ''Das Königreich Böhmen: bd. Leitmeritzer kreis. 1833'' Seite 108-109 ( http://books.google.de/books?id=3dsBAAAAYAAJ&pg=PA152&dq=pfarrei&lr=&as_brr=1#PPP7 )</ref>
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| 1910  || 393 <ref>Leitmeritzer Heimatbote, Dezember 1959, S.18</ref>
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| 1930  || 367 <ref name="vg">http://www.verwaltungsgeschichte.de/sud_leitmeritz.html</ref>
| 1930  || 367 <ref name="vg">http://www.verwaltungsgeschichte.de/sud_leitmeritz.html</ref>
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== Ortseintrag auf genteam.at <ref>http://www.genteam.at/index.php?option=com_ortsdb&id=7348&limitstart=0&view=detail</ref> ==
== Politische Einteilung ==
=== Ortseintrag auf genteam.at <ref>http://www.genteam.at/index.php?option=com_ortsdb&id=7348&limitstart=0&view=detail</ref> ===


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== Orte in der Umgebung ==
=== Orte in der Umgebung ===
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einige Angaben.
einige Angaben.


== Filialkirche Heilige Katharina ==
== Kirchliche Einteilung/Zugehörigkeit ==
=== Evangelische Kirchen ===
=== Katholische Kirchen ===
==== Filialkirche Heilige Katharina ====
::Quelle: MITTHEILUNGEN DER K.K.Central-COMMISSION FÜR ERFORSCHUNG UND ERHALTUNG DER KUNS- UND HISTORISCHEN DENKMALE
::Quelle: MITTHEILUNGEN DER K.K.Central-COMMISSION FÜR ERFORSCHUNG UND ERHALTUNG DER KUNS- UND HISTORISCHEN DENKMALE


::Herausgegeben unter der Leitung seiner Excellenz des Präsidenten dieser Commision Dr.Joseph Alexander Freiherrn von Helfert. XXVi: Jahrgang, Redacteur: Dr. Karl Lind, Wien, 1900. In Commission bei Wilhelm Braumüller. Aus der K.K.Hof- und Staatsdruckerei, Seite 217-218, Beitrag von Heinrich Ankert.
::Herausgegeben unter der Leitung seiner Excellenz des Präsidenten dieser Commision Dr.Joseph Alexander Freiherrn von Helfert. XXVi: Jahrgang, Redacteur: Dr. Karl Lind, Wien, 1900. In Commission bei Wilhelm Braumüller. Aus der K.K.Hof- und Staatsdruckerei, Seite 217-218, Beitrag von Heinrich Ankert.


''Newdieditsch'', ein altes Dorf om Lobositzer Gerichtsbezirke, besitzt eine zum Sprengel von Milleschau gehörige, der heil. Katharina geweihte Filialkirche. Früher war dieselbe eine selbständige Pfarrkirche und erscheint schon 1384 als solche.
''Newdieditsch'', ein altes Dorf om Lobositzer Gerichtsbezirke, besitzt eine zum Sprengel von [[Milleschau]] gehörige, der heil. Katharina geweihte Filialkirche. Früher war dieselbe eine selbständige Pfarrkirche und erscheint schon 1384 als solche.


Die heutige Kirche, mehrfach umgebaut, trägt noch Reste gothischer Bauart an sich. Das Presbyterium ist im Achteck geschlossen, innen innen 5,3 M. breit, 7,8 M. lang, mit einem Kreuzgewölbe; das Schiff ist 8,3 M. breit, 7,2 M. lang, besitzt flache Decke. Sämmtliche Fenster sind rundbogig umgestaltet. Rechts vom Hochaltare befindet sich in der Mauer eine verschließbare Nische mit Steineinfassung (Sacramentshäuschen).
Die heutige Kirche, mehrfach umgebaut, trägt noch Reste gothischer Bauart an sich. Das Presbyterium ist im Achteck geschlossen, innen innen 5,3 M. breit, 7,8 M. lang, mit einem Kreuzgewölbe; das Schiff ist 8,3 M. breit, 7,2 M. lang, besitzt flache Decke. Sämmtliche Fenster sind rundbogig umgestaltet. Rechts vom Hochaltare befindet sich in der Mauer eine verschließbare Nische mit Steineinfassung (Sacramentshäuschen).
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Dem Wappen nach zu schließen, wurde die Kirche in ihrer heutigen Grundform von einem Mitgliede der Familie Chinitz erbaut. Der dritte Strebepfeiler trägt einen Schild mit einen heraldischen Löwen.
Dem Wappen nach zu schließen, wurde die Kirche in ihrer heutigen Grundform von einem Mitgliede der Familie Chinitz erbaut. Der dritte Strebepfeiler trägt einen Schild mit einen heraldischen Löwen.


Von besonderem Interesse sind zwei zu Seiten des Hochaltars eingemauerte, sehr gut ausgeführte und erhaltene Grabsteine. Dieselben lagen früher im Kirchenschiffe beim rechten Seitenaltare unterm Pflaster und wurden 1882 anläßlich einer Bauherstellung aufgefunden und gehoben. Der Stein zur Rechten, im Hochrelief ausgeführt, stellt eine gerüstete kraftvolle Rittergestalt dar, unbedeckten Hauptes mit Vollbart, großer Halskrause, mächtigem Schwerte. Der Helm lehnt in der linken unteren Ecke. In der rechten oberen und unteren Ecke der Umrahmung befindet sich das Wappen der Kaplir (Kapler)<ref group="WP">Es weicht dieses Wappen ein wenig von einem in Groß-Tschernosek befindlichen Kapler-Wappen ab. Mittheilungen der k.k Central-Commission 1899, Notiz 71</ref>, und zwar ein geviertheilter Schild; im ersten und vierten Felde desselben ein geschachter Flügel, im zweiten und dritten ein halber Adler. Am Schild Mantel, Helm und Federbusch. In der linken oberen ecke ist ein drittes Wappen. Der Schild trägt eine Mondsichel; der über dem Schilde befindliche Helm hat als Kleinod eine Krone mit derselben Mondsichel<ref group="WP">Es ist dies dasselbe Wappen, welches im Ratscher Kirchlein (bei Töplitz) am Grabsteine der Samstag nach Simon und Juda 1552 verstorbenen Katharina Kostomlatzky (= Kostenblatt) von Wrschefowitz zu sehen ist.</ref>. Die vertieft eingemeißelte Randschrift der 1,9 M. hohen, 95 Cm. breiten Platte lautet: LETA PANIE. 1579 W PONDIE - LE PO VELIKONOCI VSNVL W PANVVCIMV VROZENI A STATECNI (Rytir Pan Vaclav Kaplir Pan na) MILESOWIE TVTO OCIEKAWAIE VZKZISENI. (Zu deutsch: Im Jahre des Herrn 1579 am Montag nach Ostern entschlief im Herrgott dem Allmächtigen der edelgeborene und tapfere Ritter Herr Wenzel Kapler Herr auf Milleschau, hier der Auferstehung harrend.)
Von besonderem Interesse sind zwei zu Seiten des Hochaltars eingemauerte, sehr gut ausgeführte und erhaltene Grabsteine. Dieselben lagen früher im Kirchenschiffe beim rechten Seitenaltare unterm Pflaster und wurden 1882 anläßlich einer Bauherstellung aufgefunden und gehoben. Der Stein zur Rechten, im Hochrelief ausgeführt, stellt eine gerüstete kraftvolle Rittergestalt dar, unbedeckten Hauptes mit Vollbart, großer Halskrause, mächtigem Schwerte. Der Helm lehnt in der linken unteren Ecke. In der rechten oberen und unteren Ecke der Umrahmung befindet sich das Wappen der Kaplir (Kapler)<ref group="WP">Es weicht dieses Wappen ein wenig von einem in [[Groß Tschernosek|Groß-Tschernosek]] befindlichen Kapler-Wappen ab. Mittheilungen der k.k Central-Commission 1899, Notiz 71</ref>, und zwar ein geviertheilter Schild; im ersten und vierten Felde desselben ein geschachter Flügel, im zweiten und dritten ein halber Adler. Am Schild Mantel, Helm und Federbusch. In der linken oberen ecke ist ein drittes Wappen. Der Schild trägt eine Mondsichel; der über dem Schilde befindliche Helm hat als Kleinod eine Krone mit derselben Mondsichel<ref group="WP">Es ist dies dasselbe Wappen, welches im Ratscher Kirchlein (bei Töplitz) am Grabsteine der Samstag nach Simon und Juda 1552 verstorbenen Katharina Kostomlatzky (= Kostenblatt) von Wrschefowitz zu sehen ist.</ref>. Die vertieft eingemeißelte Randschrift der 1,9 M. hohen, 95 Cm. breiten Platte lautet: LETA PANIE. 1579 W PONDIE - LE PO VELIKONOCI VSNVL W PANVVCIMV VROZENI A STATECNI (Rytir Pan Vaclav Kaplir Pan na) MILESOWIE TVTO OCIEKAWAIE VZKZISENI. (Zu deutsch: Im Jahre des Herrn 1579 am Montag nach Ostern entschlief im Herrgott dem Allmächtigen der edelgeborene und tapfere Ritter Herr Wenzel Kapler Herr auf Milleschau, hier der Auferstehung harrend.)


Der anderer Grabstein, zur Linken, 180 Cm. hoch, 81 Cm. breit stellt eine  Matronengestalt mit haubenartiger Kopfbedeckung, steif herabhängendem faltigen Gewabde, mit zum Gebet gefalteten Händen dar. In der linken oberen Ecke der Umrahmung befindet sich ein Wappen; der Schild ist geviertheilt, im ersten und zweiten Felde befinden sich drei Zinnen (?); am Schild Mantel, Helm und Krone, aus welch letzterer fünf Pfeile entspringen. Oberhalb dieses Wappens sind die Buchstaben WYLYMOZD, unterhalb MARKITA ZRABRV. Z BRVS. In der rechten oberen und unteren Ecke der Umrahmung tragen zwei einander gleiche Wappen je drei Balken. Die Randschrift lautet: LETA PANIE 1580 NA DEN .... SVATEHO BARTHOLOMIEG VSNVL A A W PANV BOHV WSSEMOHCYM DOBR ... VROZEN.. (Pani Hedwika Kaplir z Daupowa) A NA MILESSOWIE. (Deutsch: Im Jahre des Herrn 1580, am Tage des heil. Bartholomäus entschlief im Herrgott dem Allmächtigen die gute edelgeborene Frau Hedwig Kapler von Daupow und auf Milleschen.)
Der anderer Grabstein, zur Linken, 180 Cm. hoch, 81 Cm. breit stellt eine  Matronengestalt mit haubenartiger Kopfbedeckung, steif herabhängendem faltigen Gewabde, mit zum Gebet gefalteten Händen dar. In der linken oberen Ecke der Umrahmung befindet sich ein Wappen; der Schild ist geviertheilt, im ersten und zweiten Felde befinden sich drei Zinnen (?); am Schild Mantel, Helm und Krone, aus welch letzterer fünf Pfeile entspringen. Oberhalb dieses Wappens sind die Buchstaben WYLYMOZD, unterhalb MARKITA ZRABRV. Z BRVS. In der rechten oberen und unteren Ecke der Umrahmung tragen zwei einander gleiche Wappen je drei Balken. Die Randschrift lautet: LETA PANIE 1580 NA DEN .... SVATEHO BARTHOLOMIEG VSNVL A A W PANV BOHV WSSEMOHCYM DOBR ... VROZEN.. (Pani Hedwika Kaplir z Daupowa) A NA MILESSOWIE. (Deutsch: Im Jahre des Herrn 1580, am Tage des heil. Bartholomäus entschlief im Herrgott dem Allmächtigen die gute edelgeborene Frau Hedwig Kapler von Daupow und auf Milleschen.)
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<!-- === Andere Glaubensgemeinschaften === -->


== Zeitungsberichte ==
== Geschichte ==
'''Bezirksschulraths-Sitzung.''' Der k.k. Bezirksschulrath hat in seiner unter dem Vorsitze des Herrn k.k. Statthaltereirathes Grüner am 4. November 1872 abgehaltenen Sitzung beschlossen: ... für die erledigte Lehrerstelle in ''Nedwieditsch'' den Unterlehrer Franz Smrcek; ... dem hohen Landesschulrathe zu präsentieren;
Erstmals erwähnt wurde Nedwieditsch im Jahr 1209 (Bischof Martin von Nedvědice).<ref>http://www.mesto-trebenice.cz/medvedice/ds-3562/p1=1031</ref>
:Quelle: Leitmeritzer Zeitung, 13.11.1872, Seite 1 [http://www.theeuropeanlibrary.org/tel4/newspapers/issue/3000073482988?hp=1&page=1&query=Nedwieditsch&back=http%253A%252F%252Fwww.theeuropeanlibrary.org%252Ftel4%252Fnewspapers%252Fsearch%253Fquery%253DNedwieditsch%2526offset%253D0&offset=0&y=1444.0&x=1867.0 Online]


'''Der k. k. Bezirksschulrath in Leitmeritz''' hat in seiner am 28. Juni 1873 unter dem Vorsitze des Herrn k. k. Statthaltereirathes Grüner abgehaltenen Sitzung beschlossen: über ... — die Anschaffung einer Schultafel und dreier Schulbänke für die böhmische Schule in Trebnitz, dann mehrere Anschaffungen und Herstellungen für die Schulen in Hummel und ''Nedwieditsch'' zu bewilligen; — aus Anlaß eines speziellen Ansuchens die Quote für die erste Hälfte der Beheizungsperiode 1873/74 d. i. für Oktober, November und Dezember, und die beiden andern Schulpauschalien gleichfalls noch für die genannten drei Monate flüssig zu machen; — an der deutschen und böhmischen Schule in Trebnitz den Unterricht in weiblichen Handarbeiten einzuführen; — die Kosten der Herstellung eines Zaunes bei der ''Nedwieditsch''er Schule, da die diessalls angeregten Bedenken beseitigt erscheinen, im Betrage von 93 sl. 60 kr. ö. W. zur Auszahlung anzuweisen; - ...
Damals war es eine Festung, Burg und Gut, benamst als ''Medvedice (Nedweditz, Medwetitz)''.
:Quelle: Leitmeritzer Zeitung, 5.7.1873, Seite 3+4 [http://www.theeuropeanlibrary.org/tel4/newspapers/issue/3000073475016?hp=4&page=4&query=Nedwieditsch Online]
* 1366 geht es über die Wladykenbrüder Wenzel und Buschek Prokop von Schirschkowitz zu Jesek und Blahuta.
* 1384 erste katholische Kirche erbaut.
* 1404 sitzt auf Medvedice Jan Siegmund Kinsky.
* 1545 Wenzel Kaplirz kauft Nedwetitz mit seinen Söhne. Bohuslav tauscht es mit Teplitz. Wenzel ist mit seiner Frau in in der Kirche begraben. Die gut erhaltenen Marmorplatten, welche früher am Boden lagen, sind nach der Renovierung des Fußbodens nun an der Seitenwand des Altarraumes befestigt.
* 1598 sind wieder die Kaplirz Besitzer. Bohuslav († 1603) und sein Bruder Georg, der [[Milleschau]] besitzt.
* 1661 - 1672 besitzt es Karl Kaplirz, der Rittmeister, mit seiner Tochter Ludmilla. Als er kurz nach dem Verkauf von [[Milleschau]] an Kaspar Zdenko Kaplirz stirbt, erbt es seine Tochter, die es anschließend ebenfalls dem Kaspar Zdenko verkauft (ist untergegangen).
<ref group="Kaplirz">Zitiert aus: Elfriede Kaplirz von Sulewicz: ''Zeitspuren'', Seite 112, Verlag epubli GmbH (11. Dezember 2012), ISBN-13: 978-3844240986. {{GBS|hnCLAYNsSDsC|Elfriede Kaplirz von Sulewicz: Zeitspuren|112|Kat=no}}</ref>


'''Ein Geistlicher vor Gericht:''' Am 19. August fand unter dem Vorsitze des k. k. Kreisgerichtspräsidenten Karl Ritter von Limbek die erste Geschworenenverhandlung in der 3. Periode gegen P.Josef Hammer, Pfarrer in Milleschau, statt. Der k. k. Staatsanwalt erhob gegen denselben die Anklage: 1. er habe im Schuljahr 1873 während des Religionsunterrichtes in der Schule zu ''Nedwieditsch'' als Katechet sich dahin geäußert: „das neue Schulgesetz, welches ohne Zuthun der Kirche geschaffen worden ist, habe keine Haltbarkeit, es müsse wieder eingehen" und dürfe nicht befolgt werden und hiedurch das Verbrechen der Störung der öffentlichen Ruhe nach §. 65 b) St.-G. strafbar nach §. 65 St.-G.-B-; 2. er habe ebenfalls während des Religionsunterrichtes in der Schule zu ''Nedwieditsch'', als Katechet das gegenwärtige k. k. Ministerium „ein Judenministerium" genannt und auf diese Weise durch Schmähung und Verspottung andere zum Hasse und zur Verachtung gegen Staatsbehörden aufzureizen gesucht und hiedurch das Vergehen der Aufwiegelung gegen Staatsbehörden nach §. 300 St.-G., strafbar nach §. 300 St.-G. und 3. während der Predigt an einem Sonntage in der Milleschauer Kirche den Ausspruch gethan: „der Reichsrat in Oesterreich ist ein Judenreichsrat, dessen Intention nur dahin gerichtet sei, die Juden zu unterstützen" und habe auf diese Weise durch Schmähung und Verspottung und durch unwahre Angaben andere zum Hasse und zur Verachtung gegen den Reichsrat aufzureizen gesucht und hiedurch das Vergehen nach §. 300 St.-G. im Artikel III. des Ges. vom 17. December 1862 Nr. 8 R.-G.-B., strafbar nach §. 300 St.-Ges. begangen. Die Anklage führte der k. k. Staatsanwalt Herr Rinda und die Vertheidigung Dr. von Golitfchek. Zur Beweisführung waren 10 Zeugen, darunter auch mehrere Schulkinder vorgeladen. P. Hammer, ein ältlicher hagerer Mann, leugnete die Absicht gegen den Coloß, wie er das Staatswesen nennt und die Herren Minister ankämpfen zu wollen. Die Zeugenschaft erwies sich als gänzlich unstichhaltig; bei keinem der Zeugen ergab das Verhör eine bestimmte Aussage, selbst der Lebrer Smrzek aus ''Nedwieditsch'', welcher die betreffende Anzeige beim Bezirksschulrate erstattet hatte, wußte sich auf die angeblichen Aeußerungen nicht mehr zu erinnern. Die Geschworenenbank war durchwegs aus Männern von hervorragender Intelligenz zusammengesetzt. Als Obmann wählten die Herren Geschworenen den Herrn Dr. David aus Auscha. Sämmtliche auf die einzelnen Anklagepuncte bezughabenden vier Fragen wurden von den Geschworenen mit großer Majorität (11 gegen 1 Stimme und 9 gegen 3 Stimmen) im Sinne des „Nichtschuldig" beantwortet und erfolgte auf Grund dieses Verdictes die Freisprechung des Angeklagten.
::::<references group="Kaplirz" />
:Quelle: Leitmeritzer Zeitung, 22.8.1874, Seite 4 [http://www.theeuropeanlibrary.org/tel4/newspapers/issue/3000073475678?hp=4&page=4&query=Nedwieditsch Online]


'''Der k. k. Bezirksschulrat''' in Leitmeritz hat in seiner III. dießjährigen unter dem Vorsitze des Herrn k. k. Statthalterreirates Grüner abgehaltenen Sitzung beschossen, ... und endlich als Referenten für die
Es gehörte 1630 - 1670 zur [[Pfarrei Lobositz]], 1671 - 1679 zur [[Pfarrei Trebnitz (Leitmeritz)|Pfarrei Trebnitz]]. Ab 1669 war Nedwieditsch eine selbständige Pfarrei (Dominikaner aus Leitmeritz). 1680 war Nedwieditsch eine Filiale zu [[Milleschau]].<ref>[[Pfarrei Mileschau]]</ref>
einzelnen Schulen des Schulbezirkes aus der Mitte des k. k. Bezirksschulrates zu bestimmen: Für die Schulen ... in Milleschau, ''Nedwieditsch'' und Schima: Herrn Kroboth in ''Nedwieditsch''.
Als erster Aushilfsseelsorger [Dominikaner] wirkte in Nedwieditsch P.Dominik Jacobi (1669-1675) nach ihm P.Peter Pfeiler und vom Herbste 1675 bis 1680 P.Leonhard Balthasar Guethold.<ref group="Dom">Geschichte des Bistums und der Diözese Leitmeritz, Herausgegeben vom Verbande der deutschen katholischen Geistlichkeit Böhmens. - II. Teil: ''Maximilian Rudolf Freiherr von Schleinitz und seine Zeit'', Grösstenteils nach handschriftlichen Quellen bearbeitet von Dr. Johann Ev. Schlenz, Warnsdorf 1914, Kommisionsverlag und Druck von Ambr. Opitr in Warnsdorf, Seite 380</ref>
:Quelle: Leitmeritzer Zeitung, 6.5.1874 Seite 3 [http://www.theeuropeanlibrary.org/tel4/newspapers/issue/3000073476691?hp=3&page=3&query=Nedwieditsch Online]


'''Eine Deputation des Leitmeritzer k. k. Bezirksschulrates''' unter Führung des Landtagsabgeordneten Dr. Weber, bestehend aus den Herren Director Seewald, Bezirksschulinspector Ed. Knopp , Oberlehrer Hoppe aus Kreschitz und Gemeindevorsteher Eduard Ritschel aus Lhotta (Postmeister Zapp aus Auscha war an der Betheiligung durch Krankheit verhindert) machte am Montag mittags dem Herrn k. k. Statthalterei - Vicepräsidenten I. Grüner in Prag, als dem ehemaligen Obmanne des k. k. Bezirksschulrates, ihre Aufwartung und überreichte ihm ein Tableau, das, nach
::::<references group="Dom" />
Angabe des Hrn. Bezirksschulinspectors Knopp entworfen, in einer pyramidenähnlichen, elegant und kunstvoll geschmückten Rahme die im Atelier Rafael angefertigten Photographien der Herren Mitglieder des Bezirksschulrates trägt u. zw. in der Mitte die des Herrn Statthalterei-Vicepräsidenten Grüner, an den Seiten die der Herren Director Seewald, Dr. Weber, Dr. Werner in Kreschitz, Postmeister Zapp in Auscha, Anton Kostomlatzky in Hermsdorf. Oberlehrer Hoppe in Kreschitz, I. Rösler in Proboscht, Dr. Freund in Lobositz, Ed. Ritschel in Lhotta. I. Pappisch, Protokollführer des Bezirksschulrates, Ant. Kroboth in ''Nedwieditsch''. Vom Hrn. Statthalterei-Vicepräsidenten Grüner wurde die Deputation in der huldvollsten Weise empfangen. Derselbe war tief gerührt durch die ihm bezeugte Aufmerksamkeit, dankte in herzlichen Worten und gab der Deputation die Versicherung, daß er jederzeit alles Mögliche, soweit es die Schranken des Gesetzes erlauben, für die Schulen und besonders für die des Leitmeritzer Kreises thun werde.
:Quelle: Leitmeritzer Zeitung, 4.8.1875, Seite 2 [http://www.theeuropeanlibrary.org/tel4/newspapers/issue/3000073483114?hp=2&page=2&query=Nedwieditsch Online]
 
'''Allerhöchste Spenden.''' Se. Majestät der Kaiser hat der freiwilligen Feuerwehr in Obcralm in Salzburg eine Unterstützung von 80 fl., der freiwilligen Feuerwehr in ''Nedwieditsch'' in Böhmen 50 fl., der Ortsvertretung Neu - Metternich für Feuerwehrzwecke und dem Militär-Vetcranenvereine in Sändau zur Errichtung eines Kriegerdenkmals, dann dem Militär - Vetcranenvereine in Neumark zur Anschaffung einer Vereinfahne und den freiwilligen Feuerwehren in Habrkowitz, Kunas, Choustnik, Mosern - Messet, Radowesitz und Zirnau je 40 fl., ferner den freiw. Feuerwehren in Iilow, Lastibor, dann in Scholmanowitz je 30 fl. zu spenden geruht.
:Quelle: Bote für Tirol, 5.8.1897, Seite 8 http://www.theeuropeanlibrary.org/tel4/newspapers/issue/3000059028037?hp=8&page=8&query=Nedwieditsch Online]
 
== Metasuche ==
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{{Metasuche-Ort|{{#var:Ortsname}}}}


== Buchauszüge ==
;aus einer Kurzchronik
=== Das Königreich Böhmen: bd. Leitmeritzer kreis ===
Auszug aus: Johann Gottfried Sommer,Franz Xaver Maximilian Zippe: ''Das Königreich Böhmen: bd. Leitmeritzer kreis. 1833'' Seite 108-109 ( http://books.google.de/books?id=3dsBAAAAYAAJ&pg=PA152&dq=pfarrei&lr=&as_brr=1#PPP7 ):


::''Nedweditsch (Nedwedič), ½ St. von Milleschau, am Fuße der Berge Talina, Honsitze und Hora, D. von 71 H. mit 315 E., mit 1 zeitweilig verpachteten obgktl. Mhf., 1 großen obgktl. Obstgarten, 1 Schäferei und 1 Wthsh. Die hiesige, zum Sprengel von Milleschau gehörige Filialkirche, unter dem Titel der heil. Katharina, deren Erbauer unbekannt ist, war in frühern Zeiten eine eigne Pfarrkirche, die in den Errichtungsbüchern schon 1384 als solche erscheint. Auch eine eigne Schule befindet sich hier.''


=== Allgemeines geographisch-statistisches Lexikon 1847 ===
'''Nedwieditsch      Medvědice  408 ha'''
Auszug aus: Franz Raffelsperger: ''Allgemeines geographisch-statistisches Lexikon aller österreichischen Staaten: nach amtlichen Quellen, den besten vaterländischen Hilfswerken und Original-Manuscripten, von einer Gesellschaft [von] Geographen, Postmännern und Staatsbeamten, Band 8'' - Typogeographische Kunstanstalt, 1847 [http://books.google.de/books?hl=de&as_brr=3&id=b9MUAAAAYAAJ&dq=Nedwieditsch&q=Nedwieditsch#v=snippet&q=Nedwieditsch&f=false Google-Books]
Angerdorf, Obst (wahrscheinlich Waldrodung). (Medvědice = Bärendorf)


* Tschechische Gründung
* 1384 Als Pfarrei mit Kirche erwähnt, zur Herrschaft Milleschau gehörig
* 1786 Schule eingerichtet
* 1787 Nedwětic, 61 Häuser, Einwohner d. und kath. Kirche St. Katharina, Filialkirche von Milleschau, Meierhof
* um 1800 Großer Brand im Ort
* 1833 71 Häuser, 315 Einwohner (d., kath). Meierhof zeitweise verpachtet, Schule
* 1841 Schulneubau
* 1873 2. Klasse und Erweiterung der Schule
* 1930 77 Häuser, 367 Einwohner (308 d. + 59 t., 358 kath + 3 ev. + 5 isr. + 1 o.B.)
* 1939 323 Einwohner. Post Milleschau.


{| class="wikitable"
== Genealogische und historische Gesellschaften ==
|-
<!-- === Genealogische Gesellschaften === -->
| '''Nedweditsch''', Nedwedic, Böhmen,<br />
<!-- === Historische Gesellschaften === -->
Leitm. Kr. ein Dorf mit 71 H. und 315 <br />
== Genealogische und historische Quellen ==
Einw., 1 zeitweilig verpachteten obrig-<br />
=== Genealogische Quellen ===
keitlichem Meierhofe, 1 grossen obrig-<br />
==== Kirchenbücher ====
keitlichen Obstgarten, 1 Schäferei und <br />
1 Wirthshause.
| [[Datei:Nedwiditsch-1847.PNG]]
|}
 
=== Topographisches Lexikon von Böhmen 1852 ===
Auszug aus G.Haase: ''Topographisches Lexikon von Böhmen: Ein alphabetisches Verzeichniss sämmtlicher Ortschaften des Landes mit Angabe der Einwohnerzahl, der ehemaligen und gegenwärtigen behördlichen, so wie der kirchlichen Zuständigkeit, der Denkwürdigkeiten u. s. w (Google eBook)'', 1852, Seite 263<ref>http://books.google.de/books/download/Topographisches_Lexikon_von_B%C3%B6hmen.pdf?id=XaQDAAAAYAAJ&hl=de&capid=AFLRE733Ha1DENzFpqlqBZoHwODdCI9JrRCwjUwBPjDmlBM2JRra71yIJUVLIpTVV41tI9i-2N6VBtoqribPARKVZYkU0iLCwg&continue=http://books.google.de/books/download/Topographisches_Lexikon_von_B%25C3%25B6hmen.pdf%3Fid%3DXaQDAAAAYAAJ%26hl%3Dde%26output%3Dpdf</ref>
 
{| class="wikitable"
|-
| Kastralgemeinde u. Dorf (150 - 500 Einw.) Böhmisch-Leipaer Kreis, Gerichtsbezirk Lobositz, Pfarre Milleschau (216 früher Leitmeritzer Kreis, Dorf-Milleschau) Filialkirche
 
Die Zahl 216 ist ein Hinweis auf ''Darstellung der mit allerhöchster Entschliesung 4 August 1849 genehmigten politischen Eintheilung des Kronlandes Böhmen'' Seite 216, wo man die genaue Einwohnerzahl findet.
| [[Datei:Top-Boehm-263.PNG]]
|}
 
Der '''Gerichtsbezirk Lobositz''' ist im Alphbetischen Verzeichnis am Ende dieses Werkes beschrieben:
 
{| class="wikitable"
|-
| Bezirksgericht                            || Lobositz
|-
| Bezirkshauptmannschaft                    || Leitmeritz
|-
| Kreisregierung                            || Böhmisch-Leipa
|-
| Bezirks-Strafgericht                      || Leitmeritz
|-
| Landesgericht                            || Böhmisch-Leipa
|-
| Berghauptmannschaft oder Bergkommissariat || Klostergrab
|-
| Kameral-Bezirks-Verwaltung                || Leitmeritz
|-
| Werbbezirk des Inf.Reg.Nr.                || 42
|}
 
== Familienforschung ==
=== Kirchenbücher von Nedwieditsch ===
Wichtige Quellen für die Familienforschung sind die Kirchenbücher des Nordböhmischen Bezirkes, die im Staatlichen Gebietsarchiv Leitmeritz (Litoměřice) aufbewahrt werden und zum großen Teil als Scan im Internet eingesehen werden können:  
Wichtige Quellen für die Familienforschung sind die Kirchenbücher des Nordböhmischen Bezirkes, die im Staatlichen Gebietsarchiv Leitmeritz (Litoměřice) aufbewahrt werden und zum großen Teil als Scan im Internet eingesehen werden können:  


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=== Hausnummern des Ortes ===
==== Friedhöfe und Denkmale ====
* [http://billiongraves.com/pages/cemeteries/h%C5%99bitov-T%C5%99ebenice-Medv%C4%9Bdice/211030#cemetery_id=211030&lim=0&num=25&action=browse Lage des Friedhofs und Auflistung der Gräber] teilweise mit Fotos
 
==== Hausnummern des Ortes ====
Nach 1800 wurden die Hausnummern des Ortes Nedwieditsch geändert,<ref>siehe [[Sudeten/Kirchenbücher/Geschichte,_Begriffe#Hausnummerierung]]</ref> was die Recherchen erschwert. Im folgenden werden (lückenhaft) geänderte Hausnummern aufgeführt gemäß dem [http://matriky.soalitomerice.cz/matriky_lite/pages/zoomify.jsp?page=0&loadDao=true&entityRef=%28^n%29%28%28%28localArchiv%2C^n%2C%29%28unidata%29%29%2814909%29%29 Kirchenbuch ''N, I-N • 1801 - 1829 • 112/6 • Kocourov, Medvědice, Milešov, Mlýnce, Páleč''], Seite 98 bis 113.
Nach 1800 wurden die Hausnummern des Ortes Nedwieditsch geändert,<ref>siehe [[Sudeten/Kirchenbücher/Geschichte,_Begriffe#Hausnummerierung]]</ref> was die Recherchen erschwert. Im folgenden werden (lückenhaft) geänderte Hausnummern aufgeführt gemäß dem [http://matriky.soalitomerice.cz/matriky_lite/pages/zoomify.jsp?page=0&loadDao=true&entityRef=%28^n%29%28%28%28localArchiv%2C^n%2C%29%28unidata%29%29%2814909%29%29 Kirchenbuch ''N, I-N • 1801 - 1829 • 112/6 • Kocourov, Medvědice, Milešov, Mlýnce, Páleč''], Seite 98 bis 113.
[[Datei:Nedwieditsch-mit-Hausnummern.JPG|thumb|Ortsübersicht mit Hausnummern<br />© OpenStreetMap-Mitwirkende ]]


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| 39  || 52  ||  
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|-
| 40  || 53  || Ludig, später Rost
| 40  || 53  || Budig, später Rost
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| 41  || 54  || Rost
| 41  || 54  || Rost
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| 49  || 62  ||
| 49  || 62  ||
|-
|-
| 51  || 64  || Ludig
| 51  || 64  || Budig
|-
|-
| 55  || 68  || Ullmann
| 55  || 68  || Ullmann
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|}
|}


=== Volkszählung 1921 ===
==== Grundbuch 1701 ====
Im Februar 1921 wurde eine Volkszählung durchgeführt. Jedes Haus wurde in einem '''Haussammelbögen''' erfasst:
[http://vademecum.soalitomerice.cz/vademecum/Zoomify.action?entityRef=%28%5En%29%28%28%28localArchiv%2C%5En%2Chot_%29%28unidata%29%29%28687165%29%29&scanIndex=0 Nedwieditscher Grundbuch] worinnen die Rustical Grunde und Verschreibungen Namentlicher Contribuenten deren Dörfern Nedwieditsch, Lipey, Merschkles, Watislaw und Trzinka dann Obrigkeit Emphitevitsches Furtshaus beschrieben sind - 1701
 
Bild 4 - 6: Register
 
==== Volkszählung 1921 ====
Im Februar 1921 wurde eine Volkszählung durchgeführt. Jedes Haus wurde in einem '''Haussammelbogen''' erfasst:
* genaue Adresse mit Hausnummer
* genaue Adresse mit Hausnummer
* Name des Hauseigentümers
* Name des Hauseigentümers
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|}


== Zufallsfunde ==
=== Historische Quellen ===
[[Nedwieditsch/Zufallsfunde]]  
==== Bildquellen ====
<!-- * [[:Kategorie:Fotostudio in {{#var:Ortsname}}|Fotostudios in {{#var:Ortsname}}]] -->
* [http://www.fotofort.estranky.cz/fotoalbum/j---soudni-okres-lovosice---historicke-foto/medvedice---nedwieditsch/ Nedwieditsch 1922]
 
== Bibliografie ==
* {{LitDB-Volltextsuche|{{#var:Ortsname}}}}
=== Zeitungsberichte ===
'''Project einer Eisenbahn von Lobositz über Dux nach Klingenberg in Sachsen.''' Die Kohlenwerksbesitzer des Dux-Biliner Reviers haben sich unter Führung des Prinzen Arthur Rohan zu dem Zwecke vereinigt, ihre Kohlenwerke durch Errichtung einer Locomotiv-Eisenbahn von Lobositz über Dux nach Klingenberg in Sachsen in den grossen Bahnverkehr zu ziehen und dadurch ihren Kohlen einen entsprechenden Absatz zu verschaffen. Nach dem Prospectus soll die Bahn in der Station Lobositz an die nördliche Staatsbahn anschliessen und über Sulowitz, Trebnitz, '''Nedwieditsch''', Lukow, Stiepanow, Radowiesitz, Kutowenka, Schwat, Hostowitz, Ladowitz, Strahl, Klostergrab und Niklasberg geführt werden, bei Moldau die böhmische Grenze überschreiten, dann auf sächsischem Gebier nach Klingenberg fortgesetzt werden und daselbst in die sächsische Staatsbahn Tharand - Freiberg einmünden. Vorläufig hat das Consortium um die Bewilligung zur Vornahme der technischen Vorarbeiten für die Bahnstrecke Lobositz - Moldau angesucht und wegen Fortsetzung der Bahn auf sächsischem Boden zum Anschlusse an die sächsische Staatsbahn bei der kgl. sächsischen Regierung Schritte gemacht.
:Quelle: Centralblatt für Eisenbahnen und Dampfschiffahrt in Österreich; Vierter Jahrgang 1865; Wien, Verlag von Friedrich Manz [https://babel.hathitrust.org/cgi/pt?id=ien.35556004645602;view=1up;seq=412 Online]
 
An der einclassigen deutschen Volksschule in '''Nedwieditsch''' ist die Lehrerstelle, mit welcher der Baargehalt von 396 fl. 47 kr. und der Genuss von Grundstücken mit dem Reinertrage 3 fl. 58 kr. verbunden ist, zu besetzen. Bewerber um die Dienststelle wollen ihre gehörig instruirten Gesuche bis 25. September bei dem Ortsschulrathe in Nedwieditsch einbringen.
:Quelle: Verordnungsblatt für den Dienstbereich des Ministeriums für Cultus und Unterricht, Redigirt im k.k. Ministerium für Cultus und Unterricht, Ausgegeben am 1. Jänner 1872, S.428 [https://babel.hathitrust.org/cgi/pt?id=hvd.hl0ldf;view=1up;seq=456;size=150 Online]
 
'''Bezirksschulraths-Sitzung.''' Der k.k. Bezirksschulrath hat in seiner unter dem Vorsitze des Herrn k.k. Statthaltereirathes Grüner am 4. November 1872 abgehaltenen Sitzung beschlossen: ... für die erledigte Lehrerstelle in '''Nedwieditsch''' den Unterlehrer Franz Smrcek; ... dem hohen Landesschulrathe zu präsentieren;
:Quelle: Leitmeritzer Zeitung, 13.11.1872, Seite 1 [http://www.theeuropeanlibrary.org/tel4/newspapers/issue/3000073482988?hp=1&page=1&query=Nedwieditsch Online]
 
'''Der k. k. Bezirksschulrath in Leitmeritz''' hat in seiner am 28. Juni 1873 unter dem Vorsitze des Herrn k. k. Statthaltereirathes Grüner abgehaltenen Sitzung beschlossen: über ... — die Anschaffung einer Schultafel und dreier Schulbänke für die böhmische Schule in Trebnitz, dann mehrere Anschaffungen und Herstellungen für die Schulen in Hummel und '''Nedwieditsch''' zu bewilligen; — aus Anlaß eines speziellen Ansuchens die Quote für die erste Hälfte der Beheizungsperiode 1873/74 d. i. für Oktober, November und Dezember, und die beiden andern Schulpauschalien gleichfalls noch für die genannten drei Monate flüssig zu machen; — an der deutschen und böhmischen Schule in Trebnitz den Unterricht in weiblichen Handarbeiten einzuführen; — die Kosten der Herstellung eines Zaunes bei der '''Nedwieditsch'''er Schule, da die diessalls angeregten Bedenken beseitigt erscheinen, im Betrage von 93 sl. 60 kr. ö. W. zur Auszahlung anzuweisen; - ...
:Quelle: Leitmeritzer Zeitung, 5.7.1873, Seite 3+4 [http://www.theeuropeanlibrary.org/tel4/newspapers/issue/3000073475016?hp=4&page=4&query=Nedwieditsch Online]
 
'''Bezirksschulrat.''' Der k. k. Bezirksschulrath hat in seiner am 27. September 1873 unter dem Vorsitze des Herrn Statthaltereirathes Ignaz Grüner abgehaltenen Sitzung beschlossen, ...  dagegen die angesprochene Wegentschädigung für die Ertheilung des Religionsunterrichtes in '''Nedwiedischt''', dann die beantragte Herstellung des äußeren Verputzes an der Schule in [[Wellemin]] zu verweigern; den Lehrern in Theresienstadt für Mehrleistungen im Laufe der
letzten drei Schuljahre die Anerkennung auszusprechen; die Versetzung der Volksschulen in [[Auscha]], [[Lobositz]] und Theresienstadt in die 1., und jener in [[Groß Tschernosek|Groß - Czernosek]], Drum, Konoged, Muncker, Dlaschkowitz, Mileschau, Straschuitz,
Sobeuitz, Pitschkowitz, Triebsch, [[Wellemin]], Hlinay, Hummel, Kamaik, Pokratitz, Proboscht, [[Prosmik]], Stankowitz, Taucherschiu, Zahorzau, Bleiswedel, Hrobitsch, '''Nedwieditsch''', Schiema, Suttom und Tschischkowitz in die zweite Lehrergehalts - Classe und gleichzeitig die Versetzung aller derzeit in der 4. Schulgeldclasse stehenden Schulen in die 3. Schulgeldclasse bei dem hohen Landesschulrathe in Antrag zu bringen; ...
:Quelle: Leitmeritzer Zeitung, 4.10.1873, Seite 2-3 [http://www.theeuropeanlibrary.org/tel4/newspapers/issue/3000073486522?hp=3&page=3&query=Nedwieditsch Online]
 
'''Ein Geistlicher vor Gericht:''' Am 19. August fand unter dem Vorsitze des k. k. Kreisgerichtspräsidenten Karl Ritter von Limbek die erste Geschworenenverhandlung in der 3. Periode gegen P.Josef Hammer, Pfarrer in [[Milleschau]], statt. Der k. k. Staatsanwalt erhob gegen denselben die Anklage: 1. er habe im Schuljahr 1873 während des Religionsunterrichtes in der Schule zu '''Nedwieditsch''' als Katechet sich dahin geäußert: „das neue Schulgesetz, welches ohne Zuthun der Kirche geschaffen worden ist, habe keine Haltbarkeit, es müsse wieder eingehen" und dürfe nicht befolgt werden und hiedurch das Verbrechen der Störung der öffentlichen Ruhe nach §. 65 b) St.-G. strafbar nach §. 65 St.-G.-B-; 2. er habe ebenfalls während des Religionsunterrichtes in der Schule zu '''Nedwieditsch''', als Katechet das gegenwärtige k. k. Ministerium „ein Judenministerium" genannt und auf diese Weise durch Schmähung und Verspottung andere zum Hasse und zur Verachtung gegen Staatsbehörden aufzureizen gesucht und hiedurch das Vergehen der Aufwiegelung gegen Staatsbehörden nach §. 300 St.-G., strafbar nach §. 300 St.-G. und 3. während der Predigt an einem Sonntage in der [[Milleschau]]er Kirche den Ausspruch gethan: „der Reichsrat in Oesterreich ist ein Judenreichsrat, dessen Intention nur dahin gerichtet sei, die Juden zu unterstützen" und habe auf diese Weise durch Schmähung und Verspottung und durch unwahre Angaben andere zum Hasse und zur Verachtung gegen den Reichsrat aufzureizen gesucht und hiedurch das Vergehen nach §. 300 St.-G. im Artikel III. des Ges. vom 17. December 1862 Nr. 8 R.-G.-B., strafbar nach §. 300 St.-Ges. begangen. Die Anklage führte der k. k. Staatsanwalt Herr Rinda und die Vertheidigung Dr. von Golitfchek. Zur Beweisführung waren 10 Zeugen, darunter auch mehrere Schulkinder vorgeladen. P. Hammer, ein ältlicher hagerer Mann, leugnete die Absicht gegen den Coloß, wie er das Staatswesen nennt und die Herren Minister ankämpfen zu wollen. Die Zeugenschaft erwies sich als gänzlich unstichhaltig; bei keinem der Zeugen ergab das Verhör eine bestimmte Aussage, selbst der Lebrer Smrzek aus '''Nedwieditsch''', welcher die betreffende Anzeige beim Bezirksschulrate erstattet hatte, wußte sich auf die angeblichen Aeußerungen nicht mehr zu erinnern. Die Geschworenenbank war durchwegs aus Männern von hervorragender Intelligenz zusammengesetzt. Als Obmann wählten die Herren Geschworenen den Herrn Dr. David aus [[Auscha]]. Sämmtliche auf die einzelnen Anklagepuncte bezughabenden vier Fragen wurden von den Geschworenen mit großer Majorität (11 gegen 1 Stimme und 9 gegen 3 Stimmen) im Sinne des „Nichtschuldig" beantwortet und erfolgte auf Grund dieses Verdictes die Freisprechung des Angeklagten.
:Quelle: Leitmeritzer Zeitung, 22.8.1874, Seite 4 [http://www.theeuropeanlibrary.org/tel4/newspapers/issue/3000073475678?hp=4&page=4&query=Nedwieditsch Online]
 
'''Der k. k. Bezirksschulrat''' in Leitmeritz hat in seiner III. dießjährigen unter dem Vorsitze des Herrn k. k. Statthalterreirates Grüner abgehaltenen Sitzung beschossen, ... und endlich als Referenten für die
einzelnen Schulen des Schulbezirkes aus der Mitte des k. k. Bezirksschulrates zu bestimmen: Für die Schulen ... in [[Milleschau]], '''Nedwieditsch''' und Schima: Herrn Kroboth in '''Nedwieditsch'''.
:Quelle: Leitmeritzer Zeitung, 6.5.1874 Seite 3 [http://www.theeuropeanlibrary.org/tel4/newspapers/issue/3000073476691?hp=3&page=3&query=Nedwieditsch Online]
 
'''Der k. k. Bezirksschulrat in Leitmeritz''' hat in seiner am 30. März 1875 unter dem Vorsitze des Herrn Statthalterreirates Grüner abgehaltenen ordentlichen Sitzung beschlossen: ... wegen nachlässigen Schulbesuches ihrer Kinder mehrere Eltern der Schulgemeinden Leitmeritz, Kottomirsch, Wettel, '''Nedwieditsch''' und Pitschkowitz mit Geld- event. Arreststrafen zu belegen;
:Quelle: Leitmeritzer Zeitung, 14.4.1875, Seite 2 [http://www.theeuropeanlibrary.org/tel4/newspapers/issue/3000073479396?hp=2&page=2&query=Nedwieditsch Online]
 
'''Eine Deputation des Leitmeritzer k. k. Bezirksschulrates''' unter Führung des Landtagsabgeordneten Dr. Weber, bestehend aus den Herren Director Seewald, Bezirksschulinspector Ed. Knopp , Oberlehrer Hoppe aus Kreschitz und Gemeindevorsteher Eduard Ritschel aus Lhotta (Postmeister Zapp aus [[Auscha]] war an der Betheiligung durch Krankheit verhindert) machte am Montag mittags dem Herrn k. k. Statthalterei - Vicepräsidenten I. Grüner in Prag, als dem ehemaligen Obmanne des k. k. Bezirksschulrates, ihre Aufwartung und überreichte ihm ein Tableau, das, nach
Angabe des Hrn. Bezirksschulinspectors Knopp entworfen, in einer pyramidenähnlichen, elegant und kunstvoll geschmückten Rahme die im Atelier Rafael angefertigten Photographien der Herren Mitglieder des Bezirksschulrates trägt u. zw. in der Mitte die des Herrn Statthalterei-Vicepräsidenten Grüner, an den Seiten die der Herren Director Seewald, Dr. Weber, Dr. Werner in Kreschitz, Postmeister Zapp in [[Auscha]], Anton Kostomlatzky in Hermsdorf. Oberlehrer Hoppe in Kreschitz, I. Rösler in Proboscht, Dr. Freund in Lobositz, Ed. Ritschel in Lhotta. I. Pappisch, Protokollführer des Bezirksschulrates, Ant. Kroboth in '''Nedwieditsch'''. Vom Hrn. Statthalterei-Vicepräsidenten Grüner wurde die Deputation in der huldvollsten Weise empfangen. Derselbe war tief gerührt durch die ihm bezeugte Aufmerksamkeit, dankte in herzlichen Worten und gab der Deputation die Versicherung, daß er jederzeit alles Mögliche, soweit es die Schranken des Gesetzes erlauben, für die Schulen und besonders für die des Leitmeritzer Kreises thun werde.
:Quelle: Leitmeritzer Zeitung, 4.8.1875, Seite 2 [http://www.theeuropeanlibrary.org/tel4/newspapers/issue/3000073483114?hp=2&page=2&query=Nedwieditsch Online]
 
'''Lobositz''', 28. Dez. Die Bezirksvertretung in Lobositz hat in der am 23. Dez. 1875 unter dem Vorsitze des Obmannes Hrn. Franz T s ch i n k e l und in Anwesenheit der sämmtlichen Herren Mitglieder abgehaltenen ordentlichen Vollversammlung nachstehende Beschlüsse gefaßt: ... Als Mitglieder in die Assentierungscommission für das Jahr 1876 wurden die Herren Josef Braf aus Milleschau und Anton Kroboth aus '''Nedwieditsch''' gewählt.
:Quelle: Leitmeritzer Zeitung, 31.12.1875 Seite 5 [http://www.theeuropeanlibrary.org/tel4/newspapers/issue/3000073479863?hp=5&page=5&query=Nedwieditsch Online]
 
'''Hans Graf v. Ledebur-Wicheln''', Herr auf Kostenblatt, Klemusch und Mileschau mit '''Nedwieditsch''' in Böhmen ...
:Quelle: Wiener Landwirtschaftliche Zeitung, 5. Oktober 1895, Seite 676 [http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=wlz&datum=18951005&seite=4&zoom=33&query=%22Nedwieditsch%22&provider=P02&ref=anno-search]
 
Gestorben sind: '''Gustav Stolz''', Oekonomieverwalter auf dem Gute '''Nedwieditsch''' des k.k. Ackerbauministers Grafen Ledebur, am 21. v. M.
:Quelle: Wiener Landwirtschaftliche Zeitung, 6. Oktober 1897, Seite 647 [http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=wlz&datum=18971006&seite=5&zoom=33&query=%22Nedwieditsch%22&provider=P02&ref=anno-search]
 
 
'''Allerhöchste Spenden.''' Se. Majestät der Kaiser hat der freiwilligen Feuerwehr in Obcralm in Salzburg eine Unterstützung von 80 fl., der freiwilligen Feuerwehr in '''Nedwieditsch''' in Böhmen 50 fl., der Ortsvertretung Neu - Metternich für Feuerwehrzwecke und dem Militär-Veteranenvereine in Sändau zur Errichtung eines Kriegerdenkmals, dann dem Militär - Veteranenvereine in Neumark zur Anschaffung einer Vereinsfahne und den freiwilligen Feuerwehren in Habrkowitz, Kunas, Choustnik, Mosern - Messet, Radowesitz und Zirnau je 40 fl., ferner den freiw. Feuerwehren in Iilow, Lastibor, dann in Scholmanowitz je 30 fl. zu spenden geruht.
:Quelle: Bote für Tirol, 5.8.1897, Seite 8 [http://www.theeuropeanlibrary.org/tel4/newspapers/issue/3000059028037?hp=8&page=8&query=Nedwieditsch Online]
 
=== Buchauszüge ===
==== Das Königreich Böhmen: bd. Leitmeritzer kreis ====
Auszug aus: Johann Gottfried Sommer,Franz Xaver Maximilian Zippe: ''Das Königreich Böhmen: bd. Leitmeritzer kreis. 1833'' Seite 108-109 ( http://books.google.de/books?id=3dsBAAAAYAAJ&pg=PA152&dq=pfarrei&lr=&as_brr=1#PPP7 ):
 
::''Nedweditsch (Nedwedič), ½ St. von Milleschau, am Fuße der Berge Talina, Honsitze und Hora, D. von 71 H. mit 315 E., mit 1 zeitweilig verpachteten obgktl. Mhf., 1 großen obgktl. Obstgarten, 1 Schäferei und 1 Wthsh. Die hiesige, zum Sprengel von Milleschau gehörige Filialkirche, unter dem Titel der heil. Katharina, deren Erbauer unbekannt ist, war in frühern Zeiten eine eigne Pfarrkirche, die in den Errichtungsbüchern schon 1384 als solche erscheint. Auch eine eigne Schule befindet sich hier.''
 
==== Allgemeines geographisch-statistisches Lexikon 1847 ====
Auszug aus: Franz Raffelsperger: ''Allgemeines geographisch-statistisches Lexikon aller österreichischen Staaten: nach amtlichen Quellen, den besten vaterländischen Hilfswerken und Original-Manuscripten, von einer Gesellschaft [von] Geographen, Postmännern und Staatsbeamten, Band 8'' - Typogeographische Kunstanstalt, 1847 [http://books.google.de/books?hl=de&as_brr=3&id=b9MUAAAAYAAJ&dq=Nedwieditsch&q=Nedwieditsch#v=snippet&q=Nedwieditsch&f=false Google-Books]
 
 
{| class="wikitable"
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| '''Nedweditsch''', Nedwedic, Böhmen,<br />
Leitm. Kr. ein Dorf mit 71 H. und 315 <br />
Einw., 1 zeitweilig verpachteten obrig-<br />
keitlichem Meierhofe, 1 grossen obrig-<br />
keitlichen Obstgarten, 1 Schäferei und <br />
1 Wirthshause.
| [[Datei:Nedwiditsch-1847.PNG]]
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==== Topographisches Lexikon von Böhmen 1852 ====
Auszug aus G.Haase: ''Topographisches Lexikon von Böhmen: Ein alphabetisches Verzeichniss sämmtlicher Ortschaften des Landes mit Angabe der Einwohnerzahl, der ehemaligen und gegenwärtigen behördlichen, so wie der kirchlichen Zuständigkeit, der Denkwürdigkeiten u. s. w (Google eBook)'', 1852, Seite 263<ref>http://books.google.de/books/download/Topographisches_Lexikon_von_B%C3%B6hmen.pdf?id=XaQDAAAAYAAJ&hl=de&capid=AFLRE733Ha1DENzFpqlqBZoHwODdCI9JrRCwjUwBPjDmlBM2JRra71yIJUVLIpTVV41tI9i-2N6VBtoqribPARKVZYkU0iLCwg&continue=http://books.google.de/books/download/Topographisches_Lexikon_von_B%25C3%25B6hmen.pdf%3Fid%3DXaQDAAAAYAAJ%26hl%3Dde%26output%3Dpdf</ref>
 
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| Kastralgemeinde u. Dorf (150 - 500 Einw.) Böhmisch-Leipaer Kreis, Gerichtsbezirk Lobositz, Pfarre Milleschau (216 früher Leitmeritzer Kreis, Dorf-Milleschau) Filialkirche
 
Die Zahl 216 ist ein Hinweis auf ''Darstellung der mit allerhöchster Entschliesung 4 August 1849 genehmigten politischen Eintheilung des Kronlandes Böhmen'' Seite 216, wo man die genaue Einwohnerzahl findet.
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Der '''Gerichtsbezirk Lobositz''' ist im Alphbetischen Verzeichnis am Ende dieses Werkes beschrieben:
 
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| Bezirksgericht                            || Lobositz
|-
| Bezirkshauptmannschaft                    || Leitmeritz
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| Kreisregierung                            || Böhmisch-Leipa
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| Bezirks-Strafgericht                      || Leitmeritz
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| Berghauptmannschaft oder Bergkommissariat || Klostergrab
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| Kameral-Bezirks-Verwaltung                || Leitmeritz
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| Werbbezirk des Inf.Reg.Nr.                || 42
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==== Nedwieditscher Grundbuch ====
Archiv Leitmeritz:
 
Grundbücher/Urbare/Untertanenverzeichnisse Staatliches Gebietsarchiv Litomerice/Leitmeritz - Zweigarchiv Decin
Velkostatek Milešov • inv. č. 404 • sig. OS Lovosice 271; ab Seite 3
 
==== Gewerbe 1923 ====
Quelle: Geschäfts-Adreßbuch des politischen Bezirkes Leitmeritz für Industrie, Gewerbe und Landwirtschaft, Verlag und Druck von Dr. Karl Pickert Ges. m.b.h., Leitmeritz, 1923, Seite 191 [http://vademecum.soalitomerice.cz/vademecum/permalink?xid=921E3F9967CE11E380170025B316AEDE&scan=191#scan192 Online]
 
'''Volksschule''', zweiklassig, Oberlehrer Linge Wenzel; eingeschult die Orte Nedwieditsch, Merskles, Lippai, Lhotta
* Fleischer und Gastwirt: Rost Karl Nr. 78
* Gastwirte: Karausek Barbara Nr. 55;  Weißgärber Anna Nr. 8
* Kaufmann: Rost Karl Nr. 78
* Kolonialwarenhandlung: Karausek Barbara Nr. 76
* Heu-, Obst- und Strohhandel: Tunkel Karl
* Krämereien: Weißgärber Anna Nr. 8; Wesseln Wenzel Nr. 21
* Obsthandel: Rost Anton
* Obst und Gemüse: Novak Marie Nr. 37
* Schmied: Reinelt Hugo Nr. 70
* Wagner: Stuchly Emanuel Nr. 68


== Archive und Bibliotheken ==
=== Archive ===
=== Bibliotheken ===
== Verschiedenes ==
{{Metasuche-Ort|{{#var:Ortsname}}}}
<!-- === Karten === -->
<!-- === Regionale Verlage und Buchhändler === -->
<!-- === Berufsgenealogen === -->
<!-- === Heimat- und Volkskunde === -->
<!-- === Auswanderungen === -->
<!-- === LDS/FHC === -->
== Anmerkungen ==
<references/>
== Quellen ==
== Quellen ==
* {{Wikipedia-Link-CS|Medvědice (Třebenice)}} (23.03.2013) (Nedwieditsch)
* {{Wikipedia-Link-CS|Medvědice_(Třebenice)}} (23.03.2013) (Nedwieditsch)
* http://www.mesto-trebenice.cz/medvedice/ds-3562/p1=1031 (tschechisch)
* http://www.mesto-trebenice.cz/medvedice/ds-3562/p1=1031 (tschechisch)
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* {{Wikipedia-Link|Okres_Litoměřice|Okres Litoměřice}} (20.03.2013)
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* [http://gov.genealogy.net/item/show/NEDSCHJO60XM GOV-Daten]
* [http://gov.genealogy.net/item/show/NEDSCHJO60XM GOV-Daten]
==Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis==
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== Fußnoten ==
<references />


== Weblinks ==
=== Offizielle Webseiten ===
=== Genealogische Webseiten ===
* [https://digi.ceskearchivy.cz/DA?menu=3&id=5773&page=0 Suche im Archiv Trebon: ''Nedvědice'' oder ''Nedvědicích'' oder ''Medvědice'' im Suchfeld eingeben]
** Matrikeln Römisch-katholische Kirche - G 1785–1811, T 1785–1845, S 1785–1849 | Nedvědice
** Matrikeln Römisch-katholische Kirche - G 1811–1848 | Nedvědice
** Matrikeln Römisch-katholische Kirche - Index - G 1784–1849, T 1784–1849, S 1784–1849 | Debrník, Mokrá, Nedvědice, Vesce, Vlastiboř, Záluží
=== Historische Webseiten ===
* [https://digi.ceskearchivy.cz/DA?doctree=1kkone&menu=3&id=1090&page=1 Gemeindechronik 1921-1963 (tschechisch)]
=== Weitere Webseiten ===
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==Private Informationsquellen- und Suchhilfeangebote==
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[[Kategorie:Sudetenland]]
==Daten aus dem Geschichtlichen Ortsverzeichnis==
<gov>{{#var:GOV-ID}}</gov>
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[[Kategorie:Ort im Sudetenland]]
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Aktuelle Version vom 17. August 2021, 18:39 Uhr


Hierarchie
Regional > Österreich-Ungarn > Böhmen > Nedwieditsch
Regional > Tschechische Republik > Medvědice

Einleitung

Nedwieditsch gehörte zu Böhmen, einem historischen Territorium. Das frühere Königreich Böhmen gehörte seit 1526 zu Österreich (Habsburg) und bis 1918 zur Österreichisch-Ungarischen Monarchie. Von 1919 bis 1938 war Böhmen Teil der Tschechoslowakei (CSR). Von 1938 bis 1945 gehörte es zum »Dritten Reich« (Deutschland). Ab 1945 bis 1992 war Böhmen Teil der Tschechoslowakei (CSR. bzw. CSSR bzw. CSFR) und gehört seit 1993 zu Tschechien.

Allgemeine Information

Nedwieditsch (Medvedice, Tschechische Republik / Medvědice, auch Nedvedice) ist ein kleines Dorf in der Nähe von Milleschau (Milešov). Es ist ein Ortsteil von Třebenice und gehört zum Bezirk Leitmeritz. Im Jahr 2001 hatte es 102 Einwohner.

Medvedice = Bärendorf

Im Sudetendeutschen Ortsnamenverzeichnis ist Nedwieditsch als Gemeinde 69 im Landkreis 15 = Leitmeritz aufgeführt.[1]

Lage

Koordinaten von Nedwieditsch:

  • 50° 31′ 0″ N, 13° 55′ 0″ E
  • 50.516667°, 13.916667°

Höhe über NN: 375 - 400 m[2]

Auf mapy.cz findet man eine Ansicht des Ortes mit Wegen und Häusern aus der Zeit von 1836 bis 1852. Wenn man in der Suchmaske "Medvedice ..." mit Hausnummer eingibt, dann wird die Lage des Hauses angezeigt. Links oben wählt man im Scrollmenue (Znemit mapu)"Historicka", um auf die historische Karte zu gelangen.[3]

Einwohner

Jahr Einwohner
1848 340 (71 Häuser)[4]
1883 315 [5]
1910 393 [6]
1930 367 [7]
1939 323 [7]
1947 202 [1]
2001 102

Politische Einteilung

Ortseintrag auf genteam.at [8]

Früherer Ortsname: Nedwieditsch
Heutiger Ortsname: Medvedice
Zuständige Pfarre(n): Milesov Matrikenbeginn: 1680/1680/1680
Eventuelle Vorpfarre(n): Lovosice 1629/1629/1683
Politischer Bezirk (nur Böhmen/Mähren und Südtirol): Litomerice
Kronland: Böhmen
zuständiger Archivbereich: Leitmeritz (Litomerice)

Orte in der Umgebung

deutsch tschechisch
Kolloletsch Kololeč
Kotzauer Kocourov
Leitmeritz Litoměřice
Lhotta Lhota
Lippai Lipá
Nedwieditsch Medvědice
Merskles Mrsklesy
Suttom Sutom
Tepley / Töplei Teplá
Trebnitz Třebenice
Trinka Dřinek

Zu einigen dieser Orte findet man in

Johann Gottfried Sommer,Franz Xaver Maximilian Zippe: Das Königreich Böhmen: bd. Leitmeritzer kreis. 1833 Seite 105-109 ( http://books.google.de/books?id=3dsBAAAAYAAJ&pg=PA152&dq=pfarrei&lr=&as_brr=1#PPP7 )

einige Angaben.

Kirchliche Einteilung/Zugehörigkeit

Evangelische Kirchen

Katholische Kirchen

Filialkirche Heilige Katharina

Quelle: MITTHEILUNGEN DER K.K.Central-COMMISSION FÜR ERFORSCHUNG UND ERHALTUNG DER KUNS- UND HISTORISCHEN DENKMALE
Herausgegeben unter der Leitung seiner Excellenz des Präsidenten dieser Commision Dr.Joseph Alexander Freiherrn von Helfert. XXVi: Jahrgang, Redacteur: Dr. Karl Lind, Wien, 1900. In Commission bei Wilhelm Braumüller. Aus der K.K.Hof- und Staatsdruckerei, Seite 217-218, Beitrag von Heinrich Ankert.

Newdieditsch, ein altes Dorf om Lobositzer Gerichtsbezirke, besitzt eine zum Sprengel von Milleschau gehörige, der heil. Katharina geweihte Filialkirche. Früher war dieselbe eine selbständige Pfarrkirche und erscheint schon 1384 als solche.

Die heutige Kirche, mehrfach umgebaut, trägt noch Reste gothischer Bauart an sich. Das Presbyterium ist im Achteck geschlossen, innen innen 5,3 M. breit, 7,8 M. lang, mit einem Kreuzgewölbe; das Schiff ist 8,3 M. breit, 7,2 M. lang, besitzt flache Decke. Sämmtliche Fenster sind rundbogig umgestaltet. Rechts vom Hochaltare befindet sich in der Mauer eine verschließbare Nische mit Steineinfassung (Sacramentshäuschen).

Die Außenseite des Chores stützen vier Strebepfeiler. Am zweiten ist ein Wappenschild mit drei nach rechts sich hinneigenden Wolfszähnen; es ist dies das Wappen der Familie von Chinitz (Wchinitz), aus welcher die vormaligen Ritter, die jetzigen Grafen und Fürsten Kinsky von Chinitz und Tettau ihren Ursprung ableiten. Diese Familie befand sich im 14. und 15. Jahrhundert im Besitze von Nedwieditsch; so finden wir 1322 als Besitzer dieses Ortes und des unfern gelegenen Chinitz die Brüder Protivec und Chotibor aus dem Geschlechte der Chinitz; 1404 beschenkte ein Janko von Chinitz die Kirche zu Nedwieditsch; 1457 gehörte es den Brüdern Johann Dlask von Chinitz und Smil von Wopparn. Im 16. Jahrhundert besaß Nedwieditsch bereits die Familie Kapler von Milleschau.

Dem Wappen nach zu schließen, wurde die Kirche in ihrer heutigen Grundform von einem Mitgliede der Familie Chinitz erbaut. Der dritte Strebepfeiler trägt einen Schild mit einen heraldischen Löwen.

Von besonderem Interesse sind zwei zu Seiten des Hochaltars eingemauerte, sehr gut ausgeführte und erhaltene Grabsteine. Dieselben lagen früher im Kirchenschiffe beim rechten Seitenaltare unterm Pflaster und wurden 1882 anläßlich einer Bauherstellung aufgefunden und gehoben. Der Stein zur Rechten, im Hochrelief ausgeführt, stellt eine gerüstete kraftvolle Rittergestalt dar, unbedeckten Hauptes mit Vollbart, großer Halskrause, mächtigem Schwerte. Der Helm lehnt in der linken unteren Ecke. In der rechten oberen und unteren Ecke der Umrahmung befindet sich das Wappen der Kaplir (Kapler)[WP 1], und zwar ein geviertheilter Schild; im ersten und vierten Felde desselben ein geschachter Flügel, im zweiten und dritten ein halber Adler. Am Schild Mantel, Helm und Federbusch. In der linken oberen ecke ist ein drittes Wappen. Der Schild trägt eine Mondsichel; der über dem Schilde befindliche Helm hat als Kleinod eine Krone mit derselben Mondsichel[WP 2]. Die vertieft eingemeißelte Randschrift der 1,9 M. hohen, 95 Cm. breiten Platte lautet: LETA PANIE. 1579 W PONDIE - LE PO VELIKONOCI VSNVL W PANVVCIMV VROZENI A STATECNI (Rytir Pan Vaclav Kaplir Pan na) MILESOWIE TVTO OCIEKAWAIE VZKZISENI. (Zu deutsch: Im Jahre des Herrn 1579 am Montag nach Ostern entschlief im Herrgott dem Allmächtigen der edelgeborene und tapfere Ritter Herr Wenzel Kapler Herr auf Milleschau, hier der Auferstehung harrend.)

Der anderer Grabstein, zur Linken, 180 Cm. hoch, 81 Cm. breit stellt eine Matronengestalt mit haubenartiger Kopfbedeckung, steif herabhängendem faltigen Gewabde, mit zum Gebet gefalteten Händen dar. In der linken oberen Ecke der Umrahmung befindet sich ein Wappen; der Schild ist geviertheilt, im ersten und zweiten Felde befinden sich drei Zinnen (?); am Schild Mantel, Helm und Krone, aus welch letzterer fünf Pfeile entspringen. Oberhalb dieses Wappens sind die Buchstaben WYLYMOZD, unterhalb MARKITA ZRABRV. Z BRVS. In der rechten oberen und unteren Ecke der Umrahmung tragen zwei einander gleiche Wappen je drei Balken. Die Randschrift lautet: LETA PANIE 1580 NA DEN .... SVATEHO BARTHOLOMIEG VSNVL A A W PANV BOHV WSSEMOHCYM DOBR ... VROZEN.. (Pani Hedwika Kaplir z Daupowa) A NA MILESSOWIE. (Deutsch: Im Jahre des Herrn 1580, am Tage des heil. Bartholomäus entschlief im Herrgott dem Allmächtigen die gute edelgeborene Frau Hedwig Kapler von Daupow und auf Milleschen.)

Eine dritte kleine Gedenktafel an der Außenseite des Schiffes stammt aus neuester Zeit und erinnert an die am 2. August 1802 gestorbene, 6 Jahre alte Karoline Gräfin von Hrzan und Harras.

Ohne weiteres Interesse sind die Glocken der Kirche; die größere (46 Cm) im Giebel ober dem Eingange befindliche stammt von Karl Bellmann in Prag aus dem Jahre 1843, die kleinere (38 Cm.) im Dachreiter befindliche trägt ein Bildnis des heil. Antonius und die Worte: Anton Karausek 1821.

  1. Es weicht dieses Wappen ein wenig von einem in Groß-Tschernosek befindlichen Kapler-Wappen ab. Mittheilungen der k.k Central-Commission 1899, Notiz 71
  2. Es ist dies dasselbe Wappen, welches im Ratscher Kirchlein (bei Töplitz) am Grabsteine der Samstag nach Simon und Juda 1552 verstorbenen Katharina Kostomlatzky (= Kostenblatt) von Wrschefowitz zu sehen ist.

Geschichte

Erstmals erwähnt wurde Nedwieditsch im Jahr 1209 (Bischof Martin von Nedvědice).[9]

Damals war es eine Festung, Burg und Gut, benamst als Medvedice (Nedweditz, Medwetitz).

  • 1366 geht es über die Wladykenbrüder Wenzel und Buschek Prokop von Schirschkowitz zu Jesek und Blahuta.
  • 1384 erste katholische Kirche erbaut.
  • 1404 sitzt auf Medvedice Jan Siegmund Kinsky.
  • 1545 Wenzel Kaplirz kauft Nedwetitz mit seinen Söhne. Bohuslav tauscht es mit Teplitz. Wenzel ist mit seiner Frau in in der Kirche begraben. Die gut erhaltenen Marmorplatten, welche früher am Boden lagen, sind nach der Renovierung des Fußbodens nun an der Seitenwand des Altarraumes befestigt.
  • 1598 sind wieder die Kaplirz Besitzer. Bohuslav († 1603) und sein Bruder Georg, der Milleschau besitzt.
  • 1661 - 1672 besitzt es Karl Kaplirz, der Rittmeister, mit seiner Tochter Ludmilla. Als er kurz nach dem Verkauf von Milleschau an Kaspar Zdenko Kaplirz stirbt, erbt es seine Tochter, die es anschließend ebenfalls dem Kaspar Zdenko verkauft (ist untergegangen).

[Kaplirz 1]

  1. Zitiert aus: Elfriede Kaplirz von Sulewicz: Zeitspuren, Seite 112, Verlag epubli GmbH (11. Dezember 2012), ISBN-13: 978-3844240986. Elfriede Kaplirz von Sulewicz: Zeitspuren
  2. Es gehörte 1630 - 1670 zur Pfarrei Lobositz, 1671 - 1679 zur Pfarrei Trebnitz. Ab 1669 war Nedwieditsch eine selbständige Pfarrei (Dominikaner aus Leitmeritz). 1680 war Nedwieditsch eine Filiale zu Milleschau.[10] Als erster Aushilfsseelsorger [Dominikaner] wirkte in Nedwieditsch P.Dominik Jacobi (1669-1675) nach ihm P.Peter Pfeiler und vom Herbste 1675 bis 1680 P.Leonhard Balthasar Guethold.[Dom 1]

    1. Geschichte des Bistums und der Diözese Leitmeritz, Herausgegeben vom Verbande der deutschen katholischen Geistlichkeit Böhmens. - II. Teil: Maximilian Rudolf Freiherr von Schleinitz und seine Zeit, Grösstenteils nach handschriftlichen Quellen bearbeitet von Dr. Johann Ev. Schlenz, Warnsdorf 1914, Kommisionsverlag und Druck von Ambr. Opitr in Warnsdorf, Seite 380
    2. aus einer Kurzchronik


      Nedwieditsch Medvědice 408 ha Angerdorf, Obst (wahrscheinlich Waldrodung). (Medvědice = Bärendorf)

      • Tschechische Gründung
      • 1384 Als Pfarrei mit Kirche erwähnt, zur Herrschaft Milleschau gehörig
      • 1786 Schule eingerichtet
      • 1787 Nedwětic, 61 Häuser, Einwohner d. und kath. Kirche St. Katharina, Filialkirche von Milleschau, Meierhof
      • um 1800 Großer Brand im Ort
      • 1833 71 Häuser, 315 Einwohner (d., kath). Meierhof zeitweise verpachtet, Schule
      • 1841 Schulneubau
      • 1873 2. Klasse und Erweiterung der Schule
      • 1930 77 Häuser, 367 Einwohner (308 d. + 59 t., 358 kath + 3 ev. + 5 isr. + 1 o.B.)
      • 1939 323 Einwohner. Post Milleschau.

      Genealogische und historische Gesellschaften

      Genealogische und historische Quellen

      Genealogische Quellen

      Kirchenbücher

      Wichtige Quellen für die Familienforschung sind die Kirchenbücher des Nordböhmischen Bezirkes, die im Staatlichen Gebietsarchiv Leitmeritz (Litoměřice) aufbewahrt werden und zum großen Teil als Scan im Internet eingesehen werden können:

      http://matriky.soalitomerice.cz/matriky_lite/MenuBar.action?activ=HLEDANI

      In der Suchmaske "Nedwieditsch" eingeben und "Suche" anklicken. Man erhält alle Kirchenbücher, die den Ort Nedwieditsch = Medvědice enthalten. Dabei werden folgende Kennzeichnungen verwendet:

      Kennzeichen Bedeutung
      N Taufregister
      I-N Index zum Taufregister
      O Trauungsregister
      I-O Index zum Trauungsregister
      Z Sterberegister
      I-Z Index zum Sterberegister


      KB Titel Inhalt Seiten
      112/1 N, O, Z • 1680 - 1705 • 112/1 • Kocourov, Medvědice, Milešov, Mlýnce, Páleč Taufregister 1 - 85
      Heiratsregister 85 - 104
      Taufregister (Baptisten?) 105 - 121
      Sterberegister 122 - 146
      112/2 N, O, Z • 1706 - 1732 • 112/2 • Kocourov, Medvědice, Milešov, Mlýnce, Páleč Taufregister 1 - 140
      Heiratsregister 141 - 173
      Sterberegister 174 - 214

      -

      112/3 N, O, Z, I-N, I-O, I-Z • 1733 - 1770 • 112/3 • Kocourov, Medvědice, Milešov, Mlýnce, Páleč Taufregister 1 - 129
      Index 130 - 148
      Sterberegister 149 - 196
      Heiratsregister 197 - 223
      112/4 N, O, Z, I-N, I-O, I-Z • 1771 - 1784 • 112/4 • Kocourov, Medvědice, Milešov, Mlýnce, Páleč Taufregister 1 - 44
      Sterberegister 45 - 63
      Heiratsregister 65 - 75
      Index 76 - 83
      112/5 N, I-N • 1784 - 1800 • 112/5 • Kocourov, Medvědice, Milešov, Mlýnce, Páleč Milleschau 3 - 32
      Leinitz 33 - 49
      Pallitsch 50 - 53
      Milleschau 54 - 56
      Nedwieditsch 57 - 86
      Kotyrnov 87 - 95
      Index 96 - 105
      Verschiedenes 106 - 109
      112/6 N, I-N • 1801 - 1829 • 112/6 • Kocourov, Medvědice, Milešov, Mlýnce, Páleč Milleschau 2 - 40
      Leinitz 41 - 68
      Milleschau 69 - 77
      Pallitsch 78 - 87
      Nedwieditsch 87 - 121
      Kotzauer 122 - 133
      Milleschau - Jüdisches Geburtsbuch 133 - 136
      Index 137ff
      112/7 N, I-N • 1830 - 1840 • 112/7 • Kocourov, Medvědice, Milešov, Mlýnce, Páleč Milleschau 2 - 22
      Leinitz 23 - 37
      Pallitsch 38 - 41
      Nedwieditsch 42 - 63
      Kotzauer 64 - 68
      Jüdisches Geburtsregister 69 - 70
      112/8 N, I-N • 1840 - 1865 • 112/8 • Kocourov, Medvědice, Milešov, Mlýnce, Páleč Milleschau 2 - 45
      Leinitz 46 - 75
      Pallitsch 76 - 84
      Nedwieditsch 85 - 123
      Milleschau 124 - 127
      Leinitz 128 - 128
      Pallitsch 129 - 129
      Kotzauer 130 - 140
      Milleschau - Jüdisches Geburtsbuch 140 - 142
      Index 143 - 153
      112/9 O, I-O • 1784 - 1823 • 112/9 • Kocourov, Medvědice, Milešov, Mlýnce, Páleč Index 76 - 83
      Nedwieditsch 20 - 52
      112/10 Z • 1784 - 1821 • 112/10 • Kocourov, Medvědice, Milešov, Mlýnce, Páleč Milleschau 2 - 24
      Leinitz 25 - 40
      Pallitsch 40 - 44
      Milleschau 45 - 50
      Nedwieditsch 50 - 72
      Kotzauer 73 - 79
      Leinitz 80 - 81
      Index 82 - 91
      112/11 N, I-N • 1866 - 1892 • 112/11 • Kocourov, Medvědice, Milešov, Mlýnce, Páleč Milleschau 3 - 80
      Leinitz 81 - 124
      Nedwieditsch 125 - 138
      Pallitsch 139 - 156
      Nedwieditsch 157 - 217
      Kotzauer 218 - 228
      Nedwieditsch 229 - 238
      Index 239 - 260
      112/12 O, I-O • 1824 - 1895 • 112/12 • Kocourov, Medvědice, Milešov, Mlýnce, Páleč Milleschau 2 – 50
      Leinitz 51 – 80
      Nedwieditsch 81 – 84
      Pallitsch 85 – 95
      Nedwieditsch 95 – 138
      Kotzauer 139 – 150
      Pallitsch 151 – 151
      Index 152 – 160
      112/13 Z, I-Z • 1821 - 1912 • 112/13 • Kocourov, Medvědice, Milešov, Mlýnce, Páleč Milleschau 1 – 55
      Jüdisches Sterberegister 56 – 56
      Leinitz 57 – 94
      Pallitsch 95 – 105
      Nedwieditsch 106 – 161
      Kotzauer 162 – 172
      Jüdisches Sterberegister 172 – 172
      Index 173 – 187

      Friedhöfe und Denkmale

      Hausnummern des Ortes

      Nach 1800 wurden die Hausnummern des Ortes Nedwieditsch geändert,[11] was die Recherchen erschwert. Im folgenden werden (lückenhaft) geänderte Hausnummern aufgeführt gemäß dem Kirchenbuch N, I-N • 1801 - 1829 • 112/6 • Kocourov, Medvědice, Milešov, Mlýnce, Páleč, Seite 98 bis 113.

      Ortsübersicht mit Hausnummern
      © OpenStreetMap-Mitwirkende
      alt neu Bewohner im Zeitraum 1807 - 1821
      1 1
      2 2 Ullmann
      3 3
      5 5 Ullmann
      6 6 Lanzl
      8 8 Rost
      11 11 Rost
      12 12 Lischka
      13 13
      16 16 Lischka
      18 18
      19 19
      22 24
      23 25
      24 26 Pohl
      26 39
      28 41
      30 43 Ullmann
      31 44
      32 45
      33 46
      34 47 Karausek
      37 50 Lischka
      38 51
      39 52
      40 53 Budig, später Rost
      41 54 Rost
      42 55
      47 60
      48 61
      49 62
      51 64 Budig
      55 68 Ullmann
      57 70
      59 27
      60 33 Feix
      61 31
      62 35
      63 36
      64 30 Rost
      65 29
      66 32 Lischka
      67 28
      69 34

      Grundbuch 1701

      Nedwieditscher Grundbuch worinnen die Rustical Grunde und Verschreibungen Namentlicher Contribuenten deren Dörfern Nedwieditsch, Lipey, Merschkles, Watislaw und Trzinka dann Obrigkeit Emphitevitsches Furtshaus beschrieben sind - 1701

      Bild 4 - 6: Register

      Volkszählung 1921

      Im Februar 1921 wurde eine Volkszählung durchgeführt. Jedes Haus wurde in einem Haussammelbogen erfasst:

      • genaue Adresse mit Hausnummer
      • Name des Hauseigentümers
      • Anzahl der Wohnungen dieses Hauses
      • Name des Wohnungsinhabers
      • Anzahl der Bewohner für jede Wohnung

      Zu einem Haussammelbögen gehören für jede Wohnung Zählbögen, auf denen jeder Bewohner mit folgenden Daten aufgeführt wird:

      • Im Kopf: Name des Wohnungsinhabers
      • Laufende Nummer
      • Zuname
      • Vorname
      • Verwandtschafts- oder sonstiges Verhältnis zum Wohnungsinhaber
      • Geschlecht
      • Familienstand
      • Geburtsdatum
      • Geburtsort, Gerichtsbezirk, Land
      • seit wann lebt die Person in Nedwieditsch?
      • Heimatzuständigkeit (Heimatgemeinde, Gerichtsbezirk, Land) oder Staatsangehörigkeit
      • Nationalität (Muttersprache)
      • Glaubensbekenntnis
      • Kenntnis des Lesens und Schreibens
      • Beruf (Berufszweig, Stellung im Beruf, Nähere Bezeichnung des Betriebes, Erwerbsberuf am 16. Juli 1914 [ja/nein], Berufszweig am 16. Juli 1914, Stellung im Beruf am 16. Juli 1914)

      Diese Haussammelbögen und Zählbögen sind online abrufbar.

      Aus den Haussammelbögen ergibt sich für Nedwieditsch die Zahl von 383 Einwohnern.

      Die Hausnummern 43 und 65 sind nicht aufgeführt, vermutlich gab es damals diese Häuser nicht.

      Hausnr Wohnungs-
      nummer
      Hauseigentümer Wohnungsinhaber Bewohner Anzahl
      Personen
      Nr. des
      Sammelbogens
      1 Dr. Schwarzenberg 2
      1 Held, Josef Held, Josef 1 3
      2 Fieber, Adolf Fieber, Adolf 1 4
      3 Hunka, Anton Hunka, Anton mit Familie 11 5,6
      1a Dr. Schwarzenberg 7
      1 Kündl, Josef Kündl, Josef 2 8
      2 Lineger, Josef Lineger, Josef mit Familie 7 9
      3 Siegel, Ferdinand Siegel, Ferdinand mit Familie 8 10
      4 Bartisova, Frantiska Bartisova, Frantiska mit Familie 5 11
      5 Verner, Rudolf Verner, Rudolf mit Familie 9 12,13
      6 Spickova, Antonie Spickova, Antonie mit Familie 11 14,15
      3 Parton, Karl 16
      1 Parton, Karl Parton, Karl mit Familie 6 17
      4 Preißler, Eduard 18
      1 Preißler, Eduard Preißler, Eduard mit Familie 6 19
      2 Holly, Maria Holly, Maria 1 20
      5 Fischer, Karoline 21
      1 Fischer, Karoline 1 22
      6 Gemeinde Nedwieditsch 23
      1 Linge, Wenzel Linge, Wenzel mit Familie + Walter, Maria 4 24
      7 Minnich, Karl 25
      1 Walter, Wenzel Walter, Wenzel mit Familie + Koutzky, Franziska 5 26
      8 Weißgerber, Franz 27
      1 Weißgerber, Franz Weißgerber, Franz mit Familie 5 28
      9 Rost, Wilhelm 29
      1 Rost, Wilhelm Rost, Wilhelm mit Familie 8 30
      10 Schäfer, Anton 31
      1 Schäfer, Anton Schäfer, Anton mit Gattin 2 32
      11 Rost, Anton (* 1876) 33
      1 Rost, Anton Rost, Anton mit Familie + 3 Dienstboten: Sperrl, Friedrich + Kerl, Josefa + Rehatschek, Augusta 8 34
      12 Rost, Anton (* 1850) 35
      1 Rost, Anton Rost, Anton mit Gattin 2 36
      13 Reinelt, Wenzel 37
      1 Reinelt, Wenzel Reinelt, Wenzel mit Sohn 2 38
      14 Gemeinde Nedwieditsch 39
      1 Walter, Josef Walter, Josef mit Familie 6 40
      15 Saukop, Karl 41
      1 Saukop, Karl Saukop, Karl mit Familie 4 42
      16 Kühnel, Anton (* 1863) 43
      1 Kühnel, Anton Kühnel, Anton mit Sohn + Dienstmädchen Walter, Anna 3 44
      17 Seemann, Josef Alois 45
      1 Seemann, Josef Alois Seemann, Josef Alois mit Familie 3 46
      2 Seemann, Josefa Seemann, Josefa mit Familie 3 47
      18 Püschner, Johana 48
      1 Püschner, Johana Püschner, Johana 1 49
      19 Burian, Anton 50
      1 Burian, Anton Burian, Anton mit Familie 7 51
      20 Kühnel, Anton (* 1893) 52
      1 Kühnel, Anton Kühnel, Anton mit Gattin 2 53
      21 Veseli, Vaclav 54
      1 Veseli, Vaclav Veseli, Vaclav mit Gattin + Peiskovic, Fanziska + Novakovic, Emilie + Novakovic, Franziska 5 55
      22 Böhm, Prokop 56
      1 Böhm, Prokop Böhm, Prokop mit Gattin 2 57
      23 Rotsch, Josef 58
      1 Rotsch, Josef Rotsch, Josef mit Familie + Förster, Karl + Böhm, Josef 5 59
      24 Ahne, Josef 60
      1 Ahne, Josef Ahne, Josef mit Gattin 2 61
      25 Wenzel, Karl 62
      1 Wenzel, Karl Wenzel, Karl mit Familie 3 63
      26 Förster, Anna 64
      1 Förster, Karl Förster, Karl mit Familie 5 65
      27 Strach, Josef 66
      1 Strach, Josef Strach, Josef mit Familie 6 67
      28 Lokalarmenfond 68
      1 Dittrich, Josef Dittrich, Josef + Enkelin Melchior, Emma 2 69
      2 Teschinsky, Josef Teschinsky, Josef mit Familie 4 70
      29 Teuschel, Karl (* 1857) 71
      1 Teuschel, Karl Teuschel, Karl mit Familie 3 72
      30 Teuschel, Karl (* 1886) 73
      1 Teuschel, Karl Teuschel, Karl mit Familie 5 74
      31 Wesely, Anton (* 1884) 75
      1 Wesely, Anton Wesely, Anton mit Familie 7 76
      32 Lausch, Gustav 77
      1 Lausch, Gustav Lausch, Gustav mit Familie 2 78
      33 Feix, Antonia 79
      1 Feix, Antonia Feix, Antonia mit Familie 4 80
      2 Walter, Josef Walter, Josef mit Familie 3 81
      34 Lausch, Julius 82
      1 Lausch, Julius Lausch, Julius mit Familie 5 83
      35 Weissnicht, Matius 84
      1 Weissnicht, Matius Weissnicht, Matius mit Gattin 2 85
      36 Neukirchner, Karl 86
      1 Neukirchner, Karl Neukirchner, Karl mit Familie 3 87
      37 Wesely, Anton (* 1858) 88
      1 Wesely, Anton Wesely, Anton mit Gattin 2 89
      38 Herglotz, Franziska 90
      1 Herglotz, Franziska Herglotz, Franziska mit Familie + Tischer, Josef 4 91
      39 Tauche, Karl 92
      1 Tauche, Karl Tauche, Karl mit Familie 3 93
      40 Andreska, Anna 94
      1 Andreska, Anna Andreska, Anna mit Sohn 2 95
      41 Füssel, Anton 96
      1 Füssel, Anton Füssel, Anton mit Gattin + Kerl,??? 3 97
      42 Tlattla, Josef 98
      1 Hollomotz, Heinrich Hollomotz, Heinrich mit Familie 4 99
      2 Tlattla, Josef Tlattla, Josef mit Gattin 2 100
      44 Reif, Agnes 101
      1 Reif, Agnes Reif, Agnes mit Familie 4 102
      45 Hunka, Josef 103
      1 Hunka, Josef Hunka, Josef mit Familie 7 104
      46 Ahne, Wilhelm 105
      1 Ahne, Wilhelm Ahne, Wilhelm mit Familie 3 106
      47 Urban, Josef 107
      1 Urban, Josef Urban, Josef mit Familie 7 108
      48 Karausek, Magdalena 109
      1 Karausek, Magdalena Karausek, Magdalena + Körner, Heinrich, Körner, Maria, Saller, Zäzilie, Dittrich, Adolf 5 110
      49 Karausek, Emil 111
      1 Karausek, Emil Karausek, Emil mit Familie + Hahnel, Josef + Hahnel, Franz + Ullrich, Rosaria 6 112
      49a Karausek, Emil unbewohnbar 113
      50 Heller, Vinzenz 0 114
      1 Heller, Vinzenz Heller, Vinzenz mit Familie (Richter) 4 115
      51 Rost, Gustav unbewohnbar 0 116
      52 Schaffer, Anton 117
      1 Schaffer, Anton Schaffer, Anton mit Familie + Bratke, Maria 4 118,119
      53 Rost, Emil 120
      1 Rost, Emil Rost, Emil mit Familie + Friedrich, Rosa 5 121
      53a Rost, Emil unbewohnbar 0 122
      54 Rost, Gustav 123
      1 Rost, Gustav Rost, Gustav mit Familie + Friedrich, Josef + Friedrich, Christine + Kerl, Anna + Teuschel, Franz 9 124
      55 Schulle, Josef 125,126
      1 Karausek, Barbara Karausek, Barbara mit Familie + Müller, Anna 4 127
      56 Schulle, Josef 128
      1 Panchartek, Franziska Panchartek, Franziska mit Familie 4 129
      57 Paul, Anton 130
      1 Paul, Anton Paul, Anton mit Familie + Kroboth, Agnes 9 131,132
      58 Böhm, Emil 133
      1 Böhm, Emil Böhm, Emil mit Familie + Goßler, Maria + Fiedler, Hildegart 8 134
      58a Böhm, Emil unbewohnbar 0 135
      59 Linhart, Anna 136
      1 Linhart, Anna Linhart, Anna 1 137
      60 Minnich, Karl 138
      1 Minnich, Karl Minnich, Karl mit Familie + Schönbauch (?), Franz 8 139
      61 Knobloch, Karl 140
      1 Knobloch, Karl Knobloch, Karl mit Gattin 141
      62 Schulle, Josef 142
      1 Skoda, Franz Skoda, Franz mit Familie 7 143
      63 Karausek, Emil unbewohnbar 0 144
      64 Rost, Anton Josef 145
      1 Rost, Anton Josef Rost, Anton Josef mit Familie 7 146
      66 Tunkl, Karl 147
      1 Tunkl, Karl Tunkl, Karl mit Familie + Stellig, Franziska 7 148
      67 Kerl, Franz 149
      1 Kerl, Franz Kerl, Franz mit Familie 6 150
      68 Stuchly, Rosa 151
      1 Stuchly, Emmanuel Stuchly, Emmanuel mit Familie 3 152
      69 Jentsch, Karl 153
      1 Jentsch, Karl Jentsch, Karl mit Familie 4 154
      70 Reinelt, Gregor 155
      1 Reinelt, Gregor Reinelt, Gregor mit Gattin + Schupp, Josefa + Heinz, Rudolf 4 156
      71 Teuschel, Franz 157
      1 Teuschel, Franz Teuschel, Franz 1 158
      72 Dr. Schwarzenberg 159
      1 Kube, Rudolf Kube, Rudolf mit Familie 4 160
      73 Rost, Anton unbewohnbar 0 161
      74 Urban, Josef unbewohnbar 0 162
      75 Rost, Anton unbewohnbar 0 163
      76 Schulle, Josef 164
      1 Schulle, Josef Schulle, Josef mit Familie 7 165
      76a Schulle, Josef unbewohnbar 0 166
      77 Wallitschek, Josef 167
      1 Wallitschek, Josef Wallitschek, Josef mit Familie 6 168
      78 Rost, Karl 169
      1 Rost, Karl Rost, Karl mit Gattin + Kerl, ?? + Ullrich, Josef + Nachtigall, Josef 5 170
      79 Adam, Theresia 171
      1 Adam, Theresia Adam, Theresia 1 172
      80 Watzata, Wenzel 173
      1 Watzata, Wenzel Watzata, Wenzel mit Familie + Familie Förster 8 174
      81 Knobloch, Karl 175
      1 Knobloch, Karl Knobloch, Karl mit Gattin + Tutta, Anna 3 176

      Historische Quellen

      Bildquellen

      Bibliografie

      Zeitungsberichte

      Project einer Eisenbahn von Lobositz über Dux nach Klingenberg in Sachsen. Die Kohlenwerksbesitzer des Dux-Biliner Reviers haben sich unter Führung des Prinzen Arthur Rohan zu dem Zwecke vereinigt, ihre Kohlenwerke durch Errichtung einer Locomotiv-Eisenbahn von Lobositz über Dux nach Klingenberg in Sachsen in den grossen Bahnverkehr zu ziehen und dadurch ihren Kohlen einen entsprechenden Absatz zu verschaffen. Nach dem Prospectus soll die Bahn in der Station Lobositz an die nördliche Staatsbahn anschliessen und über Sulowitz, Trebnitz, Nedwieditsch, Lukow, Stiepanow, Radowiesitz, Kutowenka, Schwat, Hostowitz, Ladowitz, Strahl, Klostergrab und Niklasberg geführt werden, bei Moldau die böhmische Grenze überschreiten, dann auf sächsischem Gebier nach Klingenberg fortgesetzt werden und daselbst in die sächsische Staatsbahn Tharand - Freiberg einmünden. Vorläufig hat das Consortium um die Bewilligung zur Vornahme der technischen Vorarbeiten für die Bahnstrecke Lobositz - Moldau angesucht und wegen Fortsetzung der Bahn auf sächsischem Boden zum Anschlusse an die sächsische Staatsbahn bei der kgl. sächsischen Regierung Schritte gemacht.

      Quelle: Centralblatt für Eisenbahnen und Dampfschiffahrt in Österreich; Vierter Jahrgang 1865; Wien, Verlag von Friedrich Manz Online

      An der einclassigen deutschen Volksschule in Nedwieditsch ist die Lehrerstelle, mit welcher der Baargehalt von 396 fl. 47 kr. und der Genuss von Grundstücken mit dem Reinertrage 3 fl. 58 kr. verbunden ist, zu besetzen. Bewerber um die Dienststelle wollen ihre gehörig instruirten Gesuche bis 25. September bei dem Ortsschulrathe in Nedwieditsch einbringen.

      Quelle: Verordnungsblatt für den Dienstbereich des Ministeriums für Cultus und Unterricht, Redigirt im k.k. Ministerium für Cultus und Unterricht, Ausgegeben am 1. Jänner 1872, S.428 Online

      Bezirksschulraths-Sitzung. Der k.k. Bezirksschulrath hat in seiner unter dem Vorsitze des Herrn k.k. Statthaltereirathes Grüner am 4. November 1872 abgehaltenen Sitzung beschlossen: ... für die erledigte Lehrerstelle in Nedwieditsch den Unterlehrer Franz Smrcek; ... dem hohen Landesschulrathe zu präsentieren;

      Quelle: Leitmeritzer Zeitung, 13.11.1872, Seite 1 Online

      Der k. k. Bezirksschulrath in Leitmeritz hat in seiner am 28. Juni 1873 unter dem Vorsitze des Herrn k. k. Statthaltereirathes Grüner abgehaltenen Sitzung beschlossen: über ... — die Anschaffung einer Schultafel und dreier Schulbänke für die böhmische Schule in Trebnitz, dann mehrere Anschaffungen und Herstellungen für die Schulen in Hummel und Nedwieditsch zu bewilligen; — aus Anlaß eines speziellen Ansuchens die Quote für die erste Hälfte der Beheizungsperiode 1873/74 d. i. für Oktober, November und Dezember, und die beiden andern Schulpauschalien gleichfalls noch für die genannten drei Monate flüssig zu machen; — an der deutschen und böhmischen Schule in Trebnitz den Unterricht in weiblichen Handarbeiten einzuführen; — die Kosten der Herstellung eines Zaunes bei der Nedwieditscher Schule, da die diessalls angeregten Bedenken beseitigt erscheinen, im Betrage von 93 sl. 60 kr. ö. W. zur Auszahlung anzuweisen; - ...

      Quelle: Leitmeritzer Zeitung, 5.7.1873, Seite 3+4 Online

      Bezirksschulrat. Der k. k. Bezirksschulrath hat in seiner am 27. September 1873 unter dem Vorsitze des Herrn Statthaltereirathes Ignaz Grüner abgehaltenen Sitzung beschlossen, ... dagegen die angesprochene Wegentschädigung für die Ertheilung des Religionsunterrichtes in Nedwiedischt, dann die beantragte Herstellung des äußeren Verputzes an der Schule in Wellemin zu verweigern; den Lehrern in Theresienstadt für Mehrleistungen im Laufe der letzten drei Schuljahre die Anerkennung auszusprechen; die Versetzung der Volksschulen in Auscha, Lobositz und Theresienstadt in die 1., und jener in Groß - Czernosek, Drum, Konoged, Muncker, Dlaschkowitz, Mileschau, Straschuitz, Sobeuitz, Pitschkowitz, Triebsch, Wellemin, Hlinay, Hummel, Kamaik, Pokratitz, Proboscht, Prosmik, Stankowitz, Taucherschiu, Zahorzau, Bleiswedel, Hrobitsch, Nedwieditsch, Schiema, Suttom und Tschischkowitz in die zweite Lehrergehalts - Classe und gleichzeitig die Versetzung aller derzeit in der 4. Schulgeldclasse stehenden Schulen in die 3. Schulgeldclasse bei dem hohen Landesschulrathe in Antrag zu bringen; ...

      Quelle: Leitmeritzer Zeitung, 4.10.1873, Seite 2-3 Online

      Ein Geistlicher vor Gericht: Am 19. August fand unter dem Vorsitze des k. k. Kreisgerichtspräsidenten Karl Ritter von Limbek die erste Geschworenenverhandlung in der 3. Periode gegen P.Josef Hammer, Pfarrer in Milleschau, statt. Der k. k. Staatsanwalt erhob gegen denselben die Anklage: 1. er habe im Schuljahr 1873 während des Religionsunterrichtes in der Schule zu Nedwieditsch als Katechet sich dahin geäußert: „das neue Schulgesetz, welches ohne Zuthun der Kirche geschaffen worden ist, habe keine Haltbarkeit, es müsse wieder eingehen" und dürfe nicht befolgt werden und hiedurch das Verbrechen der Störung der öffentlichen Ruhe nach §. 65 b) St.-G. strafbar nach §. 65 St.-G.-B-; 2. er habe ebenfalls während des Religionsunterrichtes in der Schule zu Nedwieditsch, als Katechet das gegenwärtige k. k. Ministerium „ein Judenministerium" genannt und auf diese Weise durch Schmähung und Verspottung andere zum Hasse und zur Verachtung gegen Staatsbehörden aufzureizen gesucht und hiedurch das Vergehen der Aufwiegelung gegen Staatsbehörden nach §. 300 St.-G., strafbar nach §. 300 St.-G. und 3. während der Predigt an einem Sonntage in der Milleschauer Kirche den Ausspruch gethan: „der Reichsrat in Oesterreich ist ein Judenreichsrat, dessen Intention nur dahin gerichtet sei, die Juden zu unterstützen" und habe auf diese Weise durch Schmähung und Verspottung und durch unwahre Angaben andere zum Hasse und zur Verachtung gegen den Reichsrat aufzureizen gesucht und hiedurch das Vergehen nach §. 300 St.-G. im Artikel III. des Ges. vom 17. December 1862 Nr. 8 R.-G.-B., strafbar nach §. 300 St.-Ges. begangen. Die Anklage führte der k. k. Staatsanwalt Herr Rinda und die Vertheidigung Dr. von Golitfchek. Zur Beweisführung waren 10 Zeugen, darunter auch mehrere Schulkinder vorgeladen. P. Hammer, ein ältlicher hagerer Mann, leugnete die Absicht gegen den Coloß, wie er das Staatswesen nennt und die Herren Minister ankämpfen zu wollen. Die Zeugenschaft erwies sich als gänzlich unstichhaltig; bei keinem der Zeugen ergab das Verhör eine bestimmte Aussage, selbst der Lebrer Smrzek aus Nedwieditsch, welcher die betreffende Anzeige beim Bezirksschulrate erstattet hatte, wußte sich auf die angeblichen Aeußerungen nicht mehr zu erinnern. Die Geschworenenbank war durchwegs aus Männern von hervorragender Intelligenz zusammengesetzt. Als Obmann wählten die Herren Geschworenen den Herrn Dr. David aus Auscha. Sämmtliche auf die einzelnen Anklagepuncte bezughabenden vier Fragen wurden von den Geschworenen mit großer Majorität (11 gegen 1 Stimme und 9 gegen 3 Stimmen) im Sinne des „Nichtschuldig" beantwortet und erfolgte auf Grund dieses Verdictes die Freisprechung des Angeklagten.

      Quelle: Leitmeritzer Zeitung, 22.8.1874, Seite 4 Online

      Der k. k. Bezirksschulrat in Leitmeritz hat in seiner III. dießjährigen unter dem Vorsitze des Herrn k. k. Statthalterreirates Grüner abgehaltenen Sitzung beschossen, ... und endlich als Referenten für die einzelnen Schulen des Schulbezirkes aus der Mitte des k. k. Bezirksschulrates zu bestimmen: Für die Schulen ... in Milleschau, Nedwieditsch und Schima: Herrn Kroboth in Nedwieditsch.

      Quelle: Leitmeritzer Zeitung, 6.5.1874 Seite 3 Online

      Der k. k. Bezirksschulrat in Leitmeritz hat in seiner am 30. März 1875 unter dem Vorsitze des Herrn Statthalterreirates Grüner abgehaltenen ordentlichen Sitzung beschlossen: ... wegen nachlässigen Schulbesuches ihrer Kinder mehrere Eltern der Schulgemeinden Leitmeritz, Kottomirsch, Wettel, Nedwieditsch und Pitschkowitz mit Geld- event. Arreststrafen zu belegen;

      Quelle: Leitmeritzer Zeitung, 14.4.1875, Seite 2 Online

      Eine Deputation des Leitmeritzer k. k. Bezirksschulrates unter Führung des Landtagsabgeordneten Dr. Weber, bestehend aus den Herren Director Seewald, Bezirksschulinspector Ed. Knopp , Oberlehrer Hoppe aus Kreschitz und Gemeindevorsteher Eduard Ritschel aus Lhotta (Postmeister Zapp aus Auscha war an der Betheiligung durch Krankheit verhindert) machte am Montag mittags dem Herrn k. k. Statthalterei - Vicepräsidenten I. Grüner in Prag, als dem ehemaligen Obmanne des k. k. Bezirksschulrates, ihre Aufwartung und überreichte ihm ein Tableau, das, nach Angabe des Hrn. Bezirksschulinspectors Knopp entworfen, in einer pyramidenähnlichen, elegant und kunstvoll geschmückten Rahme die im Atelier Rafael angefertigten Photographien der Herren Mitglieder des Bezirksschulrates trägt u. zw. in der Mitte die des Herrn Statthalterei-Vicepräsidenten Grüner, an den Seiten die der Herren Director Seewald, Dr. Weber, Dr. Werner in Kreschitz, Postmeister Zapp in Auscha, Anton Kostomlatzky in Hermsdorf. Oberlehrer Hoppe in Kreschitz, I. Rösler in Proboscht, Dr. Freund in Lobositz, Ed. Ritschel in Lhotta. I. Pappisch, Protokollführer des Bezirksschulrates, Ant. Kroboth in Nedwieditsch. Vom Hrn. Statthalterei-Vicepräsidenten Grüner wurde die Deputation in der huldvollsten Weise empfangen. Derselbe war tief gerührt durch die ihm bezeugte Aufmerksamkeit, dankte in herzlichen Worten und gab der Deputation die Versicherung, daß er jederzeit alles Mögliche, soweit es die Schranken des Gesetzes erlauben, für die Schulen und besonders für die des Leitmeritzer Kreises thun werde.

      Quelle: Leitmeritzer Zeitung, 4.8.1875, Seite 2 Online

      Lobositz, 28. Dez. Die Bezirksvertretung in Lobositz hat in der am 23. Dez. 1875 unter dem Vorsitze des Obmannes Hrn. Franz T s ch i n k e l und in Anwesenheit der sämmtlichen Herren Mitglieder abgehaltenen ordentlichen Vollversammlung nachstehende Beschlüsse gefaßt: ... Als Mitglieder in die Assentierungscommission für das Jahr 1876 wurden die Herren Josef Braf aus Milleschau und Anton Kroboth aus Nedwieditsch gewählt.

      Quelle: Leitmeritzer Zeitung, 31.12.1875 Seite 5 Online

      Hans Graf v. Ledebur-Wicheln, Herr auf Kostenblatt, Klemusch und Mileschau mit Nedwieditsch in Böhmen ...

      Quelle: Wiener Landwirtschaftliche Zeitung, 5. Oktober 1895, Seite 676 [1]

      Gestorben sind: Gustav Stolz, Oekonomieverwalter auf dem Gute Nedwieditsch des k.k. Ackerbauministers Grafen Ledebur, am 21. v. M.

      Quelle: Wiener Landwirtschaftliche Zeitung, 6. Oktober 1897, Seite 647 [2]


      Allerhöchste Spenden. Se. Majestät der Kaiser hat der freiwilligen Feuerwehr in Obcralm in Salzburg eine Unterstützung von 80 fl., der freiwilligen Feuerwehr in Nedwieditsch in Böhmen 50 fl., der Ortsvertretung Neu - Metternich für Feuerwehrzwecke und dem Militär-Veteranenvereine in Sändau zur Errichtung eines Kriegerdenkmals, dann dem Militär - Veteranenvereine in Neumark zur Anschaffung einer Vereinsfahne und den freiwilligen Feuerwehren in Habrkowitz, Kunas, Choustnik, Mosern - Messet, Radowesitz und Zirnau je 40 fl., ferner den freiw. Feuerwehren in Iilow, Lastibor, dann in Scholmanowitz je 30 fl. zu spenden geruht.

      Quelle: Bote für Tirol, 5.8.1897, Seite 8 Online

      Buchauszüge

      Das Königreich Böhmen: bd. Leitmeritzer kreis

      Auszug aus: Johann Gottfried Sommer,Franz Xaver Maximilian Zippe: Das Königreich Böhmen: bd. Leitmeritzer kreis. 1833 Seite 108-109 ( http://books.google.de/books?id=3dsBAAAAYAAJ&pg=PA152&dq=pfarrei&lr=&as_brr=1#PPP7 ):

      Nedweditsch (Nedwedič), ½ St. von Milleschau, am Fuße der Berge Talina, Honsitze und Hora, D. von 71 H. mit 315 E., mit 1 zeitweilig verpachteten obgktl. Mhf., 1 großen obgktl. Obstgarten, 1 Schäferei und 1 Wthsh. Die hiesige, zum Sprengel von Milleschau gehörige Filialkirche, unter dem Titel der heil. Katharina, deren Erbauer unbekannt ist, war in frühern Zeiten eine eigne Pfarrkirche, die in den Errichtungsbüchern schon 1384 als solche erscheint. Auch eine eigne Schule befindet sich hier.

      Allgemeines geographisch-statistisches Lexikon 1847

      Auszug aus: Franz Raffelsperger: Allgemeines geographisch-statistisches Lexikon aller österreichischen Staaten: nach amtlichen Quellen, den besten vaterländischen Hilfswerken und Original-Manuscripten, von einer Gesellschaft [von] Geographen, Postmännern und Staatsbeamten, Band 8 - Typogeographische Kunstanstalt, 1847 Google-Books


      Nedweditsch, Nedwedic, Böhmen,

      Leitm. Kr. ein Dorf mit 71 H. und 315
      Einw., 1 zeitweilig verpachteten obrig-
      keitlichem Meierhofe, 1 grossen obrig-
      keitlichen Obstgarten, 1 Schäferei und
      1 Wirthshause.

      Nedwiditsch-1847.PNG

      Topographisches Lexikon von Böhmen 1852

      Auszug aus G.Haase: Topographisches Lexikon von Böhmen: Ein alphabetisches Verzeichniss sämmtlicher Ortschaften des Landes mit Angabe der Einwohnerzahl, der ehemaligen und gegenwärtigen behördlichen, so wie der kirchlichen Zuständigkeit, der Denkwürdigkeiten u. s. w (Google eBook), 1852, Seite 263[12]

      Kastralgemeinde u. Dorf (150 - 500 Einw.) Böhmisch-Leipaer Kreis, Gerichtsbezirk Lobositz, Pfarre Milleschau (216 früher Leitmeritzer Kreis, Dorf-Milleschau) Filialkirche

      Die Zahl 216 ist ein Hinweis auf Darstellung der mit allerhöchster Entschliesung 4 August 1849 genehmigten politischen Eintheilung des Kronlandes Böhmen Seite 216, wo man die genaue Einwohnerzahl findet.

      Top-Boehm-263.PNG

      Der Gerichtsbezirk Lobositz ist im Alphbetischen Verzeichnis am Ende dieses Werkes beschrieben:

      Bezirksgericht Lobositz
      Bezirkshauptmannschaft Leitmeritz
      Kreisregierung Böhmisch-Leipa
      Bezirks-Strafgericht Leitmeritz
      Landesgericht Böhmisch-Leipa
      Berghauptmannschaft oder Bergkommissariat Klostergrab
      Kameral-Bezirks-Verwaltung Leitmeritz
      Werbbezirk des Inf.Reg.Nr. 42

      Nedwieditscher Grundbuch

      Archiv Leitmeritz:

      Grundbücher/Urbare/Untertanenverzeichnisse Staatliches Gebietsarchiv Litomerice/Leitmeritz - Zweigarchiv Decin Velkostatek Milešov • inv. č. 404 • sig. OS Lovosice 271; ab Seite 3

      Gewerbe 1923

      Quelle: Geschäfts-Adreßbuch des politischen Bezirkes Leitmeritz für Industrie, Gewerbe und Landwirtschaft, Verlag und Druck von Dr. Karl Pickert Ges. m.b.h., Leitmeritz, 1923, Seite 191 Online

      Volksschule, zweiklassig, Oberlehrer Linge Wenzel; eingeschult die Orte Nedwieditsch, Merskles, Lippai, Lhotta

      • Fleischer und Gastwirt: Rost Karl Nr. 78
      • Gastwirte: Karausek Barbara Nr. 55; Weißgärber Anna Nr. 8
      • Kaufmann: Rost Karl Nr. 78
      • Kolonialwarenhandlung: Karausek Barbara Nr. 76
      • Heu-, Obst- und Strohhandel: Tunkel Karl
      • Krämereien: Weißgärber Anna Nr. 8; Wesseln Wenzel Nr. 21
      • Obsthandel: Rost Anton
      • Obst und Gemüse: Novak Marie Nr. 37
      • Schmied: Reinelt Hugo Nr. 70
      • Wagner: Stuchly Emanuel Nr. 68

      Archive und Bibliotheken

      Archive

      Bibliotheken

      Verschiedenes

      Compgen-Metasuche.png nach dem Ort: Nedwieditsch

      Anmerkungen

      1. 1,0 1,1 Sudetendeutsches Ortsnamenverzeichnis, Amtliches Gemeinde- und Ortsnamenverzeichnis der nach dem Münchener Abkommen vom 29.9.1938 (Grenzfestlegung vom 20.11.1938) zum Deutschen Reich gekommenen Sudetendeutschen Gebiete, Seite 65 - Herausgegeben vom Institut für Landeskunde und Raumforschung. - Verlagshaus Sudetenland München, 2. Auflage 1987, 377 Seiten, Online
      2. Archiv für die naturwissenschaftliche Landesdurchforschung von Böhmen, Band 1
      3. Hinweis von Frau Renate Fennes in der Mailingliste Sudeten.BMS-L vom 9.1.2013
      4. Das Orts- und Herrschaftenverzeichnis von Böhmen aus 1848 von F. Palacky Seite 49
      5. Johann Gottfried Sommer,Franz Xaver Maximilian Zippe: Das Königreich Böhmen: bd. Leitmeritzer kreis. 1833 Seite 108-109 ( http://books.google.de/books?id=3dsBAAAAYAAJ&pg=PA152&dq=pfarrei&lr=&as_brr=1#PPP7 )
      6. Leitmeritzer Heimatbote, Dezember 1959, S.18
      7. 7,0 7,1 http://www.verwaltungsgeschichte.de/sud_leitmeritz.html
      8. http://www.genteam.at/index.php?option=com_ortsdb&id=7348&limitstart=0&view=detail
      9. http://www.mesto-trebenice.cz/medvedice/ds-3562/p1=1031
      10. Pfarrei Mileschau
      11. siehe Sudeten/Kirchenbücher/Geschichte,_Begriffe#Hausnummerierung
      12. http://books.google.de/books/download/Topographisches_Lexikon_von_B%C3%B6hmen.pdf?id=XaQDAAAAYAAJ&hl=de&capid=AFLRE733Ha1DENzFpqlqBZoHwODdCI9JrRCwjUwBPjDmlBM2JRra71yIJUVLIpTVV41tI9i-2N6VBtoqribPARKVZYkU0iLCwg&continue=http://books.google.de/books/download/Topographisches_Lexikon_von_B%25C3%25B6hmen.pdf%3Fid%3DXaQDAAAAYAAJ%26hl%3Dde%26output%3Dpdf

      Quellen

      Weblinks

      Offizielle Webseiten

      Genealogische Webseiten

      Historische Webseiten

      Weitere Webseiten

      Zufallsfunde

      Oft werden in Kirchenbüchern oder anderen Archivalien eines Ortes Personen gefunden, die nicht aus diesem Ort stammen. Diese Funde nennt man Zufallsfunde. Solche Funde sind für andere Familienforscher häufig die einzige Möglichkeit, über tote Punkte in der Forschung hinweg zu kommen. Auf der folgenden Seite können Sie Zufallsfunde zu diesem Ort eintragen oder finden. Bitte beim Erfassen der Seite mit den Zufallsfunden ggf. gleich die richtigen Kategorien zuordnen (z.B. über die Vorlage:Hinweis zu Zufallsfund).

      Private Informationsquellen- und Suchhilfeangebote

      Auf der nachfolgenden Seite können sich private Familienforscher eintragen, die in diesem Ort Forschungen betreiben und/oder die bereit sind, anderen Familienforschern Informationen, Nachschau oder auch Scans bzw. Kopien passend zu diesem Ort anbieten. Nachfragen sind ausschließlich an den entsprechenden Forscher zu richten.

      Daten aus dem Geschichtlichen Ortsverzeichnis

      <gov>NEDSCHJO60XM</gov>