Schwertsegen: Unterschied zwischen den Versionen
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Im Mainzer Pontifikale (um 960) findet man den in der Wissenschaft als „Urtext“ für alle Liturgien der Schwertleite bezeichneten Text. Der Mainzer Ritus steht im Kontext der Zeit heidnischer Invasionen, der Kämpfe gegen die Wikinger, Sarazenen und Ungarn der nachkarolingischen Zeit. | |||
Die Kernpassage des Segen zitiert Maurice Keen so: | |||
„''Segne dieses Schwert [...] so dass es ein Schutz für die Kirchen, Witwen und Waisen und alle Diener Gottes sei vor der Raserei der Heiden.''“ | |||
Keen hält es übrigens für fraglich, ob der Schwertsegen nur im Zusammenhang mit Schwertleiten und Krönungszeremonien zu sehen ist. Er vermutet, dass das Schwert als Alltagsgegenstand seiner Zeit durchaus auch losgelöst von diesen feierlichen Akten auf diese Weise gesegnet wurde. | |||
== Literatur == | |||
Keen, Maurice: ''Das Rittertum'', Düsseldorf 2002. ISBN 3-491-96065-7 | |||
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Bis zur Klärung der Quelle ausgeklammert: | |||
Die älteste bisher bekannte Form eines Schwertsegens, in einem deutschen Ritual des 10. Jahrhunderts lautet so: | |||
„''Erhöre unser Gebet und segne dieses Schwert, mit dem dein Diener umgürtet werden soll, mit deiner erhabenen Rechten, damit es dienen könne zum Schutze und der Verteidigung der Kirchen, der Witwen und Waisen und aller, die Gott dienen, gegen die Wildheit der Heiden, und auch den ändern, die Nachstellungen bereiten, sei es zum Schrecken und zur Furcht.''" | |||
(Leider bisher ohne Quellenangabe) | |||
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[[Kategorie:Historischer Begriff]] | |||
[[Kategorie:Rittertum]] |
Aktuelle Version vom 3. August 2011, 22:30 Uhr
Der Schwertsegen war ein zeremonieller Bestandteil der Schwertleite.
Im Mainzer Pontifikale (um 960) findet man den in der Wissenschaft als „Urtext“ für alle Liturgien der Schwertleite bezeichneten Text. Der Mainzer Ritus steht im Kontext der Zeit heidnischer Invasionen, der Kämpfe gegen die Wikinger, Sarazenen und Ungarn der nachkarolingischen Zeit.
Die Kernpassage des Segen zitiert Maurice Keen so:
„Segne dieses Schwert [...] so dass es ein Schutz für die Kirchen, Witwen und Waisen und alle Diener Gottes sei vor der Raserei der Heiden.“
Keen hält es übrigens für fraglich, ob der Schwertsegen nur im Zusammenhang mit Schwertleiten und Krönungszeremonien zu sehen ist. Er vermutet, dass das Schwert als Alltagsgegenstand seiner Zeit durchaus auch losgelöst von diesen feierlichen Akten auf diese Weise gesegnet wurde.
Literatur
Keen, Maurice: Das Rittertum, Düsseldorf 2002. ISBN 3-491-96065-7